Die Schweiz vergisst ihre digitale Infrastruktur

Publiziert am 25. Februar 2022 von Matthias Zehnder

Es gab Zeiten, da wurde die Schweiz international für ihre Infrastruktur bewundert. Strassen, Bahnen, Brücken – in der Schweiz hat es funktioniert. Dann kamen Internet und Mobilfunk und mit ihnen die Digitalisierung. Und die Schweiz redet immer noch nur über Strassen und Parkplätze. Dabei wäre gerade die Schweiz abhängig davon, dass sie über eine möglichst gute digitale Infrastruktur verfügt. Ich zeige Ihnen heute anhand von drei Beispielen, wie schief der digitale Segen in der Schweiz hängt. Es wird Zeit, dass unsere Politiker sich von ihrem Parkplatzfimmel befreien und sich in die digitale Welt einklinken. Unsere Zukunft hängt davon ab.

Der Globus in Basel wird renoviert. Das Warenhaus besitzt am Marktplatz an bester Lage gleich neben dem Basler Rathaus ein Jugendstilgebäude. Dieses Haus soll komplett saniert werden. So weit, so unspektakulär. Auf dem Gebäude hat Swisscom bis letzten Mittwoch eine Mobilfunkantenne betrieben. Am Mittwoch wurde die Antenne abgebaut. Sie muss dem Umbau weichen. Weil es Swisscom trotz intensiver Suche nicht gelungen ist, einen Ersatzstandort zu finden, droht im Zentrum von Basel jetzt ein Funkloch: Im Freien wird der Empfang und der mobile Datendurchsatz schlechter, im Inneren von Gebäuden kann er ganz abreissen. Das gilt auch für das Basler Rathaus und den Grossratssaal. Betroffen davon sind also auch die Basler Parlamentarier:innen – wenigstens die Swisscom-Kunden unter ihnen.

Nun ist der Abbau einer Mobilfunkantenne in Basel ja kein weltbewegendes Ereignis. Interessant daran war, dass es um den Abbau herum mit ganz wenigen Ausnahmen still geblieben ist. Der Gewerbeverband des Kantons Basel-Stadt, der die Aufhebung von jedem Parkplatz in der Innenstadt mit lautem Wehklagen und Pressemitteilungen begleitet, hat sich zum drohenden Funkloch in der City nicht geäussert. Auch die meisten Politiker blieben stumm. Bis auf SVP-Grossrat Lorenz Amiet: In seiner Interpellation zum «Mobilfunkloch Basel-Stadt» schreibt er, dass das Herz von Basel mobilfunktechnisch «um 20-30 Jahre zurückgeworfen» werde. Die Swisscom hatte zuvor den Anwohnern im Raum Marktplatz angekündigt, dass das Telefonieren in den Gebäuden «leider eingeschränkt oder nicht mehr möglich» sein werde. «Man möchte in der heutigen digitalen Welt an einen schlechten Scherz glauben», schreibt Amiet in seiner Interpellation.

Das digitale Schweigen der Politik

Ein Scherz ist es aber nicht. Swisscom hat am Mittwoch die Antenne ausser Betrieb genommen. «Eine Lösung gibt es leider noch nicht», sagt Swisscom-Sprecherin Annina Merk auf Anfrage. Swisscom will nicht von einem Funkloch sprechen. «Es wird sich nun zeigen, wie gut die umliegenden Antennen die Abschaltung auffangen können», sagt Merk. «Je mehr Kunden im betroffenen Gebiet telefonieren und im Internet surfen wollen, desto schlechter wird die Versorgung leider sein.» Swisscom rechne damit, «dass es vor allem im Innern von Gebäuden zu schlechtem Empfang kommen kann.» Mit anderen Worten: Lorenz Amiet hat recht.

