Terrorismus und die Rolle der Medien

Publiziert am 13. Oktober 2023 von Matthias Zehnder

Der äusserst brutale Anschlag der radikal-islamischen Hamas auf Menschen in Israel hat diese Woche die Welt erschüttert und war, natürlich, ein grosses Thema in allen Medien. Selbst der zurückhaltende Schweizer Bundesrat ist nun der Ansicht, dass die Schweiz die Hamas als terroristische Organisation einstufen sollte. Das war sie nämlich bisher nicht. Das hat mir zu denken gegeben. Ich habe mich deshalb diese Woche mit drei Fragen rund um Terrorismus beschäftigt. 1) Was ist eigentlich Terrorismus? 2) Welche Rolle spielen die Medien dabei? 3) Warum lohnt sich Terror bis heute? Zum Schluss formuliere ich drei Wünsche an die Medien. Nicht dass es realistisch wäre, dass die Medien auf mich hören. Aber vielleicht hilft es Ihnen dabei, die Berichterstattung etwas besser einzuordnen. Mein Wochenkommentar über Terrorismus und die Rolle der Medien.

Eins vorweg: Aus einem Grund, auf den ich noch zu sprechen kommen werde, zeige ich Ihnen im Folgenden bis auf eine Ausnahme keine Bilder und ich rede nicht detailliert über die Anschläge der Hamas. Ich bin kein Nahost-Berichterstatter, sondern Medienspezialist. Mich interessiert die Frage, welche Rolle die Medien bei Terroranschlägen spielen. Mein Ausgangspunkt beim Nachdenken darüber ist der Begriff selbst.

Was ist Terrorismus?

Wie der Begriff «Fake News» wird «Terrorismus» immer häufiger eingesetzt. Autokratische Regime hantieren sehr freihändig mit Begriff und bezeichnen alles, was sich gegen sie stellt, als Terroristen. Das ist problematisch, weil es uns den Blick auf den echten Terror verstellt. Schauen wir also genauer hin: Was ist Terrorismus? Sprachlich kommt das Wort vom lateinischen Wort terror, der Schrecken, dem Substantiv zu terrere, in Schrecken setzen. Das erklärt schon viel: Ein wesentliches Ziel von Terrorismus ist es, Angst und Schrecken zu verbreiten. Das deutsche Bundeskriminalamt listet in einem Buch sieben Merkmale von Terrorismus auf. Zusammengefasst:

1) Kollektive Ziele: Es geht Terroristen nicht um individuelle Anliegen, sondern um kollektiv geteilte Ziele.

2) Gegen ein System: Die Gewalt zielt zwar auf einzelne Personen, indirekt ist aber das durch die Zielpersonen repräsentierte gesellschaftliche System gemeint.

3) Ideologische Gruppe: In der Regel ist es keine Einzeltat und kein Einzeltäter, sondern eine Tatserie einer Gruppe, die in einen ideologischen Kontext eingebettet ist.

4) Kommunikation: Die Tat wird breit kommuniziert, es wird ein grosses Medienecho angestrebt.

5) Asymmetrischer Angeriff: Terrorismus folgt der Strategie einer «asymmetrischen Kriegsführung». Aus einer Position der Unterlegenheit soll ein Terroranschlag das angegriffene System zu einer Reaktion zwingen.

6) Die Öffentlichkeit als Hebel: Die Bevölkerung soll durch Verängstigung oder Solidarisierung einbezogen werden und dazu beitragen, die politischen Ziele zu erreichen.

7) Überraschung: Der Terrorismus lebt zudem vom Überraschungsmoment und soll möglichst grossen Schaden anrichten.

Eine ideologische Gruppe, die kollektive Ziele gegen ein System verfolgt und dazu die grösstmögliche Öffentlichkeit sucht, um über Angst und Schrecken Druck aufzubauen. Ein wesentliches Merkmal von Terrorismus ist also, dass nicht nur grausame Verbrechen verübt werden, sondern dass diese Verbrechen breit kommuniziert werden und die Angst der Bevölkerung als Hebel eingesetzt wird. Terrorismus setzt deshalb auf Bilder, die sich im kollektiven Gedächtnis einbrennen. Das nach Mogadischu entführte Lufthansa-Passagierflugzeug; die Flugzeuge, die in die Türme des World Trade Centers krachen; die friedlich feiernden Menschen im Pariser Konzertlokal Bataclan, die plötzlich zusammengeschossen werden. Terroristen wollen nicht bloss Schaden anrichten, sie wollen vor allem Schrecken verbreiten. Es geht nicht um das konkrete Flugzeug, den Turm, die ermordeten Menschen. Es geht um die Wirkung der Tat in der Öffentlichkeit, im Staat und in der Politik.

