Mein Fragebogen 2020
Wie immer am Ende des Jahres besteht mein letzter Wochenkommentar vor Weihnachten aus einem Fragebogen, diesmal mit Fragen rund um das Thema Gesundheit. Den eigentlichen Kommentar schreibe also heute nicht ich, der entsteht beim Lesen in Ihrem Kopf. Ich meine, die Welt hat zu viele Antworten, vor allem zu viele einfache Antworten, die von sich behaupten, auf jeden Fall richtig zu sein. Wichtiger als diese erschlagenden Antworten ist es mir, Fragen zu stellen. Fragen, die das Denken in Bewegung setzen – und so zu denken geben. In diesem Sinne: Denken Sie gut.
1.
Woran merken Sie, dass Sie gesund sind?
2.
Die Weltgesundheitsorganisation definiert Gesundheit als «Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlergehens» und nicht nur als «Fehlen von Krankheit oder Gebrechen». Waren Sie, so definiert, schon einmal gesund? Wie lange? Wie gesund fühlen Sie sich heute?
3.
Gesetzt den Fall, Sie sind gesund: Sind Sie deshalb glücklich – oder ist es umgekehrt?
4.
Wenn Sie krank sind – fühlen Sie sich dann schuldig?
5.
Ist der Tod für Sie eine Krankheit, die es zu kurieren gilt?
6.
Sie haben die Wahl zwischen Reichtum und Gesundheit – wie wählen Sie?
Sind Sie sicher?
7.
Sie haben die Wahl zwischen Glück und Gesundheit – wie wählen Sie?
8.
Inwiefern, glauben Sie, sind Sie selbst verantwortlich für Ihre Gesundheit?
9.
Und inwiefern sind Sie selbst verantwortlich für eine allfällige Krankheit?
10.
Haben Sie sich schon einmal vor einem lieben Menschen geekelt, weil er krank war?
11.
Wenn ja: haben Sie sich danach mehr über sich oder über ihn geärgert?
12.
Wenn Sie an Ihr bisheriges Leben denken – gibt es Krankheiten, auf die Sie nicht verzichten möchten?
13.
Glauben Sie, dass es so etwas wie geistige Gesundheit gibt?
14.
Was meinen Sie: Gibt es, wenn es Krankheitserreger gibt, auch Gesundheitserreger?
15.
Glauben Sie an Medikamente?
16.
Fühlen Sie sich in der Lage, die in der Coronakrise geforderte Eigenverantwortung wahrzunehmen?
17.
In der Schweiz bezeichnen 86% der Männer und 84% der Frauen ihren allgemeinen Gesundheitszustand als «gut» oder «sehr gut». Warum, meinen Sie, haben wir dennoch eines der teuersten Krankheitswesen der Welt?
18.
Die Behandlung von schwerkranken Menschen auf einer Intensivstation und hochspezialisierte Medikamente können sehr teuer sein. Finden Sie, es brauche dafür eine Kostenlimite?
a) Ja, maximal 250’000 Franken pro Patient
b) Ja, maximal eine Million Franken pro Patient
c) Ja, maximal in der Höhe des letzten Jahreslohn des Patienten
d) Nein, ein Menschenleben ist unbezahlbar.
19.
Empfinden Sie die Pandemie in irgendeiner Art und Weise als Strafe Gottes, der Natur oder des Schicksals? Warum (nicht)?
20.
Was sagt es über unser Land aus, dass laut Bundesamt für Statistik Rücken- oder Kreuzschmerzen die häufigsten körperlichen Beschwerden in der Schweiz sind?
21.
Finden Sie es gerecht, dass Frauen eine höhere Lebenserwartung haben als Männer? Wenn nein: Was gedenken Sie dagegen zu tun?
22.
Gehören Viren Ihrer Meinung nach zur Natur? Und gelten für sie deshalb die Regeln des Naturschutzes? Warum (nicht)?
23.
Wenn Sie sich zwischen körperlicher und seelischer Gesundheit entscheiden müssten – was würden Sie wählen?
24.
