Simona Caminada: «Die Räume für freien und unabhängigen Journalismus werden in Italien immer kleiner.»

Publiziert am 17. Juli 2024 von Matthias Zehnder

Das 290. Fragebogeninterview über Mediennutzung – heute mit Simona Caminada, TV-Korrespondentin für Italien von SRF. Sie ist bei «La Quotidiana» in den Journalismus eingestiegen, der einzigen rätoromanischen Tageszeitung. Damals habe es noch keine Pushnachrichten gegeben, sie habe «gedruckte Zeitungen gelesen und das E-Paper war damals schon ein ziemlicher Schritt für die Leserinnen und Leser der Zeitung.» Heute sei das Tempo viel höher. «Vieles läuft hier in Italien über WhatsApp.» Anders als in der Schweiz ist der öffentliche Rundfunk in Italien, die Rai, «immer ein Abbild der Regierung. Je nachdem, wer an der Macht ist, ist sie linker oder rechter ausgerichtet.» Giorgia Meloni habe ihre Einflussnahme ausgereizt: «Sie hat wichtige Posten bis in die einzelnen Redaktionen hinein mit ihren Gefolgsleuten besetzt.» Viele bekannte Gesichter hätten die Rai verlassen, regierungskritische Stimmen und Aushängeschilder seien abgesetzt worden. «Die Opposition und die Kritiker von Meloni sprechen mittlerweile nur noch vom Tele Meloni. Die Räume für freien und unabhängigen Journalismus werden, so nehme ich das hier wahr, immer kleiner.» Simona Caminada findet es «zwingend, dass Medienkompetenz in der Schule einen höheren Stellenwert erhält. Bereits Kinder sollten lernen, Medien richtig zu nutzen und damit umzugehen.» Als Rätoromanin verteidigt sie die Medienförderung: «Qualitätsjournalismus ist wichtig für eine funktionierende Demokratie. In einer viersprachigen Schweiz deshalb auch in Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.»

Welches Medium darf bei Dir zum Frühstück nie fehlen?

Zum Frühstück gibt’s bei mir keine Medien – dann ist Familienzeit. Vor und nach dem Frühstück höre ich Radio bei Rai 1 und schaue mir das erste «Telegiornale» von La7 an und «TG5 Mattina» von Mediaset. Dann gehört für mich das «Heute Morgen» der Kollegen von SRF4 News dazu und ich informiere mich online bei verschiedenen Tageszeitungen wie beispielsweise dem «Corriere della sera», der «Repubblica» oder «Il sole 24 ore».

Wie hältst Du es mit Facebook, Twitter und Instagram, LinkedIn, YouTube, TikTok und BeReal?

Facebook habe ich zwar noch, nutze es aber so gut wie kaum mehr. Eigentlich dient es mir nur noch, um Personen zu kontaktieren für Recherchen. Zudem werden einige Pressekonferenzen der italienischen Regierung oder der ausländischen Presse in Italien über Facebook gestreamt – daher ist es praktisch. Mit X geht es mir ähnlich. Ich habe zwar noch ein Konto, aber ich nutze es kaum mehr. Allerdings ist es für die Suche nach Bildmaterial immer noch hilfreich. Instagram nutze ich vor allem beruflich – zu vielen meiner Arbeiten publiziere ich eine Story und verlinke dann meine Arbeit. Das gibt immer interessante Austausche mit Followern. LinkedIn mag ich – da erfahre ich aktuell viel Neues und finde auch immer wieder spannende Kontakte.

Wie hat sich Dein medialer Alltag seit Deinem Berufseinstieg verändert?

Ich habe bei der einzigen rätoromanischen Tageszeitung «La Quotidiana» mit dem Journalismus angefangen. 2006 habe ich mich in einem kleinen Radius bewegt und über die Themen berichtet, die eine Sprachgruppe, eine Region betroffen haben. Es gab noch keine Pushnachrichten, ich habe gedruckte Zeitungen gelesen und das E-Paper war damals schon ein ziemlicher Schritt für die Leserinnen und Leser der Zeitung. Heute ist das Tempo ein anderes. Ich lese nur noch online und mein Berichtsgebiet ist um einiges grösser geworden. Kontakte zu Interviewpersonen erhalte ich über soziale Medien oder WhatsApp. Vieles läuft hier in Italien über WhatsApp. Alle grossen Parteien haben eigene Gruppenchats, wo sie die Medienschaffenden über Termine und Anlässe informieren. Dort werden auch gleich die wichtigsten Unterlagen geteilt. Es ist vieles einfacher, unmittelbarer und schneller geworden.

