Donald Trump verweigert sich dem Amt

Publiziert am 17. Januar 2017 von Matthias Zehnder

Am nächsten Freitag zieht Donald Trump ins Haus an der Pennsylvania Avenue Nummer 1600 in Washington ein: ins Weisse Haus. Spätestens dann dürften alle Optimisten, die gehofft hatten, The Donald werde sich im Oval Office dann schon zusammenreissen, eines besseren belehrt werden: Wenn Donald Trump das Amt des Präsidenten übernimmt, dann ist das ein unfriendly takeover.

Wenn es dazu noch eines Beweises bedürft hätte, dann wäre es dies: Laut einem Artikel in der deutschen Tageszeitung «Die Welt» – hier verfügbar auf Blendle – will Donald Trump auch als Präsident unter seinem eigenen Account twittern: für seine Tweets will er nicht den bisherigen Präsidentenaccount „@POTUS“ (President of the United States of America) nutzen, sondern seinen bisherigen „@realDonaldTrump“ behalten, schreibt die Welt.

Die Zahlen geben Trump recht: Ein Wechsel wäre ein schlechter Deal. Donald Trump hat 19,9 Millionen Follower, der President of the United States hat nur 13,5 Millionen Follower. Der Entscheid unterstreicht aber noch einmal, dass Trump sich auch im Amt nicht ändern will, ja sich sogar dieses Amtes verweigert. Offensichtlich hat Trump keine Lust darauf, ein versöhnlicher (und versöhnender) Präsident für alle zu sein, er will auch als gewählter Präsident to think big and kick ass, wie eines seiner Bücher heisst. Oder anders gesagt: Donald Trump verweigert sich seinem Amt.

Ein Kommentar zu "Donald Trump verweigert sich dem Amt"

