Marko Kovic: «Journalismus ist der Rettungsring, damit wir im Ozean der Falschinformation nicht ertrinken»

Publiziert am 2. März 2022 von Matthias Zehnder

Das Fragebogeninterview über Mediennutzung – heute mit dem Kommunikationswissenschaftler Marko Kovic. Er sagt, viele Menschen hätten in der Pandemie gemerkt, «wie wichtig seriöser Journalismus als Korrektiv gegen Verschwörungstheorien und Desinformation ist». Obwohl er selber vor allem digitale Medien konsumiert und lineares Radio und Fernsehen kaum mehr nutzt, ist er überzeugt, «dass wir diese ‹alten› Mediengattungen nach wie vor brauchen, und zwar als Rückfallebene in Krisenzeiten.» Wenn es wirklich Hart auf Hart komme, seien «Radio und Fernsehen die Orte, wo wir Orientierung suchen». Sorgen macht er sich um junge Menschen, die in digitalen Gratismedien vor allem Boulevard und Soft News konsumieren: «Wir müssen auch andere, inhaltlich gehaltvollere Formen des Journalismus für die Jungen zugänglich machen.» Trump habe die Medienschaffenden gelehrt, dass sie nicht einfach «neutral bleiben können, sondern dass sie kritischen, der Wahrheit verpflichteten Journalismus betreiben müssen».

Welches Medium darf bei Dir zum Frühstück nie fehlen?

YouTube! Ich lasse morgens gerne im Hintergrund Videos zum aktuellen politischen Geschehen laufen, während ich mich verköstige. Dazu übe ich mich jeweils in medialem Multitasking: Parallel zu den Videos als Hintergrundrauschen gehe ich diverse Newsportale aus der Schweiz, Deutschland, dem Vereinigten Königreich und den USA durch. Nicht immer in der grössten Tiefe, aber so kriege ich ein Gespür dafür, was aktuell in der Schweiz und darüber hinaus läuft.

Wie hältst Du es mit Facebook, Twitter und Instagram? 

Obwohl es nicht empfehlenswert ist, bin ich auf Twitter und Facebook täglich und poste auch fast täglich. Instagram hab ich vor einiger Zeit Mal probiert, aber die vielen Bilder sind irgendwie eine Reizüberflutung für mich. Darum hab ich mich von Instagram wieder verabschiedet.

Wie hat das Corona-Virus Deinen medialen Alltag verändert?

Ich wurde, wie viele Leute in der Pandemie, noch stärker zum News-Junkie. In der Pandemie hat sich mein Arbeitsalltag stark in Richtung Home Office verschoben, und das ständige Vor-dem-Bildschirm-Sitzen hat meinen Medienkonsum definitiv in die Höhe schnellen lassen. Darüber hinaus hab ich mich in der Pandemie auch stark mit Medienkritik beschäftigt, was meine Mediennutzung zusätzlich befeuert hat.

Wenn Du an die Medien in der Schweiz denkst – war früher alles besser oder schlechter? 

Schwierige Frage. Gewisse Dinge waren früher, in Zeiten vor Internet und Social Media, definitiv besser. Das werbefinanzierte Geschäftsmodell funktionierte einigermassen, und wir hatten in der kleinen Schweiz doch eine grosse Medienvielfalt. Heute, im Zuge der Digitalisierung, nimmt die Vielfalt immer stärker ab und grosse Medien-Oligopole werden immer dominanter. Dazu haben wir immer mehr amerikanische Zustände: Superreiche Patrons zumeist aus dem rechten politischen Lager finanzieren kleinere Medien, die nicht mehr viel mit Journalismus zu tun haben, sondern ideologische Stimmungsmache betreiben.

Gleichzeitig sind gewisse Dinge heute auch eindeutig besser als früher. Dank der Möglichkeiten des Internets haben heute beispielsweise viel mehr Menschen Zugang zu Medien und Journalismus. Wenn beispielsweise eine Reportage von SRF im Fernsehen ausgestrahlt wird, auf der SRF-Homepage abgerufen werden kann und auch auf YouTube zu finden ist, macht das die Mediennutzung bequem.

Haben geschriebene Worte noch Zukunft?

