Warum haben Computer keinen Humor?

Publiziert am 22. März 2024 von Matthias Zehnder

Computer können fast alles. Rechnen, schreiben, komponieren, Röntgenbilder analysieren und manchmal sogar einparken. Sie sind schnell, präzise, ermüden nicht und brauchen keine Pausen. Etwas aber haben sie nicht: Humor. Gleich mehrere Studien zeigen, dass die KI keinen Witz hat. Auch die neuesten Versionen der künstlichen Intelligenz scheitern daran: Sie schaffen es nicht, lustig zu sein. Auf Befehl generieren sie zwar Witze, aber erstens sind viele davon kaum lustig und zweitens kann die KI selbst nicht darüber lachen. Warum eigentlich? Was lässt die schnellsten Rechenprozessoren daran scheitern, lustig zu sein? Und wenn das so ist: Könnte es sein, dass nicht Philosophie, Juristerei und Medizin und auch nicht die Theologie den Menschen ausmachen, sondern das Lachen? Mein Wochenkommentar über die Unfähigkeit der KI zum Humor.

«Warum können Geister so schlecht lügen? Weil sie so leicht zu durchschauen sind!» Das ist ein Witz, den mir ChatGPT kürzlich erzählt hat. Einer der besseren. Die KI ist tatsächlich in der Lage, Witze zu erzählen. Aber erzählt sie die Witze wirklich oder ruft sie sie nur ab? Und vor allem: Hat die KI deswegen Humor?

Genau das versuchen Forscher herauszufinden. Vielleicht kennen Sie den «Cartoon Caption Contest» des Magazins «The New Yorker». Seit Mitte der 90er-Jahre zeigt das Magazin jede Woche seinen Leserinnen und Lesern einen Cartoon ohne Bildunterschrift. Die Leser haben die Aufgabe, zu der Zeichnung eine möglichst witzige Texte zu erfinden. Für jeden Cartoon werden Tausende von Vorschlägen eingegeben. Die Redaktion wählt aus diesen Einsendungen drei Finalisten aus. Die Leserinnen und Leser stimmen dann über diese drei Bildunterschriften ab. Es ist ein Vorgang wie gemacht für die KI: Es geht um die Bewertung von Text, es gibt einen klar strukturierten Prozess und es liegt ein ganzer Berg von Erfahrungsdaten vor. Schafft es die KI, vorherzusagen, welche Bildunterschrift gewinnt?

Die Maschine beisst sich die Zähne aus

Genau das hat eine Forschungsgruppe am Allen Institute for AI und den Universitäten von Utah, Washington und der Cornell University untersucht. Das Resultat: Auch die besten KI-Modelle lagen weit hinter den Menschen zurück. Selbst wenn die Forscher in einem ersten Schritt Menschen die Witzzeichnung beschreiben liessen, war die KI nicht in der Lage, die lustigsten Bildlegenden zu finden. Offensichtlich kann die KI Humor nicht entschlüsseln. Könnte es sein, dass Humor eine so menschliche Eigenschaft ist, dass sich die Maschinen daran die Zähne ausbeissen?

Andere Studien bestätigen den Befund. Zum Beispiel die Studie von Sophie Jentzsch und Kristian Kersting: «ChatGPT is fun, but it is not funny!» – ein Wortwitz, der sich so nicht auf Deutsch übertragen lässt. Etwa: ChatGPT macht Spass, ist selbst aber nicht lustig. Die beiden Forscher haben ChatGPT über tausend Mal gebeten, einen Witz zu erzählen und haben die generierten Witze untersucht. Das Resultat: Bei über 90 Prozent der 1008 generierten Witze handelte es sich um dieselben 25 Witze. 140 mal erzählte ChatGPT diesen Witz: Why did the scarecrow win an award? Because he was outstanding in his field. Also etwa: Warum hat die Vogelscheuche einen Preis gewonnen? Weil sie auf ihrem Feld hervorragend war. Fast so häufig erzählte die KI diesen Witz: Why was the math book sad? Because it had too many problems. Auf Deutsch: Warum war das Mathebuch traurig? Weil es zu viele Probleme hatte.

