Wie Sie Bullshit erkennen und was Sie dagegen tun können

Publiziert am 28. Februar 2025 von Matthias Zehnder

Donald Trump ist bekannt dafür, die seltsamsten Dinge zu behaupten. Migranten essen die Katzen und Hunde der Amerikaner. Kanada soll der 51. Bundesstaat der USA werden und der Gazastreifen zur glamourösen Riviera. Das Problem dabei: Das alles sind keine Lügen, es ist Bullshit. Nein, «Bullshit» ist keine Beleidigung, sondern ein Fachwort aus der Philosophie. Geprägt hat es der amerikanische Philosoph Harry G. Frankfurt mit seinem gleichnamigen Buch und zwar schon 2006. Also lange vor Donald Trump. Wer lügt, sagt Harry G. Frankfurt, behauptet bewusst etwas Falsches oder Unwahres. Beim Bullshit ist das anders: Das Wesen des Bullshits, sagt er, «liegt nicht darin, dass er falsch ist, sondern dass er gefälscht ist». Der Bullshitter interessiert sich gar nicht für die Wahrheit oder Falschheit seiner Aussagen, sondern nur für ihre Wirkung. Trump ist ein begnadeter Bullshitter. Andere tun es ihm gleich. Lügner lassen sich durch einen Faktencheck überführen. Bei Bullshittern nützt das nichts: Die Wahrheit ist ihnen und ihren Anhängern egal. Verschlimmert wird das Problem des Bullshits durch die Algorithmen, welche die sozialen und mittlerweile auch viele journalistische Medien aussteuern. Auch da geht es nicht mehr um Wahrheit, sondern nur noch um Wirkung. Ich sage Ihnen deshalb diese Woche, wie Sie Bullshit erkennen und was Sie dagegen tun können.

Hitler sei ein Kommunist gewesen. Das behauptete Alice Weidel im Gespräch mit Elon Musk vor den deutschen Wahlen. Die Behauptung ist absurd. Hitler war im Gegenteil ein radikaler Anti-Kommunist: Sofort nach seiner Machtübernahme 1933 liess er die Kommunistische Partei Deutschlands verbieten und Tausende Kommunisten verhaften oder ermorden. Er verachtete Marxismus und Klassenkampf, zerschlug die Gewerkschaften und arbeitete mit dem Grosskapital zusammen. Nein, Hitler war definitiv kein Kommunist. Das spielt für Alice Weidel aber offenbar keine Rolle. Sie doppelte sogar nach, sie sei «Ökonomin und für uns ist völlig klar, dass Adolf Hitler ein Linker war». Die Behauptung, Hitler sei ein Kommunist gewesen, ist ein Beispiel für Bullshitting in der Politik.

 

Der Weltmeister im Bullshitting ist natürlich Donald Trump. Schon in seiner ersten Amtszeit bissen sich die Medien an seinen Behauptungen die Zähne aus, weil es Trump nicht einmal auf den Anschein von Wahrheit ankam. Unvergessen bleibt die Szene, als Donald Trump 2019 den Weg des Wirbelsturms Dorian auf einer grossen Karte von Hand mit einem schwarzen Stift korrigierte. Jeder sah das. Die Karte war nicht einmal manipuliert, sie war offensichtlich von Hand mit einem schwarzen Filzstift ergänzt worden. Ganz offensichtlich ging es dabei nicht darum, Fakten zu manipulieren. Trump hat Bullshit verbreitet, er wusste es, alle wussten es, aber er hatte die Macht, es zu tun. Seine Anhänger fanden es cool, dass da jemand aufsteht und all den feinen Pinkeln aus Wissenschaft und Medien zeigt, wo der Hammer hängt. Die Trump-Kampagne verkaufte später sogar schwarze Filzstifte als Andenken.

Die Katzen und Hunde in Springfield

Im letzten Wahlkampf wiederholte sich das Spiel. Im September 2024 behauptete Donald Trump während eines TV-Duells mit Kamala Harris, dass haitianische Migranten in Springfield, Ohio, «unsere Hunde und unsere Katzen» essen würden. Die Behauptungen wurden umgehend von lokalen Behörden widerlegt. Trotzdem führten sie zu Bombendrohungen und einer ganzen Flut von Fehlinformationen in sozialen Medien. Obwohl die Aussage offensichtlich falsch war, wiederholte Trump sie immer wieder. Weil es ihm nie um Wahrheit ging, sondern nur um Aufmerksamkeit und Unruhe.

