Wir brauchen die Unterstützung der Kultur

Publiziert am 5. Februar 2021 von Matthias Zehnder

Wie geht es Ihnen? Lassen Sie auch grad den Kopf etwas hängen? Es ist kalt, die Welt ist grau, wir sitzen zu Hause, ohne Aussichten auf Besserung. Uns fehlt das Leben, Musik, Tanz, Theater – kurz: die Kultur. Die Stimmung in der Bevölkerung verschlechtert sich. Depressionen nehmen zu. Bloss: Anders als die Infizierten und die Geimpften misst das niemand. Dabei wäre es genauso wichtig, zu wissen, wie es der Bevölkerung seelisch geht. Klar ist das Rezept gegen den Corona-Cafard: Wir brauchen Kultur. Der Staat hat die Versorgung der Bevölkerung mit Kultur abgeschnitten – jetzt muss er handeln. Wir sind in einer ausserordentlichen, kulturellen Lage. Wir brauchen eine Sofortversorgung mit Kultur und nach Ende des Lockdowns ein Rekultivierungsprogramm.  

Stellen Sie sich einmal vor, im Rahmen des Lockdowns dürften die Tankstellen keine Kunden mehr empfangen. In der Folge würde die Benzinversorgung der Schweiz eingestellt. Nach langem Zögern entscheiden sich Bund und Kantone, die Tankstellen mit Fördergeldern zu unterstützen. Benzin gäbe es aber trotzdem nicht. Wie würden die Menschen in der Schweiz reagieren? Sie würden natürlich protestieren. Sie würden sagen, die Unterstützung von Tankstellen sei gut und recht, aber es gehe ums Benzin im Land. Um die brennstofftechnische Landesversorgung der Schweiz. Der Bundesrat könne doch die Bevölkerung nicht einfach auf dem Trockenen sitzen lassen!

Ein absurdes Bild, ich weiss. Aber genauso geht die Politik mit der Kultur um. Wenn man den Damen und Herren Politikern zuhört, erhält man den Eindruck, die Unterstützung der Kulturschaffenden in der Schweiz sei eine Art Gnadenakt. Muss man halt auch noch machen. So, wie man dem Bettler, der in der Einkaufsmeile pro forma ein paar schräge Töne auf seiner Melodica bläst, ein paar Rappen in den Hut legt. Man kann danach einfach besser schlafen.

Die kulturelle Landesversorgung

Dabei geht es um etwas ganz anderes: Es geht nicht um die Erhaltung von Theatern, Orchestern und Museen (das auch). Es geht ganz sicher nicht um Almosen für Kreative. Eigentlich geht es um nichts Geringeres als die kulturelle Landesversorgung. Es geht darum, dass die Schweizer Bevölkerung kulturdepriviert ist. Depriviert – das Wort kommt von deprivare. Das ist Lateinisch und heisst berauben. Wir sind der Kultur beraubt: Keine Musik, kein Theater, kein Tanz, keine Kunst – der Bevölkerung geht der seelische Sprit aus. Das ist genauso dramatisch wie die Ansteckungszahlen. Erstaunlich ist nur, dass das niemand mitbekommt. Ans tägliche Bulletin des BAG haben wir uns gewöhnt. Eine ganze Reihe von Websites zeigt in farbigen Grafiken die Zahl der Infizierten, der Geimpften, die Sieben-Tages-Inzidenz, den R-Wert und was da der Kennzahlen mehr sind. Aus all den Zahlen lassen sich farbige Grafiken zaubern, die wenigstens den Eindruck erwecken, wir hätten diese Pandemie im Griff. Doch wie sich die Bevölkerung fühlt, das misst niemand.

