Präsident Trump: Die Medien sind schuld

Publiziert am 11. November 2016 von Matthias Zehnder

In den letzten Tagen haben die Medien viele Gründe aufgeführt, warum Donald Trump trotz Lügen, Hass und Pöbeleien Hillary Clinton besiegt hat. Bloss sich selbst haben sie ausgespart. Denn am Grosserfolg von Donald Trump sind ganz zuvorderst die Medien selber schuld. Konkret: die Journalisten. Eine Nachwahl-Medienschelte.

PDF_ButtonIn Dollars hat Hillary Clinton ihren Kontrahenten deutlich übertrumpft: Drei Viertel der Wahlwerbung im amerikanischen Fernsehen in der Gesamthöhe von 342 Millionen Dollar stammten aus dem Clinton-Lager und warben für Hillary – oder gegen Trump. Donald Trump selbst warb nur gerade für 44 Millionen Dollar im Fernsehen – das entspricht gerade mal einem Anteil von 13 Prozent der TV-Werbeausgaben.

Wie konnte es sein, dass bei diesem riesigen Unterschied der Werbebudgets am Schluss Trump und nicht Clinton ins Weisse Haus einzieht? Der Grund ist der redaktionelle Teil der Medien: Die Journalisten haben viel häufiger über Trump berichtet als über Clinton. Schön während des Vorwahlkampfs, als die beiden Parteien ihre Kandidaten kürten, brachte es Donald Trump im Fernsehen auf mehr Sendezeit als alle 17 anderen republikanischen Kandidaten zusammengenommen! Im eigentlichen Wahlkampf ging es genauso weiter.

Die Journalisten sind schuld

Im März 2016 berichtete die New York Times, Trump habe bereits Berichterstattung im Wert von zwei Milliarden Dollar eingeheimst. Damals stand das entsprechende Konto von Hillary Clinton bei 746 Millionen Dollar. Allein im Februar 2016 belief sich die redaktionelle Präsenz von Trump auf einen rechnerischen Gegenwert von 400 Millionen Dollar. Nicht die Werber haben Donald Trump zum Weissen Haus verholfen, sondern die Journalisten.

Earned Media nennen die Amerikaner diese redaktionelle Präsenz – übersetzt also etwa: verdiente Medialeistung. «Verdient» hat sich Trump diese Leistung vor allem mit zwei Methoden: durch rüpelhafte Twittermeldungen über sein Twitterkonto @realDonaldTrump und durch rüpelhafte Aussagen bei Ansprachen. Beides, Twittermeldungen und Ansprachen, wurde von den klassischen Medien jeweils sofort ausgeschlachtet. Trump war sich dessen sehr bewusst. Angesprochen auf seine tiefen Werbeausgaben sagte er in einer Talkshow, solange die Journalisten so häufig über ihn berichteten, müsse er nicht mehr werben.

Beschimpfte Medien berichten brav

Die Intensität der Berichterstattung ist auch deshalb bemerkenswert, weil Donald Trump die Medien an seinen Veranstaltungen ständig beleidigte und beschimpfte. Die Journalisten wurden in den Hallen hinter Gitter gesperrt, sie wurden angepöbelt und bei ihrer Arbeit behindert. Statt den Rüpel totzuschweigen, berichteten die gescholtenen Medien noch häufiger über Trump.

Warum ist das so? Warum konnte Trump in den Medien dermassen durchmarschieren? Wie konnten Journalisten, die doch der rationalen Aufklärung verpflichtet sein sollten, zum Steigbügelhalter für einen mehr oder weniger faschistoiden Präsidenten werden? Einen Mann, dessen Aussagen laut Politifact zu 70% absoluter Blödsinn, kompett falsch oder mehrheitlich falsch sind?

Es geht um die Aufmerksamkeit

Der Grund ist die Art und Weise, wie Medien heute funktionieren. Früher, bevor es Internet und Kabelfernsehen gab, hatten die Menschen nur sehr wenig Auswahl, welche Zeitung sie lesen oder welchen Fernsehsender sie sehen wollten. Die Tageszeitung, das war halt die Zeitung, die man jeden Morgen las. In der Schweiz konnte man einen Deutschschweizer Sender empfangen und auch das erst ab 18 Uhr. Man konsumierte, was angeboten wurde. Es war, wie in einer Herberge mit Vollpension. Egal, was der Wirt Dir vorsetzt, Du isst, was auf den Tisch kommt.

