Das Fernsehen ist tot. Oder?

Publiziert am 13. Januar 2023 von Matthias Zehnder

Die britische BBC ist das Mutterschiff aller Radio- und Fernsehstationen und der Inbegriff des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Doch schon bald soll die British Broadcasting Corporation ihren Namen Lügen strafen: Ende des Jahrzehnts will die Organisation ihre traditionellen Radio- und Fernsehsender abschalten. Die BBC macht damit klar: Das Fernsehen liegt auf dem Sterbebett. Wenigstens das Fernsehen, mit dem wir aufgewachsen sind. Aber stimmt das wirklich? Hat nicht die Fussball-WM gerade rekordhohe Zuschauerquoten gebracht? Die Frage ist, wie lange der Fussball das Fernsehen noch am Leben erhält. In den USA sind gerade die wichtigsten Sport-Übertragungsrechte verkauft worden. Und zwar an Google. In meinem Wochenkommentar sage ich Ihnen diese Woche, warum das Fernsehen nicht unbedingt sterben muss, weil der Fernseher bald tot ist.

Die BBC will sich von einem ihrer «B» verabschieden: Sie bleibt zwar «British» und eine «Corporation», aber mit «Broadcast» will sie bald nichts mehr am Hut haben. Generaldirektor Tim Davie hat erklärt, dass die BBC innerhalb der nächsten Dekade alle linearen Programme einzustellen und zum «Online-Only Service» werden wolle. Laut der Tageszeitung «Guardian» will Davie alle Angebote der BBC in einer App bündeln. BBC-Generaldirektor Tim Davie legte damit die BBC aufs Sterbebett.

Nun ist gut möglich, dass diese Suppe nicht ganz so heiss gegessen wird. Dass also die Ankündigung des BBC-Chefs eigentlich ein Hilferuf an die Politik ist. Die konservative Regierung möchte die BBC lieber heute als morgen loswerden. Sie plant, die Fernsehgebühren 2027 abzuschaffen. Die BBC soll stattdessen ein Abomodell entwickel, wie es Netflix kennt. Dass es keinen einzigen Nachrichtensender auf der Welt gibt, der als Abomodell funktioniert, schert die Regierung nicht. Schliesslich geht es ihr auch nicht um eine möglichst umfangreiche und unabhängige Information der Bevölkerung, das bringt nur Ärger. Abgesehen von diesen politischen Querelen, die sich in allen europäischen Ländern gleichen, kann man aber fragen: Wie tot ist das Fernsehen?

Jugend ohne Flimmerkiste

Kinder und Jugendliche, die heute aufwachsen, kommen jedenfalls gut ohne Flimmerkiste im Wohnzimmer aus. Schliesslich haben sie ihre eigenen Bildschirme. Als Kleinkinder werden sie mit iPads versorgt, im Schnitt etwa mit zehn Jahren haben Schweizer Kinder ein eigenes Smartphone. Damit haben sie Zugriff auf YouTube, TikTok, Instagram und Facebook und damit auf die heute relevanten Videodienstleister im Internet. Wer braucht da noch Fernsehen?

Fussballfans zum Beispiel. Und das nicht zu knapp. Trotz aller Proteste haben sich in der Deutschschweiz über 1,5 Millionen Menschen den Final der Fussball-Weltmeisterschaften angeschaut. Das Schweizer Fernsehen SRF erzielte mit dem Spiel zwischen Frankreich und Argentinien einen Marktanteil von 72,9 Prozent. Eine Traumquote. Damit weist der Final 2022 eine höhere Sehbeteiligung aus als das Endspiel 2018, das durchschnittlich rund eine Million Deutschschweizer vor die Glotze lockte. Marktanteil 2018: 68,9 Prozent. Nicht nur das Spitzenspiel schlug ein: Mit sämtlichen 64 Liveübertragungen erreichte SRF im Fernsehen insgesamt rund 3,5 Millionen Personen. Diese Nettoreichweite entspricht rund zwei Dritteln der Deutschschweizer Bevölkerung ab drei Jahren mit Zugang zu einem TV-Gerät. Das ist gigantisch.