Welche Erbkrankheiten, finden Sie, könne man einem Kind zumuten?
25.
Finden Sie, die Krankenkassen müssten auch etwas für das geistige und soziale Wohlergehen tun? Was?
Basel, 24. Dezember 2020, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch
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Quellen
Bild: © matthiaszehnder.ch
Die Fragebogen der vergangenen Jahre finden Sie hier:
Mein Fragebogen 2019 rund um Klima und Umwelt: https://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/mein-fragebogen-2019/
Mein Fragebogen 2018 rund um Verantwortung: https://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/mein-fragebogen-2018/
Mein Fragebogen 2017 rund um Wissen und Glauben: https://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/mein-fragebogen-2017/
Mein Fragebogen 2016 rund um Geld und Glück: https://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/mein-fragebogen-2016/
Mein Fragebogen 2015: http://www.matthiaszehnder.ch/essay/zum-abschied-ein-paar-fragen/
4 Kommentare zu "Mein Fragebogen 2020"
Spenden ja, aber nur mit Postfinance. Geht das,?
Nicht über den Knopf. Dafür gibt es hier einen Einzahlungsschein zum Herunterladen: http://www.matthiaszehnder.ch/wp-content/uploads/2016/12/EZ_Wochenkommentar.pdf
Der jährliche Abschluss mit „dem Fragebogen“ zeigt uns an, dass dies wohl einer der letzten Wochenkommentare des Jahres sein dürfte; so schliesst sich wohl auch wiederum für ein Jahr das Buch der wunderbaren Reigen der wöchentlichen, wertvollen, treffenden, ausgezeichnet erstklassig-hervorragenden Wochenkommentare Dr. M. Zehnders .
Sind die Tagesaktualitäten des Bürgers Informationspflicht, so sind die Zeilen von M. Zehnder für viele die Kür! Vielen, vielen Dank! …und – nicht zu unterschätzen – die Leserkommentare die Sahnehäubchen gewesen im Jahr 2020 – auf das ich, wie immer zu Jahresend‘, gerne wieder mal kurz zurückblicken möchte…
Tja – das Jahr 2020 – ein Jahr der Rückschläge.
In der GESCHÄFTSWELT war Corona ein Rückschlag für alle. Unbestritten. Unerfreulich. Unschön. Aufgebautes zerstört schnell wie der Sanduhr. Das tut weh. Emotional und im Portemonnaie. Unerbittlich. Und zwingt teilweise zum Umdenken, solange es noch geht….
Aber im PRIVATBEREICH verstehe ich das kollektive Geklöne nicht. Anstelle die Chancen, welches das Virus mit sich bringt, wahrzunehmen, wird vermehrt Netflix (TV) konsumiert. Es werden Online-Games im Rekord heruntergeladen. Der Individual-Verkehr boomt. Neue Partyradios von uferloser Auswahl werden „dank“ DAB+ empfangbar. Und es werden ausgefallene Partys nachgezoomt und gestreamt.
Inne-Kehren, zur Ruhe kommen, Nachdenken, Überdenken, sich selbst Entdecken, Forschen, zu sich kommen, und das über längere Zeit….
Diese Chance hätte uns 2020 gegeben. Eine Chance, ein Muss in dieser sich bis zum Kollaps immer schneller drehenden Welt. Sich auf die innere Reise begeben, den Frieden in sich suchen (und erst dann den „Weltenfrieden“ ausrufen), sich selbst Entdecken.
Die Wenigsten, viel zu wenig, nutzten sie. Entdecken geht nur übers (Aussen-) Reisen, über Freizeiteinrichtungen, über Abenteuer, über Fun und Spass.
DAS Beispiel dazu: In der Ausgabe 47 der Coop-„Zeitung“ ruft „Chefredaktor“ Silvan Grütter auf, doch Fernreisen zu unternehmen. Ungeniert. Das ginge auch in Corona-Zeiten. Er berichtet von seiner Reise nach Mexico heuer Oktober. Herrlich, diese Strände, und wie locker dort die Mexikaner mit dem Virus umgingen, schwärmt er. Dies alles unter dem superoriginellen Titel „Auf ein Corona nach Mexico“. Damit meinte er das dortige Bier. Auch die Dom. Republik und viele weitere Destinationen seien kein Problem, da nicht auf der Bundesliste. Und „Helvetic-Airways“ jettet anscheinend problemlos hin.