Welche Rolle spielen die Medien dabei?

Die Medien spielen eine zentrale Rolle im Kommunikationsdispositiv der Terroristen. Ohne es zu wollen werden die Medien in drei Punkten unabsichtlich zu Komplizen der Terroristen:

1) Schrecken verbreiten: Die Medien transportieren die furchtbaren Bilder der Anschläge in die Öffentlichkeit, verbreiten den Schrecken des Terrors.

2) Anliegen verbreiten: Die wichtigste journalistische Frage lautet: «warum?» Jede Berichterstattung über einen Terroranschlag beschäftigt sich deshalb auch mit den Hintergründen der Tat. Auf diese Weise verbreiten die Medien die Anliegen der Terroristen.

3) Druck aufsetzen: Sehr oft ist eine Tat mit Drohungen verbunden. Sei es, dass die Terroristen drohen, Geiseln zu töten, sei es, dass weitere Anschläge angedroht werden. Ziel von Terror ist oft die Erpressung von Politik und Öffentlichkeit. Indem die Medien darüber berichten, erhöhen sie den Druck auf Politiker und Entscheidungsträger.

Terroristen setzen heute auf professionelle Kommunikationsmittel. Sie verbreiten über das Internet und die sozialen Medien Bilder und Videos ihrer Taten. Nach dem Terroranschlag hat die Hamas Videos des Angriffs verbreitet, die zeigen, wie vermummte Männer auf Gleitschirmen mit Propellerantrieb einen Kibbuz angreifen. Untermalt ist das Video mit dramatischer Musik – es sieh aus wie der Filmausschnitt aus einem James Bond-Film. Und wenn Sie glauben, das sei übertrieben: In «The World is not enough» werden James Bond (Pierce Brosnan) und Elektra King (Sophie Marceau) beim Skifahren von genau solchen Paraglidern mit Propellerantrieb angegriffen. Unter anderem hat der «Blick» das Terroristenvideo ohne grosse Einbettung online gezeigt. Auf diese Weise machen sich die Medien die Propaganda der Terroristen zu eigen und helfen ihnen dabei, sich als Helden zu inszenieren.

Links das Bild aus dem Video der Terroristen auf Blick.ch, rechts ein Screenshot des James-Bond-Films.

Natürlich stellen sich die Medien nicht bewusst in den Dienst von Terroristen. Die Funktionsweise der Medien führt aber dazu, dass Terroristen sie relativ einfach für ihre Zwecke einspannen können. Es sind drei Medien-Mechanismen, die Terroristen ausnutzen:

1) Aufmerksamkeit: Die allermeisten Medien funktionieren im Internet nach der Logik der Aufmersamkeitsökonomie. Die Aufmerksamkeit des Publikums holt man im Netz, indem man möglichst schnell und möglichst laut eine möglichst ausserordentliche Nachricht verbreitet. Terroranschläge sind «Breaking News», die schrecklichen Bilder bannen die Menschen vor die Bildschirme ihrer Handys.

2) Perspektivenwechsel: Medien sind darauf trainiert, immer beide Seiten eines Konflikts zu Wort kommen zu lassen und die Hintergründe auszuleuchten. Terroristen machen sich das zunutze, indem sie auf das kollektive Anliegen verweisen, das möglicherweise ja auch berechtigt ist. Indem die Medien die Perspektive wechseln und die Motive der Terroristen beleuchten, stellen sie sich in deren Dienst und schaffen Verständnis für sie und Toleranz für den Anschlag.

3) Diskussion: Die billigste Form von Fernsehen ist eine Talkshow, deshalb boomen Fernsehdiskussionen. Interessant sind Talkshow dann, wenn sich die Teilnehmenden nicht einig sind. Also buchen die Produzenten unterschiedliche Meinungen. Auf diese Weise wird auch die vernünftigste Haltung hinterfragt und zerredet und auch extreme Meinungen erhalten Publizität.

Warum lohnt sich Terror bis heute?

