Die schweigende Mehrheit

Publiziert am 31. Oktober 2019 von Matthias Zehnder

Diese Woche habe ich in Reinach eine Podiumsdiskussion über Mobbing, Rassismus und Gewalt auf dem Pausenplatz moderiert. Dabei hat Urs Urech, der Experte auf dem Podium, einen Satz gesagt, der mir seither nicht mehr aus dem Kopf geht. Er sagte, Mobbing und Rassismus lasse sich meist auf ganz wenige Täter zurückführen. Dass sie sich durchsetzen können, das liege nicht an ihnen, sondern an der schweigenden Mehrheit. Seither frage ich mich: Wo in unserer Gesellschaft wirken schweigende Mehrheiten? Wo gehöre ich selbst zu einer solchen schweigenden Mehrheit? Und was kann man gegen schweigende Mehrheiten tun? Ein Antwortversuch.

Urs Urech ist Trainer für Gewalt- und Rassismusprävention.[1] Diese Woche war er Gast in einer Podiumsdiskussion über Mobbing, Rassismus und Gewalt auf dem Pausenplatz, die ich moderiert habe.[2] Urech hat viel Erfahrung aus praktischer Jugendarbeit und er doziert über Rassismus und Rechtsextremismus an den Fachhochschulen für Sozialarbeit in Basel, Bern, Brugg, Olten, Solothurn, Luzern, Zürich und Lugano. Während der Podiumsdiskussion hat er Sätze gesagt, die mir seither nicht mehr aus dem Kopf gehen. Er sagte, ob es in einer Gruppe zu Rassismus und Mobbing komme, das liege nicht an der Macht der Täter oder an der Schwäche der Opfer, sondern an der Reaktion der schweigenden Mehrheit. Für Mobbingopfer stehen all jene, die sich nicht auf die Seite des Opfers stellen, auf der Seite der Täter. Und ein oder zwei Rassisten, die es in einer Gruppe manchmal gebe, die seien völlig wirkungslos, wenn sich die schweigende Mehrheit nicht passiv verhalte.

Das erinnert mich natürlich an einen meiner Lieblingssätze von Erich Kästner. In «Das fliegende Klassenzimmer» lässt Kästner Professor Kreuzkamm sagen: «An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.» Kästners Kinderroman erschien 1933 – geschrieben hat er ihn also vor der Machtergreifung der Nationalsozialisten. Anders als die meisten seiner regimekritischen Kolleginnen und Kollegen emigrierte Kästner nach der Machtübernahme durch die Nazis nicht: Er blieb in Deutschland. Er wurde verfehmt und verboten, er durfte nicht mehr publizieren – wenigstens unter seinem Namen nicht. Unter Pseudonym arbeitete Kästner freilich weiter und das sehr erfolgreich. Die Machthaber dürften davon gewusst haben. 1942 schrieb er mit offizieller Ausnahmegenehmigung das Drehbuch zum Film «Münchhausen», den die Universum Film AG (Ufa) zu ihrem Jubiläum mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle produzierte.

Man muss das Schweigen brechen

Mit anderen Worten: Kästner selbst hat dem «Unfug» in Deutschland (mindestens in der Öffentlichkeit) schweigend zugesehen. Er war Teil der schweigenden Mehrheit, ohne die der Nationalsozialismus in Deutschland nicht funktioniert hätte. Verstehen Sie mich recht: Das soll kein Urteil über Kästner sein. Ich weiss nicht, wie ich mich 1933 verhalten hätte. Das weiss wohl niemand. Ich liebe seine Gedichte weiterhin und auch seinen «Fabian». Das Beispiel Erich Kästners zeigt aber, dass es nicht genügt, sich der fatalen Macht der schweigenden Mehrheit bewusst zu sein. Man muss auch etwas tun. Man muss das Schweigen brechen. Bloss: wie?

