KI-Denkfehler #11: Viele Führungskräfte glauben, KI ersetze Erfahrung
Falsch: KI kann riesige Datenmengen auswerten, ersetzt aber nicht Intuition, Gespür und Kontextwissen.
Künstliche Intelligenz beeindruckt: Sie analysiert Terabytes von Daten in Sekunden und entdeckt Muster, die Menschen kaum wahrnehmen. Diese Leistungsfähigkeit kann zu einem gefährlichen Trugschluss führen: Manche Führungskräfte glauben, Erfahrung und Intuition würden überflüssig. Doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Erfahrung lässt sich nicht digitalisieren. Sie entsteht aus persönlichem Erleben, aus zahllosen Entscheidungen, aus Fehlern und Erfolgen. Sie prägt das Bauchgefühl, das uns auch dann leitet, wenn Daten fehlen oder widersprüchlich sind. KI kann Daten liefern, ersetzt aber die gelebte Praxis nicht.
Denkfehler 1: «KI weiss mehr als unsere Experten.»
Nein. Sie weiss nur, was in den Daten steckt.
Es kommt auf Erfahrung an.
Ein Beispiel: Ein Versicherer trainiert ein KI-Modell, um Schadensfälle schneller einzuschätzen. Das System kann historische Daten auswerten und statistische Muster erkennen. Doch wenn sich die rechtlichen Rahmenbedingungen ändern oder neue Betrugsformen auftauchen, helfen die alten Daten wenig. Dann zählt das Know-how der Expert:innen, die Entwicklungen im Markt und in der Regulierung aus eigener Erfahrung einschätzen können.
Denkfehler 2: «KI ersetzt Bauchgefühl.»
Nein. Intuition entsteht aus jahrelanger Praxis.
Es kommt auf das Zusammenspiel an.
Erfahrene Führungskräfte spüren oft früh, wenn ein Projekt schief läuft – lange bevor die ersten Zahlen es belegen. Dieses Bauchgefühl ist keine Magie, sondern verdichtetes Wissen aus vielen ähnlichen Situationen. KI kann Muster erkennen, aber sie hat keine gelebte Praxis, kein implizites Wissen. Am wirksamsten ist die Kombination: Datenbasierte Analyse plus menschliche Intuition.
Denkfehler 3: «KI erkennt Muster, die wir nicht sehen.»
Ja, aber ohne Kontext kann die KI sie nicht deuten.
Es kommt auf die Deutung an.
KI kann Korrelationen finden, die Menschen übersehen. Doch ob diese Muster relevant sind oder ob es sich nur um statistische Zufälle handelt, kann nur ein Mensch beurteilen. Beispiel: In der Medizin entdeckt ein KI-System eine auffällige Verbindung zwischen zwei Symptomen. Ob es sich um einen echten Risikofaktor handelt oder um eine Scheinkorrelation, klären Ärzt:innen mit ihrem Fachwissen und ihrer klinischen Erfahrung.
Erfahrung bleibt unersetzlich
Künstliche Intelligenz ist ein mächtiges Werkzeug, doch sie ersetzt nicht die Fähigkeit, Situationen zu bewerten, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen in einem komplexen Umfeld zu treffen. Erfahrung lässt sich nicht digitalisieren – und ist im Umgang mit KI wertvoller denn je.
Führungskräfte, die KI sinnvoll einsetzen wollen, brauchen daher beides: den Mut, neue Technologien zu nutzen – und das Bewusstsein, dass ihre eigene Erfahrung unverzichtbar bleibt.
Hinweis in eigener Sache
Darum habe ich CEO-Sparring entwickelt:
Ein Denkraum auf Augenhöhe – für Führungspersönlichkeiten, die nicht alles wissen müssen, aber die richtigen Fragen stellen wollen.
Basel, 16.09.2025, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch
Darum habe ich CEO-Sparring entwickelt:
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Ein Kommentar zu "KI-Denkfehler #11: Viele Führungskräfte glauben, KI ersetze Erfahrung"
Beispielsweise Bewusstsein, Erfahrung und Intuition verstehe ich als Komponenten einer Natürlichen Intelligenz. Ohne sie kann Künstliche Intelligenz ein Risikofaktor werden.