Das Problem der Nachrichten-Abstinenz

Publiziert am 18. Oktober 2019 von Matthias Zehnder

Immer mehr Menschen in der Schweiz konsumieren keinerlei Nachrichten mehr. Zu diesem Schluss kommt das neuste Jahrbuch «Qualität der Medien». Mehr als ein Drittel der Schweizer insgesamt und sogar mehr als die Hälfte der jungen Erwachsenen gehört heute zu den so genannten «News-Deprivierten». Kein Wunder sehen die Verkaufs- und Nutzungszahlen der Schweizer Zeitungen zappenduster aus. Warum interessieren sich immer mehr Menschen immer weniger für die Welt? Was bedeutet das für die Zukunft der Medien – und was für die Demokratie? Ein Antwortversuch.

«News-Deprivierte» nennt das Jahrbuch «Qualität der Medien» Menschen, die «nicht ausreichend mit qualitativ hochwertigen News versorgt» sind.[1] In englischsprachigen Studien heissen sie «News Avoider». Diese Gruppe nutzt zwar intensiv das Internet, aber nicht zur Information, sondern zur Unterhaltung und um Kontakte zu pflegen. Klassische Tageszeitungen werden fast nicht mehr genutzt und auch das klassische Fernsehen spielt eine immer kleinere Rolle. Bloss das Radio behauptet sich noch einigermassen. Der Anteil der Menschen in der Schweiz, die diesem Profil entsprechen, hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Galten 2009 noch 21% der Schweizerinnen und Schweizer als «News-Deprivierte», sind es laut Jahrbuch «Qualität der Medien» heute bereits 36%. Der Anteil der jungen Erwachsenen im Alter von 16 bis 29 Jahren, die diesem Nutzungsmuster entspricht, liegt sogar bei 56%.

Vor zehn Jahren waren noch Pendlerzeitungen die wichtigste Informationsquelle der «News-Deprivierten». Heute lesen sie auch «20 Minuten» nicht mehr. Höchstens auf den sozialen Medien kommen sie noch mit Nachrichten in Kontakt und das naturgemäss eher zufällig. «Klassische Printmedien fallen als Newsquellen vollständig weg. Die geringe Nachfrage nach News wird in diesem Repertoiretyp durch die Gratislieferungen abgedeckt, die online und via Social Media auf den Bildschirm gespült werden», schreiben Jörg Schneider und Mark Eisenegger im Jahrbuch «Qualität der Medien».[2] Die Folge: Der Blick dieser Menschen auf Nachrichten ist sehr subjektiv. Sie nehmen Einzelereignisse wahr, aber kaum Zusammenhänge. Die Wahrnehmung ist zudem oft stark emotionalisiert. Thematisch drehen sich die wahrgenommenen Nachrichten um «Skandale und Krisen, Unfälle, Katastrophen und Anschläge»[3] – mit entsprechenden Folgen für das Weltbild.

Sind die Medien selber schuld?

Diese Befunde sind nicht neu, sie haben sich aber zugespitzt. In meinem wöchentlichen Fragebogeninterview mit Medienmenschen frage ich jeweils, was es für die Medien (und die Gesellschaft) bedeutet, dass so viele junge Menschen zu den «News-Deprivierten» gehören. Die Antworten lassen sich in drei Gruppen teilen. Die erste Gruppe ist die der Optimisten. So sagt etwa Katrin Hug, Leiterin Regionaljournal Zürich Schaffhausen von Radio SRF 1: «Die Jugendlichen gehen zu Hunderttausenden fürs Klima auf die Strasse – sie sind bestens im Bild über den Zustand des Planeten; ich glaube nicht, dass man sich allzu viele Sorgen um die Jugend machen muss.»[4] Die zweite Gruppe ist die der Pessimisten. So sagt Susan Boos von der Wochenzeitung «WoZ», das sei «eine bittere Erkenntnis, die eine demokratische Gesellschaft beschäftigen muss. Aber vielleicht war es nie anders und akzentuiert sich immer in Zeiten des Umbruchs.»[5] Zwischen Optimisten, die sagen, die Jugendlichen seien eigentlich nicht depriviert, und Pessimisten, die sagen, es sei nie anders gewesen, gibt es noch die, sagen wir, Moralisten, die die Medien in die Pflicht nehmen. So sagt etwa Simon Jacoby, Verleger und Chefredaktor von Tsüri.ch: «Es bedeutet ganz einfach, dass sich die Medien überlegen müssen, wie sie die Jungen erreichen wollen und können. Gratis-Tipp: Sie ernst nehmen.»[6] Anders gesagt: Die Medien sind selber schuld, wenn sie die Jungen nicht mehr erreichen.

