Larissa Margot Bieler: «SRG und private Medien sind das Dreamteam für gut informierte Menschen»
Das 308. Fragebogeninterview, heute mit Larissa Margot Bieler, Direktorin von SWI swissinfo.ch. Sie sagt, dass wir heute in einer Faktenkrise leben. «Medien alleine werden es nicht schaffen, diese zu überwinden.» Auch die Medienkompetenz der Gesellschaft sei nur ein Teil der Lösung, «in der Verantwortung sollten viel eher die Plattformen selbst stehen». Die Schweiz sei Teil eines internationalen Informationsraums, «wir brauchen Lösungen gegen die Desinformation und zum Verständnis der komplexen Welt». Algorithmen seien die neuen Gatekeeper, sie brechen das Monopol der traditionellen Medien. Die neue «Medien-Logik», das seien «neue Infrastrukturen mit Plattformen, deren Marktmacht und unsere Abhängigkeit von diesen. Wir sollten uns aber nicht weiter zu Sklaven dieser digitalen Supermächte machen, das wäre eine Bankrotterklärung.» Bieler findet deshalb, die Schweiz brauche Medienförderung: «Vielfältiger Journalismus ist ein öffentliches Gut und existenziell für die Demokratie.» Medienförderung müsse künftig aber technologieneutral sein. «Unverhandelbar muss die journalistische Unabhängigkeit bleiben, auch bei staatlicher Unterstützung.»
Welches Medium darf bei Dir zum Frühstück nie fehlen?
Morgens informiere ich mich digital über News. Ich lese Headlines aus Newslettern, Briefings und Push-Meldungen im Zug, da ich wenig Zeit habe, muss es kompakt sein. Für Updates zu Kriegen oder Wahlen nutze ich aktuell die Live-Ticker von «Guardian» und «Tagi» – gut kuratierte, verlässliche Feeds mit schnellen Updates. Alles, was Zeit braucht, spare ich mir für später auf.
Wie hältst Du es mit Facebook und Instagram, Twitter/X, Threads und Mastodon, LinkedIn, YouTube und TikTok?
Wie die meisten nutze ich manche Plattformen eher passiv, etwa X und TikTok, während ich auf anderen, wie Instagram, aktiver unterwegs bin. LinkedIn ist für mich unverzichtbar fürs Networking – hier bleibe ich auch über Branchentrends informiert und finde inspirierende Gedanken, der Preis dafür ist etwas Überdruss an Selbstdarstellung auf dieser Plattform.
Wie hat sich Dein medialer Alltag seit Deinem Berufseinstieg verändert?
Als ich auf der Redaktion anfing, gab es ein Faxgerät und mit der AP und der SDA noch zwei Nachrichtenagenturen in der Schweiz. Wir hatten Zeit, um die Texte mit dem Lineal abzureissen und in die Ressortfächer zu sortieren. Für Informationen nahmen wir den Telefonhörer in die Hand, mussten ins Archiv oder auf die Strasse. Wenn eine Zeitung nicht geliefert wurde, gingen wir an den Kiosk. Das war vor über 20 Jahren, als ich als Freie beim «Bündner Tagblatt» arbeitete. Soviel zum Wandel. Ob es früher besser war? Vielleicht weniger hektisch. Aber heute ist Journalismus breiter aufgestellt, zugänglicher, globaler, anspruchsvoller, präziser – und das ist, trotz aller Herausforderungen, ein grosser Fortschritt.
Wenn Du an die Medien in der Schweiz denkst – war früher alles besser oder schlechter?
Führen Nachrichten immer häufiger in die Polarisierung, weil das auf die Einnahmen einzahlt, wird das Vertrauen der Bevölkerung in die Medien zunehmend untergraben. Da müssen wir Journalistinnen und Journalisten wieder mehr Verantwortung übernehmen. Somit wird klar, einiges war besser, unter anderem auch die Vielfalt, in der die Regionalberichterstattung mehr Platz hatte und das Publikum bereit war, dafür zu zahlen. Die zunehmende und teilweise politisch gewollte Schwächung der Medienlandschaft besorgt mich, wie auch die Medienpolitik, die in der Schweiz heute leider sehr oft ideologisch und mit Eigennutzen betrieben wird. Wir leben in einem internationalen Informationsraum, wir brauchen Lösungen gegen die Desinformation und zum Verständnis der komplexen Welt, die Schweiz ist ein stark vernetztes und globalisiertes Land. Der Abbau in den Redaktionen, die schwindende Vielfalt, die Abhängigkeit der Medien von den Sozialen Medien und Klicks führt in eine gegenteilige Richtung. Die Erosion der Verantwortung ist teilweise erschreckend.
