Video-Buchtipp

Letzter Tipp: Fabula Rasa oder Die Königin des Grand Hotels

Königin Esther

Publiziert am 27. November 2025 von Matthias Zehnder

Als ich hier vor etwa mehr als zwei Jahren «Der letzte Sessellift» besprach, dachte ich, es sei wohl das letzte Mal, dass wir einen neuen Roman von John Irving in den Händen halten. Mittlerweile ist Irving 83 Jahre alt – und hat einen weiteren Roman geschrieben. «Königin Esther» enthält alles, was einen Irving-Roman ausmacht: Geschichten aus New England und aus Wien, verwickelte Familienverhältnisse, pittoreske körperliche Details, zwei Hauptfiguren mit markanten Charakterzügen und vor allem viel Herz und Empathie für Menschen am Rand der Gesellschaft. Zum ersten Mal überhaupt lässt John Irving eine Figur aus einem früheren Roman noch einmal auftauchen: Wir begegnen noch einmal Dr. Larch, dem Leiter des Waisenhauses von St. Cloud’s aus «Gottes Werk und Teufels Beitrag» –  verwirrenderweise aber zu einem früheren Zeitpunkt in dessen Leben. Denn jene Esther, die dem Roman den Titel gab, ist eine Waise, die im St. Cloud’s aufgewachsen ist. Eine jüdische Waise und das wird sich im Laufe der Geschichte als entscheidend herausstellen. In meinem 283. Buchtipp sage ich Ihnen diese Woche, warum es sich lohnt, in den neuen Roman von John Irving abzutauchen.

 

Die Geschichte von Königin Esther ist eine der dramatischsten Erzählungen des Alten Testaments – und das ist nicht grad arm an Drama: Esther ist eine junge Jüdin im Exil in Persien. Nach der Absetzung der Königin Waschti wird sie – ohne dass der König ihre Herkunft kennt – zur neuen Gemahlin von König Ahasveros gewählt. Ihr Pflegevater Mordechai deckt eine Verschwörung gegen den König auf, doch gleichzeitig gerät das Judentum in grosse Gefahr: Der mächtige Hofbeamte Haman plant, alle Juden im Reich auszurotten. Mordechai bittet Esther, beim König einzugreifen. Damit riskiert sie ihr Leben. Es ist nämlich verboten, sich unaufgefordert dem König zu nähern. Esther wagt es trotzdem und lädt König Ahasveros und den bösen Haman zu einem Festmahl ein. Beim Essen deckt sie ihre jüdische Identität auf und entlarvt Hamans Plan. Der König lässt Haman hinrichten und erlässt ein Schutzdekret für die Juden. Zur Erinnerung an ihre Rettung feiern Juden bis heute das Purimfest. Esther ist deshalb eine Symbolfigur für Mut, Verantwortung und Zivilcourage.

Mut, Verantwortung und Zivilcourage – das trifft auf einige der Hauptfiguren von John Irvings Romanen zu. Ich denke etwa an den kleinen Owen Meany aus dem gleichnamigen Roman, an T. S. Garp aus «Garp und wie er die Welt sah» und an Wilbur Larch und Homer Wells aus «Gottes Werk und Teufels Beitrag». Auch auf Esther im neuen Roman treffen die Eigenschaften zu. Es ist deshalb kein Zufall, heisst Esther so. John Irving stellt die Frau aber auch in die Tradition der biblischen Esther, die für ihr Volk gekämpft hat.

Aber von vorne. Eigentlich ist Esther gar nicht die Hauptfigur des Romans, sondern Jimmy Winslow. Jimmy ist der Sohn von Esther, aber sie ist nicht seine Mutter. Das heisst: Sie hat ihn zwar geboren, aber nicht aufgezogen. Jimmy wurde ihr nicht weggenommen oder so, Esther hat das von Anfang an so bestimmt. Ihre Pflegeschwester Honor wünschte sich ein Kind, wollte aber keins gebären. Bei Esther war es umgekehrt: Sie wollte das mit dem Gebären gerne mal ausprobieren, aber sie wollte kein Kind. Also schlossen die beiden Frauen einen Pakt und das Resultat davon ist Jimmy. Aber wie kam Esther zu den Winslow?