Unterirdisch hirnverbrannt so was! Und das alles, während der Bundesrat aufruft, auf Auslandreisen zu verzichten.
Dem „schöne Silvan“ (wie er genannt wurde, als er früher das Billig-Trash-Format „Expedition Robinson“ auf dem konkursen Privatsender TV3 moderierte) wurde die „Fun-Seite“ dieser Welt aufgezeigt, welche er so liebt. Der begeisterte Sonnenanbeter muss, so sagt er, Sonne tanken vor unsrem schlimmen Winter. Dass Mexico – und vor allem die Armen dort – sehr vom Virus betroffen sind und leiden, sah der Langstreckenjetter natürlich nicht.
Ich – und wahrscheinlich viele andere Leser – schieben ihm. Zurück kam eine typische „kollektive-Verantwortungslosigkeit-Antwort“: Er sei „Trendsetter.“ Und solche Antworten liegen im „Trend“; der Freipass unserer Zeit quasi mit dem sich alles tun und machen lässt.
Coop als „umweltbewusster“ Grossverteiler hat sich so bei Tausenden jede ökologische Glaubwürdigkeit verspielt. Zumal just in derselben Zeitung den Lesern ins Gewissen gerufen wird, Trinkhalme mehrmals zu benutzen, unter fliessendem Wasser sollten sie gefälligst von den Konsumenten „umweltbewusst“ gespült werden. Widersprüchlich-trauriger Detailhandels-Riese!
Tja, da hatten die Redaktions-Vor- und Vorvorgänger dieses sich zum „Sunny-, Funny-, Beauty-Blättchen“ wandelnden ehem. Coop-Konsumentenmagazin schon noch anderes Niveau….
100% Zeitgeist & Lifestyle. Aber gegensätzlicher geht’s nimmer. Dieses „Schmuddel-Blättli“ hat ein Abonnementen weniger.….
Auch Weihnachten wird beklöhnt was das Zeug hält. „Meine 20 Gäste kann ich nicht bekochen“. „Die Geschenkeschlacht fällt gering aus“; „unser Fondue-Chinoise-Set bleibt gänzlich unbenutzt, und von meinen 500 Aenis-Guetzli, welche ich buk, haben 387 krumme Füsse….“
Weihnachten im Wald – zu kalt. Weihnachten in Ruhe – oh nein. Stille Nacht – nicht mit mir.
Ist das jetzt so schlimm, wen man Weihnachten nun mal vielleicht in Zweisamkeit begeht? Wenn Langeweile aufkommt? Gedanken, welche sonst nie ausgesprochen werden, auf die man sonst vielleicht gar nicht käme? Kann man das ertragen, wenn vielleicht ein Hauch von tieferem Weihnachtssinn in einem aufsteigt?! Wundervolle helle Zeiten – wenn man sich darauf einlässt.
Nur rund 100 Jahre ist es her – mein Gott, auf was wurde alles verzichtet. Ohne murren. Hingenommen in Demut. Im halbfiktiven (aber wirklichkeits-realitätsnahen) Film „Gilbert de Courgenay“ quartierte sich im Winter 1915/16 die Artilleriebatterie 38 in Courgenay ein. Anfangs noch der Meinung, dass bis Weihnachten der Krieg vorbei sei und die Armee wieder demobilisiert werden würde, werden die Männer enttäuscht, das Weihnachtsfest nicht im Familienkreis feiern zu können.