Ich stelle mir Erich Kästner vor, wie er sich am Abend des 10. Mai 1933 durch die Menschenmenge auf dem Berliner Opernplatz drängte. Mitten auf dem Platz brannte ein grosses Feuer. Die «deutsche Studentenschaft» verbrannte «wider den undeutschen Geist Schriften und Bücher der Unmoral und der Zersetzung». Propagandaminister Goebbels rief mit sich überschlagender Stimme: «Gegen Dekadenz und moralischen Zerfall, für Zucht und Sitte in Familie und Staat, ich übergebe dem Feuer die Schriften von Heinrich Mann, Ernst Gläser und Erich Kästner».[3] Und Kästner stand wenige Meter daneben in der Menge und sah zu: «Ich stand vor der Universität, eingekeilt zwischen Studenten in SA-Uniform, den Blüten der Nation, sah unsere Bücher in die zuckenden Flammen fliegen und hörte die schmalzigen Tiraden des kleinen abgefeimten Lügners», schrieb er später.[4] Eine junge Kabarettistin entdeckte ihn und rief: «Dort steht ja Kästner!». «Mir wurde unbehaglich zumute», schreibt Kästner. «Doch es geschah nichts.»

Die Gewöhnung bringt die Mehrheit zum Schweigen

Als die Menschenmassen ab 1933 Hitler zujubelten, die Fackeln der SA-Marschzüge nachts die Städte erhellten und Funk und Fernsehen die Tiraden der neuen Machthaber übertrugen, war es wohl zu spät, gegen die Mehrheit aufzustehen. Wer es dennoch wagte, Männer wie Dietrich Bonhoeffer oder Graf Stauffenberg, wurden sehr rasch verhaftet und ermordet. Ab 1933 war die Mehrheit in der Hand von Hitler. Dass Kästner 1933 auf dem Berliner Opernplatz schwieg und auch danach geschwiegen hat, ist verständlich. Der Kampf gegen Rassenhass, Antisemitismus und Nationalismus (kurz: gegen den Nationalsozialismus) wurde in den 20er Jahren geführt. Oder vielmehr: Er hätte in den 20er Jahren geführt werden sollen. Doch viele Deutsche sagten sich damals, die Nazis seien nicht so schlimm (oder die Kommunisten schlimmer), sie hätten ja zum Teil auch recht, man müsse sie verstehen und überhaupt.

Diese Argumentation kommt mir sehr bekannt vor. So redet Deutschland heute wieder über die AfD, so redet die Schweiz seit 30 Jahren über die SVP. Nein, es geht mir nicht darum, Nationalsozialisten, AfD und SVP in denselben Topf zu werfen. Es geht mir darum, dass rechtsnationale Parteien auch heute mit vielen Grenzverletzungen durchkommen, weil die Mehrheit schweigt. Und weil die Mehrheit schweigt, verschieben sich die Grenzen. An die Wahlplakate der SVP im aggressiven Stil der 20er Jahre haben wir uns in der Schweiz gewöhnt. An die aggressive Rhetorik der AfD gewöhnt sich Deutschland gerade. Und genau das ist gefährlich. Denn Gewöhnung bringt die Mehrheit zum Schweigen.

Wenn es nicht zur westlichen Kultur gehört

Urech sagt, die zehn Prozent Rassisten in der Gesellschaft wären kein Problem, wenn sich die schweigende Mehrheit ihren Rassismus nicht gefallen liesse. Wo findet Rassismus in der Schweiz heute statt? Darüber gibt der Auswertungsbericht 2018 der Eidgenössischen Kommission gegen Rassismus detailliert Auskunft: Nach der generellen Ausländer- und Fremdenfeindlichkeit ist Rassismus gegen Schwarze das am häufigsten genannte Diskriminierungsmotiv. Danach folgen Muslimfeindlichkeit und die Feindlichkeit gegen Menschen aus dem arabischen Raum.[5] Rassismus in der Schweiz richtet sich also am häufigsten gegen Schwarze, Muslime und Araber.