Digitale Kanäle fressen das Fernsehen

Jetzt fragen Sie sich vielleicht: Was faselt der Mann vom Tod des Fernsehens, wenn es doch so gut funktioniert? Aber tut es das wirklich? Ich glaube, das Problem beginnt mit dem Wort «Fernsehen». Traditionellerweise stellen wir uns unter «Fernsehen» einen grossen Sender vor wie die BBC oder das SRF, der sein Programm zeitgleich an sehr viele Empfänger aussendet. Das englische Wort dafür heisst «Broadcast» und steckt im Namen der BBC. Genau das findet statt, wenn in Qatar 22 erwachsene Männer einem Ball nachrennen und die Bilder davon gleichzeitig in alle Welt versendet werden. Bloss: Gemessen am Bewegtbildkonsum der Menschen ist das mittlerweile die Ausnahme.

Wichtiger als dieses Broadcasting per Satellit und Kabel ist heute die Verbreitung über digitale Kanäle im Internet. Da gibt es die grossen Videoplattformen, also YouTube und TikTok, sowie die sozialen Netzwerke Instagram und Facebook, die Videos verbreiten. Dazu gekommen sind in den letzten Jahren eine ganze Reihe von Streaming-Diensten. Neben Pionier Netflix sind heute in der Schweiz Amazon Prime Video, Apple TV+, Disney+, Sky Show und neu auch Paramount+ verfügbar. Ihnen allen ist gemeinsam, dass sie nicht kostenlos sind. Man muss sie also abonnieren. Gratis sind dagegen die Inhalte der grossen Fernsehsender, die sie über eigene Apps und über das Web anbieten. Gemessen an der Nutzungszeit sind diese digitalen Angebote insgesamt längst wichtiger als der gute alte Fernseher im Wohnzimmer.

Die digitale Welt im Wohnzimmer

Doch halt: Die Situation ist komplizierter. All diese Angebote lassen sich nämlich sehr wohl auf dem Fernseher im Wohnzimmer anschauen, bloss nicht auf einem guten alten Gerät. Man braucht dazu entweder einen Smart-TV oder einen AppleTV. Unter der Haube sind das Computer, die Inhalte aus dem Internet auf dem grossen Bildschirm im Wohnzimmer zur Verfügung stellen. Bei Bedarf kann man auch auf ein Live-TV-Signal umschalten, – zum Beispiel dann, wenn ein interessantes Fussballspiel stattfindet.

Auch das Fernsehsignal von SRF, der BBC, von ARD und ZDF und wie sie alle heissen, ist nicht mehr auf den Fernseher im Wohnzimmer beschränkt. Es steht im Internet und über die Apps der Sender auf jedem Handy und iPad zur Verfügung. Ich kann also auch im Ferienhaus auf meinem Handy die «Tagesschau» live sehen oder sie später über die App von SRF als Video-Podcast abrufen. Natürlich lassen sich auch die Angebote der Streamingdienste, von YouTube und sowieso von TikTok auf dem Handy nutzen. Voraussetzung ist lediglich eine schnelle Internetverbindung.

Es gibt also, grob gesagt, drei verschiedene Sendearten: Live-TV, Streaming und Video-Podcast. Diese Inhalte lassen sich auf dem Fernseher, auf dem Computer und auf einem mobilen Device konsumieren. Es gibt sie werbefinanziert und deshalb frei zugänglich, gebührenfinanziert oder im Abonnement. Die Fernsehwelt verschwimmt also. Dabei nähern sich die Inhalte der einzelnen Anbieter immer mehr an. Netflix zum Beispiel finanziert sich jetzt auch über Werbung. Das sieht dann zuweilen aus wie ganz normales Fernsehen. Woran erkennt man das traditionelle Fernsehen noch? Richtig: an der Sportübertragung.

Touchdown für Google

Wenigstens bei uns ist das noch so. In den USA sind auch die grossen Sportveranstaltungen längst nicht mehr im Fernsehen, sondern auf YouTube, Amazon oder bei Apple zu sehen. Google hat sich gerade für 14 Milliarden Dollar die Übertragungsrechte der NFL gekauft. Die National Football League organisiert die American Football-Spiele in den USA. Google zahlt der NFL ab der Saison 2023/24 zwei Milliarden Dollar pro Jahr für die Rechte am «Sunday Ticket». YouTube will die Spiele im Abo gegen Bezahlung anbieten. Die Donnerstagsspiele kann YouTube nicht zeigen. Diese Übertragungsrechte hat sich Amazon gesichert. Auch Apple schaut nicht einfach zu: Apple hat sich die amerikanischen Fussball-Rechte gesichert: 2,5 Milliarden Dollar zahlt Apple für die Übertragungsrechte der US-Major League Soccer für die nächsten zehn Jahre.

