Nachdenken statt Nachtreten

Publiziert am 22. Juli 2016 von Matthias Zehnder

Trump, Türkei, Terror – was ist nur mit der Menschheit los? Wo führt das hin? Und vor allem: Was sollen wir kleinen Bürger angesichts dieses Weltenlaufs tun? Kämpfen? Schreien? Was bloss? – Ein persönliches Erlebnis hat mich zum Nachdenken gebracht und zu einer Reaktion auf Terror, Trump und die Türkei geführt, die ich nicht erwartet hätte. Aber lesen Sie selbst.

Die erste Nachricht erscheint vergangene Woche in der Nacht vom Donnerstag auf den Freitag um 23:53 Uhr auf meinem Handy-Display. Der Spiegel meldet: Nizza: Lastwagen rast in Menschenmenge – offenbar mehrere Tote. Ich klicke die Nachricht weg. Es ist eine von vielen Pushmeldungen des Abends. Es tönt nach Unfall, die übliche, weltweit verbreitete Sensation. Am anderen Morgen ist die Rede von 80 Toten. Präsident Hollande spricht von einem Terroranschlag. Ich sitze in Lübeck in einem kleinen Hotel beim Frühstück. Um 8:07 sichert Merkel Frankreich Solidarität zu (ZDFheute), wenig später kündet das ZDF für 9 Uhr ein «heute spezial» zum Anschlag von Nizza an. Es ist definitiv mehr als eine der üblichen Sensationsnachrichten.

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Etwas später bummle ich mit der Familie durch Lübeck. Es ist unser zweiter Tag in der Marzipanstadt, er führt uns, natürlich, zum Buddenbrook-Haus, dem Haus der Grosseltern von Thomas Mann, und in die gleich nebenan gelegene Marienkirche mit dem höchsten Backsteingewölbe der Welt. In der Kirche schlendern wir herum, wie man das in Kirchen tut: mit einer Mischung aus Ehrfurcht und Neugier, beeindruckt von der Grösse der Backstein-Basilika. Unter dem Südturm fällt mir ein schmiedeeisernes Gitter auf, dahinter liegen Trümmer. Immer wieder unterbrochen von Pushmeldungen zur Zahl der Toten in Nizza (es sind offenbar auch Schweizer und Deutsche darunter), mache ich mich auf meinem Handy kundig.

In der Nacht vom 28. zum 29. März 1942, der Nacht zum Palmsonntag, bombardierte die Royal Air Force die Altstadt von Lübeck. Es war das erste Flächenbombardement einer deutschen Stadt durch das RAF Bomber Command im Zweiten Weltkrieg. Der Angriff war auch eine Antwort auf das Flächenbombardement von Coventry durch die deutsche Luftwaffe am 14. November 1940. Coventrieren nannte die Luftwaffe danach solche Flächenbombardements zur Zerstörung ganzer Städte. In Lübeck warf die RAF zum Coventrieren 25’000 Brandbomben ab. Grosse Teile der Altstadt wurden komplett zerstört. Auch die Marienkirche brannte. Dabei stürzten zwei Glocken vom Turm aus einer Höhe von 60 Metern herunter. Sie durchschlugen das Gewölbe der Kirche und gruben sich in den Boden ein. Genauso liegen sie bis heute dort – als Mahnmal gegen die sinnlose Gewalt und für den Frieden. Diese Glockentrümmer liegen vor mir.

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In der Kapelle befindet sich an der Wand auch ein Nagelkreuz von Coventry. Das erste solche Nagelkreuz ist 1940 nach dem Bombenangriff der deutschen Luftwaffe auf Coventry entstanden: Der damalige Dompropst Richard Howard fand in den Ruinen der St. Michael’s Kathedrale drei grosse Zimmermannsnägel. Er setzte sie zu einem Kreuz zusammen. Bill Williams, sein Nachfolger als Dompropst, entwickelte in den 60er Jahren die Idee einer ökumenischen Nagelkreuzgemeinschaft: Kirchen, die daran teilhaben, widmen sich gezielt der Versöhnungs- und Friedensarbeit. Die Ziele sind dabei nicht nur auf die Aussöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg ausgerichtet. Sie lauten:

  • Wunden der Geschichte heilen
  • mit Verschiedenheiten leben und die Vielfalt feiern
  • an einer Kultur des Friedens bauen

Als Zeichen der Verbundenheit erhält jedes Nagelkreuzzentrum ein Kreuz aus drei Nägeln von Coventry. Es ist berührend, dieses Versöhnungskreuz in der Marienkirche neben den Trümmern jener Glocken zu sehen, die in der Bombennacht heruntergestürzt sind.