Ein Grund ist sicher der durchschlagende Erfolg der Terroristen an der Kommunikationsfront: Noch nie sind Bilder und Videos von Anschlägen so rasch und so umfassend verbreitet worden. Spezialisten führen aber noch einen zweiten Grund an: Die schwankende Haltung von Politik und Bevölkerung. Der amerikanische Harvard-Jurist Alan M. Dershowitz ist dieser Frage schon vor zwanzig Jahren in einem Buch nachgegangen. Er sagt, Terror lohne sich zu sehr. Das gelte ganz besonders für die Terroranschläge von palästinensischen Organisationen: Die Anschläge hätten stark dazu beigetragen, dass die Anliegen der Palästinenser breit bekannt geworden und akzeptiert worden seien.

Was tun? Das Problem ist: Eine brutale Unterdrückung des Terrorismus erzeugt nur noch mehr Feindseligkeit und bringt noch mehr Menschen dazu, sich den Terroristen anzuschliessen. Diesen Effekt haben wir in den letzten Jahren in vielen Weltgegenden beobachtet. Wenn die Weltgemeinschaft umgekehrt vorgeht und die Ursachen des Terrorismus thematisiert und bekämpft, also zum Beispiel die Unterdrückung der Palästinenser in Gaza, belohnt sie die Terroristen für ihr Vorgehen. Die Weltgemeinschaft zeigt, dass sie erpressbar ist. Das Resultat wird nicht weniger, sondern mehr Terrorismus sein.

Dershowitz schreibt deshalb in seinem Buch, die Politik müsse klar machen, dass Terrorismus den Abbruch aller Gespräche und Beziehungen zur Folge habe. Die Botschaft an die Terroristen müsse lauten: «Selbst wenn ihr legitime Anliegen habt, werden wir euch nicht zuhören, wir werden nicht versuchen, euch zu verstehen, und wir werden ganz sicher unsere Politik euch gegenüber nicht ändern, wenn ihr zum Terrorismus als Mittel zur Durchsetzung Eurer Anliegen greift.» Indem sich der Westen weigere, die politischen Ziele der Terroristen zu diskutieren, könne er auf lange Sicht die Glaubwürdigkeit der Terroristenführer in ihrer eigenen Wählerschaft zerstören. Das Problem ist, dass vor allem europäische Politiker sich nicht an diese Regel gehalten haben. Sie haben mit Terroristen verhandelt und sich erpressen lassen – und noch mehr Terrorismus geerntet.

Was heisst das für die Medien?

Nun bin ich ja nicht Politiker oder Staatslenker. Mein Thema sind die Medien. Lässt sich aus der Definition von Terrorismus, den Medienmechaniken und dem Buch von Dershowitz eine Empfehlung für die Medien (oder für die Medienkonsumenten) ableiten? Das wichtigste ist wohl, dass sich die Medien ihrer potenziellen Komplizenschaft mit den Terroristen bewusst sind. Terror funktioniert nur, wenn der Schrecken auch verbreitet wird und die Medien sich als Hebel dafür missbrauchen lassen. Es sind drei Punkte, die ich mir von den Medien wünschen würde.

1) Keine Bilder: Dass dieser Wunsch in Erfüllung geht, ist so unwahrscheinlich, dass er schon fast absurd ist. Wirksam wäre es: Medien sollten möglichst keine Bilder der Anschläge zeigen. Schreckliche Bilder sind das Ziel jedes Anschlags und die wirksamsten Terror-Instrumente. Medien sollten sich diesen Bildern verweigern. Ein absolutes Nogo ist es, Bilder zu zeigen, die von den Terroristen selbst in Umlauf gebracht werden. Wenn Bilder, dann Fotos der Opfer, die Trauer und Anteilnahme auslösen.

2) Sprache: Gerade über Terroranschläge sollten Medien nur ganz nüchtern und nur in Form von sachlichen Nachrichten berichten. Sie sollten also mit steifer Oberlippe sagen, was ist, ohne diese emotionale, effekthaschende Dringlichkeit zu verströmen, die Medien heute auszeichnet. Denn der Effekt einer effekthaschenden Sprache wird sein, dass die Terroristen ihr Ziel erreichen: Terror.

3) Vereinnahmung: Medien dürfen einen Anschlag nicht mit den politischen Ursachen in Verbindung bringen, weil sie ihn auf diese Weise rechtfertigen. Für das Abschlachten von Zivilisten, von Frauen, Männern und Kindern, gibt es nie eine Rechtfertigung.