Das Engagement der Tech-Konzerne lässt die Kassen der Fussballvereine klingeln. Und Fernsehsender wie CBS, Fox oder ABC schauen in die Röhre. Sie trumpfen dafür auf YouTube auf mit ihren Shows. Die grosse Reichweite holen Stephen Colbert mit «The Late Show» auf CBS, Jimmy Kimmel mit «Jimmy Kimmel Live!» auf ABC oder auch Graham Norton mit der «Graham Norton Show» bei der BBC längst nicht mehr auf ihren angestammten Sendern, sonder mit Clips aus den Shows auf YouTube. So erreichte das Interview mit Prince Harry, das Stephen Colbert in seiner Sendung führte, schon nach einem Tag auf YouTube 2,5 Millionen Views. Das ist mehr, als Colbert im Schnitt auf dem Sender erzielt.

SRF mit guten Quoten auf YouTube

Auch bei uns ist das Streaming von Fernsehinhalten mittlerweile sehr wichtig geworden. SRF erreicht auf YouTube respektable Quoten und zwar nicht nur mit Videos, die speziell für online produziert worden sind, sondern auch mit klassischen Fernsehsendungen wie «Einstein», «DOK»-Sendungen, dem Gesundheitsmagazin «Puls» oder den «Sternstunden». Den «Sternstunden»-Talk mit der österreichischen Kabarettistin Lisa Eckhart sahen bisher 1,1 Millionen Menschen auf YouTube – das ist deutlich mehr, als das Format im linearen Fernsehen erreicht. Nun hat das sicher auch damit zu tun, dass Lisa Eckhart im deutschsprachigen Raum ebenso bekannt wie umstritten ist. «Sternstunde» erreicht aber auch mit anderen Gesprächen Hunderttausende per YouTube. Und beweist damit auch, dass online auch langsame, tiefer greifende Inhalte Erfolg haben können.

Der Schritt der BBC, zum «Online-Only Service» zu werden, ist also gar nicht mal so gross. Schon gar nicht in zehn Jahren. Bloss in einem klitzekleinen Punkt dürfte der Schritt Probleme schaffen: Ohne Gebühren, Medienförderung oder eine andere Basisfinanzierung lassen sich qualitativ hochstehende Inhalte online nicht refinanzieren. In der kleinen Schweiz mit ihren vier Sprachen schon gar nicht. Selbst die beliebtesten Sportübertragungen lassen sich über Abomodelle kaum refinanzieren. Ganz zu schweigen von einem Basisangebot an Nachrichten. Die grossen Tech-Konzerne haben es da einfacher: Für die sind Sportrechte bloss Teil einer übergeordneten Strategie im Kampf um Marktanteile – und sie haben alle randvolle Kriegskassen.

Das Fernsehen braucht es nicht mehr

Ist Fernsehen also tot? Nein, so kann man das nicht sagen. Live-Übertragungen von Sport-Events sind sogar wichtiger denn je. Aber als Träger dafür braucht es das Fernsehen nicht mehr. Die Inhaltsproduktion, die Verbreitung und das Endgerät, das war früher eine Einheit, die man «Fernsehen» nannte. Diese Einheit gibt es nicht mehr. Heute gibt es Inhalte, Verbreitungswege und Anbieter. Und die unterschiedlichsten Endgeräte. Der Fernseher ist nicht mehr das elektronische Herdfeuer im Haushalt und das Fernsehen kann auch keine einigende Rolle in der Gesellschaft mehr spielen. An die Stelle der Geräte sind die Inhalte getreten: das Fussball-Finale, die «Late Show», der «Sternstunden»-Talk und natürlich Serien, von «Bridgerton» bis «Tschugger». Auf welchem Kanal die Inhalte ausgespielt werden, ist völlig egal. Hauptsache, Sie haben Zugriff darauf, am Handy, auf dem iPad, per Computer oder über den Smart-TV.

