Wie kommt nur all der Hass ins Netz?

Publiziert am 3. Juni 2022 von Matthias Zehnder

Mordaufrufe, Beleidigungen, Rassismus, Sexismus – das Internet ist voller Hass. Die grossen Plattformen werden den gefährlichen Inhalten kaum Herr. Facebook etwa kann laut internen Dokumenten nur gerade etwa jeden 20. Hasskommentar beseitigen. Hass im Netz ist ansteckend. Ein erster Hass-Kommentar zieht meist weitere nach. Manche stimmen einfach zu, andere setzen noch einen drauf. Das lockt die Medien auf den Plan und wenn die erst mal berichten, gehts erst richtig los. Und wissen Sie, wer daran schuld ist? Sie! Und ich. Wir alle. Die Art und Weise, wie wir das Netz und seine Plattformen nutzen, ist daran schuld. Warum das so ist und was wir dagegen tun können, das sage ich Ihnen diese Woche in meinem Wochenkommentar über den Hass im Netz.

Letzte Woche hat der deutsche Satiriker Jan Böhmermann in seinem «ZDF Magazin Royale» das Land mal wieder in Aufruhr gebracht: Seine Redaktion hat in jedem Bundesland Deutschlands eine Handvoll Hasskommentare angezeigt und dokumentiert, was dann passiert ist. Obwohl es sich dabei um offensichtliche Straftatbestände handelte, nahmen viele Polizisten die Anzeigen nicht ernst oder gar nicht erst auf. Und wenn, dann passierte lange vor allem eines: nichts. Auf einer eigens eingerichteten Website, auf der die Redaktion die Ergebnisse dokumentiert, schreibt Böhmermann: Ob Betroffene von Hass im Netz zu ihrem Recht kommen, hänge vor allem davon ab, «ob die Polizist:innen, an die sie geraten, Straftaten im Netz ernst nehmen und Ermittlungen einleiten – oder nicht.» 

Zufällig habe ich wenige Tage zuvor bei der deutschen Bundeswehr ein Seminar über Hass im Internet abgehalten. Die Bundeswehr spricht diesbezüglich vom «Umgang mit gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit». Es war eine spannende Diskussion mit den Offiziersanwärtern, – insbesondere deshalb, weil ich den Eindruck hatte, dass sie sich der zersetzenden Wucht der Hassrede im Internet nicht bewusst sind. Das gilt wohl für die meisten Internetbenutzer:innen: So lange sie nicht selbst von Hassrede betroffen sind, machen sie sich keine grossen Gedanken darüber. Doch das ist zu kurz gedacht. Denn Hass im Netz kann verheerende politische und gesellschaftliche Wirkung entfalten und zwar gerade bei denen, die nicht davon betroffen sind. Schauen wir uns das Problem deshalb etwas genauer an.

Es sind vier Fragen, die sich stellen: Was ist Hass im Netz? Ist das wirklich ein Problem? Warum geht mich das etwas an? Was können wir dagegen tun?

1) Was ist Hass im Netz?

Der Duden definiert Hass als «heftige Abneigung», als ein «starkes Gefühl der Ablehnung und Feindschaft gegenüber einer Person, Gruppe oder Einrichtung». Hass an sich ist nun aber kein Straftatbestand. Das Schweizer Strafgesetzbuch verbietet Gewaltdarstellung (Artikel 135 StGB), Ehrverletzung (Artikel 173ff.), Drohung (Artikel 180), Nötigung (Artikel 181) und Verbrechen und Vergehen gegen den öffentlichen Frieden (Artikel 258ff.) und es gibt Verunglimpfung von Rasse, Ethnie, Religion oder der sexuellen Orientierung. Aber Hass für sich genommen ist keine Kategorie. Bloss in einem Artikel kommt Hass im Strafgesetzbuch vor: «Wer öffentlich gegen eine Person oder eine Gruppe von Personen wegen ihrer Rasse, Ethnie, Religion oder sexuellen Orientierung zu Hass oder zu Diskriminierung aufruft, … wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.» (Artikel 261). Genau besehen geht es in dem Artikel aber nicht um Hass, sondern um Handlungen, die sich gegen Menschen richten, weil sie einer bestimmten Rasse, Ethnie, Religion oder sexuellen Orientierung angehören.

