Die grosse Krise des Vertrauens

Publiziert am 17. September 2021 von Matthias Zehnder

Ein Punkt verblüfft mich immer wieder in dieser Pandemie: dass Menschen, die keinerlei medizinische Ausbildung genossen haben, besser Bescheid wissen wollen über das Virus als Virologen, Epidemiologen oder Immunologen. Sie glauben schlicht nicht, was Fachleute sagen. Wie kommt es, dass ausgerechnet in einer medizinischen Krise manche Menschen ihrem Nachbarn eher glauben als ihrem Arzt? Dass die Facebook-Bekanntschaft mehr Vertrauen geniesst als die Virologin? Offensichtlich gibt es eine grosse Gruppe von Menschen, die kein Vertrauen haben in die Wissenschaft, in Institutionen – und in die Medien. Warum nur? Auf der Suche nach dem verlorengegangenen Vertrauen.

Es ist nicht bloss ein Bauchgefühl, Studien bestätigen immer wieder, dass das Vertrauen vieler Menschen in die Institutionen, in die Wissenschaft und in die Medien schwindet. Eine der umfangreichsten Studien in Sachen Vertrauen ist das «Edelman Trust Barometer»: Seit 21 Jahren untersucht die Studie jedes Jahr, wie viel Vertrauen Menschen in 28 Ländern haben, wie es um das Vertrauen dieser Menschen in Regierungen, Unternehmen, Medien und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) steht. Ein Resultat aus der aktuellen Studie von 2021: 61 Prozent der Menschen finden, dass die Medien keinen guten Job machen. 59 Prozent der Befragten sagen sogar, dass Journalisten und Reporter die Menschen absichtlich durch falsche und übertriebene Informationen in die Irre führen wollen. 57 Prozent gaben an, dass sie Informationen, die sie spannend finden, gern weiterverbreiten. Aber nur ein Fünftel dieser Menschen überprüft die Informationen vor dem Weiterleiten.

Das Edelman Trust Barometer 2021 spricht deshalb von einer «Epidemie von Fehlinformationen», die ein weitverbreitetes Misstrauen gegenüber gesellschaftlichen Institutionen und Führungskräften auf der ganzen Welt zur Folge habe. Die Studie diagnostiziert eine «grassierende Infodemie», ja einen «Informationsbankrott». Was es noch schwieriger macht, das verlorene Vertrauen wieder aufzubauen. Dabei haben vor allem die Medien vertrauen verloren. Trotz aller Kontroversen rund um Covid-19 und die Impfung hat die Wissenschaft in der Schweiz Vertrauen gewonnen. Das ist zumindest das Resultat des Wissenschaftsbarometers Covid-19-Edition der Universität Zürich. Laut dieser Studie hat das Vertrauen, das Schweizerinnen und Schweizer der Wissenschaft entgegenbringen, 2020 leicht zugenommen. 

Die härteste Währung der Welt

Vertrauen ist, gerade in der digitalen Welt, extrem wichtig. Es ist, wie Arnd Zschiesche schreibt, «die härteste Währung der Welt». Aber was ist Vertrauen eigentlich genau? «Wer Vertrauen erweist, nimmt Zukunft vorweg», schreibt Niklas Luhmann in seinem Buch über Vertrauen. Nina Elvira Steindl schreibt deshalb, Vertrauen sei eine Strategie, «mit der ungewissen, unkontrollierbaren Zukunft umzugehen». Luhmann folgert, ohne Vertrauen könnte der Mensch nicht leben, könnte er morgens nicht einmal das Bett verlassen. Dabei findet Vertrauen in einem seltsam undefinierten Zwischenbereich statt. Wer etwas sicher weiss, braucht kein Vertrauen, weil er es ja weiss. Ist etwas ganz und gar unsicher und ungewiss, ist Vertrauen auch nicht am Platz. Vertrauen ist also eine Art Vorschuss für die Zukunft. Das schlägt sich auch sprachlich nieder: So sagen wir, dass wir jemandem unser «Vertrauen schenken». Ein Geschenk ist kein austarierter Handel. Das Kind, das von der hohen Mauer seiner Mutter oder seinem Vater in die Arme springt, kann nicht wissen, ob es gehalten wird. Es glaubt daran: Es schenkt seinen Eltern das Vertrauen. Es ist eine aus Erfahrung aufgebaute Hoffnung. Ohne jegliche Hoffnung könnten wir, wie Niklas Luhmann es beschreibt, nicht einmal das Bett verlassen.