Haben geschriebene Worte noch Zukunft?
Auf jeden Fall, digital und gedruckt.
Was soll man heute unbedingt lesen?
Gut recherchierte und hintergründige Texte, die Zusammenhänge erklären, Brücken schlagen, das Verständnis unterschiedlicher Positionen fördern und so Polarisierung vermeiden, wie sie Swissinfo.ch bietet. Sowie «Guardian», «Economist», «Monde diplomatique», das ist meine persönliche Präferenz. Und auf jeden Fall Bücher.
Kannst Du schlechte Bücher weglegen oder musst Du Bücher zu Ende lesen?
Viele Jahre quälte ich mich oft aus Pflicht durch schwere, verwirrende oder langweilige Bücher. Das bringt das Germanistik-Studium so mit. Heute kann ich Bücher geniessen, ohne sie ständig analysieren zu müssen. Ich habe zudem begonnen, Bücher zu hören, weil das auch gut nebenbei geht.
Wo erfährst Du Dinge, von denen Du nicht gewusst hast, dass sie Dich interessieren?
Von interessanten Menschen und anderen Realitäten auf der Welt. Faszinierend fand ich beispielsweise kürzlich die Begegnung mit mehreren Start-up-Gründern im Silicon Valley, die mit unglaublichem Antrieb versuchen, echte Probleme in dieser Welt zu lösen, die sich ganz und gar darin investieren, ohne zuerst an den eigenen Profit zu denken. Löst man ein echtes Problem, stimmt auch das Business Model.
Wie lange gibt es noch gedruckte Tageszeitungen?
Es wird immer Leute geben, die sich das leisten wollen. Und solange die Verleger noch darin investieren können.
Sind Fake News eine Gefahr – oder eine Chance für die Medien?
Wir leben in einer Faktenkrise. Medien alleine werden es nicht schaffen, diese zu überwinden. Die Medienkompetenz der Gesellschaft ist nur ein Teil der Lösung, in der Verantwortung sollten viel eher die Plattformen selbst stehen. Media Literacy ist ihr Legitimitätsargument, aber streng genommen brauchen wir eine Regulierung. Da ist die Politik gefordert.
Wie hältst Du es mit linearem (live) Radio und Fernsehen?
Ich höre täglich Radio, meistens das «Rendezvous» auf SRF 1 am Mittag. Live höre ich Radio vor allem auch im Auto, Fernsehen schaue ich zeitverzögert auf den Playern der SRG, aber kaum mehr linear.
Hörst Du Podcasts? Hast Du einen Lieblingspodcast?
Beim Joggen höre ich den Podcast «Geneva Inside» von SWI swissinfo.ch.
Was bedeutet es für die Medien (und die Gesellschaft), dass laut fög 56 % der 16- bis 29-Jährigen zu den News-Deprivierten gehören?
Die Feststellung ist ein Weckruf für die Gesellschaft und ein Aufruf für die Medien: Wie die Jungen zurückzuholen? Das ist auch essenziell für die Solidarität in der Gesellschaft, besonders in der direkten Demokratie. Die Ansprache des jungen Zielpublikums hat grosse Priorität in der SRG. Die Themen, Formate und Machart müssen der Relevanz der Jungen entsprechen und sie auf jenen Kanälen erreichen, die sie nutzen. Das sind nicht per se andere Themen, ihre Lebensrealitäten, ihre Sprache und Bedürfnisse müssen aber im Vordergrund stehen.
Tamedia-VR-Präsident Pietro Supino geht davon aus, dass in zehn Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel der Artikel im «Tages-Anzeiger» von Robotern geschrieben werden. Lässt sich Journalismus automatisieren?
Entscheidend wird sein, ob die Nutzerinnen und Nutzer dies schätzen und vor allem bereit sind, für KI-generierte Artikel zu bezahlen. Journalismus hat etwas Ur-menschliches, Journalist:innen verstehen und arbeiten mit gelebter Erfahrung, mit Schmerz und mit Leid, das kann ein Computer-Programm zumindest aktuell nicht einordnen. Die «Financial Times» hat das schön formuliert: Der Unterschied sei vergleichbar mit dem zwischen einer gekauften Kuchenmischung und einem selbstgemachten Kuchen nach Hausrezept. Beide haben in unterschiedlichen Kontexten ihren Nutzen, aber wenn letzteres gut gemacht ist, werden sie ihre Gäste beim Abendessen wahrscheinlich mehr beeindrucken.
