
Liebe Politikerinnen und Politiker – mein Appell in Sachen KI
Letzte Woche habe ich an dieser Stelle erklärt, wie die KI die Demokratie gefährdet – weit über Fake News hinaus. Ich habe darauf einige interessante Rückmeldungen erhalten, vielen Dank dafür. Dabei ist mir klar geworden, dass sich die meisten Politikerinnen und Politiker um das Thema KI nicht kümmern. Sie glauben erstens, dass sie die KI-Entwicklung nicht betreffe, zweitens, dass sie nicht für die Regulierung von KI zuständig seien, und drittens, dass das Ganze ohnehin ein Hype sei. Mit dem dritten Punkt haben sie nicht unrecht. Trotzdem irren sie sich gewaltig. Liebe Politikerinnen und Politiker: Möglich, dass die KI Sie persönlich kaum betrifft. Aber die KI wird all das radikal verändern, wofür Sie zuständig sind: Schulen und Universitäten, den öffentlichen Raum, die Arbeitswelt, die Medien – und damit auch die Demokratie. Sie werden keine Zeit haben, sich langsam an die Veränderungen zu gewöhnen. Das Tempo ist schon jetzt atemberaubend, und es wird weiter zunehmen. Viele der Veränderungen sind wie Eisberge: An der Oberfläche sieht man wenig – die eigentlichen Umwälzungen geschehen darunter. Wenn Sie nicht zur politischen Titanic werden wollen, sollten Sie sich dringend mit KI beschäftigen. Sie müssen keine KI-Expertin und kein KI-Experte werden, aber die Grundzüge verstehen. Ich richte mich deshalb diese Woche direkt an Sie, liebe Politikerinnen und Politiker.
Ich erinnere mich gut an eine Präsentation, die ich Anfang der 90er-Jahre in der Deutschen Bank gehalten habe, in einem Sitzungszimmer zuoberst in einem der Türme in Frankfurt. Das World Wide Web war damals gerade erst erfunden worden. Für viele Menschen war das Internet noch mehr Gerücht als Realität. Ich weiss nicht mehr, ob es Zufall oder ein Irrtum war – jedenfalls war ich zusammen mit einem Freund in die oberste Etage der Deutschen Bank eingeladen worden, um den Herren (ich kann mich nur an Herren erinnern) zu zeigen, wie das Internet das Banking verändern könnte.
Ich wählte mich mit meinem Notebook über ein externes Modem und eine wackelige Compuserve-Verbindung ins Netz ein und versuchte, den Anwesenden einen Eindruck davon zu geben, was Telebanking und Teleworking bedeuten könnten. Nach Vortrag und Demo ging das Licht wieder an, es war still im Saal. Dann sagte eine tiefe Stimme in der zweiten Reihe: «Wir haben uns an die neue S-Klasse gewöhnt – wir werden uns auch daran gewöhnen.»
Dieser Satz ist mir geblieben, als Sinnbild der sturen Arroganz von Mächtigen. Die Art und Weise, wie Politikerinnen und Politiker heute auf die Künstliche Intelligenz reagieren, erinnert mich stark an diesen Kommentar aus der Deutschen Bank. Ich habe mich deshalb entschlossen, mich heute direkt an die Politikerinnen und Politiker zu wenden. Es ist mein Versuch, sie aus ihrer Lethargie (oder ihrer Arroganz) aufzurütteln.

«Regierungen der industriellen Welt, ihr müden Riesen aus Fleisch und Stahl, ich komme aus dem Cyberspace, dem neuen Zuhause des Geistes …» – so beginnt die «Unabhängigkeitserklärung des Cyberspace», die John Perry Barlow 1996 veröffentlicht hat. So könnte man heute die Politikerinnen und Politiker erneut ansprechen, als müde Riesen einer vergangenen Epoche. Weil das heute kaum auf Verständnis stossen würde, belasse ich es bei der prosaischen Anrede. Hier also mein Appell an die Politikerinnen und Politiker aller Ebenen.