Es dürfte nicht der letzte Fall bleiben. «Es wird für uns immer schwieriger, neue Antennenstandorte zu finden», sagt Swisscom-Sprecherin Annina Merk. «Wir gehen davon aus, dass dies mit der Polemik und den vielen Falschinformationen zu 5G zu tun hat.» Alle Schweizerinnen und Schweizer möchten Mobilfunk nutzen, aber niemand möchte eine Mobilfunkantenne in seiner Nähe haben. Das ist paradox. Denn gerade wer Angst hat vor Mobilfunkstrahlung, sollte zusätzliche Antennen begrüssen. Etwa 90 Prozent der Strahlung, die ein Mensch abbekommt, stammt vom eigenen Gerät – und das muss umso stärker senden, je weniger Antennen es gibt. Das bedeutet: Je besser die Versorgung mit Antennen und Mobilfunksignalen, desto geringer ist die Strahlungsbelastung.

Umso auffälliger ist das Schweigen des Gewerbeverbands und von all den anderen Politikerinnen und Politikern, die sonst jede Parkplatzaufhebung beweinen. In ihrer Wahrnehmung ist ein Parkplatz auch im Jahr 2022 immer noch wichtiger als die digitale Infrastruktur. Leider sind sie damit keine Ausnahme. Der Antennen-Fail in Basel ist geradezu ein Symbolereignis dafür, wie stark die Schweiz die Bedeutung der digitalen Infrastruktur unterschätzt. Ein anderes Beispiel: Dieser Tage hat das Nationale Zentrum für Cybersicherheit NCSC Schweizer Firmen und Gemeinden dringend dazu aufgerufen, Sicherheits-Patches für die Microsoft Exchange-Server einzuspielen. Das sind elektronische Abdichtungen von Sicherheitslücken, die auf dem Serverprogramm für elektronische Kommunikation von Microsoft gefunden wurden. Die Sicherheitslücken sind schon lange bekannt. Sie werden von Cyberkriminellen aktiv ausgenutzt, um beispielsweise Verschlüsselungstrojaner einzuschleusen.

Unterschätzte Bedeutung der digitalen Sicherheit

Das NCSC hat im letzten Jahr über 4500 Unternehmen und Gemeinden in der Schweiz per E-Mail über die Verwundbarkeit ihres Serverprogramms informiert und eine Anleitung zur Behebung der Sicherheitslücke verschickt. «Doch trotz mehrmaligem Nachfassen, haben noch nicht alle Betroffenen die notwendigen Massnahmen ergriffen», schreibt das NCSC. Dutzende Schweizer Unternehmen und Gemeinden haben die Sicherheitslücken noch immer nicht geschlossen. Die betroffenen Firmen und Gemeinden wurden jetzt per eingeschriebenem Brief dazu aufgefordert, endlich die Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Wir können daraus schliessen, dass es in der Schweiz viele Firmen und Gemeinwesen gibt, die ihre digitale Sicherheit auf die leichte Schulter nehmen. Und das heisst nichts anderes, als dass sie die Bedeutung der digitalen Infrastruktur massiv unterschätzen.

Man stelle sich einmal vor, was los wäre, wenn es dabei nicht um die Sicherheit eines Mailservers, sondern um ein Stück Strasse, eine bröckelnde Fassade oder eine Brücke ginge. Die Strasse würde sofort gesperrt, die Fassade eingekleidet, die Brücke notsaniert. Offensichtlich meinen viele Politiker und auch einige Manager, bei einem Mailserver gehe es nur um ein paar elektronische Briefe. Was kann da schon passieren. Die nationale Cybersicherheitsbehörde sagt es deutlich: Die Sicherheitslücken können es einem Angreifer ermöglichen, «aus der Ferne Schadcode auf dem Server auszuführen und den Server dadurch zu kompromittieren». In den vergangenen Monaten seien dem NCSC viele Fälle bekannt geworden, «in welchen solche Sicherheitslücken als Eintrittstor für Verschlüsselungstrojaner missbraucht wurden». Das bedeutet: Hacker kapern die Computer einer Firma oder einer Gemeinde und verschlüsseln sie. Dann erpressen sie die Firma oder der Gemeinde: Nur wer zahlt, erhält die digitalen Schlüssel, die es ermöglichen, die Computer wieder in Betrieb zu nehmen. Für die meisten Firmen (und Gemeinden) wäre das der digitale Totalschaden. Trotzdem nehmen sie die Sicherheit nicht ernst.

