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Auf die Väter kommt es an

Es ist erstaunlich: Väter und das Wesen der Vaterschaft sind kaum erforscht. Während Mütter und Mutterschaft schon seit mehr als 100 Jahren intensiv ausgeleuchtet werden, ist die wissenschaftliche Aufarbeitung des Vaterseins noch jung. Ganz offensichtlich war unserer Gesellschaft lange nicht wichtig, was die Väter tun und lassen. Entwicklungspsychologin Lieselotte Ahnert hat sich deshalb in den letzten zehn Jahren intensiv mit Vätern beschäftigt. Mit Kollegen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hat sie 2013 einen Forschungsverbund zum Thema Vaterschaft gegründet, das «Central

Demokratie braucht Religion

Wenn man sich die Zahlen der Kirchenaustritte anschaut, könnte man meinen, dass die Gesellschaft Kirchen und Religionen nicht mehr braucht. Der deutsche Soziologe Hartmut Rosa fragt denn auch: «Brauchen wir sowas hier? Oder ist das nur ein Anachronismus? Ist Kirche letzten Endes ein Überbleibsel aus einer anderen Form der Gesellschaft und auch aus einer anderen Form der Weltbeziehung?» Seine Antwort ist überraschend. Er sagt, die Gesellschaft befinde sich in einer Krisensituation, weil sie gezwungen sei, sich permanent zu steigern, zu

Lovely Planet

Seit die meisten Länder ihre Covid-Restriktionen aufgehoben haben, gibt es kein Halten mehr: Das Reisefieber hat die Menschen gepackt. Das Resultat sind Rekordstaus am Gotthard, ausgebuchte Flüge und Hotels. Die Menschheit reist, als gäbe es keine Klimakrise. «Es scheint fast, als hätten unser Herz, unser Verstand, unsere Menschlichkeit und unser Umweltbewusstsein im Gepäck keinen Platz», schreibt Maria Kapeller in ihrem Buch, das sie in Anlehnung an die beliebte «Lonley Planet»-Reiseführer «Lovely Planet» betitelt hat. Denn in den allermeisten Fällen ist

Ist Geld eine Religion?

Dieser Tage habe ich Besuch vom Schweizer Dokumentarfilmer und Regisseur Hercli Bundi erhalten. Bundi ist daran, einen Film über das Geld zu drehen. Eine Frage war: Ist Geld eine Religion? Es ist eine verführerische Frage. Gerade in der Schweiz, wo viele Banken auch architektonisch an Tempel erinnern und es als Sakrileg gilt, den Rappen nicht zu ehren. Aber ist es so einfach? Zusammen mit Industriepfarrerin Delphine Conzelmann habe ich versucht, einige der Fragen von Hercli Bundi zu beantworten und bin

Die Erfindung der Hausfrau

Woher kommt eigentlich dieser gesellschaftliche Anspruch an die Perfektion der Mutter und wie hängt er mit dem Modell der Hausfrau zusammen? Diese Frage stellt sich Evke Rulffes in ihrem Buch über die Erfindung der Hausfrau. Wie konnte es bloss dazu kommen, dass eine Arbeit (die Haus- und Care-Arbeit) mit einem Geschlecht und dem Familienstand (weiblich und in Partnerschaft / Mutter) verknüpft ist – und diese Arbeit dann auch noch gar nicht als Arbeit angesehen wird, weil sie nicht bezahlt wird? Und

Mamas letzte Umarmung

Als Menschen sich noch die Hand geben durften, rochen sie danach an der Hand, vor allem, wenn sie Kontakt zu einer Person gleichen Geschlechts hatten. «Instinktiv halten wir unsere Hand nahe ans Gesicht, um die chemische Duftmarke wahrzunehmen, die Aufschluss über die Verfassung des anderen gibt», schreibt der Primatenforscher Fans de Wall in seinem neuen Buch. Wir machen das natürlich unbewusst. Dokumentiert wurde das Verhalten mit versteckten Kameras. «Dieses Verhalten ähnelt dem anderer Primaten», schreibt de Waal. «Und doch betrachten

Langeweile

Über die Langeweile wird seit der Mitte des 17. Jahrhunderts immer wieder nachgedacht. Für Blaise Pascal war die Langeweile unangenehmer Stillstand. Ähnlich sah das auch Immanuel Kant im 18. Jahrhundert. Laut Goethe hilft die Langeweile in kreativer Not. Auf teuflischem Wege bringt Goethes Mephisto die Menschen dazu, sich zu «übereilen», also dem Stillstand zu entsagen. Friedrich Nietzsche fand im späten, 19. Jahrhundert: «Wer sich völlig gegen die Langeweile verschanzt, verschanzt sich auch gegen sich selber.» Auf ihren 100 Seiten über

Die Gesellschaft der Singularitäten

Andreas Reckwitz stellt fest: Wir leben nicht mehr im industriellen, sondern im kulturellen Kapitalismus. Das hat tiefgreifende Folgen auch für die Arbeits- und Berufswelt. Standen früher eindeutige, formale Qualifikationen und Leistungsanforderungen im Zentrum, so geht es in der neuen Wissens- und Kulturökonomie darum, dass die Arbeitenden aussergewöhnliche «Profile» entwickeln. Belohnt werden nur jene, die Aussergewöhnliches leisten oder zu leisten versprechen. Arbeitnehmer, die Routinearbeiten suchen, haben das Nachsehen. Diese These wird übrigens gestützt von neuen Studien: In Europa und in der

Fünf Lebensbilder an Stelle eines Wochenkommentars

Einen eigentlichen Wochenkommentar gibt es heute nicht – der Wochenkommentar macht Herbstferien. Dafür gibt es aktuelle Lesetipps. Heute: fünf Biografien – also fünf höchst anregende Lebensbilder. Inspirierend sind sie alle, jedes auf seine Weise. Das erste Buch hat mich richtig begeistert – und das fünfte ist im wörtlichen Sinn umwerfend. Wenn Sie trotzdem einen Wochenkommentar lesen möchten, empfehle ich Ihnen diese drei Kommentare der letzten Wochen, die immer noch aktuell sind: Unsere digitale Masslosigkeit http://www.matthiaszehnder.ch/wochenkommentar/unsere-digitale-masslosigkeit/ Wie die Medien zu Populismus

Die grosse Regression

Den Anstoss zu diesem Buch gaben die Anschläge in Paris im Spätherbst 2015: Der politische, mediale und diskursive Umgang mit diesen Ereignissen liess den Eindruck aufkommen, als fiele die Welt plötzlich hinter hart erkämpfte und für gesichert gehaltene Standards zurück, schreibt Heinrich Geiselberger. Rund um den Globus dehnen sich die Gebiete aus, in denen keine Staatsgewalt mehr für Recht und Ordnung sorgt. Die Reaktion auf die Flüchtlingsströme auf der ganzen Welt sind Zäune an den Grenzen, ja sogar Schiessbefehle. Unfähig,

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