Ich stand also vor dem schmiedeeisernen Gitter und las diese Geschichte auf meinem Handy, auf dem gleichzeitig die Meldungen über den Anschlag in Nizza eintrafen. Und der Anschlag in Nizza war ja nicht das einzige Ereignis, das uns in den letzten Tagen erschüttert hat:

  • Da war dieser seltsame Putschversuch in der Türkei, auf den Präsident Erdogan so hart reagiert, dass man heute von einem Gegenputsch sprechen muss. Mittlerweile sind in der Türkei mehr als 65’000 Menschen im Staatsdienst suspendiert oder festgenommen worden. Erdogan kann dank des ausgerufenen Ausnahmezustands durchregieren – die Türkei scheint auf dem Weg zur Diktatur.
  • In Deutschland hat am Montagabend ein 17-jähriger Flüchtling fünf Menschen in einem Zug nahe Würzburg mit einem Messer und einer Axt verletzt. Zwei der Verletzten schweben in Lebensgefahr. Der Angreifer wurde von der Polizei erschossen.
  • Am Parteitag der Republikaner wurde Donald Trump zum Präsidentschaftskandidaten der Republikaner gewählt. Am Donnerstagabend nahm er die Wahl an und hielt seine erste Rede als offizieller Präsidentschaftskandidat. Trump gab sich dabei, wie der Spiegel schreibt, präsidial. Doch was er sagt, bleibt unverändert. Die Lügen, die paranoiden Visionen, die abstrusen Versprechen, die kaum verklausulierten Appelle ans weisse Amerika. Trump trampelt unbeirrt weiter alles nieder, was ihm in den Weg kommt.

Was ist nur los mit dieser Welt?

Sollte die Entwicklung der Menschheit nicht eine Evolution vom Schlechteren zum Besseren sein? Lernen die Menschen denn gar nichts? Und wie sollen wir kleinen Menschen mit all den schlechten Nachrichten umgehen? Was können wir tun? Selbst Clown Dimitri, der diese Woche im Alter von 80 Jahren gestorben ist, hatte sich schon gefragt, ob es einen Sinn habe, weiterhin in dieser traurigen Welt noch Clown zu sein und etwas so Unpolitisches zu machen, etwas, das wenig bewirken kann (seine Worte in einer Sendung auf Radio SRF).

Dimitri kam für sich zum Schluss, dass die Welt das Lächeln braucht. Was können wir tun? Im «Fliegenden Klassenzimmer» legte Erich Kästner Lehrer Kreuzkamm den berühmt gewordenen Satz in den Mund: An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern. Wie können wir dazu beitragen, Nizza oder Würzburg zu verhindern? Wie können wir einen Diktator Erdogan oder einen Präsident Trump verhindern? Was können wir tun? Wo können wir kämpfen?

Vielleicht ist gerade das die falsche Frage, der falsche Ansatz. Vielleicht liegt die Antwort vielmehr bei den zerschmetterten Glocken der Marienkirche von Lübeck und bei den schlichten Kreuz aus den Zimmermannsnägeln von Coventry. Als er 1940 das Nagelkreuz zusammengefügt hatte, liess der damalige Dompropst Richard Howard die Worte Father forgive in die Chorwand der Ruine meisseln. Diese Worte bestimmen den Versöhnungsgedanken von Coventry. Das dazugehörende Gebet wird seit 1958 an jedem Freitagmittag um 12 Uhr im Chorraum der Ruine der alten Kathedrale in Coventry und in den Nagelkreuzzentren der Welt gebetet.

Die Ziele des Nagelkreuzes, Wunden der Geschichte heilen, mit Verschiedenheiten leben und die Vielfalt feiern, an einer Kultur des Friedens bauen – das wäre die richtige Stossrichtung. Am Ende des Gebets heisst es: Seid untereinander freundlich, herzlich und vergebet einer dem anderen – vielleicht bringt uns ein Lächeln, wie es Dimitri verkörpert hat, doch weiter als der Kampf. Ein Lächeln – und etwas Poesie.

