Geranien, Minarette, Stacheldraht: Über das Fremde in der Schweiz

Publiziert am 6. Mai 2016 von Matthias Zehnder

In einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» erklärte Andreas Glarner Anfang Woche: Die Schweiz muss ihre grüne Grenze mit einem Stacheldrahtzaun abriegeln. Glarner ist nicht irgendwer, sondern der Asylverantwortliche der SVP. Und die Forderung stand nicht etwa am Schluss des Interviews als Wunsch unter ferner liefen. Das war seine Antwort auf die Frage: Welche Asylpolitik schlagen Sie denn vor? Stacheldraht.

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Nun kann man die Antwort relativ leicht abtun. Man kann sie parteipolitisch abschütteln, wie das die SVP gemacht hat: Parteipräsident Albert Rösti erklärte gegenüber dem «Blick» zum Vorschlag von Glarner, die Schweiz mit Stacheldraht abzuriegeln: Das macht aktuell keinen Sinn. Das sagte er tatsächlich so: Stacheldraht macht aktuell keinen Sinn. Die SVP verlange aber Grenzkontrollen.

Man kann die Aussage politisch abschütteln, wie das FDP-Politiker Philipp Müller gemacht hat. Er erklärte im «Tages-Anzeiger», die SVP wolle das Asylproblem nicht lösen, sondern bewirtschaften. Ginge es der Partei um eine Lösung des Problems, müsste sie die Asylgesetzrevision befürworten.

Man kann die Forderung nach Stacheldraht an der Grenze auf ihre Machbarkeit abklopfen. Schauen wir uns die grüne Schweizergrenze einmal an. Wie will Herr Glarner die Grenze zwischen der Schweiz und Deutschland mit Stacheldraht abriegeln? Bis auf Basel und Schaffhausen verläuft die Grenze hier fast durchgehend im Wasser, in Rhein und Bodensee. Will Herr Glarner das Rheinufer mit Stacheldraht sichern?

Und man kann überprüfen, ob das Sichern der Schweizergrenze mit Stacheldraht überhaupt einen Sinn hätte. Hat es nämlich nicht. Nur gerade etwa ein Prozent der illegalen Einwanderer kommen über die grüne Grenze. Die allermeisten kommen mit Zug oder Bus. Deshalb will Glarner neben der Schliessung der grünen Grenze die Wiedereinführung systematischer Kontrollen am Zoll.

Was fast genauso unsinnig ist. Erstens suggeriert das Wort Wiedereinführung, dass da früher systematisch kontrolliert wurde. Systematisch vielleicht schon, aber systematisch selten: Auch bevor die Schweiz dem Schengen/Dublin-Abkommen beigetreten ist, wurden an der Grenze nur etwa zwei Prozent der Einreisenden kontrolliert. Zweitens hätte eine Verschärfung der Grenzkontrollen verheerende Auswirkungen auf die Wirtschaft. Derzeit pendeln aus Deutschland und Frankreich jeden Tag 34’978 Menschen allein in den Kanton Basel-Stadt zur Arbeit. Über 20’000 Franzosen und Deutsche arbeiten im Baselland. In der ganzen Nordwestschweiz arbeiten über 70’000 Grenzgänger. Den Personenverkehr in der Grenzregion zu stören, wäre wirtschaftlich suizidal, politisch blöd, sachlich unsinnig.

Vermutlich weiss das alles auch Andreas Glarner. Warum macht er dennoch einen so unsinnigen Stacheldraht-Vorschlag? Vielleicht will die SVP das Terrain rechts der Partei absichern. Bekanntlich soll rechts der Blocher-Partei nur noch die Wand folgen – in den letzten Monaten haben AfD und FPÖ diese Wand aber mächtig weiter nach rechts verschoben. Vielleicht ist also alles politisches Kalkül und Andreas Glarner soll nur als ein Rechtsableger installiert werden, der Fühlung mit der Wand behält.

