Mein Fragebogen 2018
Wie immer am Ende des Jahres besteht mein letzter Wochenkommentar vor Weihnachten aus einem Fragebogen, diesmal mit Fragen rund um das Thema Verantwortung. Den eigentlichen Kommentar schreibe also heute nicht ich, der entsteht, im besten Fall, beim Lesen in Ihrem Kopf. Denn es sind die Fragen, die uns zum Denken bringen – Antworten gibt es genug. In diesem Sinne: Denken Sie gut.
1.
Inwiefern fühlen Sie sich für das, was Sie tun, verantwortlich? Und inwiefern für das, was Sie lassen?
2.
Wem gegenüber, meinen Sie, sind Sie verantwortlich?
a) gegenüber der Umwelt
b) gegenüber anderen Menschen
c) gegenüber den Kindern und Kindeskindern
d) gegenüber Gott o.ä.
3.
Fühlen Sie sich auch dann verantwortlich für Ihr Handeln, wenn Sie nicht wissen, ob es nützlich oder schädlich ist?
4.
Benutzen Sie das Flugzeug häufiger oder seltener als früher?
5.
Besitzen Sie noch ein Auto? Wenn ja: Wie rechtfertigen Sie das gegenüber Ihren Kindern? Wenn nein: Fühlen Sie sich Autobesitzern überlegen oder unterlegen?
6.
Glauben Sie, Ihre Kinder haben es besser als Sie es damals gehabt haben? Warum? Warum nicht?
7.
Haben Sie Pflanzen? Im eigenen Garten, auf dem Balkon oder auch nur auf dem Fenstersims? Fühlen Sie sich für diese Pflanzen verantwortlich?
8.
Unterscheidet sich die Verantwortung, die Sie gegenüber einer Zimmerpflanze empfinden, von der Verantwortung, die Sie gegenüber freilebenden Pflanzen / dem Wald / dem Regenwald empfinden? Warum?
9.
Haben Sie Haustiere? Gehen Sie davon aus, dass Sie diese Haustiere besitzen? Was heisst das?
10.
Wenn Sie ein Kleidungsstück einkaufen – schauen Sie dann nach, in welchem Land das Stück gefertigt worden ist?
11.
Wenn Sie ein Kleidungsstück besonders günstig kaufen können, etwa ein T-Shirt für fünf Franken – freuen Sie sich dann oder haben Sie eher ein schlechtes Gewissen?
12.
Wenn Sie eine Banane / eine Aubergine / eine Melone kaufen – inwiefern fühlen Sie sich verantwortlich für die Arbeitsbedingungen der Pflücker?
13.
Inwiefern sind die Amerikanerinnen und Amerikaner verantwortlich für Donald Trump / das lockere Waffenrecht / die Kriege im Irak, Syrien und Jemen?
14.
Inwiefern fühlen Sie sich verantwortlich für das Handeln des Bundesrats?
15.
Gelten Menschenrechte Ihrer Meinung nach für alle Menschen? Was heisst das für Sie?
16.
Wieviel Geld müssen Sie auf Ihrem Bankkonto haben, damit Sie keine Angst vor der Zukunft haben (Angabe in Franken)?
17.
Ist dieser Betrag im Laufe Ihres Lebens grösser oder kleiner geworden? Warum?
18.
Sind die Wünsche, die Sie für Ihre persönliche Zukunft haben, im Laufe Ihres Lebens grösser oder kleiner geworden? Wenn Sie kleiner geworden sind – ist das Ausdruck von Zufriedenheit oder von Resignation?
19.
Wissen Sie, was Sie brauchen?
20.
Können Sie brauchen, was Sie wissen? Wenn nein: Warum nicht?
21.
Was empfinden Sie, wenn Sie an die Zukunft denken?
a) Freude
b) Hoffnung
c) Angst
d) Sehnsucht
22.
Würden Sie lieber kürzer und glücklicher leben oder weniger glücklich, dafür aber länger?
23.
Wie gross ist der Anteil Ihres Glücks, für den Sie selbst verantwortlich sind?
24.
Für wie reich halten Sie sich?
25.
Ihr letzter Wunsch?
Basel, 21. Dezember 2018, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch
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Hier finden Sie die Fragebogen der vergangenen Jahre:
Mein Fragebogen 2017: https://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/mein-fragebogen-2017/
Mein Fragebogen 2016: https://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/mein-fragebogen-2016/
Mein Fragebogen 2015: http://www.matthiaszehnder.ch/essay/zum-abschied-ein-paar-fragen/
2 Kommentare zu "Mein Fragebogen 2018"
Die 15jährige Schülerin Greta Thunberg hat in ihrem «Appell an die Welt» unter anderem gesagt: „Solange ihr euch nicht darauf konzentriert, was getan werden muss, sondern darauf, was politisch möglich ist, gibt es keine Hoffnung.“ Ich will meine Verantwortung – gerade auch im Rahmen meines politischen Engagements – noch prägnanter im Sinne dieser Aussage wahrnehmen.
Letztlich begleiten mich die Fragen von Verantwortung ein Leben lang…ich bemühe mich, hin und wieder, den drängendsten Fragen a. nachzugehen und b. Antworten zu finden. Wünsche, auch letzte, habe ich nicht. Ich bin grundsätzlich zuversichtlich eingestellt, obwohl Fakten eigentlich wenig Anlass zu übertriebenem Optimismus geben.