Chinesische Cloudspeicher für die Eidgenossenschaft

Ein weiteres Beispiel dafür, dass die Schweiz ihre digitale Infrastruktur vernachlässigt und ihre Bedeutung unterschätzt, ist das Resultat einer Informatik-Ausschreibung des Bundes im letzten Jahr. Bei dieser Ausschreibung (Projekt-ID 204859) hat die Bundeskanzlei Cloud Service Provider gesucht. Das sind Anbieter von Onlinespeicherlösungen für verschiedene Dienstleistungen des Bundes. Es geht mit anderen Worten darum, wo die Eidgenossenschaft künftig ihre Daten im Internet sicher ablegen kann. Unter den Dienstleistern, die der Bund berücksichtigt, finden sich neben IBM, Oracle und Microsoft zwei Firmen, deren Auswahl bemerkenswert ist: Alibaba.com und Amazon Web Services AWS. Alibaba.com hat zwar über ihren europäischen Ableger in London offeriert. Der Hauptsitz der Firma befindet sich aber in Hangzhou in der Volksrepublik China. Das Unternehmen gehört zur Alibaba Group, der (nach eigenen Angaben) grössten IT-Firmengruppe Chinas. Kein Wunder, titelte die Informatik-Zeitschrift «Inside IT»: «Die Eidgenossenschaft holt Chinesen ins Land». Amazon Web Services AWS ist nicht viel besser: Es handelt sich dabei um eine Abteilung des Onlinehändlers Amazon, einer amerikanischen Firma. Der Bund hat also entschieden, dass die Daten von Herrn und Frau Schweizer künftig von einer chinesischen und einer amerikanischen E-Commerce-Firma gespeichert werden. 

Erstaunlich daran ist: Der Entscheid warf keine Wellen. Politiker, die sonst den Einkauf von jedem Kugelschreiber hinterfragen, blieben stumm. Jetzt sagen Sie vielleicht: Vermutlich haben wir in der Schweiz keine solchen Dienstleister. Doch das stimmt nicht. Sie sind nur sehr viel kleiner als die weltweit tätigen Amazon oder Alibaba. Umso wichtiger wären Bundesaufträge, die ihnen helfen, in der Schweiz kritische Infrastrukturen aufzubauen und zu unterhalten. Offensichtlich werden die Aufträge dafür von der Politik aber behandelt wie die nächste Bestellung von Druckerpapier. Hauptsache, der Preis stimmt. 

Die abgebaute Mobilfunkantenne auf dem Globus in Basel, die vernachlässigte Cybersicherheit bei Firmen und Gemeinden, die Cloud-Bestellung in China – diese Beispiele zeigen, dass die Schweiz kein Sensorium für die digitale Infrastruktur hat. In der «Strategie Digitale Schweiz» schreibt der Bundesrat zwar: «Eine flächendeckende, finanzierbare und sichere Grundversorgung im Infrastrukturbereich ist und bleibt ein Markenzeichen der Schweiz.» Derselbe Bund tut sich aber nach wie vor sehr schwer mit der Digitalisierung. Das haben wir in den letzten zwei Pandemiejahren leidvoll erlebt. Und: Nein, die Digitalisierung ist nicht erfüllt, wenn die Kantone jetzt ihre Zahlen per E-Mail statt per Fax ans Bundesamt für Gesundheit melden. Digitalisierung umfasst nie nur einen einzelnen Prozess, sondern das ganze Vorgehen. Auch dafür ist in der Politik herzlich wenig Bewusstsein vorhanden.