Genau so definiert die UNO «Hate Speech» im Netz: «Hassrede» im Netz meint hasserfüllte Äusserungen, die sich gegen eine Gruppe oder eine Einzelperson aufgrund von Merkmalen wie Rasse, Religion oder Geschlecht richten und den sozialen Frieden bedrohen können. Die UN-Generalversammlung hat eine Resolution zur «Förderung des interreligiösen und interkulturellen Dialogs und der Toleranz bei der Bekämpfung von Hassreden» verabschiedet und den 18. Juni zum Internationalen Tag zur Bekämpfung von Hassreden erklärt. 2022 soll der Tag zum ersten Mal begangen werden.

Das Problem dabei: Nach den internationalen Menschenrechtsgesetzen gibt es keine allgemeingültige Definition von Hassrede. Zum einen kommen Kampagnen gegen Hassrede rasch in Konflikt mit dem Recht auf Meinungs- und Redefreiheit und auch Aktionen gegen den Hass müssen darauf achten, dass sie das Diskriminierungsverbot und das Gleichheitsgebot nicht verletzen. Die Frage ist also, wie kann ich Menschen vor Hassrede schützen, ohne dass ich das Recht eines rechtsnationalen oder eines linksmilitanten Politikers verletze, im Netz seine Meinung zu äussern?

Zum anderen definiert der Aktionsplan der Vereinten Nationen Hassrede als «Kommunikation in Wort, Schrift oder Verhalten, die eine Person oder eine Gruppe aufgrund ihrer Person angreift oder eine abwertende oder diskriminierende Sprache verwendet, mit anderen Worten aufgrund ihrer Religion, ethnischen Zugehörigkeit, Nationalität, Rasse, Hautfarbe, Abstammung, ihres Geschlechts oder anderer Identitätsfaktoren». Mit anderen Worten: Hassrede ist Kommunikation, die nicht das Tun eines Menschen angreift, sondern das Sein. Es ist also das, was die Bundeswehr etwas umständlich als «gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit» bezeichnet.

Das Problem dabei ist: «gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit» greift zu kurz. Es gibt auch die ganz profane Beschimpfung (Artikel 177 StGB) und Verleumdung (Artikel 174 StGB). Eine Beschimpfung kann hasserfüllt und verletzend sein, ohne sich auf die Volksgruppe, die Religion oder die Hautfarbe zu beziehen. Das erleben vor allem Politiker:innen im Internet regelmässig. Sie werden oft gerade aufgrund ihres Tuns angegriffen und nicht aufgrund ihres Seins, – auch wenn sich bei einer Beschimpfung rasch vermischt.

2) Ist das wirklich ein Problem? 

Nun gibt es viele Menschen, die sagen: «Ist ja nur das Internet. Da lassen die Leute halt schon mal Dampf ab. Besser so als in der richtigen Welt.» Einmal abgesehen davon, dass das Internet ein wichtiger Teil dieser «richtigen Welt» ist: Es dauert oft nicht lang, bis aus verbaler Gewalt reale Gewalttaten werden. Daran erinnert António Guterres, der Generalsekretär der Vereinten Nationen: «In den letzten 75 Jahren war Hassrede ein Vorläufer für Gräueltaten, einschliesslich Völkermord, von Ruanda über Bosnien bis Kambodscha.», zitiert die UN-Kampagne gegen Hass im Netz den Generalsekretär. 

Nicht aus jeder Hassrede wird grad ein Völkermord, aber es ist sicher so, dass jedem Völkermord Verunglimpfung und Hass vorausgegangen sind. Denken wir nur an den Holocaust: Der systematischen Ermordung der Juden im Dritten Reich ist eine jahrelange Verunglimpfung vorausgegangen. Ein aktuelles Beispiel ist die Rohingya-Flüchtlingskrise in Myanmar: Es gibt deutliche Verbindungen zwischen einer Hass- und Desinformationskampagne gegen die muslimische Minderheit der Rohingya in Myanmar und schweren Menschenrechtsverletzungen gegen die Bevölkerungsgruppe. Eine Schlüsselrolle hat dabei Facebook gespielt: Die Nachlässigkeit von Facebook im Umgang mit Hasskommentaren hat den Völkermord an den Rohingya-Muslimen in Myanmar begünstigt. Die Algorithmen von Facebook haben die Hassreden sogar verstärkt. Facebook hat es versäumt, aufrührerische Beiträge zu löschen. So sieht es jedenfalls eine Klage, welche die Rohingya in den USA und in Grossbritannien gegen Facebook eingereicht haben. Darin heisst es, Facebook sei «bereit gewesen, das Leben der Rohingya für eine bessere Marktdurchdringung in einem kleinen Land in Südostasien einzutauschen».