Ich kenne nur ein gross angelegtes Projekt in diese Richtung: Die Wochenzeitung «Die Zeit» fragt seit seit März 2017, also seit bald vier Jahren, seine Leserinnen und Leser  täglich: Wie geht es Ihnen heute? Über 4,6 Millionen Mal haben Die Zeit-Online-Benutzer*innen bereits Auskunft über ihre Stimmungslage gegeben und über 1,1 Millionen Mal die Stimmung auch in einem Wort ausgedrückt. Natürlich ist das keine wissenschaftliche Studie. Trotzdem lässt die Stimmungsmessung der «Zeit» einige interessante Aussagen zu. So ging es den Menschen während des ersten Lockdowns Anfang 2020 überraschenderweise nicht schlechter, sondern eher  besser.[1]  Über lange Zeit sei die Stimmung in Deutschland konstant gewesen – in der Coronakrise wandelte sie sich zum Besseren. Entsprechende Berichte kenne ich auch aus meinem Bekanntenkreis. Die Entschläunigung im letzten März hat vielen Menschen gut getan. Plötzlich war die Agenda leer, man hatte Zeit für die Familie, zog sich in sein Heim zurück und gab sich dem Cocooning hin. Das tat zunächst gut.

Dann kam der Sommer und die Lockerungen. Es war warm und hell. Auch der Herbst war lange schön. Doch spätestens seit Ende Oktober ist die Party vorbei. Jetzt ist es gefühlt seit Wochen kalt und dunkel, alles ist zu, vor allem die Kultur fehlt vielen Menschen. Musik, Tanzen, Theater. Das Resultat: Anders als im ersten Lockdown, als es häufig hiess: «Die Stimmung ist besser als normalerweise» steht da seit vielen Tagen das Gegenteil. Heute vermeldete die  Stimmungsmessung der «Zeit» zum Beispiel: «Die Stimmung ist viel schlechter als normalerweise an einem Freitag.»

Jeder Fünfte ist depressiv

Die Stimmungsmessung der «Zeit» bezieht sich vor allem auf Deutschland, in der Schweiz ist die Lage aber nicht anders. Laut einer wissenschaftlichen Studie der Covid-Taskforce des Bundes ist das «Stressniveau im Vergleich zur ersten Erhebung während des Lockdowns im April 2020 deutlich gestiegen».[2] Während der Anteil der Befragten mit schwerer depressiver Symptomatik vor der Pandemie bei 3 % lag, stieg er im November 2020 auf 18 % an. Das Risiko für schwere depressive Symptome war altersabhängig: Die 14- bis 24-Jährigen wiesen das höchste Risiko auf. Das schlägt sich mittlerweile in den psychiatrischen Kliniken nieder. Alain di Gallo, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie Basel, erklärte gegenüber dem Regionaljournal Basel diese Woche, dass stationäre Einrichtungen in der Region Basel zum Teil doppelt belegt seien. Die Wartelisten für ambulante Behandlungen dauern bis in den Sommer.[3]

Mich erstaunt das nicht. Erstaunlich ist nur, dass das kaum Schlagzeilen macht, dass all die Medien, die jede Infektion und jede Impfung akribisch nachtragen, sich um die psychische Gesundheit nicht kümmern. Verstehen sie mich recht: Ich möchte nicht das eine gegen das andere ausspielen. Es geht mir nicht darum, Schutzmassnahmen abzuschaffen, weil sie den Menschen aufs Gemüt schlagen. Aber es geht nicht, dass wir die Augen davor schliessen, dass sie genau das tun. Ein guter Arzt kümmert sich auch um die Nebenwirkungen einer Behandlung. Und genau das ist die depressive Stimmung der Bevölkerung.

