Rafael Zeier: «Twitter ist meine Tageszeitung»
Das 205. Fragebogeninterview über Mediennutzung – heute mit Rafael Zeier, Redaktor für Digitales und Gesellschaft bei Tamedia. Er sagt, Facebook und Instagram besuche er nur noch alle paar Monate. «Die machen mein Leben nicht besser und mich auch nicht schlauer.» Er bezeichnet es als «häufiges Missverständnis», dass viele Medien mit neuen Technologien «erst mal die althergebrachten Sachen reproduzieren». Heute sei alles viel dialogischer. «Das Publikum will nicht nur einfach konsumieren. Die Leute wollen auch mitreden und haben nicht selten auch mehr Fachkompetenz.» Da müsse man sich als Journalist «ganz neu erfinden und finden». Zeier findet es wichtig, dass wir «als Gesellschaft Leute dafür abstellen, um die Informationsflut für uns zu durchforsten, zu ordnen und zu verdichten. Wir als Gesellschaft sollten das nicht Konzernen oder Milliardären überlassen.»
Welches Medium darf bei Dir zum Frühstück nie fehlen?
BBC6. Ich komme ja ursprünglich vom Radio und liebe das Medium immer noch. Ganz besonders. BBC 6. Ja, die News sind lausig, aber die Musik ist grossartig. Das reicht für einen guten Start in den Tag. Die wirklich wichtigen Nachrichten erfahre ich dann sowieso von meiner Frau, die am Morgen viel zuverlässiger (Online-)Zeitung liest.
Wie hältst Du es mit Facebook, Twitter und Instagram?
Facebook und Instagram besuche ich nur noch alle paar Monate. Die machen mein Leben nicht besser und mich auch nicht schlauer. Twitter dagegen ist meine Tageszeitung (Sorry, Freunde beim Tagi!) da bekomme ich einen grossartigen Newsüberblick über alle Medien, Länder und Meinungen hinweg. Für mich ist es in erster Linie ein Lesemedium.
Wie hat das Corona-Virus Deinen medialen Alltag verändert?
Massiv! Wegen Corona und des Homeoffice konnte ich nicht wie gewohnt zu unserem grossartigen Video-Team in Zürich fahren. Also musste ich das alles selber machen und lernen. Daraus ist dann zu meiner eigenen Überraschung eine ziemliche YouTube-Karriere entstanden. Bei Tamedia haben sie das natürlich auch entdeckt und inzwischen habe ich dort eine Video-Kolumne und einen Tag pro Woche, den ich für Video statt für Texte nutze.
Wenn Du an die Medien in der Schweiz denkst – war früher alles besser oder schlechter?
Früher war alles mehr Elfenbeinturm. Es hat schon auch seinen Reiz, wenn man einen langen Artikel schreibt, die ganze Schweiz liest ihn – und das wars. Heute ist alles viel dialogischer. Das Publikum will nicht nur einfach konsumieren. Die Leute wollen auch mitreden und haben nicht selten auch mehr Fachkompetenz. Da muss man sich als Journalist ganz neu erfinden und finden. Aber ich muss sagen, daran habe ich noch viel mehr Spass. So lerne ich auch jeden Tag wieder was dazu.
Haben geschriebene Worte noch Zukunft?
Oh ja! Video und Audio sind tolle Medien. Aber sie sind halt sehr starr. Einmal aufgezeichnet, kann man sie nicht mehr korrigieren, verändern und verbessern. Digitale Texte sind viel flexibler und anpassbarer. Klar birgt das auch Risiken. Aber insgesamt überwiegen die Chancen. Kommt dazu, dass ich mit Lesen Informationen einfach viel schneller aufnehmen kann als bei Podcasts oder Videos, die man kaum sinnvoll überfliegen kann.
Was soll man heute unbedingt lesen?
Die Tweets von Karpi.
Kannst Du schlechte Bücher weglegen oder musst Du Bücher zu Ende lesen?
Ich bin ausserordentlich geduldig und gebe immer noch eine zweite und dritte Chance. Aber nur bei Menschen. Bücher, Artikel, Filme und Podcasts, die mich nicht packen, kann ich ohne mit der Wimper zu zucken, schon nach Sekunden weglegen oder abschalten.
Wo erfährst Du Dinge, von denen Du nicht gewusst hast, dass sie Dich interessieren?