Liebe Politikerinnen und Politiker
Ich weiss: Das Gerede über die Künstliche Intelligenz hängt Ihnen wahrscheinlich schon zum Hals heraus. Sie glauben, dass KI Sie nichts angeht, weil Sie nicht zuständig sind, weil Sie in Ihrem Alltag davon nicht betroffen sind und weil Sie das KI-Gerede ohnehin für einen Hype halten. Das ist verständlich. Doch die Künstliche Intelligenz wird all das, wofür Sie zuständig sind, extrem schnell und sehr grundlegend verändern.
Sie müssen deshalb jetzt, hier und heute, die Grundzüge der KI verstehen. Sie müssen keine Prompt-Engineer werden, es geht nicht um Informatik. Es ist viel einfacher und gleichzeitig viel schwieriger: Sie müssen den Kern dessen verstehen, was die KI ausmacht. Denn Ihre Welt wird garantiert davon betroffen sein – und zwar nicht in zwanzig Jahren, sondern in zwei Monaten. Vermutlich ist sie es heute schon.
Sie müssen die Grundzüge der KI auch dann verstehen, wenn Sie in einem Dorf für das Schulwesen zuständig sind oder in einem Kirchenvorstand fürs Personal, als Vereinsvorstand die Kasse hüten oder die freiwillige Feuerwehr leiten. Erst recht müssen Sie Bescheid wissen, wenn Sie in einem Parlament sitzen: im Bundestag oder in einem Landesparlament, im Nationalrat, im Ständerat, in einem Kantonsrat oder einem Grossrat.
Wachen Sie auf: Die Revolution hat längst begonnen. Mit dem Wissen der letzten zwanzig Jahre kommen Sie nicht mehr weiter. Ich versuche, Ihnen in fünf Punkten zu sagen, worum es meiner Meinung nach geht.
1) Die KI als Wahrscheinlichkeitsmaschine
Künstliche Intelligenz ist ein Begriff aus dem Wissenschaftsmarketing der 50er-Jahre. Mit dem, was wir Menschen unter Intelligenz verstehen, haben diese Maschinen wenig zu tun. Sie funktionieren schlicht völlig anders. Die Leistungsfähigkeit der KI wird deshalb gleichzeitig überschätzt und unterschätzt.
KI ist eine Wahrscheinlichkeitsmaschine – und keine Wahrheitsmaschine. KI-Systeme sind unglaublich gut darin, Muster zu erkennen und Wahrscheinlichkeiten zu berechnen. Wir Menschen sind genau darin sehr schlecht. Umgekehrt haben KI-Systeme keine Ahnung davon, was sie sagen. Sie haben keinen Zugriff auf die Bedeutungsebene der Sprache. Und sie sehen die Welt immer nur im Rückspiegel: Sie sind nur so gut wie die Daten, die sie aufgesogen haben. Das sind zwar extrem viele Daten, ungefähr das gesamte Internet – aber im Netz findet sich bekanntlich auch viel Müll.
Ich weiss, dass viele von Ihnen, liebe Politikerinnen und Politiker, mit den Schultern zucken und sagen: Den Taschenrechner haben wir doch auch überlebt. Doch Taschenrechner und KI sind zwei völlig unterschiedliche Dinge. Ein Taschenrechner automatisiert eine einfache Tätigkeit: das Rechnen. KI-Systeme verändern und automatisieren Tätigkeiten aus so unterschiedlichen Bereichen wie Sprache, Bildung, Fotografie und Film, Planung, Diagnose und Analyse, Argumentation – und sogar Kreativität.
Es ist ein riesiger Unterschied, ob ich Zahlen addiere – oder ob ich Texte schreibe, Bilder erzeuge, Gespräche führe oder Entscheidungen vorbereite.
2) Die KI als Simulationsmaschine
Die Künstliche Intelligenz ist nicht intelligent. Sie simuliert Intelligenz nur. Und nicht nur Intelligenz: Sie ist eine eigentliche Simulationsmaschine und in der Lage, Bilder, Töne, Filme, wissenschaftliche Arbeiten, E-Mails, Kommunikation – ja: digitale Daten aller Art – zu simulieren. Man könnte sagen: KI-Systeme sind Fälschungsmaschinen. Die Fälschungen sind aber so gut, dass sie oft ausreichen.