So viele Quellen, so wenig Vertrauen

In der digitalen Welt verschenken wir dieses Vertrauen auf zuweilen seltsame Art und Weise: Manche Menschen vertrauen ihrem Facebook-Freund mehr als der Virologin, der Zufallsbekanntschaft im Onlinechat mehr als dem eigenen Arzt. Warum ist das so? Warum kommt es zu dieser «Infodemie», von der im «Edelman Trust Barometer» die Rede ist? Eigentlich ist das doch paradox: Noch nie hatten wir so einfachen Zugriff auf so viel Wissen wie heute. Wer ein Wort nicht versteht, kann es auf seinem Handy oder am Computer jederzeit nachschlagen. Studien, wissenschaftliche Artikel, Lehrbücher stehen jederzeit online zur Verfügung. Für eine Vorschau oder eine Zusammenfassung muss man dabei nicht einmal bezahlen. Es wäre also einfach, sich darüber zu informieren, was ein Virus ist, warum mRNA so rasch zerfällt und was es mit der Immunabwehr in der Schleimhaut auf sich hat. Und trotzdem leiden wir unter einer Krise des Vertrauens in die Wissenschaft. Warum nur?

Das gilt auch für die Medienwelt: Noch nie war die Medienvielfalt so gross. Meine Eltern hatten eine Tageszeitung abonniert und hörten Radio DRS – das «Rendezvous am Mittag» und das «Echo der Zeit». Mehr war da nicht, weil es nicht mehr gab. Verglichen damit ist die Medien- und Informationspalette, die uns heute zur Verfügung steht, gigantisch. Dutzende von Radio- und Fernsehsendern, Zeitungen in gedruckter und elektronischer Form und jede Menge Informationsformate als Podcast und in den sozialen Medien machen es geradezu schwer, sich nicht zu informieren. Und trotzdem schwindet das Vertrauen in die Medien. Warum nur?

Drei Gründe für die Vertrauenskrise

Ich sehe drei Gründe, die zu der Vertrauenskrise führen, in der wir stecken. Der erste Grund hat mit einer Schwester des Wortes «Vertrauen» zu tun: mit der «Vertrautheit». Vertrauen und Vertrautheit sind eng miteinander verknüpft. Blindes Vertrauen ist selten. Im Normalfall schenke ich mein Vertrauen Menschen oder Institutionen, mit denen ich vertraut bin. Deshalb könnte gerade die Explosion der Kanäle mit dem Schwinden des Vertrauens zu tun haben: Die Zahl der Kanäle hat so rasch zugenommen, dass viele Menschen mit kaum einem Kanal mehr vertraut sind. Sie hatten noch gar keine Gelegenheit, eine Beziehung aufzubauen mit den neuen Medien. Vielleicht verändert sich die Welt für manche Menschen zu rasch, als dass sie Gelegenheit gehabt hätten, Vertrauen aufzubauen. In seinem Buch weist Arnd Zschiesche auf einen zentralen Aspekt hin: Vertrauen braucht Zeit. Und diese Zeit fehlt vielen Menschen in einer sich immer rascher verändernden Welt – zumal in einer Krise wie der Pandemie.

Auch der zweite Punkt hat mit dieser Veränderung zu tun: Vertrauen muss ich da haben, wo ich etwas nicht weiss. Nun kann ich noch so schnell lesen und lernen – der Teil des Wissens, den ich nicht kenne, wird immer rascher immer grösser. Denn das Wissen der Menschheit wächst immer schneller, der Zeitraum, in dem sich das Wissen der Menschheit verdoppelt, wird immer kürzer. 1950 waren es 50 Jahre, 1980 sieben Jahre, 2010 knapp vier Jahre. Experten schätzen, dass sich das Wissen mittlerweile innert weniger Monate verdoppelt. Das gilt auch und gerade für die Medizin. Dabei werfen neue Erkenntnisse manchmal bisheriges Wissen über den Haufen, das ist das Wesen der Wissenschaft, wir haben es in der Pandemie einige Male erlebt. Dass das Virus sich über Aerosole verbreitet und nicht nur über Tröpfchen, haben Wissenschaftler erst mit der Zeit herausgefunden, – es hat unter anderem dazu geführt, dass wir heute Masken tragen. Zu Beginn der Pandemie war das noch nicht bekannt, entsprechend lauteten die Empfehlungen anders. Viele Menschen haben Mühe mit einer Wissenschaft, die sich ständig selber hinterfragt und bestehende Erkenntnisse immer wieder revidiert – sie schenken der Wissenschaft deshalb kein Vertrauen mehr.

Der verflixte Verfügbarkeitsfehler

Der dritte Punkt betrifft die Medien: Sie berichten in aller Regel nicht über das, was normalerweise der Fall ist, sondern über das Aussergewöhnliche, ja Sensationelle. Kein Medium berichtet über ein Flugzeug, das sicher gelandet ist, dagegen wird über jeden Flugzeugabsturz irgendwo auf der Welt jederzeit berichtet. Wir haben also wenig Informationen über sicher gelandete Flugzeuge und viele Informationen über abgestürzte Flugzeuge. Die Folge ist der sogenannte Verfügbarkeitsfehler: Wir schätzen aufgrund der einseitig verfügbaren Informationen die Welt falsch ein. Nun gilt das natürlich nicht nur für Flugzeuge, sondern für alle Themen. Von den Millionen von Impfungen, welche die Geimpften vor schweren Erkrankungen bewahrt haben, erfahren wir meist nichts, wir lesen lediglich Nachrichten über Geimpfte, die trotz Impfung schwer erkrankt oder sogar verstorben sind, weil das sensationell ist. Sie sehen das Prinzip: Die Medien führen systematisch zu einem Verfügbarkeitsfehler in beliebigen Themenbereichen, weil sie nie über das Normale, sondern immer über das Aussergewöhnliche, ja Sensationelle berichten. Man könnte etwas überspitzt sagen: Die Medien berichten nicht über die Welt, sondern nur über ihre Ränder. Das gilt auch für die politische Welt: Die politische Mitte findet in den Medien weniger Niederschlag als die extremen Ränder der Politik, die Polteri und Stürmi, die Linksaussen und die Rechtsaussen. Die Folge davon ist ein doppelter Vertrauensverlust: Zum einen verlieren viele Menschen das Vertrauen in die Welt, weil die ja so extrem zu sein scheint, zum anderen verlieren sie das Vertrauen in die Medien, weil die über die normale Welt, die jedermann erlebt, kaum je berichten, sondern immer nur von den sensationellen Fehlern an den Rändern. 

Paradoxe Folgen

Die Folgen des Vertrauensverlusts in die Medien sind paradox: Im Zweifelsfall vertrauen die meisten Menschen ihren Freunden und Bekannten. Also Menschen, die sie kennen, mit denen sie eine gemeinsame Vergangenheit teilen. Genau da ortet Nina Elvira Steindl aber ein grundsätzliches Problem: Sie spricht von der «Entpersonalisierung gesellschaftlicher Strukturen im Kontext moderner Gesellschaften». Anders gesagt: Auch Bekanntschaften werden digital. Das Resultat sind «Freunde» (in Anführungszeichen) auf Facebook, Twitter oder Instagram. Abgesehen von jener Handvoll Menschen, die ich auch in der realen Welt kenne, sind das natürlich keine Freunde. Es sind oberflächliche Onlinebekanntschaften, die wir in Ermangelung eines anderen Wortes «Freunde» nennen. Leider sind dabei nicht nur die Wörter gleich, viele Menschen reagieren auf die Onlinebekanntschaften auch ähnlich wie auf reale Freunde. Vielleicht ist die Digitalisierung der Beziehungen zu schnell erfolgt, als dass sich unser evolutionär geprägtes Verhalten in Bezug auf persönliche Beziehungen hätte daran anpassen können. Die Folge davon ist, dass unsere Gehirne die Online-«Freunde» gleich behandeln wie die realen Freunde – und sie mit einem ebenso grossen Vertrauensvorschuss ausstatten. 

So kommt es, dass es viele Menschen gibt, die einem Facebook-«Freund» eher glauben als ihrem Arzt oder ihrem Apotheker aus Fleisch und Blut – und nicht merken, dass dieser Facebook-«Freund» eine digitale Fälschung einer russischen Troll-Fabrik oder sonst ein Onlinebetrüger ist. Wir sind nun mal darauf programmiert, unseren Buddies mehr Glauben zu schenken als Berufsleuten, denen wir meist auch Eigeninteressen unterschieben. 

Schritte aus der digitalen Welt

Was tun? Wie kommen wir aus dieser Vertrauenskrise wieder heraus? Als intellektueller Bücherleser neige ich dazu, als Erstes zu empfehlen, Bücher zu lesen und sich online direkt zu informieren. Ein Blick in entsprechende Studien zeigt jedoch, dass es um die Lesekompetenz der Schweizerinnen und Schweizer im Durchschnitt nicht allzu gut bestellt ist und das vor allem Menschen mit schwächerer Bildung kaum in der Lage sind, sich selbstständig durch Wissen in Form von Texten durchzuackern. Es ist deshalb wichtig, dass sich alle Medien der Weltverzerrung bewusst werden, für die sie mit der Konzentration auf die sensationellen Ränder der Welt sorgen. Dass sie bewusst und systematisch auch über die Welt zwischen diesen Rändern berichten und das auf konstruktiv-informierende Art und Weise. Das mag nicht ganz so gute Klickzahlen geben, auf die Länge schafft es aber deutlich mehr Vertrauen – und deshalb auch eine deutlich treuere Nutzerschaft.

Es ist zum anderen wichtig, dass wir bei aller Digitalisierung und Virtualisierung uns nicht ganz ins Internet verabschieden, sondern reale Begegnungen mit realen Menschen suchen. Gerade das war in der Pandemie zuweilen schwierig und ist es, etwa an den Universitäten, weiterhin. Ich glaube, wir müssen unsere Bildschirme irgendwann wieder ausschalten und uns ganz den Menschen in unserem realen Umfeld zuwenden. Deshalb mache ich das jetzt auch. Für heute wenigstens.

Basel, 17. September 2021, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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Quellen

Bild: © KEYSTONE/PETER KLAUNZER

Daniel J. Edelman Holdings, Inc. Edelman Trust Barometer 2021. [https://www.edelman.com/sites/g/files/aatuss191/files/2021-03/2021%20Edelman%20Trust%20Barometer.pdf; 17.9.2021].

Desjardins, Richard (2014): Rewards to skill supply, skill demand and skill match-mismatch. Lund University.

Gloyna, Tanja (2017): Vertrauen. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. doi:10.24894/HWPh.4631. [10.24894/HWPh.4631; 17.9.2021].

Hartmann, Martin (2020): Vertrauen – Die unsichtbare Macht. Frankfurt am Main: S. Fischer Verlag.

Luhmann, Niklas (2014): Vertrauen. Stuttgart: Lucius & Lucius Verlagsgesellschaft. [; 17.9.2021].

Lux, Heidemarie (2017): Regulierter Wissenstransfer in der Medizin. In: Bayerisches Aerzteblatt. München. [https://www.bayerisches-aerzteblatt.de/inhalte/details/news/detail/News/regulierter-wissenstransfer-in-der-medizin.html; 17.9.2021].

Petermann, Franz (2013): Psychologie des Vertrauens. Göttingen, Bern, Wien: Hogrefe.

Steindl, Nina Elvira (2021): Geleitet von Vertrauen? Determinanten und Konsequenzen des Vertrauens von JournalistInnen in Deutschland. Köln: Herbert von Halem Verlag.

Zschiesche, Arnd (2021): Vertrauen – die härteste Währung der Welt. Offenbach: Gabal Verlag.

11 Kommentare zu "Die grosse Krise des Vertrauens"

  1. Das Vertrauen ist aber auch aufgrund von bewusst falschen Informationen durch Behörden aber auch Medien verloren gegangen. Stichworte: Masken, aber auch schon früher durch die Falschinformation bezüglich zu erwartende Steuerausfälle durch die Unternehmenssteuerreform, zu erwartende Einwanderung durch die Personenfreizügigkeit und diverse ähnliche Falschinformationen.
    Oder denken wir an die Geschichte von Coronakranken, die in Altersheime verlegt wurden. Die Stadt hat darauf gemäss Tagesanzeiger eine Epidemiologin eingestellt, die überprüfen sollte, ob das die vielen Todesfälle in Altersheimen mitverursacht hat. Zu diesem Thema habe ich seit her nichts mehr gelesen. Wie soll man da vertrauen, dass die Behörden der Sache auf den Grund gegangen sind? Das sind jetzt ein paar konkrete Fälle, die mir auf die Schnelle eingefallen sind. Man bekommt den Eindruck, dass Behörden und Medien damit rechnen, dass die Leute das vergessen. Aber was bleibt, ist ein diffuses Misstrauen und das Gefühl, dass wir nicht gut, und oft auch nicht korrekt informiert werden.

    1. Es wenden sich viel von den Empfehlungen ab, weil diese mit einer unglaublichen Arroganz vorgetragen werden. Von Seiten der Wissenschaft ist Christian Dorsten (aus Deutschland) ein Vorzeigebeispiel für herablassende Kommunikation. Kein Schimmer Hoffnung. Kein Licht am Ende des Tunnels. Nur Indizwerte, Zahlen, Szenarien – aber was für welche…. Ebenfalls überhöht werden das Biontec-Paar Uğur Şahin und Özlem Türeci (aus Deutschland). Nach der 3. Impfung empfehlen sie nun die «Booster-Impfung». Und wenn die Zertifikate ablaufen, geht’s auf zum 4. Stich…. Wer kann es da verübeln, dass man in den Kommentaren darüber Sätze wie: «Ihre Kasse scheint noch nicht ganz voll» oder «5., 6. Impfung bis zum finalen Kollaps des eigenen Immunsystem» lesen kann.
      Tadeln wir nicht nur die dünkelhafte Wissenschaft, auch die hoffärtig Politiker sind dem gegängelten Volk immer wie mehr verleidet. Der oberanmassende (und in seinem Amt als Gesundheitsdirektor nie vom Volk gewählte) Lukas Engelberger (welcher zu Beginn der Pandemie sofort in BS die Eishallen schloss, gleichzeitig Töchterchen aber nach Sissach/BL zum Eiskunsttraining schickte, also der schrecklichen Corona-Gefahr schutzlos aussetzte; von ihm stammen auch die legendären Messages wie «Die Geimpften (also ich) sind die Lösung – Sie (die Ungeimpften) das Problem.» ….Nicht gerade mittende Worte der Mittepartei; ehem. «Christliche»-Volks-Partei), der selbstgefällige Alain Berset (welche während des BR-Amtes in eine Erpressungsaffäre steckt, an welcher mehr als eine Prise Wahrheit dran ist), ja sogar der sich im Breitschlagen versuchende G. Parmelin – Figuren welche nicht mehr in die einst so stolze Demokratie Schweiz passen.
      Indirekter Impfzwang, Erlasse welche niemand versteht (auf Terrassenbeiz «ohne Zertifikat», vor dem «Zolli-Pinguinenfreigehege» nur mit Zertifikat, auch wenn man dort mit dem Enkel ganz alleine steht; in der Riesen-Paketabholhalle strikte 2-Personen-Regel, in der Bankschalterhalle ist’s hingegen egal und frei…), Schulzugang nur mit Zertifikaten, Uni ebenfalls….
      Da ist es doch gut, regt sich Widerstand. Von der Studentenschaft, von der Hochschulschaft selbst und auf Primarstufe von der Elternschaft.
      Da niemand diese Anliegen verstehen will – wird gekämpft. Ein unschöner Vorgang. Weil niemand diesen Anliegen, oft sind es Herzensangelegenheiten, ein Ohr schenkt.
      Niemand? Ueli Maurer ist die löbliche Ausnahme. Maurer (von der «SVP», welche sich in diesem Gebiet immer mehr zur «Schweizerischen-Versöhnungs-Partei» mausert) mischt sich unter junge Frauen, welche um ihre Fruchtbarkeit fürchten. Er hört sich die Bedenken der Studentenschaft an. Geht raus in die Dörfer und hört hin, was dringend gebraucht wird, die Sorgen verschiedener Gesellschaftsschichten und ihren Problemen mit Zertifikatzwängen im Hier und Jetzt – Eigenschaften die leider immer seltener wird, denn wie schon der scharfsinnige Zeitgenosse Jürgen Busche sagte: «Es gibt heute zu wenig Empfänger und zu viele Sender…»
      Ist doch gut, gibt es wenigstens EINEN in der (gleichgeschalteten) Landesregierung, welcher dieser (nicht unerheblich grossen!) Bevölkerungsgruppe eine Stimme schenkt. Insofern ist er ein Brückenbauer – auch wenn repetiv in den Medien das Gegenteil behauptet wird.
      Die Medien – auch sie schlagen sich auf die eine Seite. Und wie. Mit Storys, die echte, ehrliche Impfzweifler schlechtreden, Schuld zuweisen, offen diskriminieren, drohen, sie «zum Auswandern» auffordern, in einen Topf werfen, Verhöhnen, gängeln und und und…
      An der Impfung hängt die Lösung, unsere «Normalität» , gar das «Heil» – ja, Kopfmenschen ticken so.
      Ganzheitsmenschen spüren vom innersten Herzen jedoch, dass im durchgeimpften Israel gerade eine neue riesige Corona-Welle (Variante) anmarschiert oder im zwangsgeimpften China eine 4 Millionenstadt diese Woche neu in den harten Lockdown geht….
      Schweiz 2021. Die «Zuvilisation» ist ein dünner Lack der sehr leicht brüchig wird, sobald oben auf den Feldherrenhügeln in den Wohlstandsquartieren die Luxuselite ein wenig Federn lassen muss und nicht zu 100% ihr gewohntes Firstclass-Leben halten kann…..
      Weit haben wir es so in der Tat gebracht……
      https://www.telezueri.ch/talktaeglich/ueli-maurer-zum-bundesratsentscheid-und-99-prozent-initiative-143476868

      1. Ach Herr Zweidler, jeder Mensch kann meinen, was er will, aber die Fakten, die sollten schon stimmen.
        Arroganz der Wissenschaft: Christian Drosten ist dafür das denkbar schlechteste Beispiel, weil er immer sehr klar macht, was er weiss und was er nicht weiss, und immer unterstreicht, dass dies seine Sicht als Virologe ist, Politik aber ein anders Geschäft sei. Ich bitte in diesem Zusammenhang zu unterscheiden zwischen einem Wissenschaftler, der über Fakten aus seinem Fachgebiet informiert, und einem Politiker etc., der eine Meinung kundtut.
        Sie schreiben: Der oberanmassende (und in seinem Amt als Gesundheitsdirektor nie vom Volk gewählte) Lukas Engelberger. Das, mit Verlaub, ist Blödsinn. Lukas Engelberger wurde 2020, also mitten in der Coronakrise, als Gesundheitsdirektor wiedergewählt und zwar it dem zweitbesten Resultat gleich im ersten Wahlgang. Siehe hier: https://www.staatskanzlei.bs.ch/politische-rechte/wahlen-abstimmungen/resultate-archiv/wahlen-2020.html Jetzt können Sie vielleicht sagen, er sei nur als Regierungsrat gewählt worden, nicht als Gesundheitsdirektor, dann verschweigen Sie aber, dass das nirgendwo in der Schweiz überhaupt möglich ist, weil die Verteilung der Departemente erst nach der Wahl im Regierungsrat erfolgt. Das Wahlergebnis von LE spricht meines Erachtens aber eine sehr deutliche Sprache. Dass er die Geimpften als Teil der Lösung bezeichnet, ist nur logisch: Wir haben derzeit eine Pandemie der Ungeimpften.
        Sie schreiben: «Ebenfalls überhöht werden das Biontec-Paar Uğur Şahin und Özlem Türeci» Erstens sind die beiden kein Paar, sondern die führenden Wissenschaftler eines Biotech-Startups. Das Wort «Paar» ist in diesem Zusammenhang herabmindernd. Zweitens überhöhen sie sich ja wohl nicht selbst, es sind die Medien, die die Geschichte einer Erfindung am liebsten anhand von Erfindern erzählen. Und drittens: Hätten Sie den lieber keine Impfung? Die beiden haben es verstanden, eine Technologie, an der sie schon über ein Jahrzehnt forschen, erfolgreich auf ein neues Gebiet (Corona) anzuwenden. Ein bisschen Überhöhung haben sie sich verdient.
        Sie schreiben von der «gleichgeschalteten Landesregierung»: Das ist der grösste Witz, nachdem man weiss, wie hart die Fronten in der Regierung verlaufen. Es ist eines dieser eingestreuten Angstmacher-Adjektive, das jeglicher Grundlage entbehrt.
        Sie schreiben von «Zertifikatszwängen»: Man kann das Zertifikat auch umgekehrt sehen: Es befreit Genesene, Geimpfte und Getestete von allen Corona-Massnahmen. Dank des Zertifikats können Student:innen nach eineinhalb Jahren Fernstudium wieder an die Uni (die ganz grosse Mehrheit der Studenten ist darüber glücklich, die Alternative wäre ein weiteres Jahr alleine zu Hause zu studieren). Können Konzertbesucher wieder Konzerte besuchen, kann man wieder frei im Restaurant essen, etc.
        Und Ueli Maurer als Versöhnungsbundesrat zu bezeichnen, braucht dann schon sehr viel Verdrehung. Stellen Sie sich einmal vor, ein SP-Bundesrat hätte sich zum neuen Kampfflugzeug so kritisch geäussert wie Maurer zu den Coronamassnahmen. Da hätte die ganze, rechte Schweiz Landesverrat geschrieen und verlangt, dass die SP aus dem Bundesrat zurücktrete.
        Noch einmal: Wichtig scheint mir bei all den Diskussionen, zwischen Fakten und Meinungen zu trennen. Everyone is entitled to his own opinion, but not his own facts. (Daniel Patrick Moynihan)

        1. Herr Engelberger ist in seinem Amt als Vorsteher der kantonaler Gesundheitsdirektoren(innen)-Konferenz so nie direkt vom Volk gewählt worden. Und nebst oben erwähntem Eislaufspass sichtete man ihn zur selben Zeit ausserhalb BS in den Ausläufen der Hügellandschaft des Juras beim (Familien)-Gaststätten-Speisen….
          Herr Maurer redet wenigstens mit den „sich-nicht- impfen-Wollenden“, welche (edle) Gründe diese auch immer haben; dies finde ich schöner als ein Herr Nordmann (SP), aus dessen Augen sich eine unfassbare Feindlichkeit auf jene, welche nicht fremde Stoffe in ihrem Körper möchten, ergiesst.
          „Mit denen reden wir nicht“ so tönte es auch 16 Jahre bei A. Merkel (D) wenn es um die demokratisch gewählte AfD ging. Wir sehen, was mit „nicht reden“ herauskam. Noch weiter zurück in der (D-) Geschichte wollen wir jetzt hier nicht.
          Das Biontech auch finaz. Gründe mit dem Impfen verfolgt, sollte jedem in einer kapitalistischen Gesellschaft Lebendem klar sein. Adresse übrigens: Biontech, An der Goldgrube 12, Mainz.
          Manchmal tut auch Zufalls-Mund die Wahrheit kund.

          1. Da überhöhen Sie den GDK-Präsidenten aber ganz gewaltig. Die Konferenzen der Fachregierungsräte haben keine eigene Macht, sie koordinieren lediglich die Arbeit der RRs. Der GDK-Präsident ist im Prinzip nichts anderes als Sitzungsleiter und Sprecher der Gruppe. Der kann weder etwas entscheiden noch etwas durchbringen. Selbst wenn die GDK etwas entscheiden würde, die Entscheide müssten in allen Kantonen vom jeweiligen Regierungsrat gefällt werden. Die GDK hat keine Hoheit über das Thema Gesundheit, sie koordiniert lediglich die RRs der Kantone. Und abgesehen davon: Wie sollte eine solche Funktion denn national von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern gewählt werden, wenn die Regierungsräte kantonal (und in unterschiedlichen Perioden) gewählt werden?
            Und was die Impfung angeht: Hoffentlich lohnt sich das für die Firmen. Die Alternative wäre eine Verstaatlichung des Gesundheits- und Pharmawesens. Warum sonst sollte eine private Firma Milliarden in die Forschung stecken, wenn nicht mit der Aussicht, das Geld und einen Erlös wieder hereinzuholen?

    1. … und auch hier die Long-Version:
      Licht bringen, Sinn stiften und Mut machen
      «Eine Wahrheit kann erst wirken, wenn der Empfänger für sie reif ist.» (Christian Morgenstern, 1871-1914). Der Zustand unserer Welt ist ein Spiegel für uns selbst. Viele Umwelt- und Sozialprobleme unserer Zeit sind der Ausdruck einer emotionalen, ethischen und spirituellen Krise der Menschen. Egoismus und Gleichgültigkeit sowie eine mehrheitlich tief greifende Angst vor Veränderung hindern uns seit Jahrzehnten an einer echten Kehrtwende. Wir möchten alles im Aussen lösen: über Technologie, mit neuen Gesetzen und mit immer noch mehr Geld. Was wir aber als zukunftsfähige Gesellschaft grundlegend brauchen, ist eine Bewusstseinsänderung: Die Gesellschaft und der Wandel, das sind wir!
      Schlechtes bekämpfen scheint mir aussichts- und perspektivenlos. Aber auch Gutes erkämpfen wollen kann Krieg bedeuten: mit oder ohne Waffen. Für ein freiheitsliebendes und friedvolles Leben braucht es Selbstvertrauen und innere Stärke: Innen wachsen – Aussen wirken.

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