Auf YouTube und Twitter. Indem ich auch Leuten folge, die ich nicht besonders mag oder die ich ärgerlich finde. Aber genau die bringen mich immer wieder auf Ideen und zeigen mir andere Blickwinkel auf vermeintliche Selbstverständlichkeiten. Und natürlich Freunde und Bekannte. Der entscheidende Trick ist es, einfach gut zuzuhören und nicht immer nur von sich und über die eigenen Lieblingsthemen zu sprechen.
Wie lange gibt es noch gedruckte Tageszeitungen?
Mindestens bis morgen.
Sind Fake News eine Gefahr – oder eine Chance für die Medien?
Manuel Stahlberger, der wie ich aus St. Gallen kommt, singt in einem Song «Jede Scheiss isch ä Chance!». Genauso ist es. Das Problem mit den unsäglichen «Fake News» ist es, dass sich Medien und wir als Gesellschaft viel zu leicht dazu verleiten und auf dasselbe Niveau herunterziehen lassen. Das ist mit der Hauptgrund, warum das Phänomen ein derartiges Gewicht bekommen hat. Es ist wie mit kleinen Kindern. Als Erwachsener muss man nicht auf jede Provokation reagieren, – sonst kommt postwendend noch eine heftigere. Man muss erklären, einordnen und vor allem überzeugen, ohne schulmeisterlich daherzukommen – und der Sache den Wind aus den Segeln nehmen. Und da sind wir wieder bei der obigen Frage zu früher und heute. Wer sich halt immer noch als Herold im Elfenbeinturm mit der alleinigen Wahrheit sieht, stolpert von der einen Fake-News-Falle in die nächste und ist ein ideales Opfer für Fake-News-Zündler. Wer hingegen souverän und bodenständig mit Fake News umgeht, sie entkräftet, Hintergründe erklärt, für den ist dieses unsägliche Phänomen eine enorme Chance.
Wie hältst Du es mit linearem (live) Radio und Fernsehen?
Lineares Radio liebe ich. Es gibt kein besseres Medium, um neue Musik zu entdecken und überrascht zu werden. Lineares TV ist mir ein Graus. Ausser bei Live-Ereignissen. Aber sonst ist diese künstliche Portionierung und Limitierung von Inhalten einfach nur noch komisch. Ich sehe das auch bei unseren Kindern. Sie verstehen nicht, warum man in den Ferien (fern von Netflix, YouTube und Co.) jetzt nicht schauen kann, was man möchte oder warum man bei einem Fussballspiel jetzt nicht vorwärtsspulen kann.
Hörst Du Podcasts? Hast Du einen Lieblingspodcast?
Das klingt jetzt reichlich selbstherrlich, aber da ich nur sehr selten zu Gast bin, darf ich das sagen: Der «Apropos Podcast» des Tages-Anzeiger ist wirklich grossartig. Als ich von den Plänen erfahren habe, rechnete ich mit einem Fiasko. Das Gegenteil ist eingetreten. Ich höre ihn ausgesprochen gerne und staune, wie unglaublich professionell die Kolleginnen und Kollegen das machen. Und apropos Kollegen: Meine Freunde Malte Kirchner und Jean-Claude Frick haben mit dem «Apfelfunk» einen wunderbar unterhaltsamen Technik-Podcast, den ich auch nicht mehr missen möchte, auch wenn sie regelmässig Witze über mich machen.
Was bedeutet es für die Medien (und die Gesellschaft), dass laut fög 55 % der 16- bis 29-Jährigen zu den News-Deprivierten gehört?
Dass sie ihre Hausaufgaben noch nicht gemacht haben. Zu viel ist noch die alte Elfenbeinturm-Denke. Wer damit aufgewachsen ist, findet das völlig normal. Wer sich dialogischer Formen gewohnt ist, findet das genauso komisch, wie wenn CEOs in Video-Interviews an der Kamera vorbei schauen. Das war früher mal üblich. Heute eben nicht mehr.
Tamedia-VR-Präsident Pietro Supino geht davon aus, dass in zehn Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel der Artikel im «Tages-Anzeiger» von Robotern geschrieben werden. Lässt sich Journalismus automatisieren?
