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Wirklichkeit

In den Bergen packt mich immer wieder der Anblick dieser urzeitlichen Riesen: Seit Ewigkeiten stehen sie unverrückbar da, überzogen von Schrunden und Rissen, die der Schnee im Winter nur unzulänglich überdeckt. An ihren Flanken erstrecken sich lange Reihen von Tannen, die aus der Distanz wirken wie zottige Bartstoppeln. Manch einer streckt sein steinernes Haupt bis in die Wolken und wirkt doch fest verbunden mit dem Boden. So ein Berg ist ein phantastisches Stück Wirklichkeit. Mir kommt John R. Searle in

Demokratie braucht Religion

Wenn man sich die Zahlen der Kirchenaustritte anschaut, könnte man meinen, dass die Gesellschaft Kirchen und Religionen nicht mehr braucht. Der deutsche Soziologe Hartmut Rosa fragt denn auch: «Brauchen wir sowas hier? Oder ist das nur ein Anachronismus? Ist Kirche letzten Endes ein Überbleibsel aus einer anderen Form der Gesellschaft und auch aus einer anderen Form der Weltbeziehung?» Seine Antwort ist überraschend. Er sagt, die Gesellschaft befinde sich in einer Krisensituation, weil sie gezwungen sei, sich permanent zu steigern, zu

Du darfst nicht alles glauben, was Du denkst

Alexander Bojcan ist ein deutscher Komiker. Besser bekannt ist er unter dem Namen seiner Kunstfigur Kurt Krömer. Der sieht aus wie ein durchschnittlicher Bankangestellter und gibt sich wie eine Mischung aus Louis de Funès und Klaus Kinski. Sagt Krömer. Bojcan (respektive Krömer) war erfolgreich: Er hatte eigene Shows in verschiedenen Fernsehsendern, etwa «Die Kurt Krömer Show» im rbb Fernsehen oder die  «Krömer – Late Night Show» in der ARD, er ging auf Tour und erhielt Preise, darunter den Deutschen Fernsehpreis,

Radikale Kompromisse

Es ist die Kardinalfrage der Demokratie: Wie schaffen wir es, unsere Gesellschaft weiterzuentwickeln und zu verändern, ohne dass wir als Gemeinschaft auseinanderbrechen und alles im Chaos endet? Yasmine M’Barek zeigt in ihrem Buch das grosse Hindernis auf diesem Weg: Die zunehmende Kompromisslosigkeit in gesellschaftlichen Debatten. Das Problem sei, schreibt Yasmine M’Barek, «wie wir gesellschaftliche Debatten führen: nämlich, ohne dass wir einen Konsens anpeilen, obwohl es alle betrifft.» Doch so funktionieren Debatten nicht. Denn «der Diskurs fällt doch oft genau darauf

Der Rest verblasst im Blau

Ich denke mir diese Zeilen hoch über dem Engadin auf einem Sessellift aus. Ich sitze allein auf einer Bank, die sechs Personen Platz bieten würde. Der Sessel schwankt kaum und zuckelt langsam einer Bergflanke entlang in Richtung Bergstation. Es ist ein phantastischer Tag. Die Gipfel der Engadiner Alpen strahlen wie auf einem Bild von Segantini, darüber ein ungetrübtes, tiefes Blau. Ich schwebe allein zwischen Himmel und Schnee, abgehoben von allem, vor allem vom Alltag und dieser Pandemie.  Die Ansteckungszahlen in

Warum Wahrheit eine Glaubenssache ist

Letzte Woche habe ich an dieser Stelle erklärt, warum Medien nicht so ohne weiteres gegen Fake News helfen. Das grösste Problem habe ich dabei aber ausser Acht gelassen. Wenn wir uns mit Fake News und Desinformation beschäftigen, gehen wir davon aus, dass eine Information wahr oder falsch ist. Schwarz, oder weiss. Und dann sehen wir uns in der Realität mit ganz viel Grau konfrontiert und fragen uns, woher all das Grau gekommen ist. Die Antwort: Es hat mit der Natur

Kartenland Schweiz

Meinen Kindern muss ich manchmal erklären, wie das früher war, noch ohne WhatsApp, als man sich aus den Ferien per Postkarte meldete. Oder den Fahrweg auf einer dieser gelben Michelin-Karten suchte, die meist am dümmsten Ort einen Riss aufwiesen. In einer Zeit, als Telefone noch schwarze Kästen mit geringelten Kabeln waren, spielten Karten eine grosse Rolle. Landkarten, Jasskarten, Postkarten, Beileidskarten – die Schweiz war ein Land der Karten. Genau das ist der Ausgangspunkt des Buchs von Thomas Brückner und Benedikt

Warum uns Medien nicht vor Fake News schützen

Mit der Corona-Pandemie sind Falsch- und Desinformation, kurz: Fake News, auch in der Schweiz angekommen. Das zeigen die Ergebnisse einer repräsentativen Studie des Forschungszentrums Öffentlichkeit und Gesellschaft (Fög), die diese Woche veröffentlicht worden sind. Das Fög bezeichnet journalistische Medien als «wesentliche Bestandteile des Abwehrdispositivs gegen Desinformation». Doch stimmt das? Sind die Medien tatsächlich dazu in der Lage, Fake News den Garaus zu machen? Und sind sie auch bereit dazu? Ich habe da grosse Zweifel. Das heisst nicht, dass Medien in

Wenn die Schönheit bitter wird

Ich schreibe diese Zeilen hoch über dem Lago Maggiore in Ronco sopra Ascona. Vor mir dehnt sich blau der See, links und rechts die Berge, darüber wölbt sich klar und gross der Himmel. Die Sonne glitzert im Wasser, da und dort ist ein kleines, weisses Segel zu sehen. Es ist ein Herbsttag wie aus dem Bilderbuch. Es ist ein Tag wie im Paradies. Bloss kann ich mich nur halb freuen über dieses Paradies, denn draussen, in der Welt, zanken sich

Grundeinkommen jetzt!

Wenn ein Verlag wie NZZ Libro ein Buch herausgibt mit dem Titel «Grundeinkommen jetzt!», dann muss man genauer hinschauen. Wird da gerade ein Saulus zum Paulus verwandelt? Geschrieben hat das Buch kein linker Stürmer und Dränger, sondern Thomas Straubhaar (*1957), Professor für Volkswirtschaftslehre mit Schwerpunkt internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität Hamburg. Etwas vereinfacht sagt er, dass man Wirtschaft und Soziales trennen muss. Er schreibt: «Marktwirtschaft hat ökonomischen Zielen zu dienen. Sie darf nicht als Mittel der Sozialpolitik instrumentalisiert werden. Sie

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