Für Sie als Politikerin, als Politiker, hat das eine ganz gravierende Folge: Sie dürfen keinem einzigen Medium mehr vertrauen. KI-Systeme können jede Oberfläche simulieren. Das bedeutet, dass Sie sich auf keine medial vermittelte Kommunikation mehr verlassen können. So, wie Sie sich heute bei jedem Mail fragen müssen, ob es echt ist oder ein Betrugsversuch, müssen Sie sich bald bei jedem Anruf fragen, ob die Stimme, die Sie hören, echt ist.
Das gilt übrigens auch für Videocalls – ganz zu schweigen von Fotos und Videos. Solche Dinge mit KI zu fälschen, das kann heute jedes Kind.
Das bedeutet: Sie werden sich bald nur noch auf persönliche Begegnungen verlassen können. Sie müssen wieder vermehrt persönlich in den Dialog treten – mit Ihren Wählerinnen und Wählern. Und Sie müssen persönliche Kontakte pflegen – mit Kolleginnen und Kollegen und, was fast noch wichtiger ist, mit Ihren Gegnern.
3) Die KI als Antwortmaschine
Schulen und Universitäten sind schon stark von den Veränderungen durch KI betroffen. Hausarbeiten, Hausaufsätze, schriftliche Arbeiten sind heute kaum mehr sinnvoll möglich. Die KI weiss auf alles eine Antwort. Diese Antworten sind vielleicht nicht immer besonders originell – aber sie werden immer besser.
Für Schulen und Universitäten ist das ein Problem. Für alle anderen ist es eine Chance. Die KI gibt Tipps für alle Lebenslagen: von der Bedienungsanleitung bis zur Herzinfarktprophylaxe.

Das wird auch die Welt verändern, in der Sie tätig sind, liebe Politikerin, lieber Politiker. Ob Sie Mitglied des Bundestags sind oder in einem Kirchenvorstand mitarbeiten – alle Ihre Tätigkeiten, die mit Wissen und Informationen zu tun haben, werden sich drastisch verändern. Und zwar auch dann, wenn Sie selber nie mit KI in Berührung kommen. Denn Ihre Umgebung wird die KI nutzen.
Gegner werden sich mit Hilfe von KI auf die nächste Debatte vorbereiten. Parteikolleginnen und Parteikollegen wissen plötzlich alle so gut Bescheid.
4) Die KI als Ungleichmacher
Es gibt nur eine wichtige Bedingung, damit die KI als Antwortmaschine ihr Potenzial entfalten kann: Sie braucht Fragen. Oder etwas allgemeiner formuliert: Je besser eine Benutzerin, ein Benutzer selber weiss, was er von der KI will, desto mehr nützt ihm die KI. Je präziser eine Frage oder ein Auftrag formuliert ist, desto besser die Antwort der KI.
Das bedeutet aber auch: Die KI wird die Unterschiede in der Gesellschaft rasch und drastisch vergrössern. Je besser Bildung und Ausbildung und je klarer der Wille, ein bestimmtes Ziel zu erreichen, desto grösser ist der Nutzen der KI.
Das macht die KI zum grossen Ungleichmacher in der Gesellschaft: Die KI potenziert Wissen, Willen und Fähigkeiten. Wer unterdurchschnittlich gebildet ist – und vor allem, wer keine Ziele und keinen Willen an den Tag legt –, wird rasch zurückgelassen.
Wie wollen Sie darauf reagieren? Zwischen den Couch Potatoes und den Overachievern wird der Unterschied immer grösser. Es ist, als ob die eine Hälfte der Gesellschaft künftig mit dem Rollator unterwegs wäre – und die andere mit dem Ferrari.
Haben Sie darauf eine Antwort?
5) Die KI als Beschleuniger
Ganz generell wird die KI zum gigantischen Beschleuniger im digitalen Raum. Es geht um exponentielle Veränderungen. Damit können wir Menschen nicht umgehen, weil wir kein Gefühl haben für exponentielles Wachstum.