Von Donald Trump, aber auch von anderen Politkern und natürlich von Elon Musik gibt es Dutzende weitere solcher Beispiele. Sie sind das, was der amerikanische Philosoph Harry G. Frankfurt als «Bullshit» bezeichnet. Frankfurt (1929 bis 2023) war Professor für Philosophie an der Princeton University in den USA. Er hat sich mit Ethik und der Philosophie des Geistes beschäftigt. Von ihm stammt das Buch «On Bullshit». Der Text ist schon 1986 zum ersten Mal erschienen. 2005 hat Princeton University Press den Aufsatz als Buch publiziert. In den USA wurde es sofort zum Bestseller. 2006 hat Suhrkamp den Text unter dem Titel «Bullshit» auf Deutsch publiziert. Ich zitiere hier aus dieser Ausgabe.

Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit

Frankfurt schreibt darin: «Der Bullshitter interessiert sich nicht für Fakten, sondern für das, was für ihn oder seine Agenda nützlich ist.» Und weiter: «Ziel des Bullshits ist es nicht, uns ein X für ein U vorzumachen, also eine falsche Tatsache als wahr hinzustellen. Ein Bullshitter will uns also nicht über eine Tatsache täuschen, sondern über seine Absicht.» Im Zentrum der Bullshit-Definition von Frankfurt steht die Gleichgültigkeit gegenüber der Wahrheit.

Das unterscheidet Bullshit von einer Lüge. Wer lügt, versucht die Wahrheit zu verändern. Er sagt bewusst etwas Falsches oder Unwahres. Frankfurt schreibt, wer lüge, wolle an einer bestimmten Stelle eine ganz bestimmte Unwahrheit einführen, um «die Folgen abzuwenden, die einträten, wenn an dieser Stelle eine Wahrheit stünde». Das ist gar nicht so einfach. Es bedarf, so Frankfurt, «einer gewissen Geschicklichkeit, da der Lügner sich bestimmten objektiven Zwängen fügen muss, die sich aus dem, was er für die Wahrheit hält, ergeben.» Der Lügner muss sich mit anderen Worten mit der Wahrheit beschäftigen: «Wer eine erfolgreiche Lüge erfinden will, muss seine wahrheitswidrige Behauptung im Hinblick auf diese Wahrheit konstruieren.»

Lügen müssen passen

Ich stelle mir das vor wie die Arbeit eines Passfälschers. Johannes Mario Simmel beschreibt in «Es muss nicht immer Kaviar sein», wie der Kunstmaler Reynaldo Pereira für Thomas Lieven 1940 in Madrid Pässe fälscht. So sucht er zum Beispiel einen Pass aus, in dem die Personenbeschreibung am ehesten zutrifft, damit er möglichst wenig ändern muss. Oder er verändert die alten Zahlen in ähnliche neue Zahlen, zum Beispiel eine 3 in eine 8 oder eine 1 in eine 4. Das Resultat der Arbeit (mindestens im Roman) ist ein Pass, der einem echten Pass zum Verwechseln ähnlich sieht. Der gefälschte Pass ist eine Lüge: Der Pass behauptet, echt zu sein.

«Niemand kann lügen, sofern er nicht glaubt, die Wahrheit zu kennen», schreibt Harry G. Frankfurt. «Zur Produktion von Bullshit ist solch eine Überzeugung nicht erforderlich.» Wer lüge, reagiere auf die Wahrheit und zolle ihr zumindest in diesem Umfang Respekt. Ganz anders der Bullshitter: «Er steht weder auf der Seite des Wahren noch auf der des Falschen. Es ist ihm gleichgültig, ob seine Behauptungen die Realität korrekt beschreiben. Er wählt sie einfach so aus oder legt sie sich so zurecht, daß sie seiner Zielsetzung entsprechen.»