„Wir feiern Weihnachten in Courgenay“ hiess der Befehl des Offiziers, während die Soldaten die Pferde schirrten. Das Land braucht uns! Wir beschützen die Schweiz. Das geht vor. Und von allen eingesehen! Es wurde ein anderes Fest im Juradorf, traurig, aber auch vielversprechend. Man freute sich an Kleinigkeiten, wie dem „ins Feld“ geschickten Salami, der Tafel Schokolade, in der Hoffnung, sie versüsse einem und den (echten) Kollegen des Nachts das Einschlafen im Stroh, alle am heissen Tee, welcher die „einfache, aber herzensgute Gilberte“ ausschank.
Man sang zusammen, kehrte inne und es glitzerte. Nicht das Lametta. Nicht die Weihnachtskugeln. Die Augen dieser Männer, welche mit nichts bis wenig trotzdem eine unvergessliche Weih-Nacht im „Hotel de la Gare“ in Courgenay oder gar im Wachlokal beim heissem „Grog“ erlebten.
Nein, im Verzicht, im Entbehren, im „Nicht alles haben und können“ haben wir nachgelassen. Und wie! Verwöhnt stänkern wir, dass unsere „Sound-Bar“ nicht einwandfrei funktioniert, dass wir wohl nicht ins „Pfifferli“, „Läckerli“ und „Kopfladäärnli“ können – und sind missmutig, weil uns das „Christkind“ nicht das neuste „I-Phone 487 S“… wie befohlen herankarrte……
Das Virus macht krank – eine Gesellschaft, welche schon längst krank ist – wer wird sie heilen?
Die I m p f u n g? Wohl kaum – sie kann d i e s nicht!
Rückschlage – Nach Geschäfts- und Privatwelt auch im POLITIBEREICH 2020 reichlich….
Auf internationaler Ebene – herbe Rückschläge wenn wir an die USA denken und an den anrüchigen Abwahlvorgang Donald Trumps.
Denn es gibt kaum ein Präsident, der in 4 Jahren eine so unglaubliche Erfolgsgeschichte vorzulegen hat wie Donald Trump.
Innenpolitisch: Noch nie so tiefe Arbeitslosigkeit allgemein und – besonders erfreulich – noch nie so wenig Arbeitslosigkeit bei den Afros, Latinos und Hispanics, noch nie so wenig Mehrfachjobber mehr. Er gab die Würde Millionen „frogotten woman/man“ zurück, dank Job nach langen Jahren des Mangels + Arbeitslosigkeit.
Dann kam Corona.
Gute Bildungsreformen angestossen, Deregulierungen angestossen, Steuersenkungen gewährt, gegen das politische Establishment angefochten (Washington-, Hollywood- und Silicon-Valley- Elite-Clans), Supreme Court neu zusammengestellt….
Er hat in seinen 4 Jahren keinen Sohn Amerikas in den Krieg geschickt, kein Krieg angezettelt oder involviert gewesen. Der Friedens-Nobelpreis-Vorschlag war gar nicht so abwägig – wenn wir uns im Gegensatz an die hässlichen Obama-Drohneneinsätze, welche unzählige Zivilisten im Nahen Osten töteten, zurückerinnern.
Aussenpolitisch: Grosse Friedenspakte im Nahen Osten geschlossen, IS-Führer Al-Bagdadi aufgespürt, IS zerstört, China als Gegner erkannt (alle lachten erst darüber – heute sagen alle wie recht er hatte).
Das Menschen-, sogar das Tierwohl war bei Präsident Trump grösser. Wurde früher an Thanksgiving von den Präsidenten nur ein Truthahn begnadigt, machte es Trump 2020 anders: Nicht nur Truthahn „Corn“ wurde vom tödlichen Kochtopf bewahrt, auch sein Kollege „Cob“ landete unter Trump nicht in der Truthahnpfanne oder im Ofenrohr; beide dürfen sich auf einem Universitätsgelände in Virginia bis ans Ende ihrer Tage des Lebens erfreuen.