Wie immer holt John Irving weit aus. Eigentlich beginnt seine Geschichte im Jahr 1620, als ein gewisser Edward Winslow, ein separatistischer Puritaner, mit der Mayf‌lower in jenes Land segelte, das wir heute als Vereinigte Staaten von Amerika kennen. Die Winslows gehören deshalb zu den angesehenen, alt einigesessenen Familien der Stadt Pennacook in New Hampshire. Jimmy schert sich aber nicht darum. Sein Grossvater Thomas Winslow, der sein Leben lang an der Pennacook Academy Englisch unterrichtete, pflegte ihm zu sagen: «Wenn es um deine Vorfahren geht, steht dir weder Anerkennung zu, noch trifft dich irgendwelche Schuld – man kann sich seine Eltern schliesslich nicht aussuchen, oder?» Und bei diesem Satz hören Sie ihn bestimmt auch schon, den typischen Irving-Sound.

Thomas Winslow und seine Frau Constance haben vier Töchter. Faith, Hope und Prudence sind exakte im Abstand von zwei Jahren geboren. Zwei Jahre nach der Geburt von Prudence sah es ganz danach aus, als hätten die Winslows genug vom Kinderkriegen. Als Prudence, die jüngste Tochter fünf Jahre alt war, liessen die Winslows das dritte Kindermädchen ziehen. Die Kindermädchen waren allesamt Waisen. Für Constance und Thomas gehörten sie aber zur Familie. Sie behandelten sie wie ihre eigenen Kinder und die Mädchen sprachen von den Winslows auch als von ihrer Familie. Und dann stellte sich doch noch eine vierte Tochter ein. Die Winslows nannten sie Honor, also Ehre. Obwohl ihre eigenen Töchter eigentlich alt genug waren, um auf Honor aufzupassen, holten die Winslows, wie es ihre Familientradition wollte, auch für Honor eine Waise als Kindermädchen. Sie mussten ihr viertes Kindermädchen eine ganze Weile suchen und landeten schliesslich im Waisenhaus von St. Cloud’s in Maine. Auf diese Weise beschert uns John Irving ein Wiedersehen mit Dr. Wilbur Larch, dem Leiter des Waisenhauses.

Schwester Edna hörte die Winslows klopfen und ließ sie herein; sie habe sie schon erwartet, sagte sie. Sie führte sie einen Flur entlang; durch die Glasscheiben einer Doppeltür erhaschten sie einen Blick auf Babykrippen und eine Schwester mit einem Baby auf dem Arm. «Schwester Angela kommt gleich, und Dr. Larch auch, sobald er zu Abend gegessen hat. Er ist mit den Kindern im Speisesaal», erklärte Schwester Edna. Sie erläuterte so geduldig die Anlage des Waisenhauses, als würde sie mit einem frisch eingetroffenen Waisenkind reden. Das Gebäude, in dem sie sich befanden, war der Jungenbereich; die Kojen waren oben, ebenso die Waschräume. Im Erdgeschoss, wo die Säuglinge waren, gab es zwei Entbindungszimmer mit chirurgischer Ausstattung. Dr. Larch schlief im Jungenbereich, dort hatte er auch sein Büro. Das Gebäude auf der anderen Seite des Speisesaals war der Mädchenbereich. Die Jungen und Mädchen machten alles gemeinsam, aber das Schlafen und Waschen und Umziehen fand in getrennten Gebäuden statt.
Schwester Edna ließ die Winslows in Dr. Larchs Büro zurück und ging, um dem Arzt Bescheid zu geben. Als Constance die Fußstützen an dem gynäkologischen Untersuchungsstuhl sah, schaute sie schnell weg. Flüsternd unterhielten sich die Winslows über den Geruch im Raum. Es roch antiseptisch oder irgendwie medizinisch. Constance glaubte, den Geruch zu kennen, konnte ihn aber nicht zuordnen. Ihr wurde davon ein wenig übel.
Das Büro war ein Labyrinth aus Büchern und Gerätschaften, aber der Schreibtisch weckte die Neugier des Lehrers. Herzstück war die Schreibmaschine. Die drumherum verteilten Papierstapel wiesen eine gewisse schriftstellerische Symmetrie auf, eine Ordnung, die Thomas Winslow an Dr. Larchs Briefe erinnerte. In diesem Augenblick trat die Schwester, die sie mit dem Baby gesehen hatten, herein und öffnete ganz automatisch ein Fenster. «Ein wenig Frischluft täte gut. Sie müssen die Winslows sein», sagte Schwester Angela. Thomas stellte sich und Constance vor, und seine Frau fragte nach dem Geruch. «Ach, das ist nur Äther», sagte Angela so leichthin, wie sie hereingekommen war. (Seite 72f.)