Wenn Du an die Medien in Deinem Berichtsgebiet denkst – welche Unterschiede fallen Dir im Vergleich zu den Medien in der Schweiz auf?

Wenn ich den öffentlichen Rundfunk zum Vergleich nehme, dann ist die Rai in Italien immer ein Abbild der Regierung. Je nachdem, wer an der Macht ist, ist sie linker oder rechter ausgerichtet. Seit Giorgia Meloni an der Macht ist, reizt sie ihre Einflussnahme aus. Sie hat wichtige Posten bis in die einzelnen Redaktionen hinein mit ihren Gefolgsleuten besetzt. Das ist nicht ohne Folgen geblieben. Mehrere bekannte Gesichter haben in den vergangenen Monaten die Rai verlassen, regierungskritische Stimmen und Aushängeschilder wurden abgesetzt. Zudem sorgte der Fall rund um den Schriftsteller Antonio Scurati für grosse Empörung. Dieser wurde von der Rai beauftragt, eine Rede zum Tag der Befreiung vom Faschismus zu verlesen. Kurzfristig wurde er allerdings wieder ausgeladen. In seiner Rede hatte er kritisiert, dass sich die jetzige Regierung unter Giorgia Meloni bis heute nicht vom faschistischen Erbe ihrer Partei distanziert habe.

Die Opposition und die Kritiker von Meloni sprechen mittlerweile nur noch vom Tele Meloni. Die Räume für freien und unabhängigen Journalismus werden, so nehme ich das hier wahr, immer kleiner.

Haben geschriebene Worte noch Zukunft?

Auf jeden Fall.

Was soll man heute unbedingt lesen?

Hintergründe, Vertiefungen und Reportagen zu den Unmengen an News, die jeden Tag auf uns einprasseln.

Kannst Du schlechte Bücher weglegen oder musst Du Bücher zu Ende lesen?

Kann ich problemlos weglegen – die Zeit ist zu kostbar für schlechte Bücher. Allerdings fehlt mir aktuell generell die Zeit für Bücher. Bei mir zuhause stapeln sich Bücher, die ich gerne noch lesen würde.

Wo erfährst Du Dinge, von denen Du nicht gewusst hast, dass sie Dich interessieren?

Praktisch überall. Vor allem während Gesprächen mit Menschen, die ich für die Arbeit treffe oder hier in Italien auch aus den vielen spontanen Gesprächen, die sich beispielsweise auf dem Markt, im Zug oder auf dem Spielplatz ergeben.

Wie lange gibt es noch gedruckte Tageszeitungen?

Das weiss ich nicht. Ich gehöre allerdings seit längerem zu jener Gruppe, die nur noch online liest.

Sind Fake News eine Gefahr – oder eine Chance für die Medien?

Beides. Guter, unabhängiger Qualitätsjournalismus wird dadurch noch viel wichtiger. Aber es informieren sich längst nicht alle Menschen gleich und nutzen Qualitätsjournalismus oder sind bereit dafür zu bezahlen. Ich fände es zwingend, dass Medienkompetenz in der Schule einen höheren Stellenwert erhält. Bereits Kinder sollten lernen, Medien richtig zu nutzen und damit umzugehen. Damit sie Fake News auch erkennen und kritisch hinterfragen können.

Wie hältst Du es mit linearem (live) Radio und Fernsehen?

In Breaking-News-Fällen sind beide für mich unerlässlich. Da können Radio und TV ihre Stärken ausspielen und in realer Zeit einordnen und erklären. Ansonsten höre und sehe ich nur noch zeitversetzt.

Hörst Du Podcasts? Hast Du einen Lieblingspodcast?