Im Aufschwung ist in der Schweiz vor allem die Muslimfeindlichkeit. Es ist wohl kein Zufall, dass die Burkainitiative in Umfragen derzeit hohe Zustimmungswerte findet. Laut einer Umfrage von Demoscope würden derzeit 63% der Schweizer Bevölkerung der Volksinitiative «Ja zum Verhüllungsverbot» zustimmen.[6] Nun kann man argumentieren, dass die Menschen in der Schweiz dagegen sind, dass Hooligans das Gesicht verhüllen dürfen. Dem ist aber nicht so. Laut Umfrage begründen 67% (!) der Befragten ihre Zustimmung zur Initiative damit, dass Burkas und Niqabs nicht zur westlichen Kultur gehören. Anders formuliert: Sie wollen die Kleidung von einigen Musliminnen verbieten, weil ihnen die Kleidungsstücke fremd sind.

Was man gegen die schweigende Mehrheit tun kann

Natürlich können Sie jetzt einwenden, dass Burkas und Niqabs tatsächlich nicht zur westlichen Kultur gehören, dass Islamisten tatsächlich eine Gefahr sind und dass sowieso die Schweiz mit dem Islam nichts am Hut hat. Aber genau das ist der Punkt: Rassismus tritt nicht da auf, wo die Menschen sich ähnlich und deshalb sympathisch sind. Rassismus tritt auf, wenn sich Menschen fremd sind, wenn sie nichts miteinander am Hut haben – und es deshalb einfach ist, das Fremde abzulehnen. Oder anders gesagt: Es ist vielleicht genau dann Rassismus, wenn es einem schwer fällt, für den oder die Betroffenen einzutreten. Deshalb schweigt in diesen Fällen die Mehrheit und lässt die Rassisten und Nationalisten gewähren. Das Richtige zu tun, damit man nicht zur schweigenden Mehrheit gehört, das ist nicht einfach. Es bedeutet oft, über den eigenen Schatten springen zu müssen. So schwierig es für Kinder auf dem Pausenhof ist, sich für den pickeligen, pummeligen Aussenseiter einzusetzen, so schwierig ist es in der erwachsenen Gesellschaft, sich für Muslime stark zu machen. Oder für Araber oder Burkaträgerinnen. Nötig ist es aber gerade dann, wenn es schwierig ist.

Und was kann man nun konkret gegen das Schweigen der Mehrheit tun? Das ist wohl einfach gesagt, aber schwierig getan: das Schweigen brechen. Es mag manchmal unangenehm oder auch peinlich sein – so gefährlich wie in den 20er Jahren ist es sicher nicht. Das bleibt aber nur so, wenn wir dafür sorgen, dass die schweigende Mehrheit nicht mehr schweigt.

Basel, 1. November 2019, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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Quellen

[1] Vgl. die Website von Urs Urech: http://www.urs-ure.ch/ueber-mich.html

[2] Informationen zur Podiumsdiskussion finden Sie hier.

[3] Wenn Sie Goebbels im Originalton anhören möchten, finden Sie hier ein Tondokument aus einer Rundfunkreportage über die Bücherverbrennung auf dem Berliner Opernplatz: https://www.dhm.de/archiv/ausstellungen/holocaust/audios/r2/11.mp3

[4] Im Vorwort «Bei Durchsicht meiner Bücher» zum Gedichtband «Kennst Du das Land, wo die Kanonen blühn?»

[5] Vgl. Auswertungsbericht der EKR: https://www.ekr.admin.ch/pdf/Medienmitteilung_Dosyra_2018_De.pdf

[6] Vgl. «Tages-Anzeiger», 14.10.2019: «Volk spricht sich laut Umfrage für Verhüllungsverbot aus»; https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/standard/volk-spricht-sich-laut-umfrage-fuer-verhuellungsverbot-aus/story/28261870