Mehr Lärm um das Digitale

Jetzt sagen Sie vielleicht: Das ist alles nur Ausdruck einer Wachstumslogik, nur mit immer mehr und immer schnelleren Leitungen werden wir weder satt, noch glücklich. Da haben Sie natürlich recht. Bloss: Die Schweiz lebt von Erfindergeist und guten Ideen. Wir haben bekanntlich keine Rohstoffe und unsere Arbeit ist nicht gerade billig. Im Politjargon heisst das: Die Schweiz lebt von ihrer Innovationskraft. Wenn in Politik und Verwaltung die digitale Infrastruktur dafür in der Prioritätenliste irgendwo zwischen der Beschaffung von Druckerpapier und der Begrünung von Flachdächern rangiert, kann die Schweiz ihr Innovationspotenzial nicht ausspielen. Ihre hervorragende Infrastruktur war einmal das Markenzeichen der Schweiz. Heute sieht die Sache anders aus. Das merkt jetzt auch jede Touristin und jeder Tourist in Basel

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Was wäre zu tun? Für einmal müssen wir vom Gewerbeverband lernen: Mit seinem Lärmen rund um Parkplätze hat er dafür gesorgt, dass wir tatsächlich über Abstellflächen für Motorfahrzeuge reden. Wir brauchen also Politikerinnen und Experten, die auf die Wichtigkeit der digitalen Infrastruktur aufmerksam machen. Im Unterschied zu Parkplätzen ist die Schweiz, sind unsere Firmen und Wissensarbeiter existentiell darauf angewiesen. Wir brauchen mit anderen Worten mehr Lärm um das Digitale. Es sei dies hier ein kleine Anfang.

Basel, 25. Februar 2022, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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Quellen

Bild: © KEYSTONE/Peter Klaunzer

Amiet, Lorenz (2022): Interpellation Nr. 18 (Februar 2022) betreffend «Mobilfunkloch Basel-Stadt». In: Grosser Rat des Kantons Basel-Stadt. [https://www.grosserrat.bs.ch/dokumente/100396/000000396528.pdf; 25.2.2022].

Gamma, Marcel (2021): Public Cloud: Die Eidgenossenschaft holt Chinesen ins Land. In: Inside IT. [https://www.inside-it.ch/post/public-cloud-die-eidgenossenschaft-holt-chinesen-ins-land-20210624; 24.2.2022].

Honegger, Lorenz (2021): Alibaba und Amazon: Bund setzt auf ausländische Cloud-Dienste. In: Neue Zürcher Zeitung. [https://www.nzz.ch/wirtschaft/chinesische-und-amerikanische-geheimdienste-sind-beruechtigt-fuer-ihren-datenhunger-trotzdem-greift-die-schweiz-auf-cloud-anbieter-aus-china-und-den-usa-zurueck-warum-ld.1633165; 24.2.2022].

kps (2020): Ausschreibung Public Clouds Bund Bundesamt für Bauten und Logistik BBL. In: SIMAP. [https://www.simap.ch/shabforms/COMMON/search/searchresult.jsf; 25.2.2022].

Mensch, Christian (2022): Swisscom schaltet die Globus-Antenne ab. In: bzBasel. [https://www.bzbasel.ch/basel/mobilfunk-die-aufregung-hat-bisher-keine-folgen-gehabt-swisscom-schaltet-die-globus-antenne-ab-ld.2254799; 25.2.2022].

Nationales Zentrum für Cybersicherheit NCSC (2022): Höchste Zeit, die Sicherheitslücken bei Microsoft Exchange-Server zu schliessen. In: NCSC.admin.ch. [https://www.ncsc.admin.ch/ncsc/de/home/aktuell/im-fokus/2022/schwachstelle-exchange-server.html; 25.2.2022].

Regional Diagonal (2022): Basler Marktplatz fällt in ein Funkloch. In: Schweizer Radio Und Fernsehen (SRF). [https://www.srf.ch/news/schweiz/wegen-globus-umbau-basler-marktplatz-faellt-in-ein-funkloch; 25.2.2022].

Strategie Digitale Schweiz Strategie Digitale Schweiz – Infrastruktur. In: Strategie Digitale Schweiz. [https://www.digitaldialog.swiss/de/aktionsfelder/infrastruktur; 25.2.2022].

Washington, Oliver (2022): Sicherheitslücken – Schweizer Cyberbehörde Warnt Gemeinden Per Einschreiben. In: Schweizer Radio Und Fernsehen (SRF). [https://www.srf.ch/news/schweiz/sicherheitsluecken-schweizer-cyberbehoerde-warnt-gemeinden-per-einschreiben; 25.2.2022].