Und dann dass: „Election 2020“ ! – „Schade, dass Amerikas Zeitungen und Newssender so BEWUSST versagten und News unterdrückten, um Biden zu helfen“ hiess es im Artikel von Martin Sutter in der Sonntags-Zeitung vom 13.12.2020. Sutter schreibt weiter „dass Zwei Wochen vor dem Wahltag die allermeisten News-Organisationen eine für Joe Biden schädliche Story über seinen Sohn Hunter um jeden Preis zu unterdrücken versuchten. Sie ignorierten den Bericht, etikettierten ihn als Desinformation, befassten sich mit Nebensächlichem. Facebook und Twitter bremsten die Verbreitung der Story und straften jene ab, die sie verlinkten.“ Und weiter schreibt er „Seit diesem Mittwoch (10.12.2020) wissen wir, dass die Geschichte stimmte. Gegen Hunter Biden laufen tatsächlich Strafuntersuchungen.“
„Election 2020“ ! – Schade, wie sich die Medien verhielten, so verhält man sich nicht, egal ob es ein Demokratischer oder Republikanischer Präsident ist, ob es einem in Kram „pässlet“ (=passt) oder nicht.
„Election 2020“ ! – Schade, wurde Donald Trump durch so eine undurchsichtige Wahl abgewählt (ein paar Monate vor dieser wichtig(st)en Präsidenten-Wahl noch schnell das ganze Wahlprozedere zu ändern und so viele unerprobte Brieflichstimmen zuzulassen war natürlich der grösste Fehler). Es gab Verfälschungen und Ungereimtheiten. Dass diese nicht exakt + sauber untersucht wurden führt dazu, dass Biden sich (mit seinem B-Team) nun die nächsten 4 Jahre nie als legitimierter Präsident fühlen kann.
Die Fortsetzungs-Logik wird sein, dass in 4 Jahren das „Comeback der Comebacks“ gefeiert wird.
Doch auch bei uns auf nationaler Ebene:
Die Konzernverantwortungs-Initiative kam nicht durch (die Gründe kennen wir). Am Montag-Morgen wurden in den Teppichetagen von Zug bis Zürich triumphiert: Wir können so weiter geschäften, unsere Mega-Bonis sind ungefährdet, wir CEO’s können weiter ohne (griffige) Kontrollen handeln + mauschlen. Mit Dauer-Grinsen knallten dort die Champus-Korken.
Andererseits: 1000 freiwillige Stunden von unglaublich vielen engagierten Menschen in unserem Land, welche kämpften, Fahnen verschickten, Standaktionen durchführten und Überzeugungsarbeit leisteten (traurig, dass es für so eine Selbstverständlichkeit in einem zivilisierten Lande überhaupt Überzeugung braucht…) – Zunichte gemacht, weg, futsch, Rückschlag – Leere. Zurückgelassen, Jung, Alt, Gross, Klein in der Schweiz und ihrem Ergebnis just zum 1. Advent. (Schein-) heilige – schöne Zeit….
Auch die Kriegsgeschäfts-Initiative („Kein Schweizer Geld für die Kriege dieser Welt“)…. Ebenfalls am 1. Advent abgeschmettert. Ein Lichtlein brennt, und wenns auch nur ein Haus in Beirut ist, angeheizt mit Schweizer Finanzen – befeuert vom heiligen Bodenpersonal der „CVP-Christlichen Volkspartei“ (BL-NR-Schneiter-Schneider zuvorderst + sehr aktiv), FDP, BDP & Konsorten, so empfinde ich das…
Wir fördern Kriege – weil wir uns beschützen (zu meinen) können?? …Mit neuen Kampfflieger, welche durchgekommen sind….
Viel Propaganda erhielten die neuen Militär-Kriegs-Flugis von der „CVP-Christlichen-Volkspartei“ unter „Plusmensch“-Bundesrätin Viola Amherd. Manchmal, ja manchmal wäre es besser, gewisse Menschen würden halt doch „am Herd“ bleiben. (Wenns dann noch was Gutes zu essen gibt, umso besser…)
Mein G O T T, wo leben wir….
Vor dem Rückschlag ist nach dem Rückschlag im 2020 – so könnte man fast sagen….