Dem Super-Chef sollte man ja nicht widersprechen. Aber ich bin da sehr skeptisch. Informationen die sich von einem Roboter zu einem Artikel zusammenfassen lassen, lassen sich in den meisten Fällen besser als Infografik statt als Text vermitteln. Es ist ein häufiges Missverständnis mit neuen Technologien, dass man erst mal die althergebrachten Sachen damit reproduzieren möchte. Die wirklich guten Ideen kommen erst später. Und ich glaube nicht, dass das dereinst Roboter-Artikel sind.
Führt die Digitalisierung zum Tod der Medien oder im Gegenteil zur Befreiung des Journalismus?
Zu beidem. Durch den Wegfall von Druckpressen und Sendetürmen ist die Einstiegshürde in den Journalismus so gering wie nie. Man siehts ja an meinem kleinen YouTube-Studio. Damit brauch ich mich vor teuren TV-Studios nicht zu verstecken. Und jedes Smartphone kann heute das, was früher nur ein Heer von TV-Profis konnte. Das Problem an so viel Unabhängigkeit: die Einnahmen. Die vielen tragisch gescheiterten Medien-Start-ups der Schweiz sind alle daran zugrunde gegangen. So befreit der Journalismus heute auch sein mag, er muss auch finanziert werden. Und dort liegt die Krux.
Brauchen wir in der Schweiz eine Medienförderung?
Ich bin da sehr hin- und hergerissen. Damals, als wir «toxic.fm» (ein St. Galler Radio) gegründet haben, hatten wir sehr grosse Ziele. Wir bekamen dann vom Staat einen zu kleine Konzession, die SRG hat mit Virus etwas Ähnliches lanciert und wir mussten uns neu erfinden und von den grossen Zielen verabschieden. Ich bevorzuge es, wenn Erfolg und Innovation belohnt – und Lethargie und Ideenlosigkeit abgestraft werden. Andererseits bin ich sehr dafür, dass wir als Gesellschaft Leute dafür abstellen, um die Informationsflut für uns zu durchforsten, zu ordnen und zu verdichten. Wir als Gesellschaft sollten das nicht Konzernen oder Milliardären überlassen.
Schreibst Du manchmal noch von Hand?
Ja. Grössere Artikel beginnen als Skizze, Zeichnung und Kritzelei auf einem iPad mit dem Stift.
Ist (oder war) Donald Trump gut oder schlecht für die Medien?
Er war (und bleibt vermutlich) ein Meister darin, den alten Elfenbeinturm-Medien ein Bein zu stellen und sie für seine Zwecke zu nutzen. Klar, es gab viele Klicks und tolle Schlagzeilen. Aber längerfristig hat es vor allem ihm genutzt: Darum war er längerfristig schlecht für die Medien, ihre Glaubwürdigkeit und vor allem die Diskurskultur – und die Meiden sind massgeblich Mitschuld.
Wem glaubst Du?
Menschen und Zahlen.
Dein letztes Wort?
Danke für das muntere Gespräch. Auch wenn ich die Fragen alleine in einem Hotelzimmer in die Tastatur getippt habe, hatte ich doch grossen Spass daran.
Rafael Zeier
Rafael Zeier (42) hat mit 20 das St. Gallerr Lokalradio toxic.fm mitbegründet und unzählige Sendungen moderiert. Nebenher hat er fürs St. Galler Tagblatt Musikkritiken geschrieben und in Zürich quantitative Soziologie studiert. Nach dem Uniabschluss wechselte er zu Radio DRS 1 in die Espresso-Redaktion. 2011 wurde er Produzent und Blattmacher der iPad-App des Tages-Anzeiger. Seit 2013 ist er bei Tamedia Redaktor für Digitales und Gesellschaft und seit 2020 auch Hobby-YouTuber mit inzwischen 50‘000 Abonnements.
https://www.youtube.com/c/RafaelZeier
Basel, 30. November 2022, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch
Seit Ende 2018 sind über 200 Fragebogeninterviews erschienen – eine alphabetische Liste mit allen Namen und Interviews gibt es hier: https://www.matthiaszehnder.ch/aktuell/menschenmedien-die-uebersicht/
Wenn Sie kein Fragebogeninterview verpassen möchten, abonnieren Sie einfach meinen Newsletter. Das kostet nichts, bringt jeden Freitag ein Mail mit dem Hinweis auf den neuen «Medienmenschen» sowie den aktuellen Wochenkommentar, einen Sachbuchtipp und einen Video-Buchtipp auf einen Roman: www.matthiaszehnder.ch/abo/
4 Kommentare zu "Rafael Zeier: «Twitter ist meine Tageszeitung»"
R. Zeier, Sie empfehlen die Tweets von „Kapri“ zu lesen. „Kapri“ ist – ja was ist er eigentlich von Beruf – ist er Komiker, Schriftsteller, Schauspieler oder… – sehr ungerecht gewesen in seinem Jahreswechselprogramm im Schweizer Fernsehen.