Was macht ein Pirat am Computer?

Solche Sprachwitze scheint die KI besonders gut zu beherrschen. Die Forscher vermuten, dass das Modell die Witze zunächst aus den Daten gelernt und dann deren Funktionsprinzip entschlüsselt hat. Jetzt generiert es die Witze zwar neu, aber immer basierend auf Mustern, die es schon kennt. Das funktioniert mal besser, mal schlechter. Auf Deutsch ist die Auswahl offenbar noch enger: Den Geister-Witz erzählt ChatGPT fast jedes Mal, wenn ich nach einem Witz frage. Weitere Witze sind:

  • Was sagt eine Null zu einer Acht? Schicker Gürtel!
  • Warum können Bienen so gut rechnen? Weil sie immer summen!
  • Was macht ein Pirat am Computer? Er drückt die Enter-Taste!
  • Wie nennt man einen Bumerang, der nicht zurückkommt? Ein Stock!
  • Was macht ein Clown im Büro? Faxen.

Der letzte mit dem Clown ist gar nicht so schlecht. Vorausgesetzt, Sie sind ein Boomer. Aber darauf kommen wir noch. Interessant daran ist, dass die KI immer auf dieselben Muster zurückgreift – und dass sie selbst ganz offensichtlich keine Ahnung hat, ob ein Witz lustig ist oder nicht. Mit anderen Worten: Die KI hat keinen Humor. Und das ist eigentlich keine Überraschung.

Sigmund Freud, der Begründer der Psychoanalyse, hat sich sehr dafür interessiert, was Humor ist und wie Humor funktioniert. 1905 hat er dazu die Studie «Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten» veröffentlicht. Freud hat sich für den Witz interessiert, weil er die Quelle der Lust am Humor finden wollte. Er schrieb, der Humor sei eine Möglichkeit, verdrängte Wünsche und Gedanken auf eine sozial akzeptable Weise auszudrücken. Witze würden oft auf verdrängte sexuelle oder aggressive Triebimpulse hinweisen. Er sah Humor als eine Form der psychischen Entlastung. Der Witz wird so zum Ventil, das es dem Lachenden ermöglicht, mit sozialen Tabus oder persönlichen Ängsten umzugehen. Humor ist also für Freud eine komplexe Angelegenheit, die eng mit dem Unbewussten verbunden ist.

Speicherort für verdrängte Gedanken

Das erklärt auch, warum die KI keinen Humor hat und auch nie haben kann: Die KI hat noch nicht einmal ein Bewusstsein. Ganz zu schweigen vom Unbewussten: Das ist bei Freud jener Teil der Psyche, der dem Menschen nicht unmittelbar zugänglich ist, der Speicherort für verdrängte Gedanken, die zu Angst und Konflikten führen können. Eine wichtige Quelle für das Unbewusste sind die Triebe des Menschen. Bei Freud sind es vor allem Eros und Thanatos, also der Lebens- oder Sexualtrieb und der Todestrieb. Diese Triebe generieren Wünsche und Bedürfnisse. Wenn sie verdrängt werden, landen sie im Unbewussten und äussern sich dann in Träumen, Fehlleistungen oder neurotischen Störungen. Der Witz kann ein Ventil sein, diese unbewusst gespeicherte Energie in einem Lachen zu entladen.

Natürlich hat eine KI weder Triebe noch Wünsche oder Bedürfnisse. Die Künstliche Intelligenz ist im Wesentlichen ein ausgeklügeltes Statistikmodell, das gut voraussagen kann, was die Menschen hören wollen, wenn sie der KI eine Frage stellen. Ausser es gehe um Witze. Ganz offensichtlich ist Witzen mit Statistik nicht beizukommen. Zudem haben die Herstellerfirmen ihren Diensten enge Grenzen gesetzt. Wer ChatGPT auffordert, einen Witz über Blondinen, Priester oder Deutsche zu erzählen, läuft auf. ChatGPT schreibt dann: Ich entschuldige mich, aber ich kann nicht bei der Anfrage helfen, Witze über bestimmte Gruppen von Menschen zu erzählen, da dies als unangemessen oder beleidigend aufgefasst werden könnte.