Führt die Digitalisierung zum Tod der Medien oder im Gegenteil zur Befreiung des Journalismus?
Die Digitalisierung bietet für den Journalismus viele Überlebenschancen, weil der Journalismus sehr viel näher an den Bedürfnissen der Menschen ist und sie überall und jederzeit erreichen kann. Dialog und Partizipation machen Meinungen und Perspektiven sichtbar, das führt zu einer Demokratisierung der Meinungsbildung und stärkt die Gleichheit in der Gesellschaft, stärkt auch die Vielfalt. Wie immer hat das einen Preis. Algorithmen sind die neuen Gatekeeper und brechen das Monopol der traditionellen Medien. Das ist die neue «Medien-Logik». Neue Infrastrukturen mit Plattformen, deren Marktmacht und unsere Abhängigkeit von diesen. Wir sollten uns aber nicht weiter zu Sklaven dieser digitalen Supermächte machen, das wäre eine Bankrotterklärung.
Brauchen wir in der Schweiz eine Medienförderung?
Ja, auf jeden Fall, vielfältiger Journalismus ist ein öffentliches Gut und existenziell für die Demokratie. Medienförderung hilft, unabhängigen Journalismus zu sichern und regionale sowie kleinere Anbieter zu unterstützen. Letztlich geht es darum, die Medienlandschaft so zu stärken, dass sie auch in Zukunft ihre gesellschaftliche Aufgabe erfüllen kann. Es braucht sie auch für die Kontrolle von Politik und Wirtschaft. Medienförderung sollte zukünftig zudem technologieneutral sein. Unverhandelbar muss die journalistische Unabhängigkeit bleiben, auch bei staatlicher Unterstützung.
Schreibst Du manchmal noch von Hand?
Ja, beim Schreiben von Hand kann ich anders denken als beim Tippen.
Ist (oder war) Donald Trump gut oder schlecht für die Medien?
Es ist ein Sowohl-als-auch: Gut war Trump, um die Öffentlichkeit auf die Macht der Medien und die Bedeutung von Fake-News zu sensibilisieren. Schlecht war er für das Ansehen der Medien und für ihre Glaubwürdigkeit, indem er gezeigt hat, wie anfällig gewisse Medien für Manipulation und Kommerzialisierung sind – eine Herausforderung, die aber weit über seine Person hinausgeht.
Wem glaubst Du?
Meiner Intuition.
Dein letztes Wort?
Die grossen Dritt-Plattformen kumulieren immer mehr Macht, nicht zu Gunsten von Journalismus und Medienqualität. In der Schweiz ergänzen sich aber zwei andere: die SRG und die privaten Medien. Sie sind das Dreamteam für gut informierte Menschen hierzulande. Die «Verdrängungsthese»? Eher ein Mythos als ein Medien-Drama.
Larissa Margot Bieler
Larissa M. Bieler, Direktorin von SWI swissinfo.ch, Mitglied der Geschäftsleitung der SRG SSR und Mitglied der eidgenössischen Medienkommission EMEK. Start als freie Mitarbeiterin beim «Bündner Tagblatt» 2002, 10 Jahre freie Journalistin, 10 Jahre Chefredaktorin, heute in strategischer und medienpolitischer Rolle im Herzen des medialen Service public der Schweiz #teamsrgssr.
Basel, 20.11.2024, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch
Bild: Thomas Kern
Seit Ende 2018 sind über 300 Fragebogeninterviews erschienen – eine alphabetische Liste mit allen Namen und Interviews gibt es hier: https://www.matthiaszehnder.ch/aktuell/menschenmedien-die-uebersicht/
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4 Kommentare zu "Larissa Margot Bieler: «SRG und private Medien sind das Dreamteam für gut informierte Menschen»"
Die heutige, geschätzte Fragebogengästin Larissa Margot Bieler sagt aus: «SRG und private Medien sind das Dreamteam für gut informierte Menschen»
Dies empfinde ich, als normaler Bürger, nicht mehr so. Und anscheinend mit mir viele andere, denn laut Aussage von Medienexperte und -pionier Roger Schawinski sowie Verleger und Chefredaktor M. Somm entnehmen nur noch 9 % der CH-Bevölkerung ihre Informationen aus SRG und privaten Medien. Ein «Dreamteam» sieht für mich nutzungsmässig anders aus.