Er ging erniedrigend gegen eine demokratisch gewählte Partei vor (SVP) und verglich diese mit SS-Schlächtern. Dies im Namen der „Satire“ oder – noch schlimmer der „Kultur“.
Im wessen Namen auch immer und gegen wen auch immer (SVP, SP, Weisse, Schwarze, Alte, Junge) = so kommt die Welt nicht weiter. Sticheln, Schlechtreden, Heruntermachen ist der Anfang jedes Krieges. Krieg findet nicht „nur“ auf dem Schlachtfeld statt. Er ist auch im Schulzimmer, im Beruf, im Verein – kurz in der ganzen Gesellschaft anzutreffen. Und dort ist er ebenso schlimm wie auf dem Schlachtfeld.
So bringen wir die Welt nicht weiter. Beginnen wir jetzt mit dem Ändern. Somit kann ich, Herr Zeier, ihre Bewunderung für diesen „Kapri“ nicht teilen. Das alte Muster mit Spotten und über jemanden herziehen ist ausgelullt und funktioniert für ein künftiges Zusammenleben nicht mehr – empfinde ich. Es braucht genau das Gegenteil, mehr Gegenteil von „Kapris&Co.“!
An sich höchst erfreulicherweise einmal wieder verhältnismässig extrem lebendige Antworten. Aber wenn dann einer den Monolog am Schluss als „munteres Gespräch“ bezeichnet, weiss ich nicht ob er oder ich nicht mehr alle Tassen im Schrank haben.
Qualitätsjournalismus – eine Fatamorgana
Problemstellung
Warum laufen Menschen dauernd einseitigen Informationen und auch Unwahrheiten nach und wollen belegten Tatsachen nicht ins Auge schauen?
Gehört dieses Verhalten zu einem tief unverrückbaren, menschlichen Konstrukt? Gibt es Analysen mit Lösungsansätzen zu solchem Verhalten?
Menschliche Mechanismen
Der Mensch sucht immer, was ihm am besten passt und sein Geist und seine Emotionen gehen deshalb weitgehend den Weg des geringsten Widerstandes. Dies führt zu einer selektiven Wahrnehmung. Ursache dazu ist einerseits ein naiver Realismus, verbunden mit der Gewissheit, dass die eigene Sicht vernünftig, logisch und objektiv ist und die eigenen Argumente korrekt, wahrhaftig und valide sind. Anderseits lassen aufkommende Selbstzweifel, welche das eigene Selbstbild ankratzen, eine kognitive Dissonanz entstehen, die starke Gegenwehrmomente zur Erhaltung des eigenen Ist-Zustandes auslösen. Durch die selektive Wahrnehmung werden persönliche Bereiche wie Sicherheit, Dominanz, Neugier und Harmonie dauernd beeinflusst, letztlich mit dem Ziel spontane oder langfristige Glücksmomente zu erleben.
Medienmanipulationen
Das menschliche Verhalten wird durch Mainstream-Medien gezielt ausgenützt, um gewollte Denk- und Handlungsweisen auszulösen. Dabei gehören Fakenews und ungefilterte Informationen zum Alltag. Vielfach beschweigen Medien was ist, aber nicht sein kann, nicht sein darf oder nicht sein soll. Andere Informationen und Sichten werden durch Unterdrückung, Verdrehungen, Einschränkungen und Sperrungen sanktioniert, um dadurch die eigene Deutungshoheit zementieren zu können. So ist die grosse Mehrheit der heutigen Medienhäuser gekennzeichnet durch eine Monokultur mit ideologiebasierten und gleichgeschalteten Informationen mit wenig belegten, anderen Sichten als Kontrapunkte. Durch gesinnungsbasiertes Selbstcheckertum und entsprechend beauftragten Umfragen, nimmt die Glaubwürdigkeit der Medien nicht zu. Es wird immer schwieriger Realitäten und Quellen auf ihre Wahrhaftigkeit zu überprüfen, denn im Hintergrund wirkt, mit publizistischen, politischen und wissenschaftlichen Zusammenschlüssen, ein profitorientiertes Machtkartell mit einer Verwischungsagenda. Wer Mainstream-Medien ernst nimmt, verliert zusehends die eigene Kontrolle. So taucht man besser in einen Glauben ein, wo es keine Fakten und Argumente braucht und landet so im tiefsten Mittelalter. So weit hat es die Gesellschaft trotz Bildung und herbeigeredetem Qualitätsjournalismus gebracht!