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Geschichte ist nicht Schicksal? Dann lasst uns eingreifen!

10 Kommentare zu "Nachdenken statt Nachtreten"

  1. Vielen Dank Herr Zehnder für ihre Gedanken. Als Ergänzung vielleicht aus dem War Requiem das zum Wiederaufbau der Kathedrale von Coventry entstanden ist folgendes:
    „My subject is War, and the pity of War,The Poetry is in the pity …All a poet can do today is warn.“
    „Mein Thema ist der Krieg und das Leid des Krieges. Die Poesie liegt im Leid …Alles, was ein Dichter heute tun kann, ist: warnen.“
    Worte von Wilfred Owen; von Benjamin Britten als Vorspruch vor die Partitur gesetzt.

  2. Wenn es so bleibt, wie es ist, werden wir unseren Globus Erde töten. Ob buddhistisch, christlich, islamisch oder wie auch immer religiös kontextiert: Gemeinschaften, die zum selbstlosen und/oder gottergebenen Nichtstun animieren, finde ich ebenso fragwürdig wie die Parteien, die ihr De-facto-Nichtstun verantwortlos populistisch, konservativ sozialistisch, hoffnungsfroh liberal oder wie auch immer begründen.
    Und (im doppelten Sinne leider) noch zu Dimitri: Zum Repertoire, mit dem Volks(ver)führer ihre Mehrheiten rekrutieren, gehören auffallend immer mehr auch Clown-Attitüden und -Nummern. Vielleicht tun sie das bewusst, um ihre Teufeleien mit Harmlosigkeit und Spassigkeit zu maskieren. Vielleicht auch einfach nur so, weil sie wissen, dass mit Lachen und Lustigsein neuronal höchst wirksam sehr viel Sympathie und Zustimmung für was auch immer erreicht werden kann.

