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Die goldenen Jahre des Franz Tausend
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Diese Geschichte ist so fantastisch, dass sie nur wahr sein kann: In den 1920er Jahren erregte Franz Tausend in Deutschland grosses Aufsehen, weil er es (angeblich) schaffte, Gold herzustellen. Tausend behauptete, Metalle könnten wachsen wie Pflanzen und er, Franz Tausend, sei in der Lage, durch «Transmutation» aus Blei Gold herzustellen. General Erich Ludendorff und Nationalsozialistische Kreise krochen dem Hostapler auf den Leim und investierten viel Geld in die angebliche Herstellung von Gold – sie wollten damit die Reparationszahlungen begleichen, die Deutschland nach dem ersten Weltkrieg zu leisten hatte. Eine fantastische Geschichte – und eine wahre noch dazu. Titus Müller erzählt die Geschichte des Hochstaplers Franz Tausend und verwebt sie dabei mit der Zeitgeschichte, insbesondere mit den Erlebnissen von Schriftsteller Thomas Mann und Carl von Ossietzky, dem Chefredakteur der «Weltbühne». Als Hauptfigur dient ihm dabei Kriminalkommissar Heinrich Ahrndt, der zuerst in München gegen Franz Tausend und dann in Berlin gegen Carl von Ossietzky ermittelt und sich dabei zwischen alle Stühle setzt. Im Zuge der Ermittlungen erweist sich nicht nur Franz Tausend als Hochstapler. Auch die nationalsozialistische Politik und die grossen Wirtschaftsführer pflegen die Kunst der Täuschung – und selbst Thomas Mann empfindet sich selbst als Hochstapler. Als Hochstapler mit Nobelpreis freilich. Titus Müller ist mit dem Roman ein wunderbar farbiges Portrait der 20er Jahre gelungen. Die spannende Betrugsgeschichte ist flott erzählt, aber eigentlich dreht sich das Buch ums Hochstapeln. Gerade deshalb ist es heute besonders aktuell.
Titus Müller: Die goldenen Jahre des Franz Tausend. Blessing, 384 Seiten, 29.90 Franken; ISBN 978-3-89667-617-7
Erhältlich hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783896676177