Kultur ist die Hefe der Gesellschaft

Ein wichtiger Grund dafür, dass uns die Massnahmen so aufs Gemüt schlagen, ist das Fehlen jeglicher Kultur. Ich habe an dieser Stelle immer wieder darauf hingewiesen, dass die Kultur nicht die verzichtbare Kirsche auf der Torte ist, sondern die Hefe in der Gesellschaft, die den Teig erst zum Aufgehen bringt. Jetzt geht es mir darum, dass wir den Blick drehen: Es geht nicht um Almosen für Kulturschaffende. Es geht darum, dass der Staat der Versorgung des Landes mit Kultur einen Riegel geschoben hat. Wir brauchen Perspektiven für eine «Rekultivierung» des Landes. Der Staat soll die Kulturschaffenden nicht mit einer mitleidigen Unterstützungen abspeisen, sondern mit den Kulturschaffenden gemeinsam überlegen, wie wir die kulturelle Unterversorgung des Landes beheben können. Wie wir nach dem Lockdown nachholen können, was wir versäumt haben, und, im besten Fall, wie wir jetzt sofort die kulturelle Deprivation lindern können. Noch einmal: Das ist kein Mitleidsprogramm für Kulturschaffende. Es ist umgekehrt: Es ist ein Rettungsprogramm für unsere Gesellschaft. Ohne Kultur degradieren wir uns selbst auf das Niveau von fleischfressenden Pflanzen. Wir müssen uns, wie weiland Münchhausen, an unserem Schopf aus dem Sumpf der Kulturlosigkeit herausziehen und seelisch retten.

Sofortversorgung und Rekultivierungsprogramm

Was könnte das konkret heissen? Wir brauchen erstens eine ausreichende Sofortversorgung der Bevölkerung mit Kultur und zweitens ein intensives Rekultivierungsprogramm nach Ende des Lockdowns.

Die Sofortversorgung müsste sich auf coronaverträgliche Kulturangebote beschränken. Ich sehe da drei sofort umsetzbare Möglichkeiten:

1) Die SRG stellt ihre Kultursender sofort kompromisslos in den Dienst der Kultur. Kein Abbau mehr im Tessin und in der Westschweiz, kein Streamlining in der Deutschschweiz: Die SRG baut mit ihren Kultursendern eine Funkbrücke zur Bevölkerung und verbreitet Kultur im grossen Stil. Das ist einfach umsetzbar und für alle sofort verfügbar.

2) Jeder Schweizer Bürger ab dem ersten Lesealter erhält einen Buch-Voucher, einlösbar für Schweizer Literatur in einer Buchhandlung Ihrer Wahl. Das Geld dafür wird dem Zivilschutz-Etat entnommen – schliesslich geht es um den seelischen Schutz der Bevölkerung.

3) Städte und Gemeinden sorgen mit Musiker-Teams für die Versorgung der Quartiere mit Strassenmusik: Jeden Abend um 19 Uhr findet in jedem Quartier der Schweiz mindestens ein Abendkonzert statt. Zuhören können alle, die in der Lage sind, ihr Fenster zu öffnen. Wer will, darf auf der Strasse mittanzen – mit Maske und Abstand natürlich.

Grossflächige Versorgung mit Kultur

Ist der Lockdown einmal beendet, erhalten die Kulturschaffenden der Schweiz den Auftrag, mit einem kulturellen Marshallplan die Schweiz zu rekultivieren. Es geht darum, mit einem konzentrierten Kulturschub die seelisch eingetrocknete Bevölkerung wiederzubeleben. Auch da drei Ideen:

1) Ein Jahr lang sind Konzerte, Theater, Museen und Clubs gratis für alle. Finanziert wird die Seelen-Tröster-Aktion aus dem Gewinn der Schweizer Krankenkassen.

2) Alle AHV-zahlenden Bewohner der Schweiz erhalten als Dank für Ihre Solidarität mit der Risikobevölkerung einen Voucher für einen Kurs: Sie können zwischen Singen und Tanzen wählen.

3) Die Versorgung der Städte mit Strassenmusik, Pflastermalern, Gauklern, Clowns und Pantomimen ist flächendeckend gewährleistet. Finanziert wird diese Kulturoffensive aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds (NAF); der Fonds gewährleistet auf diese Weise die geistige Mobilität der Bevölkerung.