7 Kommentare zu "Die Schweiz vergisst ihre digitale Infrastruktur"

  1. „Wenn man denkt; wenn man denkt“ – sagt der bekannte Schweizer „HD Läppli“
    https://de.wikipedia.org/wiki/HD-Soldat_L%C3%A4ppli
    und der weniger bekannte jedoch umso aktuellere „Demokrat Läppli“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Demokrat_L%C3%A4ppli
    mehrfach wiederholend (und mahnend) in seinen Filmen.
    Wenn ich so den dieswöchigen Wochenkommentar vom akademisch geschulten M. Zehnder lese, welcher Feuer und Flamme ist für neue Technologien und vor allem für 5G-Antennen, so empfinde ich wie Film-Läppli, welcher z.B. beobachtet, in welchem Wahn Fabrikarbeiter morgens in die Hallen, abends aus den Hallen strömend, ein „Wenn man denkt; wenn man denkt“.
    „Wenn man denkt“ – wie sich akademisch geschulte Physiklehrer damals gegen 2G-Harmlos-Funk-Antennen auf ihren Schulhäusern auflehnten; wie sich Physikprofessoren vom Physikalischen Institut Basel mit samt der Studentenschaft gegen Handy-Antennen auf ihrem Gebäude auflehnten.
    Wie ganze Gemeinden, angeführt meist von akademisch geschulten Kantons- oder Gemeindepolitiker Petitionen, Anzüge, Initiativen lancierten, um funk- und somit strahlenfrei leben zu können.
    Vor 10 Jahren wurden an meinem Wohnort von einer jungen, wohlhabenden aber einer sich sehr biologisch-verhaltenden Familie Unterschriftenbögen umhergereicht, welche eifrig vom Grossteil der Bewohnerschaft unterzeichnet wurden. „Gegen Funkantenne auf dem Gewerbedach!!!“
    Aufschreie überall, sogar raffinierte Pfarrherren, welche die Swisscom köderte, um gegen monatlich gutes Geld im Kirchenturm (versteckt) eine Sendeanlage installieren zu können, wurden – als ihr „heiliges Tun“ Publik wurde – in Bausch und Bogen von ihren Kanzeln und Gemeinden vertrieben (Beispiele gibt es da genug)….
    Und heute:
    Wo sind die akademischen Stimmen alle? Wo die warnenden Stimmen vor Gesundheitsschädigung durch massive Strahlenbelastung? Durch das hochschrauben der Sendeleistung. 3G, 4G, 5G – man spricht schon vom 6G Funksendemast.
    Harmlos sei die ganze „Chause“. Erprobt, erfoscht, bewiesen, Studien zeigen…
    Wieso wurde bei uns beim Erhöhen auf 5G die Stromzufuhrleitung für den Sendemast erneuert und verstärkt?
    Starkstrom für Starksendeleistung? „….Nein – da bestehe gar kein Zusammenhang, erläutert der ‚Swisscom-Sprecher‘, wo denken sie denn hin….“
    Doch es gibt sie noch, die Initiativen, die Bewegungen, die Sensitiv-Vereinigungen, die Leidenden –
    https://wirbestimmen.ch/index.php/de/initiativen/unterstuetzer-de
    doch sie werden von den „Offiziellen“, vom „Bundesamt“, von den „Spezialisten“, der „Wissenschaft“ Elegant zur Seite gestellt.
    Erst kürzlich wieder im „Tamedia-20-Min.-Journal“ = „Nein, 5G ist nicht gefährlich“ – (ich liebe die neue Unsitte, Zeitungstitel mit „Nein – Russland meint es nicht gut“ oder „Nein – Omikron wird nicht von Katzen übertragen“ usw. zu lesen. / Wie belehrend, wie allwissend dies nur schon tönt….)
    Oder hier: „Swisscom-Magazin über Strahlung…“ (Text liest sich, wie wenn man Dr. Malboro fragt, ob Rauchen schadet….)
    https://www.swisscom.ch/de/magazin/neue-technologien/5g-gefaehrlich-oder-nicht/#:~:text=Was%20die%20gesundheitlichen%20Auswirkungen%20auf,Und%20beide%20bewirken%20keine%20Sch%C3%A4den.
    Zauderer, Zögerer, Zweifler, Sensitive, Subtile, Naturmenschen werden (analog Corona Offiziell-Meinung und Abweich-Meinung) als „unklug“, „unwissenschaftlich“, „vorgestrig“, ja auch hier wiederum als „Schwurbler“ lächerlich gemacht. SO einfach und pfeilschnell geht das heute alles.
    „Wenn man denkt, wenn man denkt“ – wie die Menschen doch alle stromlinienförmig, Lemmingen gleich – wohl 24/7 Handy guckend – sich die neusten Statistiken, Diagramme, Zahlen, Werte und Prognosen einverleiben. Zum Selbstüberlegen wohl gar nicht mehr kommend. Weshalb noch selbst denken – denn die Wissen-Schafft weiss es ja immer (…..besser).
    Wo sind sie alle hin, die Grünen, die Linken, die Skeptiker, die Zeitkritischen, die Schriftsteller, die Journalisten – kurz: Die Menschen (im Sinne des Wortes)? Wo?
    Ich vertraue – darf man das noch sagen? – Johann Heinrich Pestalozzi (1746 – 1827) gleich, ganz auf mein „Kopf, Herz und Hand“ – Verstand und Bauch dazu.
    Ein Menschenleben ohne oder mit wenig Strahlung ist lebenswerter – sowieso – für Alles – für Alle – und das ganz ohne Lärm.