Die KI darf keinen Humor haben

Und das bedeutet: Selbst wenn die KI Humor hätte, dürfte sie keine Witze erzählen. Denn Witze haben immer etwas Unangemessenes, weil sie, wie Sigmund Freud es formuliert, sonst nicht zur Entlastung durch Lachen führen würden. Nun hat ja Elon Musk angekündigt, dass er eine KI verfügbar machen wolle, die keine Einschränkungen habe. Wird diese KI in der Lage sein, Witze zu erzählen? Ich glaube nicht, nein. Unangemessenheit ist keine objektive Kategorie. Ein Schweizer Mann empfindet ganz andere Dinge als unangemessen als, sagen wir: eine Frau aus Indien. Oder ein junger Mann aus New Orleans. Eine Frau aus Japan. Dabei kommt es nicht nur auf das Land an, sondern auch auf die Religion, den kulturellen Kontext und vor allem die Situation. Es ist ein riesiger Unterschied, ob ein Praktikant einem anderen Praktikanten einen Witz zuraunt, oder der Chef denselben Witz seinem Team erzählt. Anders gesagt: Witze sind subjektiv. Und zwar gleich doppelt. Es kommt nicht nur drauf an, wer sie hört, sondern auch darauf, wer sie macht. Witze sind nicht nur tote Texte, sie sind immer auch Teil einer Handlung. Dieser Teil der Sprache kann der KI nicht zugänglich sein, weil sie nicht handeln kann.

Warum also haben Computer, hat die KI keinen Humor? Es sind fünf Punkte, die den «Silizianern» abgehen:

  1. Kontextverständnis: Witze und damit Humor sind eng verknüpft mit Nuancen im kulturellen, sozialen und persönlichen Kontexts.
  2. Mehrdeutigkeiten: Die KI kann Wortspiele, aber nur auf der Zeichenebene der Sprache. Das flirrende Feld der Andeutungen und Mehrdeutigkeiten ist dem Computer nicht zugänglich.
  3. Emotionen: Humor ist mit Gefühlen verbunden. Scham, Schreck, Begierde, Schadenfreude und viele weitere Emotionen. Diese Gefühle sind einem Computer nicht zugänglich.
  4. Kreativität: Viele Witze entstehen spontan aus einer Situation heraus. Manchmal ist unser Mund auch schneller mit einem lustigen Spruch als die Kontrolle durch den Präfrontalkortex. KI ist nicht kreativ.
  5. Das Soziale: Humor ist immer Teil eines sozialen Kontexts. Humor ist nicht nur eng verknüpft mit kulturellen und gesellschaftlichen Gegebenheiten, sondern oft schlicht Teil einer Gemeinschaft.

Geist und Gefühl

Der letzte Punkt ist vielleicht der wichtigste: Lachen ist ansteckend. Wir lachen gerne mit anderen zusammen. Darüber können Computer vielleicht Daten sammeln, aber es bleibt ihnen verschlossen. Eine zentrale Rolle spielt der Humor und das Lachen in «Der Name der Rose» von Umberto Eco. Der blinde Mönch Jorge von Burgos versteckt ein verloren geglaubtes Buch von Aristoteles über das Lachen, weil Burgos dass Lachen als gefährlich und ketzerisch ansieht. Er glaubt, dass Lachen die Furcht vor Gott vermindert. Sein Gegenspieler, William von Baskerville, sieht im Lachen dagegen einen Ausdruck der Freude und der Vernunft. Umberto Eco zeichnet im Roman Lachen als etwas, was den Menschen ausmacht, weil er im Humor Autorität hinterfragen und Freude am Leben empfinden kann.