Die Klage basiert auf den Dokumenten und Aussagen der Whistleblowerin Frances Haugen. Ihre Dokumente sind letztes Jahr unter dem Titel «Facebook Files» veröffentlicht worden. Haugen hat in ihrer Anhörung im amerikanischen Senat ausgesagt, dass die Gewalt und Instabilität in Myanmar und Äthiopien in den letzten Jahren wesentlich auf Facebook zurückzuführen sei. Sie erklärte, dass Facebook an Orten wie Äthiopien ethnische Gewalt buchstäblich anheize, weil das Netzwerk die Aktivitäten auf seiner Plattform ausserhalb der USA nicht angemessen kontrolliere. Die Beispiele zeigen eindrücklich: Hass im Netz kann zu Gewalt gegen Menschen führen. Und zwar nicht nur gegen ganze Volksgruppen, sondern, das beweisen Attentate gegen Politiker, auch gegen einzelne Menschen. 

3) Warum geht mich das etwas an?

Nun sind Berichte über Menschenrechtsverletzungen gegen Rohingya in Myanmar nicht gerade ein Garant für hohe Einschaltquoten. Die meisten Menschen hierzulande zucken da die Schultern und sagen: Was geht mich das an? Dasselbe gilt leider auch für Antisemitismus und Rassismus. Dahinter steckt ein grosser Irrtum: Hass im Netz geht nicht nur jene etwas an, die davon betroffen sind, sondern auch alle anderen. Denn Hass im Netz ist nicht einfach Ausdruck von schlechter Laune oder eines zweifelhaften Charakters. Hass im Netz ist darum so erfolgreich, weil er von Algorithmen gefördert wird. Facebook und andere soziale Netzwerke, aber auch ganz normale Medien leben im Internet von der Aufmerksamkeit ihrer Benutzer. Die Inhalte auf den Plattformen werden so ausgesteuert, dass die Benutzerinnen und Benutzer möglichst lange online bleiben und dabei nicht passiv bleiben, sondern sich engagieren, indem sie Inhalte liken, bewerten, kommentieren oder weiterleiten. Aus all diesen Interaktionen wird die «Engagement-Rate» errechnet. Ziel aller Netzwerke ist es, eine möglichst hohe Engagement-Rate zu erzielen.

Damit Menschen auf ein Posting reagieren und sich engagieren, müssen sie emotional beteiligt sein. Das Posting muss also ein Gefühl auslösen. Das Gefühl, das sich am einfachsten auslösen lässt, ist Wut. Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen beschuldigt den Konzern, den Algorithmus auf diese eine Emotion zuzuspitzen: Sie sagt, Facebook schüre mit seinem Algorithmus gezielt Wut. Die Ursache dafür ist das auf Aufmerksamkeit basierende Businessmodell: Wer Aufmerksamkeit braucht, schürt Emotionen. Am einfachsten geht das, wenn man Wut schürt. Wer Aufmerksamkeit braucht, schürt deshalb Wut. Das gilt nicht nur für Facebook, sondern oft genug auch für journalistische Medien im Internet. Die Mechanismen sind dieselben.

Warum geht Sie das etwas an? Warum geht das uns alle etwas an? Weil und insofern wir das mit uns machen lassen. Wir können uns nur aus der Emotionsspirale befreien, wenn wir uns im Internet von reichweitenbasierten Businessmodellen verabschieden. Und das heisst: Wenn wir uns aus der werbefinanzierten Gratiswelt ausklinken und wieder bezahlen für Inhalte und für eine sachorientierte Leistung.

4) Was können wir gegen Hass tun?

Das allerwichtigste ist natürlich: Selbst keinen Hass verbreiten. Aber gehen wir einmal davon aus, dass wir uns alle so weit im Griff haben. Was können wir dagegen tun, wenn wir Hass im Internet begegnen? Das wichtigste: nicht ignorieren. Sie wissen schon: Es sind nicht nur die schuld an einem Unfug, die ihn begehen, sondern auch die, die ihn nicht verhindern. Melden Sie beleidigende oder hasserfüllte Kommentare deshalb beim Verlag oder dem Plattformbetreiber. Wie das geht, habe ich Ihnen hier zusammengestellt. 