  1. „Offensichtlich hat Trump keine Lust darauf, ein versöhnlicher (und versöhnender) Präsident für alle zu sein“ = eine legitime These, eine Schlussfolgerung eines Schreibenden. Doch jetzt wird’s spannend. Das muss man doch genauer anschauen. Um die „Filterblase“ Europa-Medien wenigstens ein bisschen anzustupsern, hier ein paar kleine Taten eines Donald Trump, von einem ANDEREN BLICKWINKEL betrachtet:
    GB hat (demokratisch) den Brexit beschlossen. (via Volksabstimmung/Volksmehr). Es will wieder „Global Great Britain“ sein (Th. May). Gute Handelsverträge abschliessen. Der scheidende US-Präsi B. Obama giftelte: GB (UK) müsse dann bei den (Frei)Handelsabkommen ganz hinten anstehen. D. Trump sagte im „Bild/Times“-Interview, dass er gute Handelsabkommen mit allen Ländern abschliessen will, insbesondere auch mit GB…..
    D. Trump hatte den Mut, den Japanischen Präsidenten als allerersten zum Arbeitsgespräch einzuladen, mit Japan nochmals historischen Frieden zu besiegeln, (nach den 2. Weltkrieg-Gräueln); er zeigte keine Angst vor der Grossmacht China, welche immernoch eine Unrechtsmacht ist, welche Bürger wegsperrt, zensuriert (Medien, Internet), welche Arbeitsbedingungen unterster Schublade zulässt, welche die Umwelt (immernoch) massiv schändet, welche hinrichtet. Wieviel sind es dieses Jahr wohl schon gewesen – 200 oder 300 oder gar 1300 Menschen – man wird es nie erfahren. Ja, ich weiss, auch gewisse US-Bundesstaaten kennen die Todesstrafe. Jedoch weiss man punktgenau, wieviel diese dieses Jahr bis heute hinrichteten… Exakt 1 Person.
    Und was macht unsere Landesregierung, währenddessen ich diese Zeilen schreibe: Sie hofiert den Chinesischen Staatspräsidenten auf Staatsbesuch in der Schweiz. Ich musste den TV ausschalten, als ich sah, wie devot unsere „Regierung“ (SP, CVP, FDP, SVP) mit dem Kopf wackelte, sülzte und lächelte, während der grosse Chinesische Präsident seine Rede schwang. Und als ich sah, wie unsere Polizei in Bern Free-Tibet-Demonstranten in Tücher wickelte und wegschleifte, wurde es mir anders….
    Darum: Bravo Trump auch für den Mut, mit Taiwan eigenständige Gespräche zu führen. Taiwan ist ein eigenes Land, kämpft für Freiheit und Wegkommen von der grossen Chinesischen Krake, welche über dem Inselstaat schwebt, nur die Chinesen wollen dies nicht anerkennen, sie verleiben sich das Land und Volk (wenn es sein muss mit Gewalt) ein. Und wer kennt das Land auch nicht an: Die Schweiz. Wie praktisch, dann gibt es beim Staatsbesuch in Bern keine Probleme, das Lächeln kann weitergehen….
    Autofirma wollte Billig-Fabrik mit Billiglöhnen in Mexiko bauen. Trump drohte, die Importzölle aus Mexiko zu erhöhen. Automanager hörten dies, nun wird die Fabrik im Stammland USA geplant/gebaut. 10´000 Jobs mehr oder zumindest gerettet.
    American Apparel – Einiziges Modelabel welches alles in USA produziert, Stoffe, Nähen usw… im Konkurs. Im Zuge der neuen „American First“ Welle (und wohl auch um dem neuen Präsidenten zu gefallen) rettet Amazon-Boss die Firma mit ca. 60 Millionen Dollar. Ein Klacks für Amazon, ein „Sechser im Lotto“ für die Näherinnen, Zuschneiderinnen, Verkäuferinnen des Labels….
    Die Sanktionen, welche Obama Russland auferlegte, will Trump wieder abschaffen, wenn Putin mit den USA z u s a m m e n den Terrorismus bekämpfen will. Lassen Sie sich diesen Satz mal auf der Zunge zergehen. So einfach ist dies plötzlich; so einfach, so gut kann das gehen. Ich frage mich manchmal, wie das wohl bei Clinton getönt hätte: Aussprüche wie Politik ist eine komplizierte Materie, wir müssen zuerst Politikwissenschaftler anhören, Politgelogen und Psychologen…. Heisse Luft, welche in intellektuellen Ohren gut tönt, aber nichts bringt. Wenn das stimmt, was in etablierten Politik-Magazinen stand, dass der Russische Politberater von Putin, Sergej Glazjew aussagte, wäre Obama/Clinton weiter an den Schalthebeln zu Russland, stünden wir Nahe an einem 3. Weltkrieg (Achtung „Fake-News“-Alarm, kann auch bei etablierten Blättern/Journalisten vorkommen), haben wir ja noch mal Schwein gehabt…..
    Kampf der Pharma-Lobby, US-Bürger zahlen die höchsten Medi-Preise, Konzerne sahnen in den USA richtig ab. Trump will den vielen Pharma-Flüsterern/Lobbyisten in Washington trotzen und für normale, gerechtfertigte Preise kämpfen. Die Pharma-Aktien stürzen, Nervosität auch in Basel…. Doch wer in Glaspalästen sitzt (Novartis St. Johann) oder weisse Türme bis in den Himmel baut (Roche Wettstein) hat definitiv zuviel Geld und lebt darin sehr, sehr gefährlich….
    Nicht nur seine Taten sind richtig, auch viele seiner Aussagen: „Frau Merkel machte einen Riesenfehler, so viele Menschen ins Land zu lassen, von denen man nicht weiss, wer sie sind. Es wird grosse Unruhe im Land geben“. Tönt doch ganz vernünftig. Oder: „Die Menschen sehnen sich wieder nach überschaubarer Identität ihrer Länder“ Nachvollziehbar. Oder: „Die EU ist Deutschland! Noch einige Länder werden die EU verlassen“. (Quelle „Bild/Times“-Interview). Getöse darob in der EU-Zentrale in Brüssel: Trump habe die EU nicht verstanden. Wir sind eine Wertegemeinschaft….. Ich erlaube mir hinzuzufügen, Trump hat die Vergangenheit der EU nicht verstanden… „Wir waren eine Wertegemeinschaft“ wäre die angebracht Aussage. Er versteht aber die Zukunft/Istzustand der EU durchaus: Wirtschaft, grenzenlose Geschäfte, grenzenloser Materialwarentransport aber auch Menschenware, Arbeitskräfteware ist das, was zählt. Schwache gegen Schwächere, Arm gegen Reich, Schlaraffenland der herz- und selenlosen EU-CEO´s (leider die meisten), Profitmaximierungs/ -Gier – Heuschrecken (… die mit den grossen Autos) bis zum „geht nicht mehr“….
    Kurzum zusammengefasst:
    GOOD NEWS von Donald für die Welt (siehe oben); den Frieden (siehe oben), die einfachen „Büezer“ (weltweit zu beobachtendes Phänomen, das heute Republikander (USA) und oder auch Konservative (allg.) mehr für die Arbeiterschaft zustandebringen als Demokraten (USA) und allg. klassische Sozial-Arbeiter-Parteien), GOODIES abwechslungweise auch mal für Leut, welche RTL2 schauen, welche Ballerman-Urlaube buchen und „Dschungelcamp“ gucken… Why not…why not? Kurz, für Leut vom Klybeck, vom Matthäus, vom Basler Gundeli
    BAD NEWS für Hollywood-Sternchen, Mexikanische Drogendealer (the wall…the wall), Menschenhändler, Frist-Class-fliegende Austausch-Studenten vom Zürichberg oder dem Basler Bruderholz, Keine-Finger-krümmenden-Gewinnmaximierer und Global-Player-Heuschrecken aus Arlese, Pfeffingen oder Binningen….
    ANDERE BLICKWINKEL SIND ES / MÜSSEN UND DÜRFEN ES SEIN –
    UND PLÖTZLICH DÄMMERT ES IN EIM´ –
    Auch Ihnen?

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