Fazit
Solange Menschen nicht willens sind, sich anderen Sichten zu öffnen und die Medienhäuser nicht zur Kernaufgabe «Informationen mit vielseitigen Sichten und belegten Fakten» zurückkehren, nimmt die Irrelevanz der Eliten und der Gesellschaft zu.
Qualitätsjournalismus – eine Fatamorgana
Problemstellung
Warum laufen Menschen dauernd einseitigen Informationen und auch Unwahrheiten nach und wollen belegten Tatsachen nicht ins Auge schauen?
Gehört dieses Verhalten zu einem tief unverrückbaren, menschlichen Konstrukt? Gibt es Analysen mit Lösungsansätzen zu solchem Verhalten?
Menschliche Mechanismen
Der Mensch sucht immer, was ihm am besten passt und sein Geist und seine Emotionen gehen deshalb weitgehend den Weg des geringsten Widerstandes. Dies führt zu einer selektiven Wahrnehmung. Ursache dazu ist einerseits ein naiver Realismus, verbunden mit der Gewissheit, dass die eigene Sicht vernünftig, logisch und objektiv ist und die eigenen Argumente korrekt, wahrhaftig und valide sind. Anderseits lassen aufkommende Selbstzweifel, welche das eigene Selbstbild ankratzen, eine kognitive Dissonanz entstehen, die starke Gegenwehrmomente zur Erhaltung des eigenen Ist-Zustandes auslösen. Durch die selektive Wahrnehmung werden persönliche Bereiche wie Sicherheit, Dominanz, Neugier und Harmonie dauernd beeinflusst, letztlich mit dem Ziel spontane oder langfristige Glücksmomente zu erleben.
Medienmanipulationen
Das menschliche Verhalten wird durch Mainstream-Medien gezielt ausgenützt, um gewollte Denk- und Handlungsweisen auszulösen. Dabei gehören Fakenews, Halbwahrheiten und ungefilterte Informationen zum Alltag. Vielfach beschweigen Medien was ist, aber nicht sein kann, nicht sein darf oder nicht sein soll. Andere Informationen und Sichten werden durch Verdrehungen, Einschränkungen und Sperrungen sanktioniert, um dadurch die eigene Deutungshoheit bewahren zu können. So ist die grosse Mehrheit der heutigen Medienhäuser gekennzeichnet durch eine Monokultur mit ideologiebasierten und gleichgeschalteten Informationen mit wenig belegten, anderen Sichten als Kontrapunkte. Durch gesinnungsbasiertes Selbstcheckertum und entsprechend beauftragten Umfragen, nimmt die Glaubwürdigkeit der Medien nicht zu. Es wird immer schwieriger Realitäten und Quellen auf ihre Wahrhaftigkeit zu überprüfen, denn im Hintergrund wirkt, mit publizistischen, politischen und wissenschaftlichen Zusammenschlüssen, ein profitorientiertes Machtkartell mit einer gegenseitigen Verwischungsagenda. Wer Mainstream-Medien ernst nimmt, verliert zusehends die eigene Kontrolle. So taucht man besser in einen Glauben ein, wo es keine Fakten und Argumente braucht und landet so im tiefsten Mittelalter. So weit hat es die Gesellschaft trotz Bildung und herbeigeredetem Qualitätsjournalismus gebracht!
Fazit
Solange Menschen nicht willens sind, sich anderen Sichten zu öffnen und die Medienhäuser nicht zur Kernaufgabe «Informationen mit vielseitigen Sichten und belegten Fakten» zurückkehren, nimmt die Irrelevanz der Eliten und der betreffenden Gesellschaft zu.