Keine Rücksicht auf die Wahrheit

Eine Lüge ist immer unwahr. So ist sie ja auch definiert. Beim Bullshit ist das anders. Wer Bullshit produziert, nimmt keine Rücksicht auf die Wahrheit. Das heisst aber nicht, dass Bullshit immer falsch ist. «Falsch an einer Fälschung ist nicht ihr Aussehen, sondern ihre Machart», schreibt Harry G. Frankfurt. Obwohl Bullshit «ohne Rücksicht auf die Wahrheit produziert wird, muss er durchaus nicht unwahr sein.» Das macht den Kampf gegen Bullshit so schwer. Einen Lügner kann man entlarven, indem man seine Tatsachenbehauptung widerlegt. Bei einem Bullshitter geht das nicht, weil er gar keine Tatsachenbehauptung aufstellt. Die Wahrheit ist ihm schlicht egal. Bullshittern ist deshalb mit einem Faktencheck nicht beizukommen.

Warum hat Bullshit dermassen zugenommen? Harry G. Frankfurt schrieb 2005, also lange vor dem Aufschwung der sozialen Medien: «Bullshit ist immer dann unvermeidbar, wenn die Umstände Menschen dazu zwingen, über Dinge zu reden, von denen sie nichts verstehen.» Genau das ist in den sozialen Medien der Fall: Da geht es nicht um Wahrheit, sondern um Meinungen und um Gefühle. Egal was Sie über eine Sache wissen – eine Meinung oder mindestens ein Gefühl können Sie immer haben.

Meinungen zu allem und jedem

Das gilt auch für demokratische Auseinandersetzungen. Frankfurt schreibt von der «Überzeugung, in einer Demokratie sei der Bürger verpflichtet, Meinungen zu allen erdenklichen Themen zu entwickeln». Ganz egal, ob es um die Sicherheit eines Atomkraftwerks oder die Zukunftsstrategie einer Kantonalbank geht – in einer Demokratie muss jede und jeder eine Meinung haben. So lange die Meinung am Familientisch geäussert wird, mag das ja noch angehen. Harry G. Frankfurt schreibt: «Das Fehlen jedes signifikanten Zusammenhangs zwischen den Meinungen eines Menschen und seiner Kenntnis der Realität wird natürlich noch gravierender bei einem Menschen, der es für seine Pflicht als moralisch denkendes Wesen hält, Ereignisse und Zustände in allen Teilen der Erde zu beurteilen.» Zum Beispiel auf Facebook und Instagram oder in den Kommentarspalten von Medien.

Auf Facebook, TikTok und X geht es nicht um Wahrheit, sondern um Aufmerksamkeit. Die Algorithmen der sozialen Medien sind darauf angelegt, die Menschen möglichst lange online und engagiert zu halten, damit sie möglichst viel Werbung sehen. Der Schlüssel dafür sind die Emotionen, vor allem die negativen Gefühle. Geschürt werden sie durch Meinungen und emotionale Stellungnahmen. Die sozialen Medien sind deshalb eigentliche Bullshit Maschinen.

Medien als Bullshitmaschinen

Das Problem ist, dass der Bullshit nicht auf die sozialen Medien und die Kommentarspalten der Zeitungen beschränkt bleibt. Die Politik greift ihn auf. Es geht immer häufiger nicht mehr um Tatsachen und Fakten, sondern darum, die Gefühle der Menschen ernst zu nehmen. Und Gefühle können nicht wahr oder falsch sein. Gefühle haben keinen Wahrheitswert. Genau das nutzen Politiker aus, indem sie Gefühle zu Fakten machen. Ein frühes Beispiel dafür, wie das funktioniert, ist ein Interview von CNN mit Newt Gingrich um Juli 2016.