In meinen Vorträgen mache ich dafür ein einfaches Beispiel. Sie können problemlos abschätzen, wie weit Sie mit zehn oder mit zwanzig Schritten kommen. Jetzt stellen Sie sich vor, jeder Schritt, den Sie machen, sei doppelt so gross wie der vorangegangene. Sie machen also einen Schritt, dann einen doppelt so grossen Schritt, der nächste Schritt ist wieder doppelt so gross.
Wie weit kommen Sie mit zwanzig Schritten? Wieviele Schritte benötigen Sie, um die Erde zu umrunden – oder um zum Mond zu gelangen? Die Lösung finden Sie unten in den Quellenangaben zu diesem Text. Sie werden sich wundern.

Vielleicht kennen Sie die Geschichte vom indischen Herrscher, der den Erfinder des Schachspiels belohnen wollte und ihn fragte, was er sich wünsche. Der Erfinder sagte bescheiden, er wünsche sich etwas Reis: Der Herrscher solle auf das erste Feld des Schachbretts ein Reiskorn legen und auf jedes weitere Feld jeweils doppelt so viele Körner wie auf das vorherige.
Der Herrscher war belustigt über diese bescheidene Forderung und willigte sofort ein. Der Anfang war harmlos: Es begann mit einem Korn, dann waren es drei und sieben Körner. Auf dem zehnten Feld lagen 128 Körner, auf dem elften 256 – Sie kennen diese Zahlen. Zwischen dem zwanzigsten und dem dreissigsten Feld gerät die Angelegenheit ausser Kontrolle: Die Summen schnellen ins Astronomische. Am Ende würde der Herrscher mehr Reis benötigen, als auf der ganzen Welt produziert wird. Der Reis würde ausreichen, die ganze Welt damit zu bedecken.
Genau das ist das Problem mit der KI: Sie verhält sich eben nicht wie ein Taschenrechner, sondern wie das Schachbrett des indischen Herrschers. Ein Schachbrett, das heute jeder zur Verfügung hat.
Und das bedeutet: Noch stecken wir in harmlosen Anfängen. Doch die Veränderungen für Schulen, Universitäten, Arbeit und Medien türmen sich rasch gigantisch auf. Und die Veränderungen kommen in einem im wörtlichen Sinn unmenschlichen Tempo.
Gut möglich, dass Sie sich als Politikerin oder als Politiker persönlich da noch eine Weile heraushalten können. Ihre Wählerinnen und Wähler sind aber schon heute davon betroffen. Und Ihre Gegner nutzen die Technik ganz sicher schon.
Deshalb wird sich auch Ihre Welt, liebe Politikerin, lieber Politiker, rasch und dramatisch verändern.
Ob diese Veränderung für Sie eher eine Chance oder eine Gefahr ist, hängt davon ab, ob Sie jetzt, hier und heute, die KI verstehen – und die Veränderungen, die sie mit sich bringt, abschätzen können.
Basel, 30.05.2025, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch
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Quellen:
Auflösung Schritte: Wir gehen für die Berechnung der Einfachheit halber davon aus, dass der erste Schritt ein Meter lang ist. In 20 Schritten kommen Sie 1000 Kilometer weit. Für die Umrundung der Erde benötigen Sie 26 Schritte. Zwischen dem 28. und dem 29. Schritt haben Sie den Mond erreicht, nach 30 Schritten sind Sie schon über eine Million Kilometer von der Erde entfernt und haben die Distanz zum Mond (384’400 km) schon mehrfach zurückgelegt.
Killian, Nicolas (2025): Google I/O: Google schaltet in den KI-Modus, in: Die Zeit, 2025, https://www.zeit.de/digital/internet/2025-05/google-i-o-2025-entwicklerkonferenz-suchmaschine-kuenstliche-intelligenz/komplettansicht [21.05.2025].
Killian, Nicolas; Tremlett, Rose; Lenzen, Timo (2025): ChatGPT : Was die Deutschen ChatGPT fragen, in: Die Zeit, 2025, https://www.zeit.de/digital/internet/2025-04/chatgpt-ki-europa-deutschland-anfragen-beziehung [17.04.2025].