Vielleicht steckt aber doch mehr hinter der Liebe zum Stacheldraht, die Politiker und Publikum entdeckt haben. Denn Glarner ist mit seinen Abschottungsphantasien keineswegs allein. In den Kommentarforen unter den Artikeln werden die Stacheldraht-Ideen bejubelt und mit hochgereckten Daumen bewertet. Warum bloss? Und warum ausgerechnet in der Schweiz, die doch so vernetzt ist mit der Welt?

Ich vermute, es liegt am Fremden.

Das Fremde. Die Schweiz hat in den letzten Jahrhunderten zwei Modelle entwickelt wie sie mit Fremdem umgeht: das Modell Geranium und das Modell Minarett. Das Geranium gehört zur Schweiz wie Alphorn und Käse. Die oft zündroten Blüten schmücken jedes rechte Bauernhaus und blühen üppig das ganze Jahr. Bloss: Das Geranium ist ein Immigrant. Unsere Nationalblume kommt aus Südafrika. 1672 brachte die Niederländische Ostindien-Kompagnie die Wildpflanze nach Europa. Balkone und Fenstersimse hat die Blume sogar erst Anfang 20. Jahrhundert erobert. Dennoch empfinden die Schweizer das Geranium als so urschweizerisch wie den Käse (eine griechische Erfindung, übrigens). Das Geranium ist also ein Beispiel für eine gelungene Integration. Dieser Geschichte des Geraniums widmet sich derzeit eine Ausstellung im Alpinen Museum Bern.

Ganz anders ist es dem Minarett ergangen. Obwohl es in der Schweiz bislang nur gerade vier Minarette gibt, haben die Schweizer 2009 einer Volksinitiative zugestimmt, die den Bau von Minaretten verbietet. Das Minarett wurde von den Befürwortern der Initiative als Symbol für eine Bedrohung durch den Islam wahrgenommen. Das Minarett stand stellvertretend für den fremden Glauben der fremden Menschen. Das Minarettverbot bringt im Bild zum Ausdruck, was die AfD an ihrem Parteitag diese Woche in Deutschland beschlossen hat: Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Schweizer Rechtspolitiker würden dieser Aussage in Bezug auf die Schweiz sicher zustimmen. Das aber ist längst reines Wunschdenken. Laut Religionsstatistik bekennen sich in Basel rund 11 Prozent der Einwohner zum Islam. Filtert man die Menschen heraus, die von sich sagen, dass sie keinen Glauben haben, sind es sogar 21 Prozent. Jeder fünfte Gläubige in Basel glaubt also an Allah. Es gibt nur eine Folgerung, die sich daraus ziehen lässt: Der Islam gehört zu Basel. SVP-Nationalräte wie Walter Wobmann und Lukas Reimann wollen das nicht. Deshalb haben sie die Anti-Minarett-Initiative lanciert, deshalb arbeiten sie derzeit an einer Anti-Burka-Initiative.

Modell Geranium oder Modell Minarett – Gewächshaus oder Stacheldraht. Das sind die beiden Grundmechanismen, wie die Schweiz mit Fremdem umgeht. Basel ist mit dem Modell Geranium gut gefahren. So haben nach Basel geflüchtete Hugenotten im 17. Jahrhundert die Seidenbandweberei nach Basel gebracht. Daraus ist die Färbtechnik, die Chemie und schliesslich die pharmazeutische Industrie entstanden. Ohne Glaubensflüchtlinge wäre Basel heute arm dran.

Das Fremde hat gerade der kleinen Schweiz immer wieder wichtige Impulse gegeben. Man könnte auch sagen: So lange das Fremde fremd ist, kommt der Stacheldraht zum Zug, hat sich das Fremde einmal eingebürgert, greift der Schweizer gern zum Gewächshaus. Überraschend daran ist bloss, dass sich die Schweizerinnen und Schweizer immer wieder einreden, es liege am Gegenstand, welches Modell zum Tragen komme. Doch die Fremdheit beschreibt nicht den Gegenstand, sondern unser Verhältnis dazu. Das ist vielleicht auch der Grund dafür, warum Flüchtlinge besonders in jenen Gegenden auf Ablehnung stossen, in denen es keine hat. Für Menschen, die die Fremden kennenlernen, sind die Fremden eben nicht mehr fremd. Deshalb sind sie auch bereit, den Stacheldraht links liegen zu lassen und zum Modell Geranium zu greifen.