Ja – die Begrenzungsinitiative, welche eine massvolle Zuwanderung in unser Land steuern wollte, und zwar von uns Einwohner, welche es tagtäglich bewohnen, welche fürs ganze Land schauen (sollen) und nicht von den CEO´s und Manager, welche für ihre Firmen schauen…
1 Million Menschen (netto) kamen durch Zuwanderung in den letzen Jahren zu uns. Eine weitere Million wird kommen – und das ohne Plan – wo ist der Plan….?
Zuviel für die eigene Scholle. Verdichtung (Blockrandüberbauungen, Wohntürme) macht krank. Seelensilos und Betonbunker werfen Schatten, die Unzufriedenheit wächst in der Käfighaltung, gesundes Aufwachsen unserer Jugend im 13. Stock wird verunmöglicht. Die Verbundenheit zur Erde und Natur in der Batteriehaltung gekappt und physische und psychische Krankheiten nehmen zu (dauernder Lärm, Erschütterungen, Schattenwurf, Elektrosmog 24/7, keine Luft, nie Ruhe, kein Platz zum „dureschnuufe“ mehr, Bewegungsarmut…), die Biodiverität nimmt ab, die guten Äcker und Felder werden unseren Landwirten entzogen, die Eigenversorgung ist Makulatur.
Pro Sekunde verschwindet 1 m2 Kulturland. Verbaut! – und keinen stört es. Nicht der Immobilienhai, der so auch noch das „letzte Loch“ (genannt Wohnung) zum Wucherpreis vermieten kann, nicht der Sozi, der offenen Scheunentoren gleich die ganze Welt in die Schweiz holen will. Sozialgedanken – falsch verstanden. Oh, wie ist doch der Artikel interessant, welcher letzthin in der Sonntags-Zeitung erschien. (Natürlich kurz nach der Abstimmung terminiert – ein Schelm, wer dabei böses denkt.)
Der Siedlungsdruck ist weiterhin so gross – „Die friedliche Zerstörung der Schweiz“ so der Titel, Untertitel „Ungebremste Bautätigkeit“. Der Doyen Hans Weiss kämpfte ein Leben lang seit seiner Studienzeit für den Erhalt unserer Landschaften. Zu seinem 80. Geburtstag schrieb er ein Buch und schaut zurück: Geldgier, Ignoranz, Betonmischer und Bagger. Laut Bundesamt für Statistik wachsen die Siedlungsflächen im Gleichschritt mit der Bevölkerungszahl (!!!!!) Es bestätigt sich hiermit, dass die „Grünen“ (leider) + viele andern in diesem schwerwiegenden Punkt falsch lagen mit ihrer Dauer(wahl)behauptung „die Bevölkerungszahl habe nichts mit der Zubetonierung der Schweiz zu tun“.
Die „eidg. offiz. Quelle BfS“ widerlegt hier amtlich + zweifelsfrei!!!
Der Begriff „Verdichtung“, welcher heisst, dass „mehr Menschen auf wenig Fläche leben sollen“, bezeichnet Hans Weiss als „Worthülse“ und distanziert sich davon. Die Folge sei eine unansehliche Zweckarchitektur und volle Ausnutzung eines Grundstückes, wie die (gelobte) Letzibachsiedlung in Zürich. Mieterwechsel sind dort besonders häufig. Ja – den Schweizern gefällt anscheinend „Verdichtung“ = am besten aber „für die andern“. Und eins ist klar: „Ist ein Gebiet einmal zubetoniert, so ist das unumkehrbar“ meint Hans Weiss. Interessant, was in „Landschaft Schweiz – vom nachhaltigen Umgang mit unserer wichtigsten Ressource“ vom AS-Verlag (279 S., 40 Fr) alles steht (Buchtipp!!=Mit Traurigkeits-Tränen-Garantie für Leser/innen, welche die Schweiz lieben und Nachwuchs haben). Wertvolle Seiten, die schonungslos aufzeigen, was unsere jetzige falsche Politik unseren Kindern und Kindeskindern als „Hinterlassenschaft“ zurücklässt und wie die „friedliche Zerstörung der Schweiz“ dank einer „ungebremsten Bautätigkeit“ auch jetzt – gerade während sie diese Zeilen lesen, sich erbarmungslos weiter in die Lande frisst und frisst und frisst im flotten, stetigen, unaufhaltsamen 1m2 pro Sek.-Takt.