Tufekci, Zeynep (2025): Opinion | The Day Grok Lost Its Mind, in: The New York Times, 2025, https://www.nytimes.com/2025/05/17/opinion/grok-ai-musk-x-south-africa.html [17.05.2025].
Weinmann, Benjamin Ist das die Zukunft von McDonald’s und Co.? ABB eröffnet Roboter-Burgerbude in Kalifornien, https://www.bzbasel.ch/wirtschaft/gastronomie-ist-das-die-zukunft-von-mcdonalds-und-co-der-schweizer-abb-konzern-lanciert-burger-roboter-in-den-usa-ld.2765868 [03.05.2025].
ChatGPT wird zur Shopping-KI: Chatbot von OpenAI gibt Produktempfehlungen, in: Der Spiegel, 2025, https://www.spiegel.de/netzwelt/web/chatgpt-wird-zur-shopping-ki-chatbot-von-openai-gibt-produktempfehlungen-a-7c030e4e-f78e-4ffa-a8b1-84932f654acc [30.04.2025].
Schweizer Angestellte greifen zunehmend zur KI – und scheren sich wenig um Richtlinien | Netzwoche, 2025, https://www.netzwoche.ch/news/2025-05-05/schweizer-angestellte-greifen-zunehmend-zur-ki-und-scheren-sich-wenig-um [13.05.2025].
Fehlberatung durch künstliche Intelligenz: Wer haftet, wenn der Chatbot eine falsche Auskunft gibt?, in: Basler Zeitung, 2025, https://www.tagesanzeiger.ch/ai-wer-haftet-wenn-der-chatbot-eine-falsche-auskunft-gibt-605973800535 [27.05.2025].
Zehnder, Matthias (2019): Die digitale Kränkung. Über die Ersetzbarkeit des Menschen. Zürich: NZZ Libro.
6 Kommentare zu "Liebe Politikerinnen und Politiker – mein Appell in Sachen KI"
Auch ohne den Fokus KI stellt sich die Frage, ob wohl das Ende der Demokratie bevorstehen mag? Blickt man sich um in der Welt, so scheint diese Sorge berechtigt. Überall sind Allein- und/oder Geldherrscher als Auto- und/oder Plutokraten im Vormarsch. Einstige demokratische Leuchttürme wie die USA sind am Erlöschen. Traditionelle Demokratien wie in Europa schauen mitunter sehr alt aus: Wenn sie sich mit faulen Kompromissen als Diktaturen einer Mehrheit inszenieren. Wie steht es damit in der Schweiz?
KI als Beschleuniger…. wahrlich, alles geht schneller. Manchmal zu schnell und dafür fehlerhaft. Dann ist KI eher Brandbeschleuniger….
NB: Hab auf meinem Computer neu Chat GPT installiert. Es ist faszinierend und zu Manipulation hinreissend zugleich – denn jetzt kann ich z.B. auch fragen: „Mach mir ein Bild von einem traurigen Lernenden auf einem Velo in Überhosen bei Regen“ – und nach einigen Augenblicken erscheint ein Unikat-Bild, welches es nur einmal gibt. Als Gegenillustration könnte man anordnen: „Mache mir ein Bild von Studentinnen auf Liegestühlen vor der Uni-Bibliothek Café Latte trinkend bei Sonnenschein.“ (müssen ja nicht jene an der Schönbeinstrasse in BS sein…) – und schon kommt wiederum ein Unikat in Farbe und bester Fotoqualität.
So könnte z.B. ein Bericht über die grassierende „Akademitis“ und der (gesellschaftlich) immer wie weniger anerkennte Weg einer Lehre bebildert werden…
Im nächsten Leben werde ich Journalist. Wie einfach das doch (geworden) ist – denn ein journalistischer Anhänger der Republikanischen Partei der USA könnte schnell und doof fragen: „Ist Donald Trump gut“ – und hätte innert Sekunden seine fundierten Antworten bzw. Text – es tötete nämlich aus der Maschine:
„Ob Donald Trump “gut” ist, hängt stark von der Perspektive und den politischen Überzeugungen ab. Hier sind einige Aspekte, die Menschen je nach Sichtweise als positiv oder negativ empfinden:
⸻
Gründe, warum manche Leute Donald Trump für “gut” halten:
1. Wirtschaftswachstum vor der Pandemie: Viele loben ihn für das Wirtschaftswachstum und die niedrige Arbeitslosigkeit vor der COVID-19-Krise.