    1. Thomas Zweidler, das ist ein reichhaltiger Kommentar!
      Auf alle Aspekte einzugehen, gäbe nen noch längeren..
      Diese 2 Fragen habe ich an Sie:
      1) Meinungsbildung mit/ ohne digitale Kommunikation:
      Wie kämen M. Zehnders kluge Wochenkommentare zu Ihnen, wenn nicht digital, & wie hätten Sie Ihre Replik unter die Leute bringen können – auf analogem Weg?
      —>digitale Übertragungstechniken sind für uns schon fast selbstverständlich geworden, nicht (?)
      2) Gesundheitsschädigung durch Strahlenbelastung [gute /schlechte Strahlen]
      —>welche Art Strahlen gäbe es in Ihrer Idealwelt?
      5G & 6G nein, 4G ja? Oder auch kein 2G? Röntgen OK?
      UV-strahlung? Strahlung nahe bei Elektrogeräten oder Stromleitungen: OK? UKW, Flugfunk etc.? Erdstrahlung [in den Alpen & im Tessin beträchtlich]: OK, da natürlich?
      Mir fällt auf: die Art, wie kritischen Stimmen begegnet wird, erleben Sie als abwertend – Sie vermissen einen würdigenden Austausch auf Augenhöhe – korrekt?
      —>hier gehe ich mit Ihnen einig: sich abfällig äussern über Leute, die etwas kritisieren oder Fragen stellen, verhilft zu einem kurzfristigen Überlegenheitsgefühl & zu langfristiger Polarisierung & spaltet die Gesellschaft
      —>aufzupassen gilt es, dass man – beim Kritisieren dieses Missstands – nicht den Polarisierungsstrudel weiter antreibt – & da hab ich Bedenken bei Ihrem Kommentar, wenn Sie die Smartphone-Nutzer mit Lemmingen vergleichen oder wenn Sie vermuten, dass ‚ die Menschen‘ verschwunden sind, denn [normale] Menschen müssten sich doch gegen 5G etc wehren (!)
      —>dem Polarisierungsstrudel zu entkommen ist nicht einfach [denn da drin ist man umgeben von Gegnern, oder Un-Menschen, & so behandelt man sie..] –
      Gleichwohl bin ich überzeugt: versuchen sollten wirs, & zwar immer wieder. Als Lohn wirkt Win-win: aus Wider-sachern werden Mitmenschen, & mit denen zusammen können wir für etwas ringen, zB um Frieden, statt gegen einander zu kämpfen [=Lose-lose]

  2. Die Digitalisierung kann als Machtinstrument dienen: um Menschen ihre Freiheit zu nehmen und sie unter Kontrolle zu halten. So geschehen beispielsweise in China. Und was ist, wenn die Strahlen des Mobilfunks die Gesundheit von Lebewesen (Pflanze, Mensch und Tier) beeinträchtigen oder gar schädigen: weit mehr als beispielsweise alle Viren das möglicherweise tun können?