“Only after the last tree has been cut down / Only after the last river has been poisoned / Only after the last fish has been caught / Then will you find that money cannot be eaten.”
„Erst wenn der letzte Baum gerodet/der letzte Fluss vergiftet/der letzte Fisch gefangen ist/werdet Ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“
Und wenn das letzte Stück Schweizer Boden betonversiegelt ist, auch nicht – bleibt einem da noch zu ergänzen!
Was früher einmal Joschka Fischer in Deutschland rief, Daniel Cohn-Bendit in Frankreich schrie und Andreas Gross in der Schweiz mahnte, sagte neulich ein Bauer an einer SVP-Veranstaltung im ostschweizerischen Tannzapfenland, als dort für eine weitere Grosssiedlung mit 66 Wohungen inkl. neuer Trafostation und weiteren Infrastrukturbauten Bauernland entzogen wurde.
Wie ändern sich die Zeiten! Die SVP ist und bleibt die einzige Partei, welche klar für weniger Massenzuwanderung, weniger Siedlungsdruck und weitere uferlosen Einwanderung steht.
Der effektivste Weg für Naturschutz, Artenschutz und ungesunde Verdichtungs-Betonüberschwemmungsgebiete, weniger Wasserverbrach, Stromverbrauch, Siedlungsabfall, Infrastrukturbauten und Ressourcenschonung.
Die Schweiz als dichtbesiedeltestes Land (im bewohnbaren Raum) wird sich dann schon einmal für einen „Pro-Zuzugstopp“ aussprechen…. – doch dann ist es 200% längst zu spät…..
Rückschlag auch für die weltweite Klimajugend (und die Basler im Besonderen, also auf kantonaler Ebene). Sie wurde unsichtbar. Erfolglos. Die Basler Klimajugend war klar gegen den Ausbau des Hafenbeckens 3. „Gegen den Wachstumswahn“ plakatiert in der ganzen Stadt. Immer mehr, selbst in BS… Und eine schützenswerte Bundesinventar-Schutz-Natur-Wiese geht auch noch drauf…. Unkonventionell sprayten sie (oder andere) in Kleinhüningen das Quartier voll: „Hafenbecken 3 – macht aus der Natur Brei“. Und der neutrale Quartierverein Kleinhüningen (welcher sich Dorfverein nennt, da früher Kleinhüningen mal ein eigenes Fischerdorf war) und die Interessen der Bewohner vertritt (meist einfache und sehr einkommensschwache Leute des Quartiers), war auch dagegen.
Aber wir haben ja 2020 = keine Chance! Handelskammer, Wirtschaftskammer, CVP-„Christliche Volkspartei“ BL-Politikerin Schneider-Schneiter als Co-Strategie-Leiterin (aus dem unverbauten, Hafen-, Schienen- und LKW-freien, sonnigen und teuren Biel-Benken waltend), FDP-BL-Politiker Martin Dättwiler (aus den ruhigen Winkel des Laufentals schaltend) schwangen hart den Gross-Geld-Werbe-Hammer. Und ihre Rechnung ging (wie immer) auf, empfinde ich…
Aber dieser Geldadel vergass, dass jedes Jahr im Hitzesommer der Rhein wenig Wasser führt und so die Rheinschiffe nur bis zur Hälfte beladen werden können. Für dieses Halbjahres-Niedrigwasser-Rinnsal, genannt Rhein, braucht es beim Eid kein neues Hafenbecken mehr….
Ach, die Natur, die jetzt schon geschundenen Kleinhüninger – was soll‘s. Müssen halt auf die Zähne beissen, diese „Menschen 2.Klasse“ in „Basels Scherbenviertel“ könnte man über die Agenda dieser „Wirtschaft-über-alles-Steller“ denken. Der Rubel rollt – am besten in die eigenen Taschen…. Was denen im Kleinen gelang und aufging, funktioniert auch im Grossen: Greta wurde wie stummgeschaltet….