2. Steuersenkungen: Seine Regierung senkte Unternehmens- und Einkommenssteuern, was viele als wirtschaftsfreundlich ansehen.
3. Konservative Politik: Er ernannte konservative Richter, unter anderem drei zum Supreme Court, was die Justiz langfristig prägte.
4. Kritik an Globalisierung: Viele schätzen seine „America First“-Politik, mit der er sich für heimische Industrien einsetzte.
5. Kritik an „politischer Korrektheit“: Manche bewundern seine direkte Sprache und seine Bereitschaft, unkonventionelle Wege zu gehen…..“
Die negativen Punkte kann man ja einfach weglassen bzw. löschen. So geht „Lückenpresse“ – auch bei uns überhandnehmend, wenn auch eher „linksdriftend“ – von unserer linkslastigen Journalistenzunft kreiert bzw. eigenhändig bei Chat-GPT nachgefragt…..
Doch gerade in der CH verrät manchmal das ß (=S-Zett, scharfes S) die faulen Berufsgenossen… Oft wird im Chat-GPT-Text dieses (deutsche) Sonderzeichen verwendet, und dann schwupps mit „Kopieren-Einfügen“ dem zahlenden Medienkonsumenten vorgesetzt. Glasklar durchschaubar und nicht Sinn der Sache…
„Wer nichts wird Wirt Wirt, und ist ihm auch das nicht gelungen macht er auf Versicherungen, wenn auch das nichts ist wird er halt ein Journalist…..
Dieser Kalauer gewinnt an Bedeutung, denn eeeeasy heisst der neue (faule) Zauber allüberall…..
ja nicht jDas beeindruckte mich. Noch sind es Bilder, doch bald wird man auch z.B. ein Short-Filmli fürs Netz, für Werbung, für Erklärung usw… anfordern können…
Beeindruckt hat mich auch die Antwort auf meine Frage: „
……Nachtrag zur Uni an der Schönbeinstrasse zu Basel:
Fuhr heute wieder durch – und sah….
* * * * *
„Der Academicus sitzt am längeren Hebel –
jetzt stellten sie hin noch einen Sprühnebel –
denn vom „SÜNNELE“ bekommt man heiss –
der (Strassenbauer-) Lehrling nebenan badet
IM EIGENEN SCHWEISS….“
* * * * * *
– Solange noch solche Differenzen in der Gesellschaft bestehen, solche Abgrenzungen und Kastengesellschaft wird es nie eine schöne und gute Welt. –
Könnten Sie sich bitte einmal damit anfreunden, dass es unterschiedliche Arten zu Arbeiten gibt? Sie tun so, als ob nur Strassenbauer, Maurer und andere Menschen, die körperlich arbeiten, ihren Lohn verdienen. Vielleicht fragen Sie mal Ihren Hausarzt, wie viel der arbeitet und wie lange er in der Ausbildung war, bis er seinen Facharzt hatte? Natürlich gibt es Unterschiede in der Gesellschaft und das ist auch gut so.
«Im nächsten Leben werde ich Journalist. Wie einfach das doch (geworden) ist» – Sie haben wirklich keine Ahnung, was es heisst, in der Medienbranche zu arbeiten und mit der Arbeit auch noch Geld zu verdienen.
Aus verschiedenen Gründen sehe ich die Beiträge von Herrn Zweidler erst heute: Es ist schon beachtlich, wie jemand, der den Beruf des Journalisten gar nicht kennt, so verächtlich darüber herzieht! ChatGPT jedenfalls ist kein Journalist – Matthias Zehnder hat immer wieder darauf hingewiesen, dass ChatGPT das eigene, das selbständige Denken nicht ersetzt. Ich vermute, dass Herr Zweidler nicht weiss, wie schön, interessant und herausfordernd der Journalistenberuf ist. Es braucht dazu aber etwas mehr als billigen Spott und Häme!