Seelisches Monitoring

Der seelische Gesundheitszustand der Bevölkerung wird künftig genauso akribisch erhoben wie der Ansteckungsgrad. Wenn in einer Region mehr als 10% der Bevölkerung Anzeichen einer depressiven  Verstimmung zeigen, wird in der Region die besondere Lage ausgerufen und kulturelle Unterstützungsangebote sorgen für Aufhellung der Stimmung. Wird der Depressionsgrenzwert in mehr als der Hälfte der Kantone überschritten, gilt die ausserordentliche Lage. Das Bundesamt für Kultur erhält Zugriff auf das Verteidigungsbudget und sorgt mit kulturellen Mitteln für eine Verbesserung der Lage.

Das alles ist utopisch. Klar. Es gäbe genug aufrechte Politiker, die mit erhobenem Zeigefinger und krachenden Kehllauten verkünden würden, dass wir uns das alles nicht leisten können. Ich glaube, das ist ein Irrtum. Ich glaube, wir können es uns auf Dauer nicht leisten, dass die Bevölkerung traurig und depressiv ist. Wir können auf Dauer nicht ohne Kultur leben. Nicht die Kultur braucht unsere Unterstützung, wir brauchen die Unterstützung der Kultur. Und zwar jetzt.

Basel, 5. Februar 2021, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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Quellen

Bild: © Patrizia Tilly

[1] Vgl. «Die Zeit», 13. Mai 2020: «Stimmungskurven: Warum so glücklich?», https://www.zeit.de/2020/21/stimmungskurven-corona-krise-entschleunigung-stressabbau-ruhe-glueck/komplettansicht

[2] Swiss National Covid-19 Science Task Force: «Die psychischen Folgen der COVID-19-Pandemie in der Schweiz». 20. Januar 2021: https://sciencetaskforce.ch/policy-brief/die-psychischen-folgen-der-covid-19-pandemie-in-der-schweiz/

[3] SRF Regionaljournal Basel Baselland vom 3. Februar 2021: https://www.srf.ch/play/radio/popupaudioplayer?id=293753ca-a2d4-4cfd-8be6-4faccbc59e46