2 Kommentare zu "Die schweigende Mehrheit"

  1. Wenn die schweigende Mehrheit nicht mehr schweigt, wird sie zur schweigenden Minderheit. Wird es soweit kommen? „Man muss das Schweigen brechen“ las ich vorab. Der kann ja gut schreiben, dachte ich. Doch dann die Einsicht: „Das ist wohl einfach gesagt, aber schwierig getan: das Schweigen brechen.“ Die schwierige Abwicklung dessen wurde also eingesehen.
    Dieses Schweigen – ich glaube, es gibt da zwei Hauptäste:
    Das des einzelnen „Schweigers“: Wenn jemand eine Horde Vandalen sieht, die gerade daran sind, gesunde Efeuranken einer Mauer runterzureissen, um darauf – wie z.Z. überall in der Stadt zu lesen – „Rojava verteidigen“ aufzusprühen. Was soll ich da machen….? Ohne selbst Opfer dieser Täter zu werden? Oder es geht eine ältere Dame zitternd über den Fussgängerstreifen, sie ist auch bei Rot noch auf der Fahrbahn. Da ist es einfach, nicht zu schweigen und aus dem fahrenden Auto unschweigend auf den Missstand aufmerksam machen, wie neulich beobachtet. Trottet aber eine Gruppe männlicher, muskulöser Jugendlicher absichtlich bei Rot über die Strasse, schweigen viele von uns, um Sorge des Autos, respektive der noch heilen Autoscheiben und der Sorge um sich selbst wegen, auch ich. Weitere Einzelschweiger-Beispiele sind hier müssig aufzuzählen, da es nicht schwerfällt, und sich jeder selbst noch weitere zusammenreimen kann. Hielte man sich an die Parole „Schweigen brechen, Missstand aufzeigen“ wäre man ganz blitzartig in Gefahr, in Hass, in Angst um Heim und Hof. Und spätestens niedergeschlagen und misshandelt wäre man im Spital zum „ewigen Schweiger“ geworden, da Schädelbruch und Lähmungen einem im Handumdrehen ruhig stellen. Der „Weisse Ring“ – eine Opferhilfe-Stelle aus Deutschland, welche es so in der Schweiz nicht gibt, hat dazu mal eine interessante und eindrückliche (der Resultate wegen) Studie erstellt. Niederschmetternd – im wahrsten Sinne des Wortes.
    Und dann das Schweigen der Masse: Oft sind es politische Vorgänge, Wahlen oder Partien, welche Aufkommen und zu der die Bevölkerung nichts zu sagen hat, weil sie sich 1.) effektiv nicht damit befasst, 2.) weil sie keine Lust hat oder sich in aus 3.) aufgebauter sozialer Stellung acht nimmt. Man kennt es ja: Familientreffen = über Politik wird nicht geredet./in der Firma = Angestellte wollen sich wegen „Politischem“ nicht die Kollegen/Team verderben lassen. Absolut begreiflich. Aber auch 4.) Firmen/Geschäftsleute/CEO´s müssen da sensibel sein. Eine Bäckersfrau, welcher CVP-NR-Elisabeth-Schneider-Schneiter bei Ihrem „Wahlzmorge“ Gastrecht in ihrem Bäckereicafe gewährte („Zmorge mit Elisabeth“), beklagt sich nun über weniger Kundschaft. Sie hat etwas gelernt. Wahrscheinlich gehen nun einige SVP´ler, SP´ler usw. lieber zum Nachbarsbeck im Dorf…. Und ihr Minus in der Kasseüber die nächsten Monate/Jahre zahlt nun keine Elisabeth (CVP) mehr, die sitzt schon lange wieder über den 7 Bergen in Bern und „politisiert“. Finanzprobleme wie die Bäckersfrau wird sie dabei (fürstliche NR-Entlöhnung + Spesen + Kommissionsgelder) wohl keine kennen.
