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Jeder bewohnt die Welt auf seine Weise

Publiziert am 6. September 2020 von Matthias Zehnder

Den ausführlichen Buchtipp als Video gibts hier:

Ich gebe Ihnen jede Woche einen Lesetipp, ein Buch, das ebenso intelligent wie unterhaltend ist. Die Woche: Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise von Jean-Paul Dubois.

Paul Hansen sitzt im Gefängnis und blickt auf sein Leben zurück. Das Gefängnis ist das Prison de Bordeaux in Montreal Kanada. Da teilt Paul Hansen eine Zelle mit dem Hells Angel Patrick Horton, einem Hünen von Mann, der ein verräterisches Bandenmitglied ermordet haben soll.

Paul Hansen ist ein liebenswerter, sanfter Mensch. Sein Vater Johanes war ein dänischer Pastor, seine Frau Winona war eine kanadische Algonkin-Indianerin, seine kleine, weisse Hündin Nouk war, wie er sagt, weder Wölfin, noch Schosshund, sondern irgendwas dazwischen. Alle drei, Johanes, Winona und Nouk, sind tot. Doch seine drei toten Liebsten kommen Paul im Gefängnis immer wieder besuchen. Sein Vater redet mit ihm, seine Frau tröstet ihn, seine Hündin sucht bei ihm Schutz. Paul erzählt von seinem gegenwärtigen Leben im Knast und von seinem vergangenen Leben. Wie kam es nur, dass ein so liebenswerter Mann in einer Hochsicherheitszelle neben einem Hells Angel gelandet ist?

Jean-Paul Dubois ist ein wunderbares Buch gelungen, das mir noch lange nach der Lektüre nachgeklungen hat. Es hat mich an zwei meiner Lieblinge erinnert, an John Irving und an Philippe Djian. Jean-Paul Dubois hat für das Buch zurecht letztes Jahr den Prix Goncourt erhalten.

Jean-Paul Dubois: Jeder von uns bewohnt die Welt auf seine Weise. Roman. dtv, 256 Seiten, 31.90 Franken; ISBN 978-3-423-28240-6

Erhältlich ist das Buch hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783423282406

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