Wir wissen natürlich, warum es im Büro von Dr. Larch nach Äther riecht. Aber das ist eine andere Geschichte. Ich hätte beinahe gesagt, Dr. Larch sei noch derselbe. Aber das stimmt natürlich nicht: Wir begegnen ihm in «Königin Esther» zu einem früheren Zeitpunkt in seinem Leben als in «Gottes Werk und Teufels Beitrag». Larch und seine bedien Krankenschwestern Edna und Angela sind noch jünger und noch kräftiger. Es ist aber zweifellos derselbe Larch. Er begrüsst die Winslows mit den Worten: «Ideal ist nichts hier in St. Cloud’s, aber wir geben unser Bestes.»

John Irving greift nicht nur Dr. Larch auf, wir begegnen in seinem neuen Roman den wichtigsten Motiven aus seinem schriftstellerischen Leben. Wieder spielen «Jane Eyre» von Charlotte Brontë und «Grosse Erwartungen» von Charles Dickens eine grosse Rolle. Esther möchte sich einen Satz aus «Jane Eyre» auf die Brust tätowieren lassen: «Je einsamer ich bin, je weniger Freunde ich habe, je weniger man mir hilft, desto mehr will ich mich selbst achten.» Niemand muss den Satz sehen. Wichtig ist, dass Esther ihn sieht.

Später wird Thomas Winslow gemeinsam mit seinem Enkel Jimmy «Grosse Erwartungen» von Charles Dickens lesen. Ein Satz ist ihm dabei besonders wichtig: «Der Himmel weiss, dass wir uns unserer Tränen nie zu schämen brauchen, denn sie sind Regen auf den blindmachenden Staub der Erde, der sich auf unseren harten Herzen ablagert.» Die gemeinsame Dickens-Lektüre mit Jimmy hat eine Folge, die Thomas Winslow nicht vorsehen konnte: Jimmy will Schriftsteller werden.

Jimmy erinnert in einigem an T.S. Garp und damit natürlich an John Irving selbst. In der Schule beginnt Jimmy mit Ringen, ist darin aber nicht sonderlich gut. Immerhin lernt Jimmy von Coach Ted (wie vermutlich John Irving es von seinem eigenen Coach gelernt hat), «auf seine Technik zu achten», wie Irving schreibt. Jimmy ist (wie Irving selbst) nicht schlecht im Ringen, aber auch nicht wirklich gut.

Coach Ted machte ihm keine Illusionen. Er war offen mit ihm, was Jimmys Chancen als Ringer jenseits der Schulliga anging. Nicht schlecht oder ziemlich gut – das würde für die nächste Stufe nicht reichen, sagte er dem Jungen. Bei Arnauds Abschlussfeier ermutigte ihn Coach Ted, tatsächlich der Schriftsteller zu sein, der er einmal werden wollte. «Wenn du das hier einmal hinter dir lässt, Jimmy, und das wirst du, dann halt dich ans Schreiben. Halt dich ans Schreiben, so wie ein Ringer sich ans Ringen halten würde», sagte Ted. (Seite 199)

John Irving hat immer wieder gesagt, dass ihm die Erfahrung aus dem Ringen beim Schreiben geholfen habe. Das Dranbleiben, das Nicht-Aufgeben – und das «auf seine Technik achten», wie Coach Ted es ausdrückt. Auch in einem weiteren Punkt macht sich Jimmy auf die Spuren seines Autors: Er wechselt 1963 für sein Auslandjahr von der University of New Hampshire nach Wien. Auch John Irving kam 1963, als 21-Jähriger, nach Wien, um ein Jahr lang am Institut für Europäische Studien zu studieren und Deutsch zu lernen. Seine Erlebnisse hat er in seinem ersten Roman «Lasst die Bären los» verarbeitet – und greift jetzt wieder darauf zurück, indem erJimmy Winslow das Wien der 60er-Jahre samt Antisemitismus erleben lässt.