Gingrich war damals Sprecher des Repräsentantenhauses, es ging um Kriminalität in den USA. Die Moderatorin sprach Gingrich darauf an, dass die Kriminalitätsrate in den USA zurückgegangen ist. Gingrich widersprach: Der durchschnittliche Amerikaner denke nicht, dass die Kriminalitätsrate zurückgegangen sei. Die Moderatorin blieb dabei. Gingrich: «Nein, das ist nur Ihre Sicht.» Moderatorin: «Das sind die Fakten des nationalen FBI.» Gingrich: «Was ich sage, ist ebenfalls ein Fakt.» Die gegenwärtige Meinung sei anders. Die Moderatorin bezieht sich auf die offiziellen Zahlen des FBI. Gingrich ist das egal. Er sagt: «Die Menschen fühlen sich bedroht. Als Politiker gehe ich mit den Gefühlen der Leute.» Wenn Wahrheit keine Rolle mehr spielt in der Politik, dann haben wir das Bullshit-Zeitalter erreicht.

Die Frage ist, wie wir uns im Bullshit-Zeitaler verhalten können. Ich gebe Ihnen je fünf konkrete Tipps zum Erkennen und zum Umgang mit Bullshit.

Wie Sie Bullshit erkennen

Bullshit nach Harry G. Frankfurt ist eine Aussage, die nicht an der Wahrheit interessiert ist, sondern allein darauf abzielt, eine gewünschte Wirkung zu erzielen. Anders als eine bewusste Lüge, die Wahrheit verzerrt, ist Bullshit wahrheitsindifferent – der Sprecher interessiert sich nicht für Fakten, sondern nur für die Reaktion des Publikums. An diesen fünf Merkmalen erkennen Sie Bullshit:

1. Kein Wahrheitsanspruch

Bullshit will gar nicht wahr sein. Behauptungen sind faktenfrei. Quellen und Beweise werden ignoriert, manipuliert oder durch Gefühle ersetzt, wie im Beispiel von Newt Gingrich. Wenn Quellen zitiert werden, dann sind es oft willkürlich herangezogene Aussagen. Man glaubt irgendwelchen selbst ernannten Experten, verteufelt aber die Wissenschaft.

2. Übertriebene Vereinfachungen

Ein Bullshitter will sich gar nicht mit den Tatsachen auseinandersetzen. Er verwandelt komplexe Sachverhalte in extreme, populistische oder sehr emotionale Aussagen. Es gibt keine Nuancen, sondern nur Schwarz und Weiss, Gut und Böse – und vor allem: wir und die anderen.

3. Slogans statt Argumente

Das Ziel von Bullshit ist nicht Wahrheit, sondern Wirkung. Erkennbar ist das an Aussagen, die übertrieben auf Angst und Wut oder Euphorie und Begeisterung abzielen. Kommunikation findet oft nur noch in Slogans statt, die ganz grosse Gefühle ansprechen, etwa «Make America great again» oder «Gebt uns unser Land zurück!» Um was es dabei sachlich geht, spielt keine Rolle, es geht nur um die Wirkung.

4. Manipulative Sprache

Die Sprache eines Bullshitters ist nicht auf Präzision, sondern auf Manipulation angelegt. Donald Trump ist darin ein Meister. Er spricht grundsätzlich von «Fake Media» oder vom «Deep State». Es sind Schlagwörter ohne Inhalt, die nur die Gefühle ansprechen und so die Weltwahrnehmung manipulieren.

5. Ignorieren von Gegenargumenten und Widersprüchen

Bullshitter entziehen sich jeder Diskussion, indem sie Gegenargumente nicht diskutieren, sondern diffamieren. Studien, die eine Aussage widerlegen, werden als «Fake» bezeichnet. Widersprüche werden geradezu zelebriert, etwa wenn ein Politiker gleichzeitig Steuersenkungen und höhere Staatsausgaben verspricht.

Was können wir dagegen tun?

Bullshit im Sinne von Harry G. Frankfurt ist deshalb so gefährlich, weil er sich nicht widerlegen lässt. Einem Bullshitter geht es ja nicht um Wahrheit, sondern nur um Wirkung. Wer sich nicht darum kümmert, ob etwas wahr oder falsch ist, der verunmöglicht jede rationale Debatte. Wie können wir Bullshit trotzdem entgegentreten? Ich gebe Ihnen fünf praktische Tipps:

1. Kritisches Denken fördern

Das beste Mittel gegen Bullshit ist kritisches Denken. Fragen Sie sich zunächst: Woher kommt die Information? Gibt es Belege? Wer profitiert von der Aussage? Fallen Sie nicht auf Schlagworte wie «Mainstream-Medien» oder politische Slogans herein. Bleiben Sie dabei aber immer auch selbstkritisch: Hinterfragen Sie auch sich und ihre eigene Wortwahl.