Dann kamen Internet und Glasfaser, Kabel- und Satellitenfernsehen. Heute ist das Medienangebot gigantisch. Das Wohnzimmer der Menschen hat sich in einen riesigen Mediensupermarkt verwandelt. Es gibt keinen übellaunigen Wirt mehr, der einem einen Teller vor die Brust knallt. Man kann sich nach Herzenslust bedienen, da eine Olive vom Brötchen klauben, hier eine Schokorose von der Torte knabbern. Und das Beste daran: Der Mediensupermarkt verlangt einmal Eintritt in Form von Internet- oder Kabelnetzgebühren, danach ist alles, was man konsumiert, gratis. Die Medienangebote in den Regalen des Supermarkts kämpfen deshalb mit harten Bandagen um das wertvollste, was der Kunde zu bieten hat: seine Zeit. Seine Aufmerksamkeit.

Die Regel lautet: Bring das Aussergewöhnliche

All die Medien kämpfen also um unsere Aufmerksamkeit. Wie geht das? Wie holt ein Medium unsere Aufmerksamkeit? Das wichtigste Mittel, um Aufmerksamkeit zu erlangen, heisst: Kontrast. Auf einer schwarzen Fläche wird ein weisser Fleck unsere Aufmerksamkeit bekommen. In einer stillen Kirche das Kinderlachen. An einer Pornomesse die Nonne. Kurz: das Aussergewöhnliche.

Dieses Aussergewöhnliche ist nicht immer das Relevante. Das Seite-3-Girl im «Blick», siamesische Meerschweinchenzwillinge im Zolli, ein Schulbub im Dorf, der seiner Lehrerin die Hand nicht geben will – das alles ist viel weniger relevant als die Klimaerwärmung. Dennoch werden die meisten Medienkonsumenten sich zuerst diesen Meldungen zuwenden. Aufmerksamkeit dank Kontrast.

Monstrosität als Programm

Donald Trump hat mit seiner Monstrosität, mit seinen Tabuverletzungen, seinen hässlichen Ausfällen gegen Frauen, Latinos oder Veteranen immer wieder für Aufmerksamkeit gesorgt. Und er hat sie bekommen. Im Höchstmass. Die Medien haben seine vulgären Sprüche mit bigottem Erschaudern ausgewalzt – und sich an den Klicks und Quoten erfreut, die Trumps Tiraden zuverlässig brachten.

Wir kennen dieses Phänomen in der Schweiz. Das Phänomen Blocher funktionierte genauso. Heute reiten Roger Köppel und teilweise auch Markus Somm auf dieser Erfolgswelle. Was die sagen, regt auf – das Resultat sind Klicks und Quoten. Auch in der Schweiz ist der grosse Erfolg populistischer Politiker das Resultat einer auf Aufmerksamkeit reduzierten Publizistik.

Klick-Journalismus fördert Populismus

Natürlich ist das selten Absicht. Journalisten können denn auch meistens erklären, warum Blocher und heute Köppel so häufig in den Medien sind. Sie seien als Anti-Mainstream-Figuren relevant, als Anführer der grössten Partei wichtig. Die Wahrheit ist viel simpler: Der Erfolg solcher Reizfiguren ist systemimmanent. Wenn eine Story viele Klicks erhält, wird sie höher gehängt auf der Website und sie wird weiterverfolgt. Themen, denen man ihr Klick-Potenzial ansieht, werden von Anfang an auf mehrere Folgen hin produziert. Das ist das Uralt-Boulevard-Rezept. So kommt es zur Handschlag-Serie, zur Burka-Serie – oder zur Dauerpräsenz von Trump.

Der Erfolg von Donald Trump in den USA oder von Roger Köppel in der Schweiz ist deshalb erst der Anfang. Der Populismus ist die natürliche Schwester einer Klick-orientierten Medienmechanik. Rüpelpolitiker und Boulevardjournalismus leben in einer natürlichen Symbiose. Solange Journalismus von Aufmerksamkeit lebt, wird das so bleiben. Schon das allein ist Grund genug, in der Schweiz eine gebührenfinanzierte SRG zu erhalten – und die Ursache dafür warum Köppel, Rickli und Konsorten so erbittert dagegen ankämpfen.