Aber wie können, wie sollen wir mit dem hasserfüllten Onlinegegenüber umgehen? Dagegenhalten? Counterspeech nennen Amerikaner diese Taktik. Eine Untersuchung der ETH Zürich zeigt: Gegenrede und Humor sind nicht wirksam. Es gibt nur eine Methode, mit der Sie Hass-Schreiber zu einer Verhaltensänderung bewegen können: Erwirken Sie Empathie mit den von der Hassrede betroffenen Personen. Weisen Sie darauf hin, dass der Satz für Betroffene sehr schmerzhaft ist. Versuchen Sie, einen Perspektivenwechsel herbeizuführen, sodass der Hass-Redner sich in die Rolle des Betroffenen versetzt. Das ist laut ETH-Studie die wirksamste Strategie. 

Und das ist eigentlich eine alte Weisheit: Das wirksamste Rezept gegen Hass ist Liebe. Wenn da nur nicht dieser Algorithmus wäre. 

Basel, 3. Juni 2022, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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PPS: Wenn Sie den Wochenkommentar nur hören möchten, gibt es auch eine Audioversion. Hier der Link auf die Apple-Podcast Seite oder direkt auf die Episode:


Quellen

Bild: © KEYSTONE/AP/Virginia Mayo

Das Bild zeigt Facebook-Whistleblower Frances Haugen während eines Interviews mit The Associated Press in Brüssel. 

Akinwotu, Emmanuel (2021): Facebook’s role in Myanmar and Ethiopia under new scrutiny. In: The Guardian. [https://www.theguardian.com/technology/2021/oct/07/facebooks-role-in-myanmar-and-ethiopia-under-new-scrutiny; 3.6.2022].

Böhmermann, Jan (2022): Wo die deutsche Polizei bei der Verfolgung von Straftaten im Internet versagt. In: ZDF. [https://www.youtube.com/watch?v=Xdm8SG8_v0I; 3.6.2022].

Gemperli, Simon (2021): Gegen Hassrede hilft Empathie. In: ETH Zürich. [https://ethz.ch/de/news-und-veranstaltungen/eth-news/news/2021/12/gegen-hassrede-hilft-empathie.html; 3.6.2022].

Milmo, Dan (2021): Rohingya sue Facebook for £150bn over Myanmar genocide. In: The Guardian. [https://www.theguardian.com/technology/2021/dec/06/rohingya-sue-facebook-myanmar-genocide-us-uk-legal-action-social-media-violence; 3.6.2022].

Nations, United (2022): Understanding hate speech. In: Unites Nations. [https://www.un.org/en/hate-speech/understanding-hate-speech/what-is-hate-speech?gclid=CjwKCAjwv-GUBhAzEiwASUMm4l2WQNNa4bSXP9b4cAJyUu3Shi62fnRLj-bH94PJM0lu3Au8EmPBRxoCiWgQAvD_BwE; 3.6.2022].

Schweizerisches Strafgesetzbuch (2022): Diskriminierung und Aufruf zu Hass. In: Fedlex. [https://www.fedlex.admin.ch/eli/cc/54/757_781_799/de; 3.6.2022].

Stuff, Britta (2016): Frau Künast besucht die Hassbürger. In: «Der Spiegel». [https://www.spiegel.de/politik/renate-kuenast-besucht-ihre-facebook-kritiker-a-6b08e4d3-3e73-4689-b99f-200208eb51ca; 3.6.2022].

ZDF Magazin Royale (2022): Wo die deutsche Polizei bei der Verfolgung von Hass im Netz versagt. In: Tatütata.fail. [https://xn--tattata-p2a.fail/; 3.6.2022].