Indem er verhindert, dass seine Gemeinde Oberwil-Lieli Flüchtlinge aufnimmt, verhindert Andreas Glarner, dass aus fremden Flüchtlingen hilfsbedürftige Menschen werden – er verhindert quasi die Verwandlung von Minaretten in Geranien.

In einem Punkt ist das Bild einer mit Stacheldraht umzäunten Schweiz, das Andreas Glarner in die Welt gesetzt hat, ungewollt zutreffend: Dieser Stacheldraht richtet sich nicht nur gegen aussen, sondern auch gegen innen. Stacheldraht wird in Gefängnissen eingesetzt und in Konzentrationslagern. Andreas Glarner macht mit seinem Stacheldraht die Schweiz geistig zu jenem Gefängnis, vor dem Friedrich Dürrenmatt in seiner Rede auf Vaclav Havel 1990 warnte.

Wie bringen wir also den Stacheldraht wieder aus unseren Köpfen, wie verhindern wir die Schweiz als Gefängnis? Denken Sie ans Geranium. Und daran, dass «fremd» nie die Menschen selbst beschreibt, sondern nur unser Verhältnis zu ihnen. «fremd» ist eigentlich Selbstbeschreibung. Deshalb: denken Sie ans Geranium. Oder an die Kartoffel. Denn auch Rösti ist das Resultat einer gelungenen Integration.

7 Kommentare zu "Geranien, Minarette, Stacheldraht: Über das Fremde in der Schweiz"

  1. Lieber Matthias

    Besten Dank für Deinen präzisen Kommentar. Wenn die AfD beschliesst „Der Islam gehört nicht zu Deutschland“, dann meine ich, mich zu erinnern, dass ich auch einmal aus Deutschlands Geschichte vernommen hätte „Die Juden gehören nicht zu Deutschland“.