Ich höre regelmässig Podcasts. Den «Input» der Kollegen von SRF3 zum Beispiel und das «Echo der Zeit».  Aus Italien gehört für mich «La Giornata» von der «Repubblica» und «Circo Massimo» der «La Stampa» zu den Podcasts, die ich regelmässig höre. Beide ordnen die Newslage in Italien ein und erklären die Zusammenhänge.

Was bedeutet es für die Medien (und die Gesellschaft), dass laut fög 56 % der 16- bis 29-Jährigen zu den News-Deprivierten gehören?

Das wir uns weiter anstrengen müssen, diese Zielgruppe zu erreichen. Das Gute ist, heute gibt es immerhin ein Bewusstsein für diese Zielgruppe. Als ich 16 Jahre alt war, war das noch nicht so.

Tamedia-VR-Präsident Pietro Supino geht davon aus, dass in zehn Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel der Artikel im «Tages-Anzeiger» von Robotern geschrieben werden. Lässt sich Journalismus automatisieren?

Ein Teil davon bestimmt. Meine fremdsprachigen Interviews zum Beispiel transkribiere ich mit der Hilfe von KI. Aber kein «Roboter» kann berichten, wie es an einem Schauplatz ausschaut, wie es sich dort anfühlt oder riecht. Dafür braucht es Journalistinnen und Journalisten, die rausgehen, sehen, hören und nachfragen.

Führt die Digitalisierung zum Tod der Medien oder im Gegenteil zur Befreiung des Journalismus?

Sicher nicht zum Tod. Sie führt zu neuen Möglichkeiten und kann dadurch den Journalismus auch besser machen.

Brauchen wir in der Schweiz eine Medienförderung?

Ja. Qualitätsjournalismus ist wichtig für eine funktionierende Demokratie. In einer viersprachigen Schweiz deshalb auch in Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Wenn wir eine Medienvielfalt haben und sicherstellen wollen und das in unterschiedlichen Sprachen, dann werden wir wohl nicht darum herumkommen.

Schreibst Du manchmal noch von Hand?

Täglich und viel. So kann ich meine Gedanken ordnen. Ich schreibe auch immer mal wieder Briefe an Menschen, die mir wichtig sind und mir nahestehen. Ist zwar etwas altmodisch, aber ich hatte als Kind viele Brieffreundinnen und irgendwie ist mir das mit schreiben von Hand geblieben. Ich mag es.

Ist (oder war) Donald Trump gut oder schlecht für die Medien?

Er lässt/liess die Klickzahlen zweifelsohne ansteigen. Ansonsten fällt mir kein anderer positiver Aspekt ein.

Wem glaubst Du?

Ich vertraue lieber und das vor allem meinem Bauchgefühl.

Dein letztes Wort?

Rausgehen, vor Ort sein, erleben und mit den Menschen sprechen. Journalismus machen ist ein Privileg. Wo sonst werden dir so viele Türen geöffnet? Wo sonst sind so viele Menschen bereit mit dir zu sprechen?


Simona Caminada
Simona Caminada ist seit August 2022 Italien-Korrespondentin für SRF. Davor war sie als TV-Korrespondentin für SRF in Graubünden. Simona Caminada hat Publizistik- und Kommunikations- sowie Filmwissenschaften an der Universität Zürich studiert. Anschliessend absolvierte sie einen Masterabschluss in Journalismus an der Universität Hamburg und am Medienausbildungszentrum MAZ in Luzern. Ihre ersten journalistischen Erfahrungen sammelte Simona Caminada bei der romanischen Tageszeitung «La Quotidiana». Danach arbeitete sie als freie Mitarbeiterin für die «Südostschweiz» und das Romanische Radio und Fernsehen RTR. 2012 wechselte sie zu SRF.
https://www.srf.ch/news


Basel, 17. Juli 2024, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

Seit Ende 2018 sind über 280 Fragebogeninterviews erschienen – eine alphabetische Liste mit allen Namen und Interviews gibt es hier: https://www.matthiaszehnder.ch/aktuell/menschenmedien-die-uebersicht/

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3 Kommentare zu "Simona Caminada: «Die Räume für freien und unabhängigen Journalismus werden in Italien immer kleiner.»"