Die «alternativen Medien» d.h. Internetmagazine wie«Zeitpunkt.ch», wie «Manova.ch» sind oft aufschlussreicher und interessanter zu lesen als «TagiBaZ»&Co.
Webseiten wie «alternativweb.ch» sind wahre Fundgruben an Infos, Reisetipps, an Arbeitsspektrum und mehr. Eigeninitiierte Podcasts (ob in USA oder bei uns) bilden ein Füllhorn von Aspekten und Ansichten, die es bei den etablierten Medien nie zu lesen gibt. Denkanstösse von freien «You-Tubern», welche Städte, Landschaften, Orte 1:1 realistischer, hautnah, mit Gastro-Tipps und Parkplatz-Tipps angereichert, aktuell und schnell(er) wiedergeben als das aufwendigste erstellte, schwerfällige «SWR» – Reisemagazin «Länder-Menschen-Abenteuer». Näher, vifer, ehrlicher, wackliger, manchmal auch schief rausgekommene Filme über alle und alles haben auch bei mir mehr Anziehungskraft als ein (oftmals, leider muss man es sagen) tendenziös eigefärbter «Arte»-Bericht über «Polens Masuren», der bei der Ausstrahlung oft schon wieder in Sachen Aktualität überholt ist.
Dies sollte zu Denken geben. Irgendetwas läuft da schief.
Die Auslassungen, Lücken und ideologisch eingefärbten Auslandsberichterstattungen (US-Wahl), die Berichte aus Schweizer Regionen und das Bemerken beim Besuch derselben von (medialen) Ungereimtheiten sind mir im eigenen Land auch schon aufgefallen.
Und Regional – am besten zu kontrollieren – bemerkt man falsche Strassenzüge-Schreibweisen, verwechselte Bildlegenden, inkorrekte Zahlenangaben u.v.m.
Auch die Leserkommentare werden auf Linie getrimmt, gnadenlos durchgekämmt wird was nicht ins Weltbild des Mediums passt.
Gerade beim jetzigen Tanz auf dem Vulkan, was die Weltkriegsgefahr betrifft, welche noch nie so gross war, werden ausschliesslich westliche Blickwinkel und Ansichten (Waffen, Munition, Panzer – mehr mehr mehr bis zum geht nicht mehr) genehmigt.
Alles andere wird, wie meine glücklosen Leserkommentarversuche bei den «Tamedia-Blätter» aufzeigen, ausgeschieden und totgeschwiegen:
Bsp. 1)
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass Ihr Kommentar nicht veröffentlich werden kann.
Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehört die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken. Ebenso persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer sowie Dritte oder auch ein grundsätzlicher Ton «unter der Gürtellinie». Als beleidigend gelten auch Verunstaltungen von Namen, entweder von anderen Diskussionsteilnehmern, aber auch von dritten Personen oder Einrichtungen.
Kommentartext:
“Guten Nacht Welt. Wenn der Gegenangriff kommt, gibt es keine Kommentarspalten mehr und keine Leserkommentierende…. Musste dies Biden noch antun. Er hat sein Leben gelebt. Denkt er auch an die Jungen. Angst – ein Wort das sich in der Schweiz wohl keiner getraut zu sagen – ich schon. Hoffe auf (böse dargestellten) Trump. Das er Verhandelt. Redet. Und den Krieg beendet. Darf man Angst und Trump-Hoffnung in der Schweiz, darf man das hier (noch) schreiben?….”
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Oder auch Bsp. 2) zeigt auf:
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Leider müssen wir Ihnen jedoch mitteilen, dass Ihr Kommentar nicht veröffentlich werden kann.
Um einen angenehmen, sachlichen und fairen Umgang miteinander zu gewährleisten, publizieren wir keine Beiträge, die sich im Ton vergreifen. Dazu gehört die Verwendung von polemischen und beleidigenden Ausdrücken. Ebenso persönliche Angriffe auf andere Diskussionsteilnehmer sowie Dritte oder auch ein grundsätzlicher Ton «unter der Gürtellinie». Als beleidigend gelten auch Verunstaltungen von Namen, entweder von anderen Diskussionsteilnehmern, aber auch von dritten Personen oder Einrichtungen.