    Felix Rudolf von Rohr

    1. Ich finde es beachtenswert, dass ein F. Rudolf von Rohr immer wieder Parallelen zieht zwischen den Zeiten des 1. oder 2. Weltkrieges und den jetzigen Zeiten. Wenn man F.RvR kennt, weiss man, dass er ein umfassendes Wissen der Basler Kultur besitzt, der Regio Kultur, dass er ein „gescheiter“ Mann ist. Trotzdem möchte ich Ihn darauf hinweisen, dass Vergleiche von Früher mit Heute in gewissen Teilen „hinken“. Klar, man kann aus der Geschichte lernen, ich kenne auch den Satz „Wer die Geschichte nicht kennt, kann die Zukunft nicht meistern“.
      Wir sind uns auch alle klar, dass es Nazis und ihr ganzes Unwesen nicht mehr geben darf.
      Darin ist sich übrigens auch die SVP einig, welche von gewissen Medien (ansatzweise auch in diesem Blog stets zu finden) gerne radikalisiert wird, das heisst, in die radikale Ecke gestellt werden würde. Die Stimmung wird aber zugegebenermassen natürlich auch beflügelt von dem dauerschlechtdarstellen der AfD in unserem Deutschen Nachbarland; die SVP gerne mit der AfD gleichgestellt. Auch dies ist natürlich falsch und gefährlich. Während die AfD in Deutschland aus Wutbürgern entstanden ist, kennt die Geschichte der SVP eine lange, demokratische Tradition. Vor vielen Jahren als Bauernpartei gegründet, vertritt sie heute ein Grossteil von rechtschaffenen KMU Vertretern, Bauern, Angestellten und Familien, welche man nicht a priori (wie leider gerne in diesem Blog) als „braune“, rechtspopulistische Suppe darstellen kann, sondern sie besteht und vertritt genau diese Menschen unserer Demokratie, welche sich auf Ihre Weise um die Zukunft der Schweiz sorgen.
      Wir sind ein wenig abgedriftet vom Vergleich zwischen dem Früher und dem Heute. Herr R.v.R. – wir denken doch bei Fremdem an die Badischen (und die „Unsymbadischen“), an die Elsässer. Wir denken doch im Mass halten. Wir denken doch noch so wie früher. Wir denken alt. Doch müssen wir umdenken? Nichts ist mehr, wie es einmal war. Ja – das stimmt fast in allen belangen unsers täglichen Lebens immer wie mehr.
      Ob jetzt Mobiltelefonie, Klosomat oder Mikrowelle, ob Fahrspurassistent im Auto, Sitzheizung im ÖBB-Railjet oder WLAN im Kindsgi – alles ist anders. Ob gut, ob schlecht, ob „schrötig“ oder nötig – jeder soll sich selbst Meinung bilden.
      Natürlich auch im grossen Themengebiet des „Fremden“ ist wirklich nichts mehr wie es früher einmal war.
      Auch hier – ganz wertfrei – Beispiele: Standen während dem 2. Weltkrieg Flüchtende aus unmittelbarer Nachbarschaft an der Landesgrenze, Leute mit Lupen an den hageren Knochen, sind es heute weitgereiste, oft gutausgebildete Asylbewerber. Waren es früher hunderte von Polen, welche in der Schweiz als „Vorläufig Aufgenommene“ (bis der Krieg zu Ende war) Schutz und Obdach fanden, sind es heute Menschen aus einem völlig anderen Kulturkreis und anderer Sprache.
      Waren sie früher in Demut dankbar, auch im düsteren Kellerloch (unmenschlich) hausen zu dürfen, und somit ihr Leben retten zu können und vor den hagelnden Bomben rund um die Schweiz geschützt zu sein, werden heute immer öfters als erstes beim Ankommen Ansprüche gestellt. Wieso ist das WLAN-Netz schon wieder zusammengebrochen (Bundesempfangszentrum – oft der Fall wegen Netzüberlastung – alle Flüchtlinge wollen mit ihren Smartphones gleichzeitig Verbindung aufbauen), wieso dürfen wir nicht ins Rheincenter, welches ja in Weil am Rhein liegt, schlendern? (Geht nicht, da sie ja in der Schweiz den Asylstatus eben gerade beantragt haben). Aber auch – leider – beim Essen fassen (welches den landestypischen Charakteren angepasst wurde – Fleischhaltig, Fleischlos, Schweinefrei, Lammfrei usw) immer wieder traurige Episoden: Flüchtlinge, welche ihren Teller auf den Boden kippen mit der Bemerkung: „Für das bin ich nicht hierher gekommen“. Extrembeispiele. Aber auch Alltägliches: Mein Onkel, ein gestandener