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Der Abstieg des Westens

Publiziert am 3. April 2018 von Matthias Zehnder

Wir lesen es jeden Tag: Die globale Machtordnung verändert sich derzeit in gewaltigen Schritten. Die USA ist nicht mehr länger Weltmacht und Weltpolizist. China drängt sich auf, wirtschaftlich, aber auch militärisch. Für Joschka Fischer, den ehemaligen Aussenminister Deutschlands, ist deshalb klar: Derzeit entsteht die neue Weltordnung des 21. Jahrhunderts.

Den Wendepunkt sieht Fischer am Morgen des 24. Juni 2016, als klar wurde, dass bei dem EU-Referendum im Vereinigten Königreich die Austrittsbefürworter eine Mehrheit für das Verlassen der Europäischen Union erzielt hatten. Damit, schreibt Fischer, «begannen die Grundlagen einer Weltordnung, die meine Generation und auch meine Arbeit als Aussenminister der Bundesrepublik Deutschland über sieben Jahre hinweg geprägt hatten, in Bewegung zu geraten». Nach der Wahl von Trump hatten sich die USA und nach dem Brexit hatte sich Grossbritannien in Richtung Nationalismus von Europa verabschiedet – Europa kann nicht mehr auf seine beiden transatlantischen Schutzmächte zählen. Die laut Fischer entscheidende Frage für den ältesten Teil des Westens, für Europa, lautet: Werden wir Gewinner oder Verlierer der neuen Ordnung sein? Die Alternative heisse nicht: EU oder Nationalstaat, sondern Europa und westliche Werte – oder Abschied von der Weltbühne und Beginn eines neuen, unter anderem von China geprägten Zeitalters des Autoritarismus. Fischers Credo lautet: Wir haben eine Chance – aber nur gemeinsam, als Europäer.

Joschka Fischer: Der Abstieg des Westens. Europa in der neuen Weltordnung des 21. Jahrhunderts. Kiepenheuer & Witsch, 240 Seiten, 28.90 Franken; ISBN 978-3-462-05165-0

Erhältlich ist das Buch hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783462051650

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Buchtipp zum Wochenkommentar vom 30.3.2018: Eine Orange als Rezept gegen Nationalismus

Eine Übersicht über sämtliche Buchtipps samt Link auf den zugehörigen Wochenkommentar finden Sie hier:

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