2. Faktencheck und Quellenprüfung

Auch wenn einem Bullshitter der Wahrheitsgehalt seiner Aussagen egal ist – lassen Sie falsche Behauptungen nicht im Raum stehen. Prüfen Sie Fakten, nutzen Sie Faktenchecker. Suchen Sie, wenn immer möglich, die Quelle einer Aussage und prüfen Sie Zahlen kritisch.

3. Lassen Sie sich nicht manipulieren

Bullshit zielt auf emotionale Wirkung ab. Beobachten Sie sich selbst, vor allem beim Konsum von digitalen Medien und bevor Sie eine Nachricht teilen. Warum reagieren Sie? Ist es ein Gefühl wie Freude oder Angst, lassen Sie sich also emotional mitreissen, oder geht es um Fakten? Kleiner Tipp: Wenn etwas zu gut oder auch zu schockierend tönt, um wahr zu sein, stimmt meistens etwas nicht.

4. Stellen Sie Fragen

Überlassen Sie im Gespräch einem Bullshitter die Bühne nicht wehrlos. Stellen Sie Gegenfragen. Fragen Sie nach Zahlen, nach Beweisen, nach Definitionen. Was heisst «Great», was heisst «Great again»? Wer ist das «Volk», das da etwas will? Präzises Nachfragen genügt manchmal schon, um Bullshit zu entlarven.

5. Übernehmen Sie Verantwortung

Schieben Sie in Ihrem eigenen Umfeld Bullshit einen Riegel, indem Sie Inhalte nicht unüberlegt teilen. Plappern sie Schlagworte und Slogans nicht einfach nach. Wiederholung macht Bullshit nicht wahr. Bullshit lebt von Aufregung – bleiben Sie cool und rational. Das gilt ganz besonders für Diskussionen: Wer fragt, führt – wer ruhig bleibt, gewinnt.

Basel 28. Februar 2025, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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Quellen

Der amerikanische Präsident Donald J. Trump während eines Treffens mit dem britischen Premierminister Keir Starmer im Oval Office am 27. Februar 2025.
Bild: KEYSTONE/EPA/Chris Kleponis

Frankfurt, Harry G. (2006). Bullshit. Frankfurt am Main: Surkamp Verlag.

Green, M. (2025, January 19). Wake Up Media! Here’s a Bullshit Detector for Trump 2.0. Common Dreams. https://www.commondreams.org/opinion/trump-bullshit-detector

Kenyon, T. (2025, February 25). Why Donald Trump is a relentless bullshitter. The Conversation. https://theconversation.com/why-donald-trump-is-a-relentless-bullshitter-249896

Lee, S. (2025, February 23). Trump’s bullshit blitz has Europe on its knees. The Guardian. https://www.theguardian.com/commentisfree/2025/feb/23/donald-trump-bullshit-blitz-has-europe-on-its-knees

ZDF. (2025, February 19). Weidel und die Widersprüche der AfD. ZDFheute. https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/gauland-weidel-interview-hitler-aussage-100.html

Zehnder, Matthias (2017): Die Aufmerksamkeitsfalle. Wie die Medien zu Populismus führen. Basel: Zytglogge-Verlag

Zehnder, Matthias (2019): Die digitale Kränkung. Über die Ersetzbarkeit des Menschen. Zürich: NZZ Libro.