Was sagt die Wissenschaft dazu? Das fög schreibt in seinem Jahrbuch: «Es ist zu erwarten, dass der Anteil der ‹News-Deprivierten› weiter steigen wird.» Das fög gibt dafür zwei Gründe an. Einerseits fallen immer mehr Nutzer aus der alten Medienwelt heraus, weil die ritualisierten Nutzungen der klassischen Newsmedien verschwinden. Die Gewohnheiten der Menschen ändern sich also zu Ungunsten der Medien. «Andererseits wachsen neue Mediennutzer heran, denen die klassischen Newsmedien fremd sind.» Junge Menschen werden also erst gar nicht mehr an klassische Medien herangeführt. Dass in der Gruppe der 16- bis 29-Jährigen die «News-Deprivierten» rund die Hälfte ausmachen, ist übrigens kein reines Schweizer Phänomen, es deckt sich mit den Ergebnissen internationaler Studien.[7]

Keine Verweigerung von Nachrichten

Interessant ist die Feststellung der Wissenschaftler, dass diese Unterversorgung mit Nachrichten «nur bei einem Teil das Ergebnis einer bewussten Vermeidungsstrategie» ist. Nur eine kleine Minderheit verweigere sich Nachrichten bewusst. «News-Deprivierte» zeigten sehr wohl Interesse an Nachrichten: «Wir stellen bei den ‹News-Deprivierten› keine systematische Strategie der Newsverweigerung fest, sodass grundsätzlich die Möglichkeit besteht, sie zukünftig wieder stärker an News heranzuführen, wenn sie auf Newsangebote zugreifen können, die zu ihrem Medienverhalten passen», schreiben Jörg Schneider und Mark Eisenegger im Jahrbuch «Qualität der Medien».[8] Das Grundinteresse wäre also da, es liegt daran, dass die Menschen den Medien in ihrem Alltag nicht mehr begegnen – und wenn sie ihnen begegnen, dann schmecken sie ihnen nicht.

Wie stark die klassischen Medien am Alltag der Menschen vorbeizielen, zeigt sich am Beispiel der Gratiszeitung «20 Minuten»: Sie gehört laut der neusten Leserschaftsstudie der Wemf zu den grössten Verlierern. Die Pendlerzeitung hat im vergangenen Jahr fast jeden zehnten Leser verloren (-9%). In absoluten Zahlen: 118’000 Leserinnen und Leser.[9] Die klassischen, gedruckten Zeitungen in der Schweiz verlieren schon viel länger Leser und deshalb Auflage. So hat die «Basler Zeitung» seit 2009 ihre Auflage mehr als halbiert (2009: 88’187 Auflage, 2019 40’422 Auflage), Konkurrentin «Nordwestschweiz», zu deren Verbund die «bzBasel» gehört, hat im selben Zeitraum die Auflage von 193’011 (2009) auf 139’483 (2019) reduziert – ein Auflagenverlust von rund 28%.[10]