Grosse verliessen uns aber auch. Helmut Hubacher, ein Arbeiterbub und gelernter Stationsvorstand, war für mich die SP.
Er vergass nie die Arbeiterschaft. Er kannte sie. Er war auf Du und Du. Er kam von dort.
Zudem hatte er eine brilliante Feder. Seine Sätze – einfach, klar, lasergenau. Die Essenz der Essenz. War der ruhige Punkt im täglichen News-Tsunami. Er tippte auf seiner Hermes. In Schreibmaschninenschrift. Zeilengenau, Zeichengenau so wie von der Redaktionsstube verlangt faxte er die fehlerfreien Schriftstücke an „BaZ“ oder „Blick“. Ja, auch im „Blick“ – denn so erreichte er die einfachen Leute – mit seiner dortigen Kolumne „Der Alte“ traf den Nerv. Von der neuen SP-Gilde will keiner im billigen „Blick“ schreiben (und werden deshalb durch ihren Dünkel stets unbedeutender….). Weil Hubacher noch ohne Computer lebte, beim Schreiben noch nicht auf den blinkenden Cursor linste, nicht vom blassen Blau des Bildschirmes geblendet wurde – schrieb er deshalb so zünftig, so ruhig, so einfühlsam, so treffend?
Der SP-Doyen hier zu würdigen, spränge die Rahmen der Rahmen. Musste das auch noch sein im 2020? Ruhe in Frieden.
Und die SP – Quo vadis? Von der neuen SP-Führung C. Wermuth (immer bügelfrisches schneeweisses Hemd und seiner Preiskrönungsfrisur, jedes Barthaar akkurat sitzend) und M. Meyer (in ihrer City-, Kunst-, Kultur-, Hipster-Seifenblase) – welche beide noch nie einen Finger durch harte Arbeit krümmten, wie Glubscher stets oben einer elitären-Kasten-Suppe schwammen, kann man wohl kaum Empathie und Verständnis erwarten, wenn kinderreichen Familien, Geschiedenen, Kranken, Ausgesteuerten, und vor allem Einfachen „der Schuh drückt.“ Sie leben in einer anderen Welt. Ihrer Welt.
SP- Quo vadis? Angewidert von der ganzen SP-Akademikergeschwurbel-Argumentation, sei es in einer „SRF-Arena“ des Schweizer Farbfernsehens oder SP-Parteitagen wenden sich Heerscharen von Büezern ab.
Helmut wo bist du, wir brauchen wieder so einen!
Geben wir gerade jetzt in diesen Zeiten das massvolle Denken nicht auf. Dieses darf nicht einfach so wegsterben! Mit Verstand zu agieren, zu handeln ist angesagt. Ob Links oder Rechts – Ideologien immer überwinden(!!!), das Gute wählen, immer individuell entscheiden, andere Beleuchtungen und Meinungen zulassen, nichts im Kopf blockieren, offen sein für einen Marco Chiesa sowie als auch für einen Balthasar Glättli!
Dieses Ideologiefreie Denken ist unser Schlüssel – kann uns vielleicht noch retten. Es soll beginnen im Kleinen (z.B. hier im Wochenkommentar) und sich auf der grossen Weltenbühne breitmachen. Sonst „verrecken“ wir (Helmut Hubacher)! Ja, heftige Zeiten bedürfen der deftigen Worte. Immer der Sache zuliebe. Die„Immer-Mehr-mehr-mehr“ Zeiten sind ausgelaufen. Denn 13 hat es schon längst geschlagen.
Auch Demokratien haben Gesetze und einen Courant normal, wo diejenigen, die es tun wollen, Lebensgrundlagen und die Erde zerstören können. Es ist legal und legitim. Alle können es tun. Immer noch mehr. Es steht ihnen zu. Auch wenn es nicht das Lebenswichtige und nicht das Richtige ist. Doch die Natur ist stärker. Sie zeigt es beispielsweise mit Corona oder mit dem Klima. Immer noch mehr geht nicht mehr. Kann verzichten es vielleicht noch richten?