John Irving lässt seine Figuren also auf seinem eigenen Lebenspfad wandeln. Nicht nur örtlich, sondern auch, was die Lektüre betrifft. So entdeckt Jimmy Winslow, als er sechzehn Jahre alt ist, das «Tagebuch der Anne Frank». Irving schreibt:

Für den jungen James Winslow war Das Tagebuch der Anne Frank das erste Buch, das ihn zum Weinen gebracht hatte, auch wenn es kein Roman war. Es berührte ihn ebenso wie die Romane des 19. Jahrhunderts, die er so liebte. (Seite 210)

Man darf annehmen, dass es ihm selbst ebenso ergangen ist.

Königin Esther dreht sich also zunächst um das jüdische Waisenmädchen Esther, das die Winslows als Kindermädchen für ihre jüngste Tochter Honor zu sich nehmen. Esther und Honor schliessen einen Pakt: Sie beschliessen, gemeinsam ein Kind zu haben. Dieses Kind ist Jimmy.

«Es ist mein Baby, aber er oder sie wird Honors Kind sein», sagte Esther gleich als Erstes. «Wenn es ein Junge wird, heißt er James oder Jimmy, und wenn es ein Mädchen wird, heißt sie Esther, wie ich!», fügte sie stets hinzu. Sie trug keinen Ring an ihren langen Fingern. Esther machte nicht nur deutlich, dass sie nicht verheiratet war, sie brachte auch ihre Zweifel darüber zum Ausdruck, ob sie es je sein würde. «Ehe und Mutterschaft sind für mich nicht vorgesehen. Ich will niemandes Frau sein oder Mutter», sagte sie rundheraus. «Ich will nur wissen, wie es ist, schwanger zu sein und ein Kind zu bekommen. Ich will das einfach mal ausprobieren», fügte sie hinzu. (Seite 159)

Um Jimmy, seine Suche nach seiner leiblichen Mutter, seiner Identität als Schriftsteller und als Mann dreht sich der zweite Teil des Buchs. Vor allem aber enthält die Erzählung immer wieder typische Irving-Stellen. Es ist ein ganz bestimmter Ton, eine Art, über Körperlichkeit, Geschlecht, Identität und Umgang der Menschen zu sprechen und zu schreiben, die den Irving-Sound ausmacht. Ich gebe Ihnen ein Beispiel. Esther fragt sich, ob Jimmy beschnitten werden soll. Das führt zu Ausführungen über die Geschichte der Beschneidung und Dialogen darüber, wie man sie nur bei Irving findet.

Esther erinnerte sich daran, wie in St. Cloud’s die Krankenschwestern nachgesehen hatten, ob die kleinen Penisse der männlichen Babys nach der obligatorischen Beschneidung gut verheilten. Damals wurden alle Jungen, die in St. Cloud’s geboren wurden, beschnitten, weil sich Dr. Larch an seine Schwierigkeiten im Ersten Weltkrieg erinnerte, als er unbeschnittene Soldaten «gegen dies und das» behandelt hatte. Esther gab das Streiten einfach auf.
«Ich weiß genau, was das war, ‹dies und das›: Geschlechtskrankheiten!», rief Honor Winslow. Alle in der Bücherei hörten es.
Esther meinte, sie fühle sich wohler beim Gedanken an eine medizinische Beschneidung als an eine Brit-Mila-Zeremonie. «Wenn schon jemand meinem Baby die Vorhaut abschneidet, dann soll das ein Arzt tun, kein Mohel», sagte Esther. Vollends aus der Fassung brachte sie die Tatsache, dass die Vorhaut begraben wurde. «Wenn eine Vorhaut wichtig genug für eine Beerdigung ist, dann sollten sie sie doch lieber gleich dranlassen!», verkündete Esther.
Constance las zwanghaft alles, was sie in den vermaledeiten medizinischen Zeitschriften zur Beschneidungsgeschichte fand, bis ein Artikel dem ein Ende setzte. 1935 schrieb ein gewisser Dr. R.W. Cockshutt im British Medical Journal, alle Jungen müssten als Anreiz zur Keuschheit beschnitten werden. Constance war so aufgebracht, dass sie sich mit Naomi Rosenthal darüber unterhielt. «Er heißt tatsächlich Cockshutt!», sagte sie.
«Das mit der Beschneidung ging mit Abraham los. Gib ihm die Schuld, nicht diesem Cockshutt», sagte Naomi Rosenthal nur. «Was die Beschneidung als Bund zwischen Gott und Abraham angeht, ist Esther so wenig praktizierend, wie man es als Jüdin nur sein kann. Ich liebe diese Frau!», rief Naomi.
Als Jimmy Winslow aus dem Krankenhaus nach Hause kam, stillte Esther ihn noch. Honor wechselte die Windeln und kümmerte sich um den kleinen Penis. «Das ist Sache der Mutter. Ich hab’s nicht so mit winzigen verletzten Penissen», sagte Esther. (Seite 165f.)