Was können wir tun?

Das Plädoyer bleibt seit über 200 Jahren dasselbe: Aufklärung, und zwar so, wie Immanuel Kant sie versteht, also als Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Darin stecken drei Aufforderungen:

  • Denken statt Klicken: bediene Dich Deines Verstandes
  • Haltung statt Unterhaltung: sei nicht zu faul dafür
  • Verantwortung statt Verführung: lass Dich nicht verführen

Und unterstütz Medien und Journalisten, die nicht bloss auf den schnellen Klick aus sind.

Die Politik macht Lügen lange Beine

5 Kommentare zu "Präsident Trump: Die Medien sind schuld"

  1. Am Anfang standen Trump und Twitter. Trump beherrscht die Klaviatur der 140-Twitter-Zeichen-Botschaften wie kaum einer. Mit seinen Kürzest-Vorschlägen in den Social Media hatte er bereits den Vorwahlkampf befeuert. Seine Tweets setzten sich unter Gleichgesinnten bereits damals unendlich fort. Trump und Twitter wurden unterschätzt. Kommt hinzu, dass die klassischen Medien, so sie denn in den USA überhaupt noch existieren und ihre Reflexions-Aufgabe wahrnehmen können, in diesem Kampf auf verlorenem Posten stehen. Erst der Niedergang der klassischen Medien machte Trump möglich. So gesehen sehe ich die Schuld weniger bei den Journalisten.