3 Kommentare zu "Wir brauchen die Unterstützung der Kultur"

  1. Ein „grosses Hoch“ a u f die Kultur,
    und vor allem ein „grosses Geld“ f ü r die Kultur;
    so die Essenz dieses Wochenkommentars. Gut fürs Image; denn wer will schon etwas gegen Kultur haben?
    Nur Kulturschaffende oder Inhaber von Staatsstellen, von Verbandsstellen oder Institutionen können so reden – denn die produzierenden, industriellen, erwirtschaftenden Firmen, welchen wir unseren Wohlstand zu verdanken haben, welche staatlich-steuerlich „gemelkt“ werden, müssen zur Zeit nur eins: Spitz rechnen! Sehr spitz!
    Das Geld geht in allen Bereichen langsam zur Neige. Die neuerlichen 2,5 Milliarden für Härtefälle sind wiederum ein grosser Batzen, welche man nicht einfach nur zum Fenster rauswerfen kann, sprach der Schweizer Finanzminister zu SRF. Die Millionen in Kurzarbeit und all deren 80%-Löhne kommen noch dazu. Er benötige eine gewisse Prüfung, erklärte er in der „Rundschau“, u.a. durch die Wirtschaftskommission. Irgendwann ist auch in der repetiv betitelten „reichen Schweiz“, frei nach Giovanni Trappatoni, die „Flasche leer“.
    Und bei provokativen Geldscheffel-Ideen aus dem Dunstkreis der Kulturschaffenden wird mir „Gschmuuch“.
    Z.B. solle die SRG kompromisslos ihre Kultursender in den Kulturdienst stellen… Und wenns finanziell etwas mehr kostet, z.B. bei Radio SRF 2 mit einem Jahresbudget von mehr als 10 Millionen Fr. (Informationsformate noch nicht eingerechnet), welches ihre paar Hörer mit Handschlag begrüssen könnte, soll dies widerstandslos abgesegnet werden.
    Doch SRF sollte zuerst mal selbst richtig wirtschaften lernen: 400‘000 Fr. (!!!) werden zur Zeit monatlich ausgegeben, nur um die Technik des neuen Nachrichtenstudios zu optimieren/reparieren, welches seit der Fertigstellung 2019 noch gar nie auf Sendung war!
    Von Gerhard Pfister bis Ex-Grüne-Präsi Regula Rytz solle der „SRG-Laden“ stärker kontrolliert werden. Was da mit unseren Zwangsgebühren im Namen von „Kultur“ im weitesten Sinne monatlich verbraten wird, sucht seinesgleichen. Die SRG mit ihrem 1,25 Milliarden-Gebühren-Budget soll künftig dringend durch die EFK (Eidg. Finanzkontrolle) besser geprüft werden, findet z.B. auch NR Chr. Lohr in seinem Vorstoss. In dieser schweren Zeit nach noch mehr Finanzen lechzen ist geradezu dreist.
    Frivol geht der Forderungskatalog aber weiter: Jeder Schweizer Bürger (was ist mit der ausl. Mitmenschen in der CH, die bald einmal 50% unserer Wohnbevölkerung ausmachen?) soll ab dem ersten Lesealter ein „Buch-Voucher“ (dt.= Gutschein) erhalten. Nicht alle Kids interessieren sich im Lesealter fürs Lesen! Den einen ist es in der Natur wohler, den andern auf dem Pferd, wiederum andern auf dem Eis. Und einige sind (in unserer Gesellschaft wohl „Looser“ genannt) sind einfach noch nicht so weit! Buch-Gutscheine zwangsweise einlösen um Bücher zu erstehen, welche nach dem Kauf rumliegen und nicht gelesen werden, kann es auch nicht sein. Finanziert wiederum nicht durch die Schreibenden selbst oder den Kulturverlagen, sondern – dreimal darf geraten werden – wiederum von Vater Staat (z.B. dem jährlich schrumpfenden Mini-Zivilschutz-Budget abzwacken…)
    Langsam wärmt sich die (utopische) Forderungsliste ein – und kommt nun so richtig auf Touren:
    Ein Jahr für jedermann Konzerte, Theater, Museen und Clubs allesamt Gratiseintritt. Die Theater, Museen finanzieren diese Geste nicht selbst, sondern werden für den Gratis-Massenandrang „massig“ entschädigt: Diesmal soll es das Gesundheitssystem richten…
    Singen und Tanzen mit Gratis-Voucher (dt.=Gutschein) – die Sing- und Tanzstudios werden boomen, Migros und andere Grossen werden Tanzstudios-Ketten eröffnen, die lukrativer sind wie jedes „Take-Away“, denn diese Gutscheine werden vom Staat (diesmal sehen die kreativen „Kultur-Buchhaltungs-Genies“ die „AHV“ als Quelle vor) in bares Geld verwandelt und schnell, diskret und vor allem bombensicher auf die entsprechenden Kultur-Firmenkonten überwiesen!!!