Mehr Unterhaltung – und mehr Bildung

Wäre es ein anderes Produkt, das dermassen an der Käuferschaft vorbeizielt, könnte man mit den Schultern zucken und sagen: Das ist der Markt, dann müssen sie halt ihr Geschäft aufgeben. Aber wir reden von Medien, die in der Demokratie, in der direkten zumal, eine zentrale Rolle spielen. «Ohne Journalismus keine Demokratie. Und ohne Demokratie keine Freiheit», schreibt die «Republik» in ihrem Manifest.[11] Das ist zwar etwas pathetisch formuliert, ändert aber nichts daran, dass es zutrifft. Wie also können die Menschen dazu gebracht werden, dass sie sich für Nachrichten interessieren? «Watson»-Chefredaktor Maurice Thiriet sagt in meinem Fragebogeninterview, es sei die Mission von «Watson», «der Generation Social Media ein journalistisches Vollprogramm anzubieten, in einer Umgebung, einer Form und auf Distributionskanälen, die sie kennt und in der sie sich zu Hause fühlt.»[12] Simone Meier, Autorin bei «Watson» ergänzt: «Bei ‹Watson› ist es so, dass unsere Userinnen und User nie nur einen rein journalistischen, sondern oft auch einen sehr spielerischen Zugang zu unseren Inhalten finden.» «Watson» locke sie quasi über die «Mausefalle des Entertainments» zu den klassischen News-Stoffen. Für sie als Journalistin sei diese Art zu Beginn befremdlich gewesen, mit der Zeit aber «sehr erfrischend und kreativitätsfördernd».[13]

Brauchen wir also mehr Unterhaltung? Müssen die Zeitungen, die Radiosender und die Fernsehstationen mehr «Mausefallen des Entertainments» aufstellen, damit die LeserInnen und UserInnen sich auf spielerische Weise mit wichtigen Informationen beschäftigen können? Vermutlich. Normale Tageszeitungen sind von Unterhaltung weit weg. Sich durch all die Politstoffe durchzuackern, ist oft schwere Lesearbeit. Etwas mehr unterhaltender Zuckerguss über dem Schwarzbrot der Information dürfte sicher nicht schaden. Aber es reicht nicht. Ich glaube, gerade in der Schweiz kommen wir nicht daran vorbei, mehr in die Bildung zu investieren. Ich denke da nicht an wolkige Medienkompetenz-Konzepte. Ich denke an etwas einfacheres: ans Lesen. Auch die «Mausefallen des Entertainments» bei «Watson» bestehen sehr oft aus Buchstaben – auch «Watson» ist ein weitgehend literales Medium. Wer sich informieren will, braucht Lesekompetenz – und um die ist es in der Schweiz nicht zum Besten bestellt.[14] Anders gesagt: Unsere Schülerinnen und Schüler brauchen vielleicht nicht mehr Computer, sondern wieder mehr Bücher. Auf Lesen komm raus.

Basel, 18. Oktober 2019, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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Quellen

[1] Vgl. fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft / Universität Zürich (Hrsg.): «Qualität der Medien»; Schwabe Veralg: Basel 2019; S. 29 – PDF: https://www.qualitaet-der-medien.ch/downloads

[2] Ebenda S. 36

[3] Ebenda S. 11

[4] Fragebogeninterview mit Katrin Hug: https://www.matthiaszehnder.ch/menschenmedien/katrin-hug/

[5] Fragebogeninterview mit Susan Boos: https://www.matthiaszehnder.ch/menschenmedien/susan-boos/

[6] Fragebogeninterview mit Simon Jacoby: https://www.matthiaszehnder.ch/menschenmedien/simon-jacoby/

[7] Vgl. Jahrbuch «Qualität der Medien» 2019, S. 37

[8] Ebenda

[9] Vgl. Persoenlich.com, «Wemf Mach Basic: Welche Zeitungen Leser verlieren, welche zulegen», 8.10.2019: https://www.persoenlich.com/medien/welche-zeitungen-leser-verlieren-welche-zulegen

[10] Vgl. Newsroom.de: «Print in der Schweiz: Eine Statistik des Grauens», 17.9.2019: https://www.newsroom.de/news/aktuelle-meldungen/vermischtes-3/print-in-der-schweiz-eine-statistik-des-grauens-898781/

[11] Manifest der «Republik»: https://www.republik.ch/manifest

[12] Fragebogeninterview mit Maurice Thiriet: https://www.matthiaszehnder.ch/menschenmedien/maurice-thiriet/

[13] Fragebogeninterview mit Simone Meier: Simone Meier https://www.matthiaszehnder.ch/menschenmedien/simone-meier/

[14] Laut Pisastudie sind die Schweizer SchülerInnen zwar gut in Mathematik, ihre Lesekpmpetenz liegt aber knapp unter dem OECD-Durchschnitt: https://www.nzz.ch/schweiz/pisa-studie-2015-schweizer-15-jaehrige-rechnen-europaweit-am-besten-ld.132847

3 Kommentare zu "Das Problem der Nachrichten-Abstinenz"

  1. Vielen Dank für die sehr gute Analyse zu diesem Gesellschaftsproblem über die alten Medien.
    Wir haben genug von den gleichgeschalteten Mainstream-Medien mit den nur noch USA NATO Propaganda.
    Da gibt es nicht mehr viel Demokratie nur Einheitsbrei und wer anderer Meinung ist wird ganz nach Gandhi „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich“ aber ohne Happy End.