    1. Ueli Keller – Sie weisen auf mögliche Schattenseiten der Digitalisierung hin [„kann als Machtinstrument dienen“] – diese gilt es im Auge zu behalten.
      Ich frage mich, ob/wie Sie diese Schattenseiten einordnen & bewerten: I) Nebenwirkung [die mit geeigneten Instrumenten minimiert werden kann] oder II) Haupteffekt, um daraus abzuleiten: ‚Digitalisierung nein danke!‘ (?)
      Falls II), überzeugt mich Ihre Argumentation nicht, wie dieses Beispiel zeigt: Küchenmesser können als Verletzungsinstrument dienen —>verbieten!
      Betr. Mobilfunkstrahlung: als wie realistisch erachten Sie es, dass diese Strahlung gesundheitsschädigender ist als es Viren sein können? –
      Falls dies für Sie realistisch ist, wärs interessant zu hören, was Sie zu der Annahme führt (?)
      Es wär auch spannend, welches dieser Risiken aus Ihrer Sicht das grösste bzw. das kleinste ist für Sie, zB bis 2027: Gesundheitsschädigung durch
      A) Mobilfunkstrahlung
      B) UV-Strahlung [zB weisser/schwarzer Hautkrebs]
      C) Verkehrs-, Arbeits- oder Freizeitunfall
      D) schadstoffhaltige Lebensmittel oder Wasser (?)

      Meine persönliche Rangfolge & Einschätzung dieser 4 Risiken: C – B – D – A [das Risiko einer Schädigung durch Mobilfunkstrahlung halte ich derzeit für gering]

      1. Schön, dass Sie auf meine zwei Fragen eingegangen sind, Herr Ruf. Die Digitalisierung finde ich beispielsweise gut für die Bildung und für die Kommunikation, mache mir aber Sorgen wegen ihres Schattenpotenzials, das auch Sie sehen. Was den Mobilfunk betrifft, so ist mein Eindruck, dass hier Medien, Politik und Wirtschaft die negativen Seiten nicht sehen können oder nicht wissen wollen.

        1. Danke für Ihre Rück-antwort, Ueli Keller.
          Ich hab eine Frage zu Ihrer Aussage über Mobilfunk: angenommen, Medien, Wirtschaft & Politik würden dessen negative Seiten sehen können & wissen wollen;
          1) was wär dann anders? Woran würden Sies merken?
          2) würde 5G eingeführt, oder gar nicht?
          3) wie anders würde [von & in Medien, W. & Politik] über Mobilfunk geredet, geforscht & gerungen etc.?
          E schöne Sunntig!

          1. Geschätzter Valentin Ruf, nicht nur in Sachen Mobilfunk nehme ich Medien, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft so wahr, dass sie vor allem nur wissen wollen bzw. nur mitteilen, was dem Eigennutz und den Interessen einer sogenannten Elite dient. – Weltweit herrschen Krisen und Chaos: inszeniert und bewirtschaftet von gross Mächtigen und schwer Reichen. Sie wollen noch mehr Einfluss und noch mehr Geld haben. Und wenn es nicht mehr anders geht: mit Gewalt. Die alte Politik spielt dazu grossartig Macht-Schach und bringt damit nichts Vernünftiges zustande. Weder im Grossen für die Welt, noch im Kleinen für die Schweiz. – Für Frieden braucht es einen Wandel: mit einer neuen Politik. In allen wichtigen Fragen berücksichtigt sie souverän und qualifiziert alle Aspekte, die eine Rolle spielen. Für Entscheidungen, die bestmöglich allen Interessen gerecht werden. Gemeinsam mit allen für Lösungen, mit denen sich alle ganz und wohl fühlen können. Nur so ist Frieden möglich. Alles andere bedeutet Krieg: offen oder versteckt! – Auch Ihnen einen guten Sonntag!

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