  2. „Schuld“ (welch´Wort) sind nicht die Medien und Journalisten, so wichtig sind sie nun auch wieder nicht. „Schuld“ ist das tiefe Misstrauen, Unbehagen und Unverständnis, welche die jetzige Polit-Elite (CH: Classe politique) in der Bevölkerung (weltweit) schuf.
    “Make the world a better place”; jetzt kann es wahr werden. Er ist demokratisch gewählt worden, der offizielle Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei und neuer Präsident der USA, Donald Trump. Ich denke, anstatt zu schimpfen+schelten, z.B. Riniger-Presse: Trump-das Scheusal; Francoise Hollande tweetet wörtlich (sorry) “Je dois vomir” (seine Rechnung erhält er dafür am nächsten Wahltag) sollte mann besser ÜBERLEGEN, WARUM ES SOWEIT KAM. Weil die Regierenden dem Volk das Gefühl geben, sie nicht ernst zu nehmen. Die Regierenden geben nichts der stummen Mehrheit, dem Heer der Namenlosen in den endlosen Weiten des Landes, den Coiffeusen, den Stahlarbeitern, den Lastwagenfahrern, den Hausfrauen, den Metzgern, den Malermeistern, den Arbeitslosen, den Verteranen, den Kellnern und den Kindergärtnerinnen, kurz der Mehrheit der Leute, die nun laut geworden sind. Weil die Regierenden miese Aussenpolitik machen (Ergebnis = die Welt brennt), weil die Regierenden sich bald mehr auf internationalem Parkett aufhalten wie im und fürs eigene Land dazusein. Ja, es ist das Ende einer Meinungsaufzwing-Epoche, des Fernsehen, der Zeitungen, der Intelektuellen, der Journalisten. Social-Media ungeschminkt worldwide setzt sich durch, 1:1 live, die Welt ohne Beschönigungsmedia. Das abgehobene und verfilzte Establishment, welches die Globalisierung und Migration als Segen verkaufen will, wurde fulminant zurückgestutzt. Den „Unterentwickelten“ + „Unterprivilegierten“, auf welche die sektiererische + abgehobene Feudalelite der Welt mit spitzen Fingern zeigt (Mittelalter reloadet), ist der Geduldsfaden gerissen. Auch sie wollen etwas vom Leben haben, nicht nur bei den ewigen Glanz+Gloria-Pop-Kultur-Partys an West- + Ostküste Zuschauer sein. „Die Leute als Hinterwäldler zu verlachen, wie es Hillary Clinton getan hat, ist arrogant und ein riesengrosser Fehler“ sagt heute Freitag (zu spät) CH-SP-Nationalrat Cedric Wermuth in einem CH-Newspaper.
    Zuversichtlich + vielversprechend daher die Message im allerersten Tweet von Donald nach der Wahl: „Es war so ein schöner und wichtiger Abend! Der vergessene Mann und die vergessene Frau werden nie wieder vergessen werden. Wir werden alle wie niemals zuvor zusammenrücken“.
    Denn: Amerikaner wie Mary Black, Diego Brown und John White haben die Wahl entschieden. Das ist ein Glücksfall für die Demokratie! Nicht die Wall Street. Nicht die Börsen-Heuschrecken. Nicht Sting und Michael Moore. Nicht die Demoskopen. Nicht die Medien in den USA und Europa. Nicht Mr. Zuckerberg. Nicht „Sternchen“ wie Lady Gaga oder Cher, nicht „Stars“ wie Robert de Niro, der zur demokratischen Wahl „hochstehend“ sagte (wiederum sorry), er möchte Trump „eine reinhauen“.
    Obacht: An alle Schwarzmaler und Weltuntergangshysteriker: Abwarten; Trump wird ein guter Präsident. Er wurde demokratisch gewählt, mit einer klaren Mehrheit – auch denen das nicht passt gilt müssen es akzeptieren. Amerika braucht die Kommentare und Ermunterungen der Europäischen Politiker, einschliessllich den von unserm Herrn BR Burkhalter, nicht. Amerika wird mitunter enorm unterschätzt. Dieses Land ist keineswegs am Boden – im Gegenteil, keine andere Nation erfindet sich stets derart neu – auch positiv.
    Interessant auch: Was die Vorhersagen der Umfrageinstitute in den USA angeht kann ich nur feststellen, dass auch dort, analog des GfS von Claude Longchamp in der Schweiz, versucht wird im Vorfeld der Wahlen und Abstimmungen die Stimmung der Bürger, in die für sie erhoffte Richtung zu lenken. Schön hat’s auch in Amerika nicht geklappt!
    Ins gleiche Kapitel gehört: Es ist erstaunlich, wie die Medien Mühe haben, Clintons Niederlage einzugestehen. Oder sind es doch eher die Eliten, die Mühe haben? Das Volk scheint froh zu sein, dass Hillary nicht gewonnen hat, dem Weltfrieden zu liebe. Prima, denn keiner kann´s so gut mit Putin wie Donald.
    Ja, die Medien… Die Medien wollten ihre Macht ausspielen und haben dabei nicht gemerkt, dass ihre einstige Macht nicht mehr so von Bedeutung ist.
    Inhaltlich ist sein Programm voll o.k., er will die USA wieder inländisch aufblühen lassen. „Make America great again“. Und nicht mit irgendwelchen Eroberungsplänen wie es Obama vorgemacht hat. Das heisst, dass vielleicht ausländische Importwaren deutlich höher mit Zollgebühren belastet werden. Oder die Einwanderung deutlich eingeschränkt wird. Und wenn er die verlotterte US-Infrastruktur modernisieren will ist das nur gut so, davon können die meisten nur proftieren. Für Europa war der Wahltag ein guter Tag. Ein schlechter Tag für das EU-Gebilde. (=nicht das selbe/nicht verwechseln).Auch wenn sich dies zum jetzigen Zeitpunkt nur wenige vorstellen können. Kein TTIP-Abkommen zwischen USA und Europa, bei dem die grossen Konzerne Gewinne einstreichen und die kleinen Produzenten und einfachen Bauern links und rechts vom „grossen Teich“ weggefegt werden.
    Die Zukunft wird zeigen, dass wir alle so glücklich sein können, mussten die überheblichen, narzistischen Establishment-Demokraten und die Globalisierer den Heimweg antreten.
    Politiker weltweit seit gewarnt! Die nächste Wahl kann die letzte sein, wenn ihr euch nicht um den kleinen Mann bemüht und eure Demut vor diesem zeigt.