Die Medienökonomie basiert im Internet fast ausschliesslich auf Aufmerksamkeit. Es ist deshalb unwahrscheinlich, dass die Medien diese Empfehlungen umsetzen. Aber die Medien sind ja nur die Anbieter. Sie als Medienkonsumentin, als Medienkonsument können selbst entscheiden, was Sie sehen und was Sie lesen. Vor allem ist mir wichtig, dass Sie sich der Mechanismen bewusst sind, derer sich die Terroristen bedienen um sich in Ihrem Kopf einzunisten. Auf englisch sagt man: They hijack your brain – auf Deutsch tönt es etwas weniger gut: Sie entführen Ihr Gehirn. Und dagegen können wir alle etwas tun.

Basel, 13. Oktober 2023, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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PPS: Wenn Sie den Wochenkommentar nur hören möchten, gibt es auch eine Audioversion. Hier der Link auf die Apple-Podcast Seite oder direkt auf die Episode:


Quellen

Bild: KEYSTONE/AP Photo/Tsafrir Abayov

Israelische Polizeibeamte evakuieren eine Frau und ein Kind in Ashkelon, nachdem der Ort von Raketen aus dem Gazastreifen getroffen wurde. Samstag, 7. Oktober 2023.

Bernet, Christoph (2023): Der Bundesrat will die Hamas als Terror-Organisation einstufen – die fünf wichtigsten Fragen und Antworten. In: Aargauer Zeitung. [https://www.aargauerzeitung.ch/schweiz/qa-der-bundesrat-will-die-hamas-als-terror-organisation-einstufen-die-fuenf-wichtigsten-fragen-und-antworten-ld.2527225; 13.10.2023].

Dershowitz, Alan M. (2002): Why Terrorism Works. Yale University Press: Yale 2002.

Farago, Jason (2023): When Everyone Becomes A War Photographer. In: The New York Times. [https://www.nytimes.com/2023/10/12/arts/design/war-photos-israel-gaza.html; 13.10.2023].

Gerny, Daniel und Panagiotidis, Elena (2023): Schweiz: Bundesrat will Hamas als Terrororganisation einstufen. In: Neue Zürcher Zeitung. [https://www.nzz.ch/schweiz/schweiz-bundesrat-will-hamas-als-terrororganisation-einstufen-ld.1760416; 13.10.2023].

Kemmesies, Uwe E. (2006): Terrorismus und Extremismus – der Zukunft auf der Spur. Beiträge zur Entwicklungsdynamik von Terrorismus und Extremismus – Möglichkeiten und Grenzen einer prognostischen Empirie. Luchterhand: München (2006)

Zehnder, Matthias (2017): Die Aufmerksamkeitsfalle. Basel: Zytglogge.

2 Kommentare zu "Terrorismus und die Rolle der Medien"

  1. Zu den „Medien“, so sagt man, gehört auch mein Lieblingssender SRF/SRG, welchem ich mit sanftem Druck (sonst kommt das Betreibungsamt) meine jährliche Zwangsgebühren-Spende von jährlich über 300 Fr. übergebe.
    Diese werden dann weitergereicht, um „DJ Bobo“, Sven Epiney, Christa Rigozzi, Stefan Büsser, Mike Müller oder Laura de Weck ein fulminantes Leben zu ermöglichen; oder um US-70er-Jahre-Streifen einzukaufen oder um SRG-Boss Gilles Marchand (welcher das Doppelte und mehr verdient als seine Deutschen-, Italienischen, Französischen + Österreichischen Senderchefsgspänli) die „hohen Lebensunterhaltskosten“ in der Schweiz zu decken. Ebenfalls finanziere ich Jozo Brica, welcher SBB-Lokführer verspottet, Jenna Meichtry welcher übers «verschisseni Bundeshaus» erzählt, Mateo Gudenrath, welcher mit «Schoggi verchaufe und en Wixer sy» Chocolatier Läderach beleidigt (Quelle: Blick-Zeitung «Studio 404: Fäkalsprache und Beleidigungen bei SRF-Sendung») – es ginge endlos weiter.