Lebenslanger SP-Genosse a la Hubacher erlebte auf seine Alten Tage, als er aus seiner kleinen Mietswohnung in einem Basler Vorort schaute, Harmloses. Im Nachbareinfamilienhaus wurden Flüchtlinge einquartiert. Zum EFH gehört ein Garten, welcher die Flüchtlingsfamilie nutzt. Sie liessen immer das Wasser aus dem Gartenschlauch fliessen. Den ganzen Tag, die ganze Woche. Der anständige SP-Genosse, sparsam sein Lebtag, erwähnte beim nachbarschaftlichen Grüssen, sie sollen doch das Wasser abstellen, wenn sie gegossen hätten. Natürlich lief das Wasser weiter, die Gemeinde bezahlt es ja. Einen Sommer lang regte sich der Mitsiebziger auf. Ich dachte: Ja, ja, auch an dich – lieber SP-Wähler – auch an dein Weltbild – es ist nicht mehr alles wie früher – wenn es „nur“ das viele Wasser wäre, das da unnütz verbraucht wird, die Schweiz hätte keine Probleme, dachte ich für mich.
      Das FREMDE, das Früher, das Heute. An kleinen Beispielen will ich zeigen, warum wir viel Fremdes in der Schweiz haben, und wie das Früher und das Heute ist, lieber Herr Rudolf von Rohr. Das Rentnerehepaar und seine geliebte Parkbank. Jahrelang ein „Ausflugsziel“, wenn auch nur im Kleinen. Doch seit zwei Sommer sitzen dort Tagsüber 3-4 Asylbewerber. Sie sitzen mit dem Allerwertesten auf der Lehne, die Füsse auf der Bank. Dazu alle Smartphones, aus denen Rhythmen klingen. Lautstark. Dazu rappen sie. Z.T. riecht man in deren Umfeld der Duft von „Kräuterzigaretten“ (=Joints).
      Sie fühlen sich wohl unter der Sonne im Park. Lachen. Rappen. Nehmen „Getränke“ zu sich. Das pralle Leben. Unser Rentnerpaar, das die letzten Tage ihres arbeitsreichen Leben zu Geniessen versuchen, können mit dieser Gruppe nicht ins Gespräch kommen. Es sind Welten. Es würde Missverstanden. Sie wenden sich ab. Suchen ein anders Bänkli, was gar nicht einfach ist. Und keines ist halt so schön, wie dieses, das sie liebgewannen. Ich sehe schon einige Leser dieser Sätze mit glimmenden Augen zu den Tasten greifen: Banal – unwichtig – Geschreibsel. Nun – Ansichtssache; diesen Senioren war es wichtig, gab Tagesstruktur, gab Halt, gab Liebe.
      Und dann noch „mein“ Silvester“, das ich diesmal auf der Wettsteinbrücke beim „Feuerwerk-gucken-wollen“ verbrachte. Um 24 Uhr. Grölende Massen. Auslaufendes Bier. Fackeln nahe an der Kleidung. Feuervulkane. Vereinzelt wurde selbstmitgebrachtes Feuerwerk in die Menge anstatt in den Rhein gezündet. Gesprochen wurde kein Deutsch, lieber Herr RvR. Und schon gar kein Baseldeutsch. Dies ist nicht mehr mein Basel, auch nicht mehr Ihres.
      Junge 16 jährige Töchter, die spätabends in Zügen und Trams unwohle Gefühle erfassen, beim Anblick grosser lautstarker Männergruppen aus dem Balkan, welche die leeren Bierdosen gekonnt im Wagenabteil umherspicken. Väter, welche Elterntaxi spielen – spielen müssen, wollen Sie ihre Töchter wieder wohlbehalten zurück. (Smartphones glühen wegen Abholungsort und Uhrzeit – Alltag in Familien mit Jugendlichen. Spiessrutenlauf zwischen riesigen Männergruppen, welche jagt auf „Chicks“ machen (weiss wovon ich rede, hab selbst Teenager) – ich glaube die 68er Frauengeneration war die freiste im Ausgang, im Reisen, im sich frei bewegen. Davor=Altertum. Jetzt=Angst in Unterführungen, Angst beim Interrail-Trampen (ging massiv zurück), Angst beim „unter freiem Himmel schlafen…. Gute-neue-moderne-mulitikulti-Zeit.
      Also wirklich: FREMDES ist in der Schweiz weit verbreitet. Wer sagt, die Schweiz sei verschlossen, ist von vorgestern. Eine der grössten ausländischen Wohnbevölkerungen Europas prozentual ist in der Schweiz. Grosszügige Asylaufnahme (ausgedeutscht: Alle werden willkommen geheissen, keine Abweisungen), liberale Gesetze (vor allem Strafgesetze), Sofort wechselt der Schweizer auf Englisch, wird er nicht verstanden. Auf der UKW-Sendefrequenz (bitte einmal am Radio drehen) erklingen nur globale Melodien (d.h. mit Ausnahme von Klassik-Radio-SRF2 nur Englisch-Music, praktisch keine deutschsprachigen Lieder mehr, keine Volkstümlichen Weisen mehr, ja ein Ländler ist im Tagesprogramm von SRF 1 oder 3 sogar auf schriftliche Weisung verboten, abzuspielen – Hörerwünsche von Ländlerfreunden werden auf SRF1 und 3 abgewiesen mit der Begründung, es passe nicht ins Konzept). Während in F Chancons gespielt werden, in I Canzonis usw… in der FREMDEN Schweiz nur noch English-Music von früh bis spät auf den am weitest verbreiteten UKW-Kanälen….