  1. Auf die Frage „Brauchen wir in der Schweiz eine Medienförderung?“ sagen (gefühlt, eine Bilanz habe ich nicht erstellt) 99% der SRG-Angestellten „Ja“. So auch Frau Caminada. Dabei wird ja Lohn und Brot der SRG-Angestellten mit 1,5 Milliarden Budget jährlich schon grösstenteils von Förderung beglichen. Die SRG-(Zwangs-) Gebühren von uns allen tragen grösstenteils zu dieser grossen Summe bei. Und durch die Bevölkerungszunahme und die Haushalts-Zunahmen knacken auch die SERAFE-Gebühren jedes Jahr neue Budget-Rekorde. Mit diesen können dann so stolze Löhne wie jener von ex-SRG-Chef Gilles Marchand ausbezahlt werden. Über 520’000 Fr. jährlich. (mehr als Bundesräte…) Und viel mehr alls alle anderen Senderchefs Europas, welchen massiv grösseren Anstalten (Italien, France usw) vorstehen. Berechtigt wird dieses Gehalt laut SRG mit den „höheren Lebenshaltungskosten“ in der Schweiz. Was natürlich ein Schlag ins Gesicht an uns aller SRG-Melkkühe (sprich Zwangs-Gebührenzahlende) ist, welche ebenfalls in der „Schweiz mit höheren Lebenshaltungskosten“ unser Dasein fristen müssen, jedoch mit Löhnen von 40’000 Fr, 50’000 Fr oder 70’000 Fr. auskommen müssen. Höhnischer und unsympathischer geht es kaum noch. Die Spirale setzt sich munter fort: Auch die SRF-Deutschschweiz-Sendeleiterin (N. Wappler) erhält über 400’000 Fr., dann gibt es da noch die Westschweiz, das Tessin usw usw….
    Klar, haben die SRG-Angestellten Angst um ihre goldenen Pfründe, wenn die Zwangs-Gebühren mal wegfallen würden oder gekürzt würden (2026 „200-Fr-sind-mehr-als-genug-Zwangsgebühren-Initiative). Und jetzt soll noch mehr Medienförderung obendrauf geschlagen werden? Der Krug geht zum Brunnen bis….
    Soweit alles bekannt und schon mehrfach erwähnt. Nun kommt aber noch dazu, das die Schere zwischen Einnahmen und Nutzenden bei der SRG sich immer wie mehr öffnet, was selbst gewiefte SRG-PR-Strategen nicht mehr verschleiern können. Die Einnahmen sprudeln sprunghaft ins Mehr, die Hörer/innen und Zuschauer/innen werden immer weniger. Immer wie mehr Gelder also für immer wie weniger Konsumenten….
    Denn z.B. der SRG-Sender Radio SRF 1 wurde im ersten Halbjahr 2024 von 1,083 Millionen Hörerinnen und Hörern täglich eingeschaltet – 95’000 weniger als noch im ersten Halbjahr 2023. (Quelle laut „persönlich.ch.“ 25% weniger seit Einführung des neuen Messsystems). Die SRG begründet den Rückgang ihres Radio-Flagschiffes mit der DAB-Technik, damit hätten die Nutzer mehr Stationen zur Auswahl und würden auch mal abweichen…. Wie lange hat wohl die Werbeabteilung an dieser „Ausrede“ rumgebastelt? Könnte es einfach auch sein, dass Radio SRF 1 mit Dauergekicher, Dudelmusik und Infos, welche vorgekaut und idologisch serviert werden (Beispiele gibt es deren viele) die Hörerschaft einfach nicht mehr so anspricht? Das die „Jungen“ lieber direkt auf US-Stationen switchen, wenn sie echt und live mehr über den US-Wahlkampf wissen wollen (wie ich, obwohl nicht mehr jung) als den tendenziösen und langweiliger vorgetragenen SRG-Gebeten aus den heiligen Säulenhallen in Leutschenbach zu horchen?
    Auch beim TV: 18 Minuten statt 71 Minuten im Durschnitt. Bei den 15-29 jährigen sank die TV-Nutzung in den letzten 10 Jahren um 74 %.
    Seit 2013 hat das Schweizer Fernsehen rund 300’000 Nutzer verloren. Statt 2,3 Millionen sind es noch 2 Millionen, ein Minus von 13 %.
    Dazu werden immer mehr Wiederholungen gesendet. 2023 sendeten die TV-Kanäle der SRG insgesamt rund 70’000 Stunden. Knapp 26’000 Stunden waren Erstaustrahlungen, 44’000 Stunden wahren Wiederholungen. (Quelle WW von dieser Woche) Es werden immer mehr Wiederholungen gezeigt, dies ist messbar klar…. (und ich frage mich: Wohin fliesst dann das ganze Förder- und Gebührengeld hin?…)
    Fact ist: Ausser bei den über Sechtzigjährigen ist der Konsum bei allen Altersgruppen zurückgegangen!
    Das ist kein Zukunfts-Geschäftsmodell!
    Und dann, wie Frau Caminada, immer noch mehr Fördergelder zu bejahen, werde ich schon nachdenklich. Über System, Finanzierung, über Struktur des TVs und Radios, welche eine von früher ist und und und….
    Irgendwas muss da geschehen, nicht „No-Billag“, aber alles so belassen ist auch keine Option. Darüber sind sich übrigens laut „Blick-Umfrage“ letzthin die Mehrheit der in der Schweiz Wohnenden einig. Und wenn wir ehrlich zu uns sind muss auch der grösste SRG-Fan über diese Tendenzen die Stirne runzeln und sich vielleicht mal Gedanken zu klitzekleinen Veränderungen diese Medienkolosses machen….