    Dieses SRF/SRG spielt, wie könnte es anders sein, auch bei dem „TERRORISMUS UND DIE ROLLE DER MEDIEN“ eine üüüüüble Rolle…
    Am Tag der Hamas-Attacke auf Israel waren in der Tagesschau-Mittagsausgabe die Angreifer bloss eine Gruppe „bewaffneter Palästinenser:innen“. Diese Palästinenser führten, so wörtlich, „eine Militäroperation gegen Israel“ aus. Eine Militäroperation. Das hätte auch Wladimir Putin nicht schöner formulieren können.
    Am Morgen der Attacke aus dem Gazastreifen schlug sich Journalistin Brunner voll auf die Seite der Hamas-Killertruppe, der „radikal-islamischen Palästinenserorganisation“, wie sie es verharmlosend nannte. Hauptschuldige der Eskalation, sagte sie, sei „die rechtsradikale Regierungskoalition unter Premier Benjamin Netanjahu“.
    Überall kamen immer mehr TV- und You-Tube-Bilder herein. Darauf sah man etwa, wie Palästinenser auf der geschändeten und entkleideten Leiche einer israelischen Frau herumtanzten und dazu „Allahu akbar“ brüllten. Ausser bei SRF.
    Der Eiertanz des Schweizer Radios und Fernsehen, die palästinensischen Terroristen möglichst nicht als Terroristen darstellen zu wollen, war/ist grotesk.
    Islamische Antisemitismus Community, Israel-Hasser und Pro-Palästina-Demos in Paris, Berlin, Basel mit Gewalt (Schüler auf Lehrer in Berlin), Mord (ehem. Schüler auf Lehrer in F); kurz Menschen, die sich über tote Juden freuen und tanzen, werden in Schutz genommen.
    Immer wieder bezeichneten unsere gebühren-finanzierten Journalisten die Hamas-Killer als „Kämpfer“. Für die „Tagesschau“ waren es „Kämpfer“ der Hamas, das „Echo der Zeit“ nannte sie „Kämpfer“, SRF News wie SRF 4 redeten von „Hamas-Kämpfern“.
    Das Wort „Kämpfer“ ist im Deutschen positiv belegt. Es gibt Freiheitskämpfer, es gibt Vorkämpfer, es gibt Kämpfer für die gute Sache (z.B. Konsumentenschutz).
    Negative Konnotationen, wie etwa ein Unrechtskämpfer, gibt es im Wortschatz nicht. Wer jemanden einen Kämpfer nennt, der bekundet Sympathie.
    Der Gipfel der ideologischen Verklärung erreichten die Kämpfer dann in den Radionachrichten vom Montagmorgen. Inzwischen hatte Israels Armee einige Attentäter abgeführt. Für Hamas-Versteherin Susanne Brunner vom Schweizer Radio handelte es sich bei den verhafteten Terroristen jedoch um „Geiseln“. Sie stellte sie damit auf dieselbe Stufe wie die israelischen Opfer, die von der Hamas tatsächlich als Geiseln verschleppt worden waren und unvorstellbare Gräueltaten bis zum Tod erfuhren.
    Das in SRF-Redaktionen Ideologen statt Journalisten sitzen, ist nun bestätigt. Beeindruckende SRF-Mediale Einseitigkeit.
    So lief es zum Thema „TERRORISMUS UND DIE ROLLE DER MEDIEN“ in der Schweiz 2023 – hier am Beispiel SRG/SRF aufgezeigt.
    Aber, wie immer beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk, wird das keine Folgen haben.
    Doch ! – Bei mir (und vielen Anderen) greift so (definitiv) die 200-Fr.-Zwangsgebühr-sind-genug-Initiative. Märchenstunde Tageschau (auch bei vielem Anderen) ist bei mir (und vielen Anderen) vorbei! Definitiv!

  2. Mediale Aufmerksamkeit zu erlangen, mag (auch) beim Terrorismus zur Strategie (zu Deutsch: Kriegslist!) gehören. Mehr interessiert mich aber die Frage: Warum überhaupt gibt es Terrorismus, und weltweit alle die mehr oder weniger gewaltlosen sowie weniger oder mehr extrem brutal gewalttätigen Manifestationen von Unmut, Unzufriedenheit und des Gefühls, mit seinen Anliegen nicht ernst genommen zu werden? – Mehr oder weniger heimlich inszeniert von Herrschsüchtigen und heimtückisch schwerst Reichen, steckt die Welt der autoritär-hierarchisch und industriell-militärisch-technokratisch begründeten „Zuvielisation“ immer noch mehr in einer Sack- und Todesgasse von nicht konstruktiv gelösten Konflikten sowie von Angst und Tod bringenden Kriegen: unter anderem auch in der Form von Terrorismus. Sich auf die eine Seite oder auf die andere Seite zu schlagen, kann es nicht bringen: Frieden ist nur zu 100 Prozent gemeinsam möglich.

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