  3. Herr M. Zehnders Kommentar dieser Woche könnte man den Mixgerichten zuordnen. Hier wurden aber kräftig Themen gemixt. Nach dem Genuss seiner Zeilen macht es fast den Anschein, dass Trump, Türkei und Terror miteinander zu tun haben. Der offizielle Republikanische Präsidentschaftskandidat der Vereinigten Staaten für die Wahlen im Herbst 2016, Donald Trump ist nicht verantwortlich für die Anschläge in Nizza! Und der Putschversuch in der Türkei hat keine Verwandschaft mit dem Flüchtlingsbewerber in Deutschland, welcher mit einer Axt in einem deutschen Zug Fahrgäste angriff und töten wollte.
    WENN WELTANSCHAUUNGEN INS WANKEN KOMMEN, ist dies für die „Flüchtlinge-Willkommen“-Zeitgenossen schon genug schlimm. Wenn man aber darauf keine Antwort hat, wird’s selbstzweiflerisch.
    Es ist nun mal so, dass letzten Silvester mehrheitlich oder praktisch ausschliesslich Flüchtlinge in Köln zu hunderten hemmungslos junge Frauen begrabschten und sexuell belästigten.
    Es ist nun mal so, dass ein Flüchtlingsbewerber in Deutschland mit einer Axt durch den Zug stürmte und auf alles, was sich bewegte, einhackte.
    Es ist nun mal so, dass der Amok-Fahrer, welcher mit einem LKW absichtlich in Nizza in eine feiernde Menschenmenge fuhr und 80 Frauen und Männer tötete und viele weitere verletzte, ein junger Mann mit Migrationshintergrund ist.
    Und auch die letzte Meldung dieser furchtbaren Serie, wobei ein Mann aus Iranischer Migration in München in einem grossen Kaufhaus 10 Menschen mit Schüssen tötete, kann nicht wegdiskutiert werden.
    Aber auch kleinere Meldungen wie welche, dass letzte Woche im Lörracher Freibad Schwarze Männer deutsche Frauen in Gruppen belästigten und begrabschten – kurzum ihren Badebesuch zu einem unvergesslichen Erlebnis machten – wenn auch im negativen Sinn, werden gelesen. Die gerufene Polizei, also der den Ereignissen stets hinterherhinkende deutsche Rechtsstaat, konnte nichts machen, da sich die Männergruppen nach den Attacken sofort wieder clever auflösten und verschwanden.
    Was diese Meldungen gemeinsam haben – kein Schutz der eigenen Bevölkerung. Und das die Tätergruppen allesamt irgendeinmal zugewandert waren.
    Die Bevölkerung nimmt Notiz von dem. Die Bevölkerung ist alarmiert. Die Bevölkerung ist verängstigt. Ist es da nicht legitim, an Wahlen Parteien zu wählen, welche diese massive Zuwanderung verhindern, zumindest ein wenig eindämmen wollen? Strömungen zu wählen, welche auch EU kritisch sind, da aus dem gutgemeinten Friedensprojekt von damals ein grosses, erdrückendes, selbstgerechtes, arrogantes Klumpenrisiko geworden ist. Das wahre Gesicht der EU zeigt sich am besten, wenn sie kritisiert wird. Dann wird den Reformern oder Austrittswilligen (z.B. dem Englischen Stimmvolk) Gehässigkeiten an den Kopf geworden (z.B. Junker). Selbstkritik oder Einsicht – keine Spur; immer sind die andern schuld, „Populisten“, „Volksverführer“, „Stimmenfänger“… Dieses einfache Kindergartenkonzept geht auf Dauer nicht auf. Die Europäer sind gebildete Menschen, nicht „dumme“ (Zitat: Steinmeier).
    Wenn Australische Besucher diesen Sommer ihre Europatour absagen, da sie in den News gehört haben, dass ein „Axt-Man in the train“ in Deutschland Einheimische und Touristen töten wolle, begreife ich diese. Für ihre Verhältnisse bringt diese Meldung das Fuder zum überladen, da sie schon seit Jahren von den desaströsen Verhältnissen und der Massenimmigration über unseren Kontinent vernehmen.
    Wenn meine Italienischen Verwandten, welche in Mittel-Süd-Italien wohnen, über die unzähligen Flüchtenden im Lande stöhnen und deren Verhalten kritisieren. Die Italiener dieser Region hoffen nämlich, dass einen Unsitte von Sizilien nicht auch auf ihren Landstrich übergreift. Dort ist es nämlich usus geworden, dass Flüchtlinge tagsdruch in leere Häuser oder Wohnungen eindringen und – nein, nicht stehlen – sondern es sich für einen Tag gemütlich machen. Während die Hausbewohner abwesend sind oder arbeiten lümmeln viele Flüchtende in den Sofas, leeren Kühlschränke, machen Party. Kommen abends die rechtmässigen Eigentümer heim, sieht es danach aus wie die Sau. Auf meine naive Schweizer Frage, ob sie nicht die Polizei rufen, lachte mein weitläufiger Italienischer Verwandter nur: „…die Polizei – die können gar nichts machen“.
    Was in Europa abgeht, ist „nie Erlebtes“ an Frechheit, Sittenzerfall, Verrohung auf allen Ebenen. In den US-Staaten läuft es ähnlich. Tausende von Mexikaner oder Südamerikaner dringen in die USA ein. Ohne Bildung, illegal. Da bleibt ihnen oft nichts mehr anderes, als in der Kriminalität ihr Auskommen zu suchen. Drogen, Menschenhandel, Waffenschmuggel – alles an der Grenze zu Mexico. Der Gang in den Supermarkt wird zum Todesrisiko. Der Gang zum Bäcker auch. Kinder spielen schon lange nicht mehr draussen, Indoor-Spielplätze boomen. Geschützt, Gesichert, Klimatisiert dürfen die Kids Rutschbahn rutschen.