      Ich glaube, um zum wertfreien Schluss zu kommen, die 2. Weltkrieg-Schweiz ist nicht mehr die Schweiz von heute. Ich glaube, wir brauchen uns unserer aktuellen humanitären Tradition früher aber auch insbesondere heute nicht zu schämen, im Gegenteil, durch unser antizyklisches Verhalten (während rundherum die Grenzen dicht gemacht werden, lassen wir alle Asylbewerber herein und zerbrechen uns schon den Kopf, wie wir den befürchteten Sommer-Ansturm an den Südgrenzen im Tessin optimal bewältigen und durchorganisieren können, Szenarien wenn pro Tag 1000 Flüchtlinge an der Schweizer Grenze stehen werden druchexerziert) fallen wir mehr als positiv humanitär auf.
      Und das FREMDE ist in der Schweiz schon zum Normalfall geworden. Grenzgänger, Transitverkehr, Gesetzesnormen – alles übernommen. Freie Fahrt für freie Eurobürger, LKW strömen, Pendlerinformationen grenzüberschreitend, Grenzgängerberatung in Sachen Krankenkasse, Versicherungen, Unfallvorsorge inklusiev. FREMDE auch am Empfangsschalter des RAV´s. (Regionale Arbeitsvermittlungs-Zentrum). Früher Arbeitsamt. Dort am Empfang in Baselland wird der Schweizer Arbeitslose von einer Elsässerin im breitesten Elsässerdeutsch empfangen. Für manchen ein Schlag ins Gesicht. So ein Posten würde der 56 jährigen Schwezier Arbeitslose auch gerne machen. Aber eben – schon fremdbesetzt.
      Wahrlich – die CH – ein Land in dem mehr als genug Fremdes zugelassen wird. Die CH – ein Land mit einem sozialen Asylsystem, so sozial, das es oft auch missbraucht werden kann.
      Herr F.RvR – So seh ich es. So darf ich es sehen in einer Demokratie. Viele denken: Der übertreibt. Und Relativieren. Wir sind alle gut im Relativieren. Relativieren ist einfach. Macht Spass. Und lässt ruhig schlafen. Unternehmen hingengen statt unterlassen sticht. Macht Stress. Und Müde.
      Die CH – Herr F. RvR – die vielleicht vor lauter FREMDEM einem Basler in ein paar Jahren selbst einmal FREMD werden wird?
      Vom einen Extrem (früher) ins andere Extrem (heute). Beides war/ist wahrlich nicht erfreulich.
      Hört auf mit Rösti, Geranium und Chuchichäschtli. Sie sind und waren nicht die Schweiz, wie France nicht nur „Vin“ ist, Schottland nicht nur Schottenrock und Italien nicht nur Dolce far niente. D, F, CH, I sind Multikulti – Europa ist Multikulti – ein farbenfroher Einheitsbrei überzieht den Kontinent. Dies ist die Wirklichkeit. Am Nordkap verkauft ein Portugiese den Fisch am Stand. Und in Sizilien ein Blonder aus Den Haag die Pizza. In Deutschland transportiert ein Rumäne für 5 Euro die Stunde eine LKW-Ladung von Hamburg nach München. Und eine Serviceangestellte aus Tschechien bringt uns in Spanien für 3.50 Lohn die Stunde die Tapas. Am Zürifäscht letzthin gabs alle Speisen, ausser Bratwurst oder Käseschnitte. Und in Polen operieren französische Schönheitchirugen billig Tschechische Prostituierte, die in der Slovakei auf Deutsche Freier warten.
      Hört auf mit Geranien, 2. Weltkrieg und hartherzige Schweizer. MULTIKULTI total, Tendenz zunehmend. Es gibt keine Wahl. Und für die, welche anders fühlen, anders denken, sich unwohl in dieser Welt fühlen (gerne als Ewiggestrige tituliert): Funkstille. Ist halt so. Geht nicht mehr anders. Rad kann nicht zurückgedreht werden.
      Herr R.v.R.: Wir sind noch nicht so alt. Aber so jung sind wir auch nicht mehr. Also von dem her gesehen…..