    In den (leider immer) wichtiger (werdenden) NAF (Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds) welcher Busse, Bahnen und Strassen in unseren immer verdichteter verbauten Siedlungsdrucks-Agglos finanziert (bei ungebremster weiterhin ungesteuerter, planloser Zuwanderung – rund 50‘000 Menschen plus trotz Krisen-Kurzarbeit-Arbeitslosen-Corona-Jahr 2020 in die Schweiz; ohne Corona wären laut Studien rund wieder 100‘000 Menschen in die CH zugewandert (10×100‘000=1‘000‘000 Plus im 2030) soll diesmal gelangt werden, um die flächendeckende Versorgung der Städte mit Strassenmusik, Pflastermalern, Gauklern, Clowns und Pantomimen zu gewährleisten.
    Pflastermaler erhalten dann Bares, Gaukler mutieren zu Staatsbediensteten und eine schlagartige Vervielfachung von Pantomimen und Stassenmusiker aus allen Herren Länder an jeder Ecke dank sicheren, staatlich garantierten Tantiemen wären die Folge.
    Des weiteren steht in dem kulturellen leichtsinnigen „bedenkenlos-Finanz-Katalog“, dass Städte und Gemeinden mit Musiker-Teams für die Versorgung der Quartiere mit Strassenmusik ab 19 Uhr besorgt/beauftrag sind. In den (zwangsbeschallten!!!) Strassenzügen werden die Bewohner zum Mittanzen aufgefordert.
    Die Störenden – also Menschen, denen dieses Treiben nicht gefällt, Ruhebedürftige, Kranke, Feingeistige, Trauernde, Schichtarbeitende wie Lokführer, welche die Kulturellen in der Schweiz herum zu karren haben, Feuerwehrleute welche die leicht entzündbaren Schwedenfackeln, Feuerschalen, Kerzen dieser Feten löschen dürfen, Krankenschwestern welche Impf-Langzeitgeschädigte in unseren CH-Spitälern behandeln, Spitexmenschen welche Alte, Schwache, Sterbende in ihren Wohnungen begleiten werden nicht gefragt, sollen sich doch gefl. unterordnen oder mit beruhigenden Psychopharmaka ruhiggestellt werden.
    Somit verwandelt sich der „Schwamm-Begriff Kultur“ zu einem „Big-Business“ wo schonungslos für jeden Kreidestrich des Pflastermalers abkassiert werden kann.
    „Schütten“ soll der Geldsegen der Staat, also wiederum wir, die Ungefragten, die Arbeitende Bevölkerung.
    Diese Bevormundung – so stand es diese Woche in der Ringier-Presse – als – wie in Basel – ein schweizweites Corona-Künstlereinkommen von 3295 Fr/mtl. von Linken gefordert wurde – ist unsolidarisch!!!
    Der Papeterist, der Modellbauladeninhaber, der Cafetier, der Bekleidungsladenchef, der Schmuckverkäufer bekommt NICHTS – jeder „Gaukler, Clown und Tramp“ soll dem ungenierten Bezug eines Staatslohnes zugesichert sein.
    So nicht – bei aller Güte!
    Die einen sterben leise – die andern lachen sich den Buckel voll.
    Künstler – und das zeichnet die Echten aus – sind besonders zu Krisenzeiten besonders kreativ geworden – zeigt ein Blick in die Historic.
    Sie – da sie richtige Künstler sind – haben Wege gefunden, mit ihrer Kreativität, ihrem Ideenreichtum, ihrer Flexibilität auch oder gerade in Armut zu Höchstleistungen anzusetzen – man denke nur mal an all die Bettelmaler, die Weltruhm erreichten.
    Einfach die „Hohle Hand“ machen und fordern ist ganz billige, zu billige Kunst.

  2. Als einen Teil von Kultur sehe ich ein freies sich bilden. Fachbildung scheint mir gut auch digital und im Internet möglich. Nicht so aber Gemeinschaftsbildung und Gemeinschaftsentwicklung. Dafür braucht es persönliche und leibhaftige Begegnungen. Unter Kindern und unter Erwachsenen, und auch altersgemischt. Davon habe ich bisher nichts gelesen oder gehört. Weder von Gemeinden, noch vom Bund oder von Kantonen, und auch nicht von Medien und von der Wissenschaft. Stimmt vielleicht die These, dass es sich bei der Pandemie eigentlich um eine Plandemie handelt? Sollen Menschen wirklich Übermenschen und so etwas wie Roboter werden? Wie sie das in China schon annähernd zu sein scheinen?

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