Davon bin ich überzeugt. Audio- und Videoformate sind zwar auf dem Vormarsch (ich höre selber täglich Podcasts und schaue YouTube-Videos), aber das geschriebene Wort ist immer noch wirkmächtig wie eh und je –  die Genauigkeit und Präzision des Geschriebenen Wortes lässt sich durch nichts ersetzen . Und ich bin übrigens auch nicht pessimistisch, dass die jüngeren Generationen weniger lesen oder schreiben. Vielleicht ist sogar eher das Gegenteil der Fall: Nicht zuletzt dank Social Media lesen und schreiben die Jungen heute vielleicht so viel wie noch nie.

Was soll man heute unbedingt lesen?

Gedruckte Magazine! Ich lese sehr viel digital, aber die Lektüre der gedruckten Ausgaben von «The New Yorker» und «WIRED» sind für mich ein besonderes Vergnügen. Einerseits, weil diese zwei Magazine Weltklasse-Journalismus bieten, und andererseits, weil sie in gedruckter Form eine Auszeit aus der digitalen Dauerberieselung sind – wenn ich diese gedruckten Magazine lese, lese ich viel vertiefter und bin nicht von all den Apps und Benachrichtigungen am PC oder Smartphone abgelenkt.

Kannst Du schlechte Bücher weglegen oder musst Du Bücher zu Ende lesen?

Ich bin da relativ unzimperlich. Wenn ich mich mit einem Buch nicht anfreunden kann, landet es einfach im Bücherregal und fängt dort Staub. Das Leben ist doch zu kurz und die Lesemöglichkeiten zu vielfältig, um sich durch unliebsame Lektüre zu quälen.

Wo erfährst Du Dinge, von denen Du nicht gewusst hast, dass sie Dich interessieren?

Einerseits in klassischen journalistischen Medien. Das ist etwas, was ich an Journalismus schätze: Er ist nicht eine Echokammer, in der man immer nur dasselbe hört, sondern überrascht mit Recherchen und Reportagen zu Themen, die man gar nicht auf dem Radar hat.

Andererseits lasse ich mich auch viel im Internet inspirieren. Hierzu finde ich beispielsweise die Plattform Reddit, trotz all ihrer toxischen Elemente, sehr interessant. Es gibt diverse Subreddits (Unterforen), die als eine Art Sammelsurium für Allerlei dienen. Dort komme ich immer wieder auf neue Themen und Ideen.

Wie lange gibt es noch gedruckte Tageszeitungen?

Wenn die Entwicklungen der letzten 20 Jahre so weitergehen: Wohl nicht mehr lange, und wenn, dann als Prestigeprojekt und nicht, weil die Nachfrage da ist. Ich persönlich kann mir nicht mehr vorstellen, zur gedruckten Zeitung zurückzugehen. Nur schon des Formats wegen: Grosse, klobige, lose Blätter, das ist doch Schnee von gestern.

Ich kann mir in Zukunft eine Art Hybrid-Modell vorstellen. Die tagesaktuellen News kommen nur in digitaler Form, und einmal pro Woche erscheint begleitend eine gedruckte Ausgabe in Magazin-Format, mit vertiefenden Analysen und Recherchen.

Sind Fake News eine Gefahr – oder eine Chance für die Medien?

Fake News, oder allgemeiner Falschinformation, sind zunächst mal eine grosse Gefahr für die freie, demokratische Gesellschaft. Eine Chance für journalistische Medien sind Fake News insofern, als viele Menschen zum Beispiel jetzt in der Pandemie gemerkt haben, wie wichtig seriöser Journalismus als Korrektiv gegen Verschwörungstheorien, Desinformation etc. ist. Das belegen auch die Daten des aktuellen Reuter Institute Digital News Report der Universität Oxford: Das Vertrauen in journalistische Medien ist in der Pandemie wieder gestiegen. Journalismus ist der Rettungsring, damit wir im Ozean der Falschinformation nicht ertrinken.

Gleichzeitig sind Fake News eine Gefahr für Journalismus. Ein übergeordnetes Verschwörungsnarrativ im Fake News-Kuchen ist, dass man den «Mainstream»-Medien pauschal nicht vertrauen dürfe, weil sie Teil einer grossen Manipulations-Maschinerie böser Mächte seien. Menschen, die diese verschwörungstheoretische Brille auflegen, wenden sich pauschal von journalistischen Medien ab.