5 Kommentare zu "Wie Sie Bullshit erkennen und was Sie dagegen tun können"

  1. Einmal mehr danke ich Matthias Zehnder herzlich für seine fundierte Analyse und die Denkanstösse. – Oft und leider immer öfter habe ich den Eindruck, dass Politikerinnen oder Politiker Erfolg haben bzw. Macht erhalten – und damit auch Verantwortung zu tragen haben bzw. hätten – wenn sie gut oder zumindest besser als andere Bullshit können. Mit Bullshit dürfte sich vor allem bei Wählerinnen und Wählern punkten bzw. Wirkung erzielen lassen, die grundsätzlich nicht viel wissen, oder denen es eigentlich Wurst ist, ob etwas zutrifft oder nicht. Hauptsache, es bringt ihnen Vorteile. Auch wenn im Endeffekt möglicherweise nur vermeintlich. – Eine Politik, die auf einer derartig konstituierten Mehrheit basiert, scheint mir typisch für eine Gesellschaft, bei der es auch ohne Waffen nach dem Muster „Kampf und Krieg“ vor allem um Macht und kaum um die Sache geht. Eine Tendenz, die ich nicht nur beispielsweise in den grossen USA, sondern beispielsweise leider auch in der kleinen und nicht immer so ganz feinen Schweiz wahrnehme. Bullshit scheint mir übrigens verwandt mit sogenannt toxischem Positivismus, der dazu dient, Verhältnisse schön zu reden, die es nicht oder gar Gift sind. Auch hier geht es nicht um Wahrheit, sondern um Wirkung. Und auch hierfür gibt es Schweizer Beispiele.

    1. Antwort:
      Weltfrieden? Vor zwei oder einem Jahr spürte ich den „3. Weltkrieg“ hauch-nah. Bidens Regime gab laufend Gelder gegen Russia aus. Die eine Weltmacht gegen die andere im Stellvertreterkrieg. Die Eskalationsspirale erhöhte Biden noch, als er ganz am Schluss Langstreckenraketen freigab, die weit ins Russische Hinterland reichten. Putin erleichterte das Atomwaffendekret, liess die Atomsilos hochfahren. Auch in USA wurden die seit langem nicht aktivierten Atomsilos hochgefahren…. Niemand nahm das Wort Frieden in den Mund. Auch GB, F und vor allem D (die Damen Baerbock, Starck, die Herren Merz, Stegner usw.) fordeten: Deutsche Taurus bis zum Endsieg (könnten locker Moskau bombarideren damit). Ich hatte „Angst“. Niemand in der Schweiz hatte Angst. Schon gar nicht die „Mannnne“ (Männer). Erst seit dem 2. Nov. 24 fiel erstmals das Wort Frieden.
      Und „Reden“. Trump mit Putin. Und plötzlich wollen aber dann alle auch dabei sein – Baerbock&Co. (welche zuvor Debatten mit Putin schlicht verweigerten)…
      TJA – Ein Weltkrieg wirds wohl nicht mit Trump (Buissnesmänner wollen nur Wohlstand und Frieden). Aber wenn unser Euro-Politpersonal so weiterpoltert (mit leere Munition) gegen eine Grossmacht siehts für deren Länder traurig aus.
      Wir können uns mit unserem Maulheltentum warm anziehen.
      Doch mit „Welt-“ wirds nichts. Die Brasilianer, die Mexikaner, die Kanadier, die Inder, die Afrikaner, die Australier müssen wenigstens nicht unter dem Wahnsinnskrösus der Euro-Elite leiden. Sie können nichts dafür.
      Gut so.
      Und unser SP-Wermuth setzt heut Morgen die Krone auf: ER postet zu Trump: „FUCK YOU“. (unerhört – so nie – sollte aus CH-Politik auf ever verbannt werden, dieser „Volks“-Vertereter) Die Adoleszenz des ewig-Juso ist nie vorbei. Nur weiter so – CH und EU….

  2. Herr Zweidler
    Ihr Kommentar macht mich fassungslos. Und was sind die Motive „der Businessmänner“? Diese sind v.a. an den Bodenschätzen der Ukraine interessiert, wie wir letzte Woche exemplarisch vorgeführt bekommen haben. Ist Ihnen offenbar entgangen.
    Um Frieden geht’s hier in keiner Art und Weise, wenn Trump und Putin von Friedensgesprächen reden. Die Autokraten (und da zähle ich Trump mittlerweile dazu) wollen in erster Linie die Welt unter sich aufteilen. Wie im 19./20. Jahrhundert. Und das hat nachweislich nicht zu einer nachhaltigen und gesunden Entwicklung geführt. Heute ist nur leider die Luft viel dünner, (oder dicker je nach dem) als vor 150 Jahren. Das scheint Ihnen ja egal zu sein.
    Cu in Hell.

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