Man könnte auch sagen: Im Lachen kommen Geist und Gefühl zusammen. Deshalb macht Lachen den Menschen aus. Natürlich gilt das auch für Weinen – aber Tragödien dauern meist länger als Witze. Deshalb zum Schluss noch ein Witz, der mir gut gefällt und noch einmal zeigt, wie individuell Humor ist:

Wir schreiben das Jahr 63 vor Christus. Cicero spricht schon seit einer Viertelstunde im Senat von Rom. Einer der Senatoren ist zu spät gekommen und geht auf Zehenspitzen zu seinem Platz. Er neigt sich zu seinem Nachbarn und flüstert: «Über was spricht er?» Der andere wendet ihm den Kopf zu: «Weiss nicht, er ist noch nicht zum Verb gekommen.»

Sehen Sie? So individuell ist Humor. Und so menschlich.

Basel, 22. März 2024, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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Quellen

Bild: KEYSTONE/HERITAGE IMAGES/The Print Collector

Charlie Chaplin (1889-1977) in einer Szene von «The Circus», 1928. Sein Humor war eine einzigartige Kombination von physischer Slapstick-Komik, sozial-kritischem Kommentar und menschlicher Empathie.

Baum, Gary (2023): Why AI Isn’t Funny — At Least Not Yet. In: The Hollywood Reporter. [https://www.hollywoodreporter.com/business/digital/why-ai-isnt-funny-at-least-not-yet-1235503678/; 22.3.2024].

Freud, Sigmund (1905): Der Witz und seine Beziehung zum Unbewussten. Leipzig und Wien: Franz Deuticke.

Futurezone (2023): Forscher entdecken, dass ChatGPT 25 Witze ständig wiederholt. In: ORF. [https://futurezone.at/science/forscher-jentzsch-kersting-openai-chatgpt-gpt-35-witze-wiederholt-humor-kuenstliche-intelligenz/402481214; 21.3.2024].

Hessel, Jack et al. (2023): Do Androids Laugh at Electric Sheep? Humor “Understanding” Benchmarks from The New Yorker Caption Contest. doi:10.18653/v1/2023.acl-long.41. [10.18653/v1/2023.acl-long.41; 22.3.2024].

Jentzsch, Sophie und Kersting, Kristian (2023): ChatGPT is fun, but it is not funny! Humor is still challenging Large Language Models. doi:10.18653/v1/2023.wassa-1.29. [10.18653/v1/2023.wassa-1.29; 22.3.2024].