Wie hältst Du es mit linearem (live) Radio und Fernsehen? 

Lineares Radio und Fernsehen benutze ich selber kaum noch – aber ich bin gleichzeitig überzeugt, dass wir diese «alten» Mediengattungen nach wie vor brauchen, und zwar als Rückfallebene in Krisenzeiten. Wenn es wirklich Hart auf Hart kommen sollte, sind Radio und Fernsehen die Orte, wo wir Orientierung suchen.

Hörst Du Podcasts? Hast Du einen Lieblingspodcast?

Ich höre täglich Podcasts, manchmal mehrere Stunden! Ich finde eine ganze Reihe von Podcasts ganz toll, sodass ich nicht einen einzigen Favoriten habe. Genial finde ich «The Daily» der New York Times, und ich liebe die Geschichtspodcasts «Behind the Bastards» und «Throughline». Einer meiner grossen Favoriten ist zudem «On The Media» des öffentlichen US-Radios NPR; ein Podcast über Medien und Medienkritik.

Was bedeutet es für die Medien (und die Gesellschaft), dass laut fög 55 % der 16- bis 29-Jährigen zu den News-Deprivierten gehört?

Dass wir uns als Gesellschaft ernsthaft Gedanken machen müssen, wie wir diese junge Zielgruppe mit Medien besser erreichen können. Jüngere Menschen, die nicht unbedingt Geld für digitale Abonnements haben, konsumieren in erster Linie digitale Gratismedien, und bei denen liegt der Fokus stärker auf Boulevard und Soft News. Wir müssen auch andere, inhaltlich gehaltvollere Formen des Journalismus für die Jungen zugänglich machen. Ein Weg dazu könnte moderne Medienförderung sein: Indem digitale Medien, vor allem kleinere und idealerweise Nonprofit-Projekte gefördert werden, steigt die Vielfalt.

Tamedia-VR-Präsident Pietro Supino geht davon aus, dass in zehn Jahren zwischen einem Viertel und einem Drittel der Artikel im «Tages-Anzeiger» von Robotern geschrieben werden. Lässt sich Journalismus automatisieren?

Wahrscheinlich vor allem trivialer, unbedeutender Journalismus. Die Experimente, die es gegenwärtig in diese Richtung gibt, betreffen vor allem Dinge wie Kurznachrichten zu Sportergebnissen. Das, was Journalismus aber eigentlich ausmacht – kritische Recherchen – , lässt sich definitiv nicht wegautomatisieren. Herrn Supinos Automatisierungs-Vision passt aber zum Geschäftsmodell der TX Group: Journalismus wird immer stärker abgebaut, um die Profite nach oben zu treiben.

Führt die Digitalisierung zum Tod der Medien oder im Gegenteil zur Befreiung des Journalismus?

Weder noch. Digitalisierung führt zu einem fundamentalen Strukturwandel des Journalismus und der journalistischen Arbeit. Dieser Wandel birgt Chancen, aber auch grosse Risiken. In der Medienforschung spricht man gerne von einer Medienkrise, in der wir uns seit rund 20 Jahren befinden. Die negativen Konsequenzen der Digitalisierung spüren wir im Moment sehr intensiv, aber ich denke, dass wir als Gesellschaft langsam auch dafür sensibilisiert sind, dass wir ein Problem haben.

Brauchen wir in der Schweiz eine Medienförderung?

Definitiv. Wenn wir die private Medienlandschaft rein den Marktkräften überlassen, geht weiter, was in den letzten 20 Jahren passierte: Vielfalt nimmt ab, Oligopole wachsen, Journalismus wird abgebaut. Das ist wirtschaftlich gesehen ein normaler Ablauf kapitalistischer Dynamiken, aber Journalismus ist nicht dasselbe wie Turnschuhe oder Kaugummi. Das «Produkt», um das es geht, ist in erster Linie für uns als Demokratie wichtig, und darum müssen wir über Medienförderung Gegensteuer gegen die negativen Trends der letzten Jahrzehnte geben. Unabhängiger, vielfältiger Journalismus gehört genauso zur Infrastruktur demokratischer Gesellschaften wie Strassen oder Stromleitungen.

Schreibst Du manchmal noch von Hand?