Bloss eines bleibt dabei auf der Strecke: gute journalistische Information. Die haben weder Google noch Apple, weder Netflix noch Paramount im Angebot. Sie lässt sich nämlich nicht verkaufen wie eine Serie oder ein Sportereignis. Und das ist der Moment, wo wir als Beobachter die Perspektive wechseln sollten. Aus der Sicht der Anbieter lauten die Fragen: Wie erreiche ich am meisten Publikum? Wie kann ich Geld verdienen? Aus der Sicht des Publikums lauten die Fragen: Welches Programm ist am attraktivsten? Was kostet mich das? Beides sind Marktfragen. Es gibt aber auch noch die Sicht der Gesellschaft. Da sollten weder die wirtschaftlichen Interessen der Anbieter noch die Unterhaltungsinteressen des Publikums im Fokus stehen. Die zentrale Frage aus der Sicht der Gesellschaft lautet: Wie steht es um die informationelle Landesversorgung? Aus dieser Sicht ist das Abwandern des Fernsehens ins Internet ein Problem, weil im digitalen Raum nur funktioniert, was rentiert. Und es rentiert, was skaliert, also von vielen Leuten genutzt wird. Da fallen Nachrichten durch: News rentieren nie.

Wir müssen deshalb dafür sorgen, dass der Tod des Fernsehens nicht zum Tod des Journalismus führt. Es geht dabei nicht um die Profite von Verlegern oder Fernsehgesellschaften. Es geht um die informationelle Landesversorgung. Bei den Medien ist es wie bei der Landwirtschaft: Ohne Förderung lässt sich diese Versorgung nicht aufrecht erhalten. Es trifft sich deshalb gut, dass wir in der Schweiz ein demokratisch abgestütztes Gebührenmodell haben. Jetzt müssen wir nur noch dafür sorgen, dass das auch funktioniert, wenn das Fernsehen gestorben ist.

Basel, 13. Januar 2023, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

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PPS: Wenn Sie den Wochenkommentar nur hören möchten, gibt es auch eine Audioversion. Hier der Link auf die Apple-Podcast Seite oder direkt auf die Episode:


Quellen

Bild: © KEYSTONE/Michael Buholzer

Berger, Nicola (2023): NFL: Youtube Zahlt 14 Milliarden Dollar Für Das “Sunday Ticket”. In: Neue Zürcher Zeitung. [https://www.nzz.ch/sport/14-milliarden-dollar-fuer-streaming-rechte-ld.1719825; 12.1.2023].

Field, Matthew (2022): BBC must plan for full ‘switch-off’ of terrestrial TV. In: The Telegraph. [https://www.telegraph.co.uk/business/2022/12/07/bbc-must-ready-end-terrestrial-tv-broadcasts-decade-says-tim/; 12.1.2023].

US TVB (2023): The Late Show with Stephen Colbert. In: US TVB. [https://ustvdb.com/networks/cbs/shows/late-show-stephen-colbert/; 12.1.2023].

Waterson, jim (2022): BBC Preparing To Go Online-only Over Next Decade, Says Director General. In: The Guardian. [https://www.theguardian.com/media/2022/dec/07/bbc-will-go-online-only-by-2030s-says-director-general; 12.1.2023].