    1. Antwort: Lieber Monsieur Andre
      Das in unseren Medien aller Pro-USA und Nato geschaltet sei, kann ich nicht nachvollziehen. Die CH-Medien (insbesondere SRF) und die meisten Zeitungen sind alles andere als US-freundlich. Seit Donald Trump am Ruder ist, gibt es kategorisch kein gutes Haar an ihm. Sie eifern alle CNN nach, dessen einziges Ziel es ist, Präsident Trumps Wiederwahl zu verhindern. Gottlob überschätzen sich die CH-Medienschaffenden in ihren Lehnstühlen der Redaktionsstuben. Sie haben keinen Deut Einfluss auf dessen Image oder gar Wiederwahl. Das entscheidet immer noch der US-Bürger selbst, und da sieht es laut Umfragen (u.a. Gallup) sehr gut aus, weil wieder mehr Jobs da sind, die Arbeitslosigkeit zurückgegangen ist, sie sich bei Amerikas Schwarzer Bevölkerung gar halbierte (!), weil immer weniger Frauen mehrere Jobs verrichten müssen (morgens putzen, mittags Nanny, abends 24/7 KFC-Theke oder ähnlich) um über die Runden zu kommen, sondern wieder wie früher auf einen guten, gar sicheren Job aufbauen können, weil die Countys (Bezirke) wieder mehr Jobs schaffen, weil die Börse sehr gut läuft, weil weil weil….
      Auch schon früher, das wissen Sie selbst, waren (zumindest in der Schweiz) Bush jun. oder sen., Ronald Reagan usw… die Bösen, während Tchernenko, selbst Breschnew und natürlich Gorbatschow die Engel waren. Und heute im CH-Medienvergleich ist Trump die Gestalt des Bösen, während Putin zur Friedenstaube mutiert.
      ICH BEGREIFE, BEI DIESEM „BETREUTEN DENKEN“, WAS UNSERE JOURNALISTEN UNS DA TÄGLICH VORSETZEN, DASS – SO NENNT MAN LAUT M. ZEHNDER, VIELE „NEWS-DEPRIVIERTEN“ GENERIERT WERDEN.
      Originell – beim schnellen Drüberlesen kann man doch glatt „NEWS-DEPREMIERTEN“ lesen, was den Nagel beim heutigen Medien-Futter doch exakt auf den Kopf trifft.
      Gar nicht originell hingegen ist der Zustand unserer Berichterstattungen, ob Funk, TV oder Print. Wieso mitschwimmen im Strom des Mainstreams? Doch halt, man soll nicht alles in den selben Topf werfen – es gibt doch tatsächlich ein Wochenblatt, das sich dem widersetzt. „Die Weltwoche – als Antithese“! Die Formel nimmt den berühmten Titel des Basler Historikers Herbert Lüthy von der „Schweiz als Antithese“ auf. Und beides mit grossem Erfolg. Was für die Schweiz gelten soll – kann auch für alle Medien (nicht bloss für die Weltwoche) gelten. Denn für den ursprünglich linken späteren ETH-Historiker, der seinen Ehrendoktortitel von der Uni Genf abgab, als dort ein gewisser Jean Ziegler seine Professur bekam, war die Schweiz der lebende Beweis dafür, dass es mitten in Europa ein Land geben kann, dessen Einwohner sich selbst regieren, ohne unter das Joch ihrer Regierungsapparates zu fallen.
      Die Schweiz ist seit ihrer Initialzündung vor über 700 Jahren die europäische Gegenthese. Medienschaffende – denkt doch an diese Schweizer (Erfolgs-)Geschichte, werdet wieder Eigenständig und schreibt nicht alles den EU-Blättern wie Spiegel, der FAZ, dem Figaro usw. ab. Dann stellt sich, im wahrsten Sinne des Wortes – auch eurer schweizerischer Erfolg und das Interesse, gelesen zu werden, wieder ein.