Das ist typisch Irving, und zwar inhaltlich und vom Ton her. Typisch Irving ist im neuen Roman auch, dass er bedingungslos Partei für jene Menschen ergreift, die in der Minderheit sind, die Ausgestossenen, die gesellschaftlich am Rand stehen. Er macht das, indem er Esther als starke Frau zeichnet, die unbeirrt ihren eigenen Weg geht.

Die vier Töchter der Winslows planten nicht so weit voraus bis ins Altersheim. Anders als ihre Eltern konnten sie sich sehr gut vorstellen, wie Esther Nazis jagte. «Unsere Esther ist nicht von der neutestamentarischen Sorte. Sie kauft niemandem die Bergpredigt ab, und sie hat es auch nicht so mit dem Matthäus-Evangelium», verkündete Faith. «Dieser Mist mit der anderen Wange ist nichts für Esther. Sie ist eher so der Typ ‹Auge um Auge›!», erklärte Hope. «Unsere Esther ist nach der Ester im Alten Testament benannt. Als Haman eine Verschwörung anzettelt, um die Juden zu vernichten, zögert diese Ester nicht, Rache an ihm zu nehmen», sagte Honor, und wieder dachten ihre Schwestern, was für eine gute Leserin sie doch war. Die Esther, die Honor kannte und liebte, war von der alttestamentarischen Sorte. (Seite 167f.)

Die Esther, die ich kennengelernt habe und jetzt liebe, ist von der Irving-Sorte. Esther und Jimmy reihen sich ein in die etwas schrulligen, aber umso liebenswürdigeren Irving-Hauptfiguren wie Owen Meany, Homer Wells, Wilbur Larch und Adam Brewster. Esther ist nicht die erste weibliche Hauptfigur, diese Ehre hatte Ruth Cole in «Witwe für ein Jahr». Und Esther ist schon gar nicht die erste starke Frau, die Irving portraitiert, denken Sie nur an die Mutter von Garp, die pragmatische Krankenschwester Jenny Fields. Vor allem aber steckt in all seinen Figuren eine gehörige Portion John Irving. Deshalb liebe ich auch seinen neusten Roman.

John Irving: Königin Esther. Roman. Diogenes, 560 Seiten, 42.00 Franken; ISBN 978-3-257-07367-6

Erhältlich ist das Buch hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783257073676

Eine Übersicht über alle bisher erschienen Buchtipps finden Sie hier:

https://www.matthiaszehnder.ch/aktuell/buchtipps-uebersicht/

Basel, 27.11.2025, Matthias Zehnder

PS: Wenn Sie keinen Buchtipp mehr verpassen möchten,   abonnieren Sie meinen Newsletter. Dann erhalten Sie jede Woche:

  • den neuen Buchtipp
  • den aktuellen Sachbuchtipp
  • den Hinweis auf den Wochenkommentar
  • das aktuelle Fragebogeninterview

Nur dank Ihrer Unterstützung ist der Buchtipp möglich. Herzlichen Dank dafür!