4 Kommentare zu "Das Fernsehen ist tot. Oder?"

  1. Ganz kurz möchte ich ein paar Fragmente aus dem wie gewohnt wunderbaren und informativen Wochenkommentar (zurecht) picken:
    «Landesversorgung». Dabei denke ich an Pflichtlager von Öl – an Vorratslager mit Reis, Teigwaren, Erbsen zu welchen die Lebensmittelbranche angehalten ist. Ich denke auch an den SVP-Slogan «Eigenständige Landesversorgung», den Traum von einer autarken Schweiz, welche sich selbst ernährt, rückt mit 9Millionen und (gezwungenermassen) immer mehr Umwandlung von Kultur- zu Bauland (trotz Rückzonung) ins Reich (leider, sehr leider) des Utopischen.
    Gerade die linkslastige SRG, die linken Politiker reden von «informeller Landesversorgung». Unser «Land», die «Schweiz» = Worte, welche sie sonst nie in den Mund nehmen. Sie wollen staatliches Geld für staatstreue, gefügige Sprachrohrmedien. Diese grosse Gefahr besteht damit nämlich! («Wessen Brot ich ess’, dessen Lied ich Pfeif»). Zitat: «Früher hatten die Politiker Angst vor den Medien. Heute haben die Medien Angst vor den Politikern» sagte Matthias Ackeret, (Medienmagazin-Persönlich-Verleger, Autor, Journalist, Kolumnenschreiber) zu dem Thema. Klar pariert der Journalist vor dem Politiker, wenn er an dessen Geldt(r)opf hängt, auf Gedeih und Verderben ihm ausgeliefert ist (Lohn, Zeitung, Funk, Immobilie)! Wollen wir das wirklich….?
    Dann noch dies: «Bei den Medien ist es wie bei der Landwirtschaft: Ohne Förderung lässt sich diese Versorgung nicht aufrecht erhalten». Auch wenn der Vergleich mit der Landwirtschaft repetiv wiederholt wird, er wird nicht wahrer. Die Landwirtschaft und die Medien kann man so nicht vergleichen.
    «Es trifft sich deshalb gut, dass wir in der Schweiz ein demokratisch abgestütztes Gebührenmodell haben.» Zusatz: JA, aber die Abstimmung ging für die Verhältnisse sehr knapp aus. Hätten die Auslandschweizer (Schweizer, welche im Ausland wohnen) nicht mitabgestimmt (waren durchs Band dafür); logisch, sie können CH-Meiden wie SRG-International nutzen, müssen aber in Hawaii, Australien, Südafrika usw… kein «Räppli» (und schon gar kein «Läppli») dafür zahlen.
    Ein Lichtblick bei den leidigen Medien-Zwangsgebühren (Zahlen für «Landfrauenküche» und «Devilles-SRF-Endjahresroast» ob man schaut oder nicht – ansonsten Betreibung und Konkurs – gar nicht lustig) ist die «Halbierungsinitiative», über welche das Schweizer Volk in Bälde abstimmen darf.
    Ziel: Die Hälfte der jetzigen Gebühren. Und die reichen für saubere Infos und Schweizer Kultur (allumfassend). Für gefühlte 555 Dudelradiosender, 100-Youtube-SRF-Filmli pro Tag, für US-Streifen aus den 60er und 70er reicht es nicht; muss es auch nicht. Dies können Private besser, und auch günstiger.
    War kürzlich im «Leutschenbach». Pardon «SRF-Campus». Was es auch ist. Von der neuen «Radio-Hall» über das neue «News-Room»-Gebäude, von den Gartenaussenanlagen mit Grills, Bodenspots über die neue unterirdische Autoeinstellhalle mit Tageslicht und Ledersofas und Sessel in den Gängen auf poliertem Italienischen Marmorboden…. ALLES vom Feinsten.
    Fazit: Ja, eine «Halbierungsinitiative» verträgt es. Auch wenn es dann halt anstelle Echtleder- nur noch Kunststoffleder-Sesseli Neuanschaffung gibt…..

  2. Viel Lärm von Medien gehört zum Sound der Angst in den Köpfen von immer mehr Menschen. Um Ängste zu verdrängen, werden Hoffnungen geschürt. Hopium: Hope is Dope! Hoffnungen, die vielen Menschen wie eine Droge dazu dienen sollen, damit sie faul in ihrem Schneckenhaus bleiben können, sich nicht mit der Realität auseinandersetzen und nichts Mutiges tun müssen. – Die Tagesschau des Schweizer Fernsehens zeigt mir (laut Begrüssung) „die wichtigen Meldungen des heutigen Tages“. Sie lässt mich das Chaos und das Elend der Welt sowie dazu Illusionen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft konsumieren. Es braucht aber Aufklärung über Hinter- und Untergründe sowie Informationen über echte , substanziell fundierte Handlungsoptionen, was wir gemeinsam und geopolitisch für eine für alle gute Welt tun können.

  3. „News sind für den Geist, was Zucker für den Körper ist.“ Rolf Dobelli
    „Warum Sie keine News lesen sollten.“ So der Titel von Rolf Dobellis Beitrag Nummer 52 in seinem Buch „Die Kunst des klugen Handelns – 52 Irrwege, die Sie besser anderen überlassen“. Das von Dobelli vorgeschlagene Experiment, für längere Zeit auf den täglichen News-Konsum zu verzichten, habe ich gemacht, und es ist sehr erhellend und wirksam. Seither selektioniere ich sehr bewusst, was ich lese: mehr Bücher, gute Hintergrundberichte und so wenig News wie möglich.

    Für gute Hintergrundberichte braucht es gut ausgebildete Journalisten. Genauso, wie es kompetente Bauern braucht für gesunde Nahrungsmittel. Darum soll man die Ausbildung von Journalisten und Bauern weiterhin fördern und weitgehend vom Staat finanzieren lassen. Beim Verteilen von Information und von Nahrungsmitteln, also beim Medium/Distributor soll man aber weitestgehend den Markt spielen lassen.

    Auf die Subventionierung von Zucker kann verzichtet werden.

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