      Als um die Schweiz herum die Fürsten das Kommando übernahmen, zog sich die Eidgenossenschaft ins Reduit lokaler Selbstverwaltung zurück. Schaltet in euren Redaktionen Euro-News, ARD und Deutsche Welle ab und bringt eigene Storys, welche anders sind.
      Denn auch die Schweiz ging kaum beirrbar ihren eigenen Weg, während um sie herum Reiche, Monarchien und Diktaturen „modern“ waren. Auch da – Parallelen zur Medienindustrie.
      Denn Tatsache ist, das die Meinungsbandbreiten in den offiziellen Medien nicht breiter werden, sondern wieder enger. Seit einigen Jahren sind es die Journalisten, die neue Schützengräben ausheben, die Meinungsfronten erneut festmauern und verbetonieren. Ob Kernenergie, Klima, Trump, SVP, Gender, Kinderkrippen, Vaterschaftsurlaub, Brexit, Pestizide, Salvini oder China – die medialen CH-Meinungspeitscher geben den Ton und die (natürlich nur eine) Richtung an. Wer sich nicht ins Glied einreiht, macht sich verdächtig.
      Der Lüthy-Text über die „Schweiz als Antithese“ aus dem Jahre 1961 ist gegen die „Tyrannis der gleichgeschalteten Befehlszentrale“ gewandt. Ein visionäres Wort. Heute würde Lüthy gegen die mediale Gleichschaltung, also für die möglichst anarchistische Vielfalt an Positionen und Meinungen als unverzichtbare Voraussetzung für das Funktionieren einer direkten Demokatie eintreten.
      Was bei der Demokratie gilt, sollte auch wieder beim CH-Journalismus gelten. Nur dort, wo die Leute frei zwischen mehreren Varianten (Meinungen) wählen können – ohne Sanktionsdrohungen einer ausländischen oder inländischen Macht -, gibt es Demokratie (und guten Journalismus).
      Wo der Wähler hingegen bestraft wird oder mit „Ausgleichsmassnahmen“ belegt wird, wenn er nicht so abstimmt, wie die Mächtigen wollen, endet die Demokratie, haben wir die „Alternativlose Demokratie“, die Nicht-Demokratie zum Beispiel des institutionellen EU-Rahmenvertrag.
      Der Bogen zu unseren Mainstream-Medien zu schlagen, fällt auch da wieder leicht.
      Liebe Medienleute, das Rezept, wieder mehr Leser, Schauer, Hörer ins Boot zu holen, dazu zu gewinnen, die Bevölkerung wieder informierter werden zu lassen, ist so einfach:
      Die Schweiz und mit ihr die Medien (z.Z. leider nur die Weltwoche) stehen für die Demokratie als Staatsform der Alternativen und der echten Meinungsvielfalt ein. Sie stellen sich damit automatisch gegen das Unding einer alternativlosen Demokratie, gegen die Nicht-Demokratie, die vom modisch gewordenen Irrtum ausgeht, dass es zu allen Fragen, die uns heute oder in Zukunft beschäftigen, nur eine Wahrheit, nur eine Sichtweise geben könne. Das ist nicht nur undemokratisch, das ist auch falsch. Meinungsfreiheit ist immer die Freiheit, eine andere Meinung zu haben. UND ZU ÄUSSERN. Haarscharf genau daran klemmts in der CH-Medienzunft.
      Doch Hoffnung; denn alles kann man ändern….

  2. „Deprivierte“ sind Menschen, denen etwas weggenommen wurde bzw. denen etwas fehlt: das können auch beispielsweise Bildung, News, Demokratie oder Würde sein. Es kann sich dabei um einen objektiv und theoretisch bestehenden Mangel handeln, den aber davon Betroffene subjektiv und selber gar nicht als solchen wahrnehmen: weil für sie nur zählt, was Profit bringt und was Spass macht.

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