3 Kommentare zu "Warum haben Computer keinen Humor?"

  1. Humor – für Thomas Zweidler unpassend; zu ernst ist der Weltenlauf. Denn „KI“, Kräftige Ideen und/oder Ideen sind mächtige Kräfte, und gerade in diesen Zeiten kommen so viele Gedanken auf uns zu, wenn wir uns öffnen um die „KI“ KOSMISCHE INTELLIGENZ zuzulassen. Friedensgedanken, Versöhnungsgedanken, Harmonisierungsgedanken, Umkehr vom jetzigen Weltenlauf, vom Wettlauf der Aufrüstung (D = 51 Milliarden Kriegsmaterial) – doch wer tut’s? Zuwenig. Unser erwachtes Handeln im Guten muss aktiviert werden, dann wird jeder von uns zu einem „KI“ KOSMISCHEN IMPULSTRÄGER. In jedem von uns sollte der schlummernde „KI“ KOSMISCHE IMPUSLTRÄGER erwachen und beginnen zu lenken, ins Gute, in Frieden, in Hoffnung, in Liebe – jeder Einzelne kann dazu beitragen dass die gesamte Menschenfamilie sich verändert. Zu diesem erwachten Handeln braucht es Bereitwilligkeit im Dienste des Friedens zu handeln und denken; auf dass die Taten und Worte mit Frieden gesegnet seien sowie Freude am dynamischen Schaffen, am Sein, die göttliche Freude mit denen man andere Menschen anstecken kann, ohne dass man sie zwingen muss. Dies muss man sich in diesen Zeiten wünschen, Dir, uns, jetzt zu Deinem, unseren Schöpfungsmoment, wie die Welt mit allem aussehen werden wird – und das Schicksal der Menschheit mit unser aller „KI“ KOSMISCHEN INTELLIGENZ (oder bei vielen wenigstens dem kümmerlichen Rest davon) in tiefste Heilung zu schicken.
    Für DAS halte ich „KI“, für das müssen wir es hier und heute und jetzt halten; denn mit der konventionellen „KI“ (Künstlichen Intelligenz) statt der „KI“ (Kosmischen Intelligenz welche auf Liebe basiert) kommen wir keinen Deut weiter (sieht man ja); und die allgegenwärtige jetzige „KI“ (KRIEGS-INTELLIGENZ) ist der millimeternahe Tanz am Abgrund zur schlimmen Auslöschung unserer Zivilisation. Deshalb – Frieden – Reden – Dialog – Gespräch. Es gibt nichts anderes. Wir brauchen z.Z. mehr Päpste (!) und weniger Macron, le boxeur (46), welcher den starken Mann spielt und seinen Bizeps herzeigt und um 03.00 Uhr mit einem Gals Whisky in der Hand französische Buben/junge Männer (welcher er selbst nicht hat) in den Krieg schicken will (als «Lösung»); weniger («Die-Mitte») Elisabeth Schneider-Schneiters (60), welche (wohl aus Wirtschafts-Geld-Gründen) die Schweizer Kriegsindustrie hochfahren will und weniger Agnes Starck Zimmermanns (66)mit „Taurus bis zum (End-)Sieg“ T-Shirts im dt. Bundestag („FDP“).
    „KI“ – SO siehts aus! Ganz wichtig: Auf das wir alle von Innen leuchtend bleiben.
    Und dann, irgendwann dann hat Humor wieder seinen Platz. Thomas Zweidler – der Hoffende.

  2. Wir leben in einer Welt, die von Geldgier, Herrschsucht und Zerstörungswut geprägt ist. Eine Welt, die leidet. Hat Humor, wer trotzdem und auch ohne KI lacht? – Ob als Sterbebegleiter für eine Welt, die es immer noch gibt, aber nicht mehr geben kann, oder ob als Geburtshelfer für eine andere Welt, die es geben wird, aber noch nicht gibt: ich bin und bleibe dran. Es ist ein weiter Weg. Mit Herz, Kopf, Hand und Fuss zu gehen. Schritt für Schritt und mit Geduld, kommen wir im Grenzen überschreitenden Dialog weiter, als wenn alle nur allein vor sich hindenken und nichts gemeinsam mit andern tun.

  3. Von dem, was uns Menschen ausmacht, kann KI vieles nicht. Und einiges viel besser. Das wird sich kaum grundsätzlich ändern. Und soll es auch nicht.
    Als unsere Vorfahren mit den ersten Flugmaschinen experimentierten, versuchten sie die Vögel nachzubauen. Das funktionierte schlecht. Allmählich zeigte sich, dass es mehr brachte, vorhandene Techniken anzuwenden und die Vögel nur bedingt zum Vorbild zu nehmen. Jetzt haben wir Flugmaschinen, die sehr anders sind als Vögel. Sie fliegen viel schneller, weiter, sind grösser. Aber sie leben nicht, singen nicht, legen keine Eier. Wir haben uns daran gewöhnt, dass zwar beide fliegen, aber grundsätzlich anders sind.
    So wird es auch mit der KI gehen. Den Menschen zu imitieren ist verlockend, aber eine Sackgasse. Und überhaupt, eine allzu menschenähnliche KI würde wohl auch unsere Schwächen imitieren. Da haben wir doch schon genug Probleme mit dem Original.

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