4 Kommentare zu "Wie kommt nur all der Hass ins Netz?"

  1. Während frühere Satiriker intelligente Spässe über Politik und deren Personal machten – wie ein Dieter Hildebrand, ein Gerhard Polt, ein Ottfried Fischer aber auch „die linke Socke“ (Eigenaussage) Victor Giaccobo – und zwar in alle Himmelsrichtungen (Scherze und Jokus nach „Links, Rechts, Oben und Unten“ – kennen heutige „Comedians“ nur noch Schüsse, Pfeile und Gegröhle – nach „Bürgerlich-Rechts“.
    Paradebeispiel ist der erwähnte Jan Böhmermann im deutschen Fernsehen. Alles was nicht linkslastig ist wird niedergemacht, angegriffen, nachgeäfft, gedemütigt. Mit „Lustig“ oder gar „nachdenklich intelligent“ hat dies nichts mehr zu tun. Denn in IHM selbst steckt nämlich der abgrundtiefe Hass gegen alles Mittige und Bürgerliche, welcher zwischen jedem seiner Sätze (und Selbstinszenierungen, er ist hochgradig wichtigtuerisch) durchtrieft.
    Natürlich wollte er den „ungeimpften-Trotteln“ (Eigenaussage zur Corona-Zeit) das Leben schwer, mühsam, verleidend (analog Macron) machen, gar „zur Hölle“ sollten sie fahren. Beim Ukraine-Konflikt wird eine Alice Schwarzer oder ein Schriftsteller Martin Walser (95) – welche sich für einen Kompromiss der Kriegsparteien starkmachen (und immer mehr-mehr-mehr Kanonen, Panzer und Personal auf beiden Seiten) sofort ins Lächerliche gezogen. Gedanken, wohin das so hinführen soll, werden im Keim erstickt.
    Es ist sein Geschäftsmodell, das ihn immer wieder in die Schlagzeilen bringt und ihn so zu einem der hochdekoriertesten „Meinungseinpeitscher-Satiriker“ Deutschlands hochspülte.
    Und beim öffentlichen Medien-Gebührenhalbieren, welches auch in Deutschland zur Diskussion steht (allerdings reden wir hier von einer aktuellen Gebühr von 18.96 Euro jährlich – in der Schweiz reden wir von einer Zwangsabgabe von über 300 Fr) versteht er gar keinen Spass.
    Regierungsmitglied Christian Lindner von der deutschen FDP, welcher sich für eine niedrigere Medien-Gebühr und somit für eine Entlastung der Einwohner Deutschlands starkmacht, wurde in J. Böhmermanns „Lustig“-„Show“ visuell in schwarze Wolken gehüllt, es wuchsen ihm Teufelshörner in der Animation.
    Ist ja klar.
    Er will weiterhin seine fürstliche Abgeltung bei den Öffentlich-Rechtlichen kassieren, weiterhin die deutsche Bevölkerung niedermachen, sie aber gleichzeitig als Melkkühe für seinen „Lohn“ sichern.
    Entsteht der Hass eventuell so auf ihn, entsteht Hass in Deutschland (und anderswo) durch unterdrückte Meinungen der Bürger bei öffentlich-rechtlichen und Medien allgemein?
    Aus „nicht veröffentlichten Leserberiefe“, welche Missstände anprangern? Auf „keine Volksabstimmungen“. Auf „die da oben“- von „denen da unten“ – die im EU-CH-Vergleich merklich weniger zu sagen haben…
    Dient das Netz als Ventil eines kochenden Dampfkochtopfs? Gründe (und da ist mir „Pöbel“, „ungebildeter Mob“, „Schreibtischtäter“ zu billig) muss es haben – denn alles hat seinen Grund.
    Interessante weiterführende Ansätze und zusätzliche Bereicherung meines Kommentares für interessierte über ein Puzzleteil des Entstehens von Hass, über Staatsmeinung, über Tabuzonen, über Cancel-Cultur, Lückenpresse, über Niedermachen findet man eloquent wie immer als Optionszusatz noch hier (setze Bewegtbilder spärlich ein, aber hier ist es ein passender Gedankenanstoss)….

    1. Was Herr Zweidler über die Mediengebühren in Deutschland schreibt, ist falsch. die Gebühr beträgt 18.36 Euro monatlich, nicht jährlich. Da die Löhne in Deutschland durchschnittlich wesentlich niedriger sind als in der Schweiz, ist die deutsche Gebühr durchaus analog zur schweizerischen.

  2. Was mag dieser Hass bedeuten, der sich unter anderem im Netz manifestiert: kollektiv organisiert im Internet? Was mag es bedeuten, wenn – laut ihrer eigenen Einschätzung – Menschen in ihrer Mehrheit nicht mehr sagen, was sie denken? Leben wir medial kolportiert in einer Welt voller Lügen, wo die Wahrheit wie ein Hammer wirkt? – Mein Herz will sie wissen: inmitten einer Wohlstandsverwahrlosung, wo viele Menschen dumm oder gemein oder gleichgültig andere und sich selber fertig machen. – Mögen wir in unseren Herzen wohnen. Mögen wir glücklich sein. Mögen wir uns gesund und geborgen fühlen. Mögen wir unbeschwert und friedvoll durch unser Leben gehen.

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