    Wenn nun ein D. Trump kommt und von einem gesicherten Zaun, von einer gesicherten Mauer zum Nachbarland spricht, atmen viele auf. Nicht nur in den USA, auch in den Grenzstädten Mexicos selbst. Sie wünschen sich nichts mehr, sich vom Hotspot der Gewalt und des Terrors, der Kriminalität und der Korruption wieder zu einem ruhigen Landesrandgebiet zu werden, wo man unbehelligt seinem Tagwerk nachgehen kann und dadurch sich z.B. auch wieder neue Firmen und Zuzüger ansiedeln. Könnte der Grenzstreifen Mexikos wählen, wäre D. Trump heute schon der neue Präsident.
    Mauern und Zäune heissen, dies nur nebenbei, zwischen USA und Mexiko nicht Abschottung. Die Zollübergänge sind weiterhin geöffnet, Amerikaner können unbehelligt zum Baden nach Mexiko, zum Tapas essen, in Hotels, sogar zum (legal) arbeiten. Auch Mexikaner können sich problemlos in den US-Supermarket eindecken, können Gebrauchtwagen schauen gehen, können Natrurreservate oder Touristensziele besuchen. Aber alles in geordenten Bahnen, so wie früher. Was ist schlechtes daran? „Ein guter Zaun macht gute Nachbarn“, dieses alte englische (!) Sprichwort hat heute global wieder mehr Bedeutung denn je.
    Was gibt es zu mäkeln, wenn ein Präsidentschaftskanditat wie im Falle der USA aufruft, das Augenmerk wieder vermehrt auf „Amerikanismus“ anstelle auf „Globalismus“ zu lenken. Die globalisierte Welt, welche z.B. auch SP-Mann Jean Ziegler seit Jahren in seinen Büchern kritisiert und unter der die Menschheit (und wohlbemerkt auch die Natur) so sehr leidet.
    Welchem Bürger kann man es vergällen, wenn er es nicht so toll findet, dass an Leib und Leben bedrohte Flüchtende in die Schweiz kommen, vom Zahnarzt bis zum Coiffeur alles erhalten, partout der Lehrerin in der Schule des Gastlandes, welche ihnen in Sondersettings die Bildung beibringt, nicht die Hand schütteln wollen. Kein Kompromiss mit dem Gastland, dem sie alles verdanken.
    Wenn es der Badenden im Eglisee missfällt, dass im Frauenbad Muslimische Mitmenschen ihre halbwüchsigen Buschen mitnehmen und keineswegs ihre Schleier ausziehen wollen. Wenn das Sportamt BS Security einstellen muss, um die „Badiordnung“ durchzusetzen, da es dem Gartenbadpersonal selbst nicht gelingt. Wenn die Security durchgreifen muss, handgreiflich, wegweisen, Polizei kommen lassen muss – einfach weil die an Leib und Leben Bedrohten in ihrem Gastland sich nicht an das halten, was da Usus ist….
    Doch was machen ob all den PROBLEME, um wieder zum Ursprung meines Textes zurückzukommen, die „Flüchtlings-Willkommen“Fraktion, die Multikulti-Begeisterten, zu denen ich, dies meine persönliche Einschätzung, auch der Autor Matthias Zehnder zähle?
    WENN DIE WELTANSCHAUUN G INS WANKEN KOMMT… flüchtet man sich in Poesie, Poetik und Prosa, in Schöngeist und Literatur, wirft sich an die Brust grosser Dichter und Denker oder stützt sich auf Vergangenheit und ihre Zusammenhänge. So weicht man der Realität edel, nobel und erst noch mit dem Ansehen von „höchsten Intellektuellen Weihen“ aus.
    Dies, so fällt mir auf, geschieht auch oftmals hier auf diesem Blog. Auf all die obgenannten Ereignisse ein grandioser Titel: „Nachdenken statt Nachtreten“. Macht sich gut. Tönt gut. Man mixt ein bisschen „Dimitri“ rein, man mixt ein bisschen „Fliegendes Klassenzimmer“ von Erich Kästner rein, ein bisschen Buddenbrooks, ein bisschen Thomas Mann, ein wenig vom verstorbenen Dompropst Richard Howard – und schon ist ein wunderbarer Text vollkommen, gegen den niemand etwas hat, gegen den niemand etwas haben kann. Schon ist die Geschichte rund.
    Legitim aber auch darüber nachzudenken, ob etwas mehr Stenge, härtere Asylpolitik, ob etwas mehr Nationalstaatlichkeit nicht auch ansatzweise Lösungen Hand bieten. Spezielle Zeiten benötigen spezielle, nutzvolle und effektive Rezepte. Auch wenn die Geschichten dann nicht stets so schön geschmeidig, rund, ruhmvoll und märchenhaft enden.
    Aber sie sind ehrlich – wie das Leben selbst.

  4. Ich weiss, Religion ist heute nicht mehr gefragt. Und die ‚offizielle Kirche‘ kann schon sehr irritieren. Und trotzdem: würde die Welt die Grundaussagen dieses Jesus Christus beachten hätten wir eine völlig andere Welt. Ich kann nur versuchen, diese Grundwahrheiten in den Alltag umzusetzen. Und Matthias Zehnder hat mich einmal mehr zum Nachdenken gebracht, vielen Dank Peter Meier

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