    Wahrlich, bei politischen Angelegenheiten schweigt die Mehrheit (Punkte 1-4) oft. Auf nächsten Samstag, den 2. November sind in Basel von Linksextremen grobe Demonstrationen angesagt. Mit der Nebenankündigung, man werde sich nicht an die vorgeschriebenen Regeln halten (Vornehm ausgedrückt). Die ganze Stadt weiss jetzt schon – Autos brennen, Scheiben klirren, Steine fliegen. Und die Herbschtmäss wird wohl auch beeinträchtigt. Doch wo ist der Aufschrei? Das „No“? Denn: Die Mehrheit – die schweigende –goutiert solches Treiben nicht. Schlussendlich wird es doch wieder so kommen, wie es immer kam: Man überlässt die (Drecks)Arbeit der Polizei; empört sich nachträglich darüber; der eine oder andere wird Leserbriefspalten füllen; und alles geht seinen gewohnten laschen Gang weiter.
    Der Erfolg der AfD oder einer SVP (wobei man die zwei Parteien so nie vergleichen kann – das sind ganz verschiedene Ligen) suche ich nicht bei der „schweigenden Mehrheit“. Das wäre zu einfach. Der Erfolg dieser Parteien zu stoppen liegt auch nicht darin, nicht mit ihnen zu reden. Wie sagte doch kürzlich in der Basler BZ ein gescheiter Kopf zum zur Zeit politisch durchdrehenden Deutschland: „Die AfD auszugrenzen, ist falsch“. Wenn Merkel nicht redet mit der 3. rsp. 2. –stärksten Kraft in Land, ist dies auch ein (schlechtes) Schweigen, wobei wir wieder beim Thema sind.
    Nein, der Erfolg der neuen Parteien liegt gerade darin, dass grosse Bevölkerungsgruppen eben NICHT mehr schweigen. Die Missstände im Ausländerwesen, die vollen Strafanstalten, die Spielchen im Asylwesen mit Ferien im Asylherkunftsland usw… Das Abhalten von eritreischen Partys mit dem eritreischen Staatschef in der Schweiz und zujubelnden und tanzenden Asylbewerbern, welche von dessen Politik angeblich „flohen“, die Nichtausschaffung von ausl. Straftätern, Mördern, Vergewaltigern usw…, der Fall „Carlos“ (Brain) in der Schweiz, welcher die Steuerzahler nun bald an die 2 Millionen SFR kostet – all DIES hat das SCHWEIGEN GEBROCHEN.
    Da sich keiner der etablierten Parteien dessen annimmt, z.B. in Deutschland, entstanden eben solche neuen Gebilde. Ein ganz natürlicher, demokratischer Vorgang.
    Der Krug geht zum Brunnen bis er bricht – in der Euro/CH-Migrationspolitik geschah dies, und die leisen Stimmen wurden laut. So, und dies ist durchaus nichts Falsches, sind sie halt – die Homo Sapiens.
    Abschliessend, wenn man die weltweite Sicht einnimmt, muss man feststellen, dass ja mehr als die Hälfte der Länder korrupt bis schwer korrupt sind. Schweigt man da nicht zur richtigen Zeit, sitzt auf den Mund bei politischen Aussagen, geht es ganz schnell an die Existenz und um das blanke Überleben.
    Da vom „Lehnstuhl Schweiz“ zu propagieren, in solchen Regionen unserer Erde aufzubegehren, Mut zu zeigen und das „Schweigen zu brechen“, ist einfach, billig und schon fast degoutant.
    Fazit (mich eingeschlossen): Es gibt Gründe, zu reden – es gibt aber sehr gute Gründe zu schweigen.

  2. Was hier als „Die schweigende Mehrheit“ bezeichnet ist, scheint mir (das Produkt oder die Ursache: was ist das Huhn und was das Ei?) einer unbewusst kollektiv organisierten Werte- und Verantwortungslosigkeit zu sein. Wo alle scheinbar frei aber eigentlich gefangen sind, gierig und rücksichtslos zu tun oder zu lassen, was und wie sie es wollen. Und läuft es schief, kann niemand etwas dafür. Denn wer es nicht wissen will, muss es nicht wissen: So einfach geht das.

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