    1. Hallo Herr Zweidler, Ihr SRG-Hass führt Sie manchmal zu weit. Medienförderung und der öffentlich-rechtliche Rundfunk sind nicht dasselbe. Sehen wir einmal ab von all den sachlichen Fehlern, die Ihre SRG-Breitseite enthält – Medienförderung und die Rundfunk-Empfangsgebühr, die Serafe erhebt, sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Medienförderung umfasst in der Schweiz zum Beispiel die Posttaxenverbilligung für gedruckte Zeitungen und Zeitschriften. Davon abgesehen unterstützt der Bund die Sprachminderheiten: Auf der Grundlage des Sprachengesetzes SpG (Art. 22) und der Sprachenverordnung SpV (Art. 18 und 25) unterstützt der Bund die Kantone Graubünden und Tessin bei der Erhaltung und Förderung der rätoromanischen und der italienischen Sprache und Kultur. Dazu gehört zum Beispiel die Unterstützung der rätoromanischen Printmedien und Verlagstätigkeit. Das alles hat nichts mit Ihrem Hass auf die SRG zu tun und nichts mit Serafe. Ohne diese Unterstützung gäbe es keine rätoromanischen Angebote mehr. Aber Sie setzen ja auf den Markt und seine Mechanismen, dann wird Ihnen das wohl egal sein.

  2. Hochgeschäzter Herr Zehnder
    Aus ihnen spricht der Experte. Ja – es ist nicht dasselbe. Sie bemerken dies – in meinen Leseronlinekommentaren in den Zeitungen wird dies nicht mokiert, erhalte viele „Empfehlungen“.
    Meine konstruktive Kritik an der SRG würde ich nicht als „Hass“ bezeichnen, doch den Apparat immer wieder hinterfragen und beleuchten ist notwendig.
    Doch irgendwie sind die verschiedenen Fördermodelle und Gebühren trotzdem das selbe.
    Eine Gemeinde hat niederige Steuern aber hohe Wassergebühren. Ein Dorf hat milde Steuern aber hohe Abfallgrundtaxen plus Sackgebühr. Eine Stadt (z.B. BS) verlangt für „versiegelte Flächen“ eine Regenwassergebühr….
    Am Schluss des Jahres sind es Ausgaben. Gebühren sind versteckte Steuern. Besonders, wenn sie zwingend zu überweisen sind. Ausgaben von den Bürgern, den Eigentümern, den Arbeitenden. Sie fehlen, sind abzugeben, sind weg. Und das ist doch, was bei den Menschen zählt. Denn weg ist weg. Ob reich oder arm….

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