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Wie man Mensch wird

Das lateinische Wort «Humanitas» kann «Menschlichkeit» oder «Bildung» bedeuten. Für Cicero war Humanitas eine erzieherische und kulturelle Idee, die auf die Förderung der Tugenden und Kenntnisse abzielte, die einen idealen Bürger ausmachen. Im Mittelalter wurde daraus eine neue Bildungsbewegung. Ihre Anhänger, die «Humanisten», spielten eine Schlüsselrolle bei Aufklärung und der Entwicklung der Wissenschaft und der Kunst. Es ist denn auch diese Idee, welche religiöse, nichtreligiöse, philosophische, praktische und Geisteswissenschaften lehrende Humanisten miteinander verbindet: Sie alle haben die menschliche Dimension des

Plädoyer für die Gelassenheit

Deutschland streitet über ein Flugblatt, das ein Junge vor 36 Jahren auf einem Schulhof verteilt hat. In Frankreich macht die Abaya Schlagzeilen, das traditionelle Kleidungsstück der Frauen aus dem Nahen Osten. Österreich ärgert sich, weil ein EU-Kommissar die hohen Gasbezüge des Landes aus Russland thematisiert und Österreich vorgeworfen hat «Blutgeld» nach Russland zu schicken. Und die mediale Schweiz hängt an den Lippen von Wasiliki Goutziomitros: Die Moderatorin der SRF-Sendung «10vor10» hatte sich verschluckt und musste live auf dem Sender einen

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten

Axel Hacke ist bekannt für Geschichten wie «Der kleine König Dezember». Es sind Geschichten, die einem ein Lächeln auf die Lippen zaubern und ganz leicht werden lassen. Es ist kein Schenkelklopf-Humor, nicht derb, nicht laut, es ist die pure Heiterkeit. Was das ist, diese Heiterkeit, darüber hat Axel Hacke ein Buch lang nachgedacht. Das Resultat ist, nein: nicht einfach heiter, sondern klug: Anmerkungen zum Humor, dem Lachen und dem Lächeln, von Freud bis Loriot. Um es mit Peter Ustinov zu

Digitale Ethik: «Was soll ich tun?»

Vanille oder Erdbeere? Informatik oder Psychologie? Max oder Moira? Das Leben stellt uns ständig vor Entscheidungen. Immer mehr dieser Entscheidungen werden am Computer getroffen – und immer öfter entscheidet nicht der Mensch, sondern ein Algorithmus. Der kann beim besten Willen nicht aus dem Bauch heraus entscheiden, sondern braucht klare Vorgaben. Das ist ein Anwendungsfeld der digitalen Ethik. Diese Woche habe ich an der Berner Fachhochschule wieder meinen Einführungskurs in die digitale Ethik gehalten. Beim Unterrichten ist mir ein zentrales Problem

Künstliche Intelligenz: Wer spricht denn da?

Die generative KI ist sehr beeindruckend. Sie produziert Wörter in irrwitziger Geschwindigkeit und kennt dabei meist auch noch die Rechtschreibung. Nicht nur Studierende lassen sich gerne von den Textautomaten helfen. Anwälte lassen sich von der KI ihre Schriftsätze generieren. Pfarrpersonen ihre Predigten. Verliebte ihre Liebesbriefe. Paradoxerweise sitzen gerade Menschen, denen das Schreiben wichtig ist, gebannt vor den Textautomaten und hoffen darauf, dass die KI ihnen die Arbeit abnimmt. Und fürchten gleichzeitig um ihren Arbeitsplatz. Dabei geht vergessen, dass das, was

Wenn jeder an sich denkt, ist nicht an alle gedacht

Wie weit darf die Freiheit des Einzelnen gehen? Was ist Solidarität? Was sagt das über unsere Gesellschaft, wenn wir selbst in der Krise nicht zu einer Gemeinschaft werden? Und welche Rolle soll (oder darf) der Staat dabei spielen? Das sind die zentralen Fragen dieses Buches. Nicht nur die Corona-Krise hat gezeigt, dass wir um Antworten auf diese Fragen zunehmend verlegen sind. Skudlarek sagt, dass sich der gesunde Individualismus in einer «individualistischen Schieflage» befinde. Er meint damit Menschen, die sich in

Fake News und die Sache mit der Wahrheit

Auf den ersten Blick ist die Sache klar: Fake News sind Falschmeldungen und das Internet ist voll davon. Doch auf den zweiten Blick zerbröselt die Klarheit wie ein zu trockener Sandkuchen am Strand. Denn «Fake News» wird heute allzu oft als Kampfbegriff benutzt. Zum Beispiel von Donald Trump: Was ihm nicht passt, nennt er Fake News. Das ist aber noch nicht das grösste Problem. Denn da ist die Sache mit der Wahrheit. Sie ist der bröselnde Kern des Sandkuchens. Das

Zeit für Versöhnung

Wir lesen täglich über die russischen Angriffe auf die Ukraine, das Klima zwischen China und den USA ist längst zu einem kalten Krieg abgekühlt – und der deutsche Benediktinerpater und Autor Anselm Grün schreibt ein Buch mit dem Titel «Zeit für Versöhnung»? Ja, auch wenn diese Zeit für die Versöhnung zwischen der Ukraine und Russland vielleicht noch nicht da ist – ohne Versöhnung wird es nicht gehen. Anselm Grün geht es in seinem Buch nicht nur um Kriege zwischen Nationen,

Warum die Künstliche Intelligenz uns menschlicher macht

Microsoft arbeitet an der Integration der KI in die Suchmaschine Bing. Ich konnte die neue Funktion ausführlich testen: Sie ist erschreckend gut. Besser noch als ChatGPT. Letzte Woche habe ich dargelegt, was diese Entwicklung publizistisch bedeutet, also für das Internet als Medium. Weil sich die chattende Intelligenz als vermittelnde Instanz zwischen Nutzer und Webinhalte schiebt, wird diese Entwicklung das Internet als Medium umkrempeln: Sie wird zum Tod des Mediums Internet führen, weil die Chatbots sehr viel Aufmerksamkeit aufsaugen werden. Aber

Wirklichkeit

In den Bergen packt mich immer wieder der Anblick dieser urzeitlichen Riesen: Seit Ewigkeiten stehen sie unverrückbar da, überzogen von Schrunden und Rissen, die der Schnee im Winter nur unzulänglich überdeckt. An ihren Flanken erstrecken sich lange Reihen von Tannen, die aus der Distanz wirken wie zottige Bartstoppeln. Manch einer streckt sein steinernes Haupt bis in die Wolken und wirkt doch fest verbunden mit dem Boden. So ein Berg ist ein phantastisches Stück Wirklichkeit. Mir kommt John R. Searle in

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