    2. Die Rassismuskeule zu schwingen gegenüber Menschen, die in der Islamisierung die grosse Gefahr für unsere direkte Demokratie und unser friedliches Miteinander sehen, ist einfach nur beschränkt. Man ist wohl nicht sehr aufgeklärt, wenn man die Angst vor dem Islam dem Wahn der Nazionalsozialisten gegenüber dem Judentum gleichzusetzen sucht. Als Jude wäre ich beleidigt. Als Mensch, dem Meinungsfreiheit über alles geht, fühle ich mich von Politikern und Medien verraten.

      Es ist keine zwanzig Jahre her, dass Herr Erdogan vor einer türkischen Truppe nachfolgenden Satz gesprochen hat. Es ist anzunehmen, dass er ihm treu geblieben ist und dass die ganze islamische Welt ihn unterschreiben würde:

      „Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind. Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette, die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten.“

      Jeder bekennende Muslim, jede gläubige Muslima ist seinem/ihrem (Gottes)-Staat ergeben. Diese Treue macht ihren Glauben aus. Das liegt in der Natur der Sache. Da gibt es nichts zu werten; denn es ist, wie es ist, und der Flüchtlingsstatus ändert nichts daran. Die Gläubigen sind die Soldaten „Gottes“ auf Erden, bei Mohammed wie bei Erdogan, ob sie wollen oder nicht. Sie sind die ersten Opfer ihrer eigenen Religion. Wer nicht spurt, wird hingerichtet; wer spurt, dem ist eine Belohnung zugedacht. Im Himmel wie auf Erden. Das ist kein Vorurteil und keine Unterstellung. Es sind die Fakten, vor denen wir die Augen nicht verschliessen dürfen. Die Silvesterdramen 2015 in Köln und anderen europäischen Städten sind nur ein Müsterchen davon: Auf Knopfdruck wird mobil gemacht. Wer dem Befehl nachkommt, wird belohnt. Sein Sold sind Handys, Sex und Portemonnaies. Die Täter sind sich keiner Schuld bewusst. Sie haben nur ihr Recht wahrgenommen und ihre Pflicht erfüllt, die ihnen ein Gotteskrieger vor 1300 Jahren auferlegt hat und die zu erfüllen ein Gläubiger jederzeit bereit sein muss.

      Aufklärung über den Islam tut not. Aber die findet man nicht in den Medien. Die findet man in Büchern, deren Autoren Kopf und Kragen riskieren, die Wahrheit an die Öffentlichkeit zu tragen.

  2. Laut UNESCO SCHWEIZ verfügen rund 16 Prozent, also 800’000 der über 15jährigen Menschen, die in der Schweiz wohnen, nicht über die Grundkompetenzen, die es braucht, um in unserem Land als Erwachsene konstruktiv Erfolg zu erleben. Ein grosser Teil sind Zugewanderte, die in der Schweiz bleiben werden. Sie sind nicht kriminell. Sie verstehen und sprechen keine unserer Landessprachen gut und können nicht gut genug Lesen und Schreiben. Ungenügend sind oft auch ihre mathematischen Fertigkeiten. Unser schulisch stark formales Bildungssystem ist für diese 800’000 erwachsen zugewanderten Menschen wirkungslos. Für sie braucht es 800’000 Einheimische, die wissen, wie Integration geht und dies auch tun. Ohne tatkräftigen persönlichen Support und ohne die Vermittlung von wirkungsvollem Know-how drohen einem grossen Teil dieser Zugewanderten Arbeitslosigkeit, Armut und Krankheit. Und in der Folge steigen für uns alle die Sozialhilfe- und Gesundheitskosten. So gesehen, ist Integration weder ein biologisches noch ein moralisches, sondern vor allem ein ökonomisches Problem.

  3. Mir ist in dieser Sache nur die SVP wirklich fremd. Sie versteht nicht, hilft nicht, wühlt immer wieder auf, verteidigt nur die Pfründe einiger ihrer Steinreichen, und (und dies sie versteht) manipuliert ihre Anhänger als Kanonenfutter bei den irrigen Abstimmungen.

    Wer gehört hinter Stacheldraht?

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