Kommentartext:
“Seit Biden die Erlaubnis bis weit ins Hinterland Russlands mit USA-Raketen zu feuern erteilte, ist dicke Luft. Ein 3. Weltkrieg ist so nah wie nie. Als Antwort wird die Ukraine nun nur noch mehr Angegriffen. Unbegreiflich, dieser Biden. Würde es so weitergehen, wären wir am Abgrund. Einzig D. Trump ist die Hoffnung dieser Welt für Frieden. Er will Verhandeln, Kompromisse und Reden. Dies muss sein. Auch mit Gebietsverlust. Sonst – die Weltmacht Russia und die Weltmacht Nato können uns 333 x Auslöschen… Ist dies die Lösung…”
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Liest man dann die endlosen Leserkommentarspalten der «Tamedia-Blätter» fällt auf, es sind nur Kommentare zu lesen, welche auf die eine Seite posaunen und trompeten.
Alles andere fällt der Zensur, den Sittenwächter, der Totalüberwachung zum Opfer.
Für was dort noch die Finger wundtippen, für was dort noch Zeitungsseiten zu lesen und vor allem für was für das noch zu bezahlen….
T r a u r i g.
Und bei der SRG schuf man die Kommentarfunktion gleich ganz ab.
Es lebt sich besser ohne die lästigen Leserräusper, die Lesertöne, die Zwischenrufe… Medien werden dort wohl für Medien gemacht, für sich selbst oder die Kollegen in den anderen Ressorts, so scheint es mir…
T r a u r i g.
«Dreamteam», ich wiederhole mich, sieht anders aus. Einfach zu erklären, wie die oben genannte 9% Zahl wohl zustande kommt.
Es muss sich viel ändern. Denn so ist kein medialer Blumentopf mehr zu gewinnen.
Irgendwie scheint es mir, mit Berechtigung.
Thomas Zweidler, genau richtig analysiert. Die Medienverantwortlichen leben in ihren geistigen Elfenbeintürmen und schaffen es nicht mehr, ausgewogen zu berichten. Meiner Meinung nach schon seit dem Syrienkrieg oder noch länger. Da werden transatlantische Feindbilder kolportiert, ohne dass man die notwendigerweise unabhängige Recherche betreibt. Auslandberichte werden von der NYT oder WaPo abgeschrieben, von Presseagenturen übernommen oder von Transatlantikern und eingenordeten Korrespondenten in Kommentare verpackt. Wenn dann unabhängige, leserfinanzierte Alternativmedien an Boden gewinnen, weil sie eine erfrischend andere und auch einleuchtendere, weil tiefgründigere (z.T. 2h Sendezeit für ein einziges Thema) Sicht bringen, heulen die traditionellen Medien auf, die alles auf Klicks und Drama getrimmt haben. Und dann schaffen sie es nicht einmal, die US-Wahlen richtig vorauszusagen, was in alternativen Medien längst klar war, dass diese Harris nie und nimmer gewinnen wird. Aber eben: Aus dem Elfenbeinturm herbeigeschriebenes, staatlich finanziertes Stenographieren nennt sich auch heute nicht Journalismus.
Nur zur Klarstellung: In der Schweiz gibt es keine staatlich finanzierten Medien.
Die SRG ist öffentlich-rechtlich organisiert und wird nicht über Steuern, sondern über Gebühren finanziert, der Staat hat keine Programmautorität.
Seit 1849 (!) fördert die Schweiz den Transport von abonnierten Zeitungen, die Unterstützung geht aber nicht an die Verlage, sondern an die Post. Tagi, NZZ, Blick & Co. erhalten keine Staatsgelder.
„entnehmen nur noch 9 % der CH-Bevölkerung ihre Informationen aus SRG und privaten Medien“
Reichweite «Tagesschau» 14.11.2024: 55,4%
Reichweite «Tagesschau» 13.11.2024: 57,4%
Reichweite «Tagesschau» 12.11.2024: 55,5%
Reichweite «Tagesschau» 11.11.2024: 58,4%
Marktanteil Fernsehen SRF1 Hauptabend Zielgruppe der 15- bis 29-Jährigen im ersten Halbjahr 2024: 38,1 %
Zwischen 06.00 und 09.00 Uhr, der zuhörerstärksten Zeit des Tages, haben im ersten Halbjahr durchschnittlich 56 Prozent aller Radiohörenden in der Deutschschweiz einen SRF-Sender eingeschaltet. Radio SRF 1 hat dabei einen Marktanteil von 25,9 % und ist der meistgehörte Radiosender in der Deutschschweiz.
Damit erübrigt sich der Rest Ihres üblichen Anti-SRG-Medien-Rundumschlags.