Täglich. Brainstorming, Konzepte, grobe Ideen verschriftliche ich am liebsten von Hand in meinem Notizbuch. Das hilft mir beim Denken. Vielleicht, weil ich von Hand viel langsamer schreibe als auf der Computertastatur.

Ist (oder war) Donald Trump gut oder schlecht für die Medien?

In finanzieller Hinsicht war er gut. Vor allem die grossen US-Medienhäuser haben dank der permanenten Skandalisierung Trumps Rekord-Einschaltquoten bzw. Rekord-Abonnements feiern können. In journalistischer Hinsicht war Trump ein positiver Schock, weil er auch den Medienschaffenden selber verdeutlicht hat, dass sie nicht einfach «neutral» bleiben können, sondern dass sie kritischen, der Wahrheit verpflichteten Journalismus betreiben müssen.

Aber Trump war und ist auch eine Katastrophe für Medien. Genauer: Für das Vertrauen in die Medien. Seine Hasstiraden und Demagogie gegen Medien und Journalist:innen («the Enemy of the People») ist ein Verschwörungsgeschwür, das längst nicht mehr nur in den USA metastasiert und den öffentlichen Diskurs vergiftet. Millionen von Menschen weltweit glauben den «Mainstream-Medien» nichts mehr, weil Trump sie dazu aufgefordert hat.

Wem glaubst Du?

Allen, die ihre Behauptungen und Überzeugungen mit guten Argumenten begründen können.

Dein letztes Wort?

Mit der Social Media-Revolution und all ihren Konsequenzen erleben wir gegenwärtig das grösste Freiluftexperiment der Menschheit. Bisher ist dieses gründlich schiefgelaufen. Aber ich bleibe grundsätzlich optimistisch: Wir können das Ruder immer noch zugunsten der Demokratie umreissen. Zeit, dass wir als Gesellschaft ernsthaft darüber reden, wie.


Marko Kovic
Marko Kovic ist 1985 in Zürich geboren; nach dem Jugoslawien-Krieg ist er mit seiner Familie zunächst nach Kroatien gezogen, als Teenager kam er wieder zurück in die Schweiz. Er hat Politikwissenschaft studiert und in Kommunikationswissenschaften promoviert. Nach einer Anstellung als Projektmitarbeiter an der Universität Zürich, einem Abstecher in ein Beratungsunternehmen und einem gescheiterten eigenen Beratungsunternehmen ist Kovic jetzt selbstständig als Autor («Medienwoche», «WoZ», «Republik» und andere) und Dozent (Kalaidos Fachhochschule). Sein Arbeitsschwerpunkt ist der gesellschaftliche Wandel, mit den Bereichen Falschinformation und Hass im Internet, materielle Ungleichheit, Digitalisierung und Automatisierung.
https://kovic.ch/ 


Basel, 2. März 2022, Matthias Zehnder mz@matthiaszehnder.ch

Seit Ende 2018 sind über 160 Fragebogeninterviews erschienen – eine alphabetische Liste mit allen Namen und Interviews gibt es hier:

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11 Kommentare zu "Marko Kovic: «Journalismus ist der Rettungsring, damit wir im Ozean der Falschinformation nicht ertrinken»"

  1. „Journalismus ist der Rettungsring, damit wir im Ozean der Falschinformation nicht ertrinken.“ : immer mehr Medien sehe ich als Rettungsringe ohne Luft im Sinne von wahrhaftiger und wirklicher Qualität.

  2. „Journalismus ist der Rettungsring, damit wir im Ozean der Falschinformation nicht ertrinken“
    Herrlich, diese Aussage – frisch kopiert aus dem Lehrbuch des Journalismus mit „So sollte es sein“….
    Was ist nun, wenn der Rettungsring Löcher hat, wenn die Luft draussen ist….
    Die vergangenen 2 Jahre zeigten: Egal wie man zu Corona stand, ob pro oder contra Impfen / Massnahmen. Einseitig und Ideologisch war die Mehrheit der Berichte. Und diese Mängel liegen nicht immer nur an (zu wenig) Geld.
    Theorie (Titel) und Reality liegen oft planetarisch auseinander…..

      1. Ich bin ja nicht der Ping-Pong-Kommentar-Typ.
        Verstehen Sie mich richtig: Die Wissenschaