Der Krieg in den Medien

Publiziert am 4. März 2022 von Matthias Zehnder

Es ist schrecklich. Russland hat die Ukraine überfallen. Panzer rollen durch die Städte. Artilleriegeschosse zertrümmern Wohnhäuser. Soldaten marschieren. Es herrscht Krieg. Hier, bei uns in Europa. Kaum haben wir die Coronakrise halbwegs überwunden, sitzen wir wieder am Bildschirm, vor dem Fernseher oder am Radio und verfolgen entsetzt die Nachrichten. Wieder ist es schwierig, sich aus den vielen, sich überstürzenden Einzelteilen ein Bild zu machen. Wieder ist es anspruchsvoll, sich einerseits vielseitig zu informieren und sich andererseits vor FakeNews und vergifteten Narrativen zu schützen. Wieder droht menschliches Leid im Frühstücksfernsehen zur Unterhaltung zu verkommen – und doch können und sollen wir uns den Nachrichten nicht verschliessen. Wie können wir uns sinnvoll informieren? Mein Wochenkommentar zum Krieg in den Medien. 

Als ich ein Junge war, erzählte mir mein Vater, wie er als Junge die Berichte von Jean Rudolf von Salis im Radio gehört hatte. Von Salis analysierte jeweils einmal die Woche in seiner «Weltchronik» auf Radio Beromünster das Kriegsgeschehen, streng sachlich und neutral. Als ich selbst ein junger Mann war, verfolgte ich den Golfkrieg 1991 auf CNN. Der Nachrichtensender berichtete live aus Bagdad über den Krieg, der Vormarsch der amerikanischen Panzer wurde zum Quotenhit auf CNN. Jetzt informieren sich meine erwachsenen Kinder über den Krieg in der Ukraine im Internet. Sie sehen, wie sich der Ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Video auf Facebook an die Welt wendet. Wir verfolgen gemeinsam die Berichterstattung über die furchtbaren Angriffe der russischen Armee auf Odessa, Cherson, Mariupol und natürlich auf Kiew. 

Die Lage ist unübersichtlich. Es ist schwierig, sich in den Medien ein Bild zu verschaffen. Wenn sich eine Nachrichtenlage rasch entwickelt, berichten die meisten Medien in Form von Live Blogs oder Tickern. Es wird ein Artikel im Internet ständig um die neusten Nachrichten ergänzt. Weil die meisten Schweizer Medien keine Mitarbeiter mehr vor Ort haben, stammen die Informationen von Nachrichtenagenturen wie der Deutschen Presseagentur dpa. Im Minutentakt werden die Onlineangebote aktualisiert. Das ist nicht immer hilfreich. Oft handelt es sich um vorläufige Meldungen mit ungesicherten Informationen. Berichterstattung pendelt zwischen aufwühlenden Bildern von kriegerischen Kämpfen, der Schilderung von Taten einzelner Helden wie Selenskyj, Macron oder Biden und mitfühlenden Berichten über menschliche Schicksale. Es ist handwerklich fast zu gut gemacht. Wie kann man sich da sachlich auf dem Laufenden halten?

Meine Quellen

Meine wichtigsten Informationsquellen sind im Moment «BBC News» im Fernsehen, die Angebote von «Spiegel» und der «Zeit» im Internet und, quasi als tägliche Dosis «von Salis», das «Echo der Zeit» im Radio am Abend. Die BBC ist immer noch vor Ort und berichtet direkt aus Kiew. Am Donnerstag Abend wurde die Nachrichtensendung sogar vom Dach eines Hauses in Kiew moderiert. Die britischen Journalisten machen das sachlich und ruhig. Der Krieg wird, anders als in amerikanischen Fernsehsendern, weniger inszeniert. Die Journalisten sind bedrückt, es sind erfahrene Berichterstatter. Sie berichten dabei nicht nur aus der Ukraine, sondern auch aus Moskau. 

Natürlich gibt es weitere gute Quellen. Etwa das Angebot von SRF im Internet und die Web-Angebote von ARD und ZDF, also der «Tagesschau» und von «heute». Sie berichten laufend und in hohem Rhythmus über die Entwicklungen. Für die meisten Schweizer Zeitungen ist es dagegen schwierig geworden. Sie haben kaum mehr Personal vor Ort und sind auf Agenturmaterial angewiesen. Aus erster Hand können sie fast nur noch über die Reaktionen auf den Krieg in der Schweiz berichten. Das machen sie ausführlich. 

Warnung vor dem Narrativ Putins

Am letzten Donnerstag, also am Tag des Einmarsches von Putins Armee in die Ukraine, titelte die «Weltwoche» mit einem grossen Bild von Putin auf dem Titel «Der Missverstandene». In mehreren Artikeln nahm die Zeitung die Argumentationslinie von Putin an. Am gleichen Tag noch erwies sich, wie falsch die Putin-Versteher und Russland-Erklärer lagen. Man könnte meinen, die Argumentationen seien vom Tisch. Doch dem ist nicht so. Nach einem ersten, erschrockenen Schweigen mischen sich die Putin-Versteher und Russland-Freunde bereits wieder in die Diskussion ein. So schwadroniert Christian Müller auf Infosperber immer noch von einer «Hetze gegen Russland». Die westlichen Medien hätten auf diese Weise dafür gesorgt, «dass an der jetzigen Situation, an diesem Krieg in der Ukraine, Russland allein die Schuld zugeschrieben wird». Es sei eine Tragödie, dass «Putin sich von den westlichen Mächten und Medien hat provozieren lassen». Das ist etwa so, wie wenn sich ein Bankräuber, der gerade eine Bank überfallen und das Personal erschossen hat, damit rechtfertigt, die Werbung der Bank habe ihn provoziert.

Müller ist nicht der einzige, der Putin die Stange hält. In Umkehrung der Verhältnisse sehen auch andere die Schuld beim Westen, etwa die Bürger für Bürger. Das ist jene Gruppe, die in der Coronakrise vor einer Diktatur des Bundesrats warnte und das Referendum gegen die Covid-Gesetze und gegen die Medienförderung ergriff. Diese Bürger für Bürger schreiben in ihrem neusten Newsletter, dass nicht Putin und Russland an der Eskalation schuld sei, sondern die Sanktionen, die der Westen gegen Russland ergriffen habe. 

Wie der Westen auf Russland zuging

Bitte halten Sie sich von solch wirren Stellungnahmen fern. Russland ist ein gewiefter Akteur im Krieg der Informationen. Soziale Medien und so genannt «alternative» Medienangebote sind besonders anfällig für Putins Propagandakrieg. Wenn Sie sich über das Verhältnis von Russland und dem Westen seit dem Ende des Kalten Kriegs informieren möchten, empfehle ich Ihnen vier Stichworte. Ich habe Ihnen hier die entsprechenden Artikel auf Wikipedia verlinkt, Sie können aber auch nach den Stichworten googeln. Die Stichworte zur Geschichte des Verhältnisses zwischen Russland und dem Westen sind die Schlussakte von Helsinki, die Charta von Paris für ein neues Europa, das Budapester Memorandum und die Nato-Russland-Grundakte.

Diese Grundakte ist der Beweis dafür, dass die Nato Russland nicht unter Druck gesetzt hat, sondern im Gegenteil eine Partnerschaft mit Russland gesucht hat. Im Budapester Memorandum verpflichteten sich Russland, die USA und Grossbritannien gegenüber Kasachstan, Belarus und der Ukraine, als Gegenleistung für deren Verzicht auf Nuklearwaffen die Souveränität und die bestehenden Grenzen der Länder  zu achten. Es war damals ein grosses Vertrauensbeweis gegenüber Russland, dass die Länder ihre Nuklearwaffen Russland überliessen. Dieses Vertrauen hat Putin spätestens jetzt komplett und auf Jahre hinaus mutwillig zerstört. 

Die russische Seite 

Trotzdem habe ich immer auch das Bedürfnis, die andere Seite zu hören und zu lesen. Ich meine jetzt nicht Putin-Fans und Wirrköpfe hier bei uns, sondern die offizielle russische Seite. Wie können wir uns damit beschäftigen? EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat angekündigt, dass die staatlichen, russischen Propagandasender «Russia Today» und «Sputnik» in Europa verboten werden. In der Schweiz haben Swisscom und Salt die Verbreitung des Signals von «Russia Today» bereits eingestellt. Die Internetseite «RT.de» ist derzeit noch erreichbar. Da ist die Rede von einer «Militäroperation» und einer «Sonderoperation russischer Kräfte in der Ukraine». Ich weiss nicht, ob es wirklich sinnvoll ist, «Russia Today» zu verbieten. Eine pluralistische Demokratie sollte auch Lügen aushalten können.

Wir sind aber eigentlich gar nicht auf «Russia Today» angewiesen. Wir können auch aus dem Westen russische Zeitungen und Medienangebote abrufen. Wenn Sie die russischen Medienangebote mit Chrome aufrufen, dem Browser von Google, können Sie sich die Zeitungen direkt im Browser von Google Translate übersetzen lassen. Wenn Sie mit einem anderen Browser arbeiten, können Sie dafür ein Übersetzungsprogramm nutzen. Wie das geht, habe ich Ihnen hier erklärt: https://www.matthiaszehnder.ch/leben-digital/kostenlose-uebersetzungsdienste/ 

Russische Quellen

Auf diese Weise können Sie zum Beispiel die «Rossijskja gazeta» lesen, die offizielle Zeitung der russischen Regierung. Oder die legendäre «Pravda», die «Wahrheit. Da begrüsst zum Beispiel ein Wissenschaftler, dass Intel keine Prozessoren mehr liefert und Experten prophezeien, der Ölpreis werde auf 200 Dollar pro Fass steigen. Oder die «Iswestija», wie die «Pravda» eine der ältesten Zeitungen Russlands. Von Krieg ist in keiner der Zeitungen die Rede, sondern von einer «Sonderoperation zum Schutz des Donbass». Hier beschiessen nicht die Russen die Ukraine, sondern die Ukrainer den Donbass. Die Zeitung schreibt zudem, Selenskyj sei nach Polen abgereist und seine Frau Elena sei in Nizza gesehen worden. Beides ist falsch. 

Russische Medien können nicht mehr frei über den Krieg berichten. Das Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das Haftstrafen von bis zu 15 Jahren und hohe Geldbussen für die Veröffentlichung von «Falschnachrichten» über die russischen Streitkräfte vorsieht. Schon die Bezeichnung der «Sonderoperation» als Krieg oder als Angriff ist eine Falschnachricht. Die Militärzensur hat übernommen. Die Behörden schliessen die letzten unabhängigen Medien, darunter etwa der Radiosender «Echo Moskwy». Auch die Webseiten ausländischer Medien sind nicht mehr erreichbar, Twitter und Facebook sind ganz oder teilweise gesperrt. 

Putins Propagandakrieg

Überhaupt hat sich der Krieg längst in den digitalen Raum ausgeweitet. Google hat die Verkehrsdaten auf den Karten der Ukraine deaktiviert, damit die Daten nicht als Informationsquelle über die Truppenbewegungen im Land verwendet werden können. Facebook-Konzern Meta hat festgestellt, dass über gefälschte oder gehackte Konten vermehrt Kriegspropaganda verbreitet wird. Es handelt sich dabei um russische Akteure, die versuchen, ihre Sicht im Westen populär zu machen. Es mehren sich Meldungen über Hackerangriffe, sowohl im Westen, als auch in Russland. Im Westen handelt es sich um Angriffe auf Infrastrukturen, in Russland haben Hacker der Anonymous-Gruppe russische Staatsmedien gehackt und Anti-Kriegs-Botschaften veröffentlicht.

Russland hat die Welt wieder gespalten in einen Westen und ein unversöhnliches, dystopisches Russland. Vor diesem Hintergrund ist das Projekt «Dekoder.org» interessant: Die Plattform überträgt und erläutert seit 2015 Beiträge aus freien russischen Medien und von russischen Intellektuellen ins Deutsche und ergänzt sie mit kontextualisierenden Beiträgen europäischer Wissenschaftler. Das Motto des Angebots lautet: «Russland entschlüsseln». Hier machen sich Russen Gedanken über Russland – spannend und erschreckend zugleich.

Sie sehen: Der Krieg hat längst auch die Medien erfasst. Je länger der Krieg dauert, desto schwieriger wird es sein, einen kühlen Kopf und die Übersicht zu behalten. Es besteht die Gefahr, dass auch die Medien in den Krieg ziehen. Dass aus dem Krieg in den Medien die Medien im Krieg wird. Das wäre fatal. Rudolf von Salis kann uns nicht mehr helfen – wir können uns nur noch ein Vorbild nehmen an seiner Haltung der nüchternen, sachlichen Einordnung. 

So oder so wünsche ich Ihnen alles Gute in diesen schwierigen Tagen.

Basel, 4. März 2022, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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PPS: Wenn Sie den Wochenkommentar nur hören möchten, gibt es jetzt hier eine Audioversion (noch im Experimentalstadium). Hier der Link auf die Apple-Podcast Seite oder direkt auf die Episode:


Hier informiere ich mich:

«BBC News»: https://www.bbc.com/news 

«Spiegel»: https://www.spiegel.de/ 

«Zeit»: https://www.zeit.de/thema/krieg-in-ukraine 

«Echo der Zeit»: https://www.srf.ch/audio/echo-der-zeit 

SRF News: https://www.srf.ch/news/ukraine-krieg 

Quelle über Russland:

«Dekoder.org»: https://www.dekoder.org/de 

Russische Quellen:

«Rossijskja gazeta»: https://rg.ru/ 

«Pravda»: https://www.pravda.ru/

«Iswestija»: https://iz.ru/

«Novaya Gazeta»: https://novayagazeta.ru/

Quellen:

Bild: © KEYSTONE/EPA SERGEY DOLZHENKO

Beer, Kristina Meta registriert mehr Fake-News-Verbreiter durch Ukraine-Krieg. In: Heise Online. [https://www.heise.de/news/Meta-registriert-mehr-Fake-News-Verbreiter-durch-Ukraine-Konflikt-6527497.html; 4.3.2022].

Boy, Ann-Dorit (2022): Putins Propaganda in Russland Wo Krieg nicht so genannt werden darf. In: Der Spiegel. [https://www.spiegel.de/ausland/wladimir-putins-propaganda-in-russland-der-krieg-den-man-nicht-krieg-nennen-darf-a-ae57bedd-c36d-427b-80ae-24141f5e90db?sara_ecid=soci_upd_KsBF0AFjflf0DZCxpPYDCQgO1dEMph; 4.3.2022].

Brühl, Jannis (2022): Apple, Google, Facebook und Twitter mischen sich in den Krieg ein. In: Basler Zeitung. [https://www.bazonline.ch/apple-google-facebook-und-twitter-mischen-sich-in-den-krieg-ein-746996917641; 4.3.2022].

dw (2022): Medien In Russland: Unabhängige Stimmen “werden täglich weniger”. In: Deutsche Welle. [https://www.dw.com/de/medien-in-russland-unabh%C3%A4ngige-stimmen-werden-t%C3%A4glich-weniger/a-60998469; 4.3.2022].

Müller, Christian Krieg ist Krieg. In: Infosperber. [https://www.infosperber.ch/politik/welt/krieg-ist-krieg-es-gibt-nichts-schlimmeres/; 4.3.2022].

Nauer, David (2022): Krieg in der Ukraine – Russland verschwindet hinter dem Eisernen Informationsvorhang. In: Schweizer Radio Und Fernsehen (SRF). [https://www.srf.ch/news/international/krieg-in-der-ukraine-russland-verschwindet-hinter-dem-eisernen-informationsvorhang; 4.3.2022].

Pallaske, Christoph (2016): Erste Kriegsfotografie – Erste Fotomanipulation | Roger Fenton Im Krimkrieg. In: Historisch Denken | Geschichte Machen. [https://historischdenken.hypotheses.org/3308; 4.3.2022].

Reuters (2020): Hackergruppen übernehmen Onlineseiten russischer Staatsmedien. In: ZEIT ONLINE. [https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-02/anonymous-ukraine-russische-medien-cyberangriff; 4.3.2022].

Tagesschau (2020): Duma: Haftstrafen Für “Falschnachrichten” über Russische Armee. In: Tagesschau.de. [https://www.tagesschau.de/ausland/russland-gesetz-fakenews-strafen-101.html; 4.3.2022].

Vincent, James (2022): Google Disables Maps Traffic Data In Ukraine To Protect Citizens. In: The Verge. [https://www.theverge.com/2022/2/28/22954426/google-disables-maps-traffic-data-in-ukraine-to-protect-citizens; 4.3.2022].

6 Kommentare zu "Der Krieg in den Medien"

  1. Ja es ist schrecklich – wieder ein Krieg auf der Welt. Wie viele sind zur Zeit am laufen? – Viele.
    Nur eben nahe bei uns. Das macht Angst. Ich habe Angst. Angst zugeben ist Mut. Wenn Frank Walter Steinmeier (Deutscher Bundespräsident) poltert: „Wir wollen die Ukraine in der EU“ ist das in dieser Zündschnur-Zeit hochexplosiv. Gar Nato-Beitritt wird von Linksintelektuellen laut. Vor 6 Tagen noch Pazifist, schickt SPD-Bundeskanzler deutsche Waffen die Töten. Die Ukraine mit Allem rüberziehen zu „uns“, in Westen, ausrufen, einfordern, mehr, strenger, lauter, pochen…. (und dabei zeigen wohl alle keine Angst….) Wenn das nur nicht zu stark an Putins Atomfinger kitzelt. Denn: Krieg beginnt auch in Worten.
    Nein – kein „Russia-Narrativ“; Jedoch: Kiew ist die russischste Stadt. Russischer als z.B. Tomsk, Samara oder Nischni.
    Das heutige Kiewer Gebiet ist die Urzelle der „Rus“. „Die Rus“ – eine Abspaltung von Nachfahren der Wikinger, welche sich dann dort in Kleinrussen, Weissrussen usw. teilten und die weiten Gebiete in Beschlag nahmen.
    Woher ich das alles weiss?: Aus einer meiner diversen Informationsquellen, aus den letzten Ausgaben der „Weltwoche“, welche hier im Bericht im schlechten Licht erschienen lassen wurden.
    Ja – „Die Weltwoche“ ist wie der Name aussagt ein Wochenmagazin, welches eine lange Vorlaufzeit hat. Letzten Mittwoch begann der Krieg, und am Donnerstag erschien die „Weltwoche“.
    Natürlich kann man dann darin kein Dossier auf die sich überschlagenen Tagesaktualitäten, die absolut neue Situation vom Vortrag erwarten.
    Die neue „Weltwoche“ von gestern Donnerstag jedoch voll mit für mein Empfinden grossen Artikeln über „die Friedensinsel Schweiz“ (warum unser Land zur strickten Neutralität zurückkehren muss); Putins Endspiel (Das Risiko eines grossen Krieges wächst stündlich) und „meine abenteuerliche Reise nach Kiew“ mit WW-Kriegsreporter Kurt Pelda in der Ukraine (während das SRF/SRG seine Leute abgezogen haben – die halten jetzt Vorträge aus dem wohltemperierten „Leutschenbach“ – Sendezentrale/neuer Millionen-SRF-Campus nahe Zürich) geht Kurt Pelda mitten ins Kriegsgebiet; ebenfalls ein sehr historisches, „kissingersches“ Dossier über die facettenreiche und faszinierende Geschichte Russlands und der Ukraine (mit Interviews, Berichten, Essays) = http://www.weltwoche.ch
    Auch das – nebst den genannten hochkarätigen Informationsquellen Matthias Zehnders – ebenfalls eine hervorragende Informantin um ein ganzheitliches Gesamtbild einordnen zu können.
    Bei mir (und vielen!) bleibt dabei im Zentrum: Die Schweiz muss zurück zur Neutralität, wir könnten ein Hoffnungsschimmer in dieser Welt der Schützengräben, der Bomben und der peitschenden Feindbilder sein.
    Denn: Zu viele despektieren mir nun urplötzlich Putin. Dazu passt mein (veröffentlichter) Leserbrief beim Online-Portal „PrimeNews“ von letzthin, als über 600 Menschen in der Basler Elisabethenkriche ein Zeichen gegen Putin und Krieg setzten:
    „…….Vor 4 Jahren, es war Sommermärchen-Fussball-WM in Russland, viele genau dieser Menschen lobten Putin als der klügere, der überlegtere, der realistischere, der bessere Präsidenten als der böse Trump in USA.
    Der Putin hat mehr auf dem Kasten – hiess es doch überall, in Schulen, Unis, in Kirchen und im Kulturkuchen. Er handelt weise und besonnen, er ist Freund Europas, Teil Europas, WM, Gastgeber, modern, kulturell, wir sind alle Schwestern und Brüder.
    Die USA – der Kriegs-Trump – das wollen wir nicht mehr, wir setzen Zeichen, wir Sprayen über alles „Fuck Trump“.
    (Trump hat keinen Krieg begonnen, keine Killerdrohne abgelassen – Anmerkung)
    Und nun: Zeichen setzen gegen Putin. Putin ist der böse. Russland ist barbarisch. Die gleichen Zungen. In der selben Kirche. Mit den selben Kerzen.
    Ich weiss nicht, ich weiss nicht…….»
    Dabei könnte doch gerade Trump mit Putin sprechen. Trump hat Zugang durch gleiche Wellenlänge. (Für uns unverstandene) Männerfreundschaft. Lockerheit. Und Sachlichkeit. Trump könnte ein Schlüssel zum Knacken Putins, zum Knacken des Krieges sein. Undenkbar für viele? Ein Versuch wäre es Wert, da einfach näher an der Wellenlänge des Kremel-Zars wie Biden, der planetarische Ferne und Kälte zu Putin verbindet.
    Wer trägt meine Idee nach Washington und Moskau?…..
    Doch dies wird nicht stattfinden. Zu gross ist das Parteien-Erfolgs Ego. Die amtierenden Demokraten würden so einen Versuch nicht zulassen. Sie sind an der Macht, sie haben „das Sagen“. „Was wäre wenn Trump Erfolg hätte…“. Nicht auszudenken – die Partei könnte einknicken….
    Einige Parteien würden gut dastehen, andere schlecht. Ego, „menschelen“, Macht (wichtiger als Allgemeinwohl) = SO kommen wir aber nicht weiter.
    Ebenso: Ob „Weltwoche“ oder „WoZ“ – Seitenhiebe sind in dieser Drama-Zeit nun wirklich nicht angebracht – alle Zeitungen sind gleich wichtig, bringen Inputs um allumfassend am selben Strang zu ziehen.
    Die Welt mit allem und alles versuchen zu retten ist angesagt für DIE Sache.
    Alles andere bedeutet Krieg, heimtückisch und versteckt oder brutal und offen.

  2. Die Welt ist voller Chaos. Es herrscht auch in den Medien und in den Köpfen. Wer im Chaos sagen kann, was gilt, hat die Macht. „Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden.“ (Jimi Hendrix). Meditation aus dem Buddhismus: „Mögen alle in ihrem Herzen wohnen. Mögen alle glücklich sein. Mögen alle sich gesund und geborgen fühlen. Mögen alle unbeschwert und friedvoll durchs Leben gehen.“ Dafür braucht es Medien, die aus dem Herzen kommen und an die Herzen gehen.

  3. Ich bin ja froh, dass ich den Infosperber schon im Zusammenhang mit der Coronaberichterstattung gekündigt hatte. Offenbar ist es Christian Müller vor allem wichtig ist, eine andere Position einzunehmen auch wenn sie beweisbar falsch ist.

    1. Wenn auch unter politisch möglicherweise ganz anderen Vorzeichen, habe ich mich beim INFOSPERBER ebenfalls ausgeklinkt, nachdem ich als Kommentarschreiber gesperrt worden war, weil ich mich dezidiert bundesratskritisch geäussert hatte: so kann das gehen, wenn nichts mehr geht.

  4. Kurt Pelda war für mich ein kompetenter und objektiv informierender Journalist, an dessen Charakter ich glaubte. Ich habe jedoch keinerlei Verständnis, das er sich jetzt unter das Joch von Blocher und Köppel begibt, unter deren Pfeife er tanzen muss.

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