  3. Die Schuldzuweisung an die Medien oder gar direkt an die Journalisten greift zu kurz. Natürlich ist es wichtig, wovon wir tagtäglich bombardiert werden, aber auch unter einem Bombardement geschmackloser Verläumdungen, Fehlmeldungen und Verführungen ist es noch immer möglich selbst zu denken. Der Überbringer der Meldung, sei sie verlogen, verbogen, reisserisch oder neutral, war schon immer der Schuldige. Die Frage müsste heissen, weshalb grosse Teile der Bevölkerung einer Verrohung unserer Kultur erliegen und sich von faden Versprechungen verleiten, ja verführen lassen.
    Eine Kultur, welche sich mehrheitlich auf künstlich erzeugten Konsum stützt, eine Politik, welche von links bis rechts nichts Wichtigeres sieht als Wachstumssteigerungen in einer begrenzten Welt, eine Politik welche Bildung als höchstes Gut darstellt und Wissen als unseren einzigen Rohstoff, gleichzeitig aber beim Bildungsbudget spart, führt unweigerlich zu einer Fehlleitung und damit zur Oberflächlichkeit und Verrohung.
    Wir müssten bereit sein, der Bildung den Stellenwert einzuräumen, den wir zum Beispiel der Mobilität oder dem Weihnachtsgeschäft und vielen anderen Sparten gewähren. Wir müssten die Sensorien unserer Kinder, Schüler, Studenten schärfen, denn sie sind unsere Zukunft, sofern uns überhaupt an einer Zukunft gelegen ist.

  4. Clinton und Trump habe beide die Demokratie besiegt. Jede/r auf ihre/seine Art – und in gewisser Weise gemeinsam. Substanziell gewonnen oder verloren ist nichts und hat niemand. Ist auch nicht wirklich möglich in einer Demokratie, die immer mehr wie ein Penaltyschiessen funktioniert: Irgendwann geht irgendwie und irgendwo einer mehr rein. Ausgegorene Argumente und erhärtete Fakten spielen kaum eine Rolle. Im Kampf um die Mehrheit ist das Know-how auf die Stammhirne beschränkt. Ob es Trump gelingt, enorm divergierende Interessen auf diesem Weg zu einem national oder gar global Ganzen mit ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltiger Wirkung zu vernetzen?
    Die Demokratie ist tot. Es lebe die Vielfalt. Und: Den Staat braucht selbst ein Volk von Teufeln (Otfried Höffe, 1988).

  5. Jetzt, da sich die Aufregung über das „Wunder“ (im positiven wie im negativen) über Trump bei mir gelegt hat, noch ein Nachtrag zu den Medien: Entweder sind sie total unwichtig geworden (wurden total überschätzt) oder wenn sie konsumiert wurden, nimmt deren Meinungseinfluss total ab. Denn, ja – er hatte mehr Sendezeit – aber was für welche: Alle Medien waren gegen ihn, New York Times steigerte sich von Ausgabe zu Ausgabe in eine Anti-Trump-Verbissenheit, der grosse CNN nennen die Amis nur noch Clinton News Network, wenn in der Tagesschau beide Kandidaten als Hintergrundbild des Sprechers kamen, war überall ein helles, strahlendes Foto von Clinton zu sehen und ein düsteres, grimmig-dreinschauendes von Trump. Manchmal wurde auch nur seine Augenpartie gezeigt, wie beim Tatort-Intro ein Verbrecher. Ausser Fox waren alle Medien gegen ihn. In Europa dasselbe. Spiegel: Es ist 5 vor Trump. Nach der Wahl Spiegel gross: Das Ende der Welt, Spiegel klein: So wie wir sie heute kennen. Bild: Schlimm, FAZ, Welt usw. dito, ARD, ZDF in Talks 3 gegen Trump, einer dafür usw…
    Das war seine Sendezeit. Das war unfaire Sendezeit. Die Saat ging nicht auf. Wieso? Hinterfragen, Krise bei den Journis, weil sie entweder unwichtig wurden oder sie mit ihrer Schreibe nicht mehr beeinflussen können?
    M. Somm, Chefredaktor einer baslerischen Zeitung schrieb letzthin: Der Berufsstand der Journalisten schafft sich selbst ab. Anstelle über die Befindlichkeit der Welt zu schreiben, schreiben sie immer mehr über die Befindlichkeit von ihnen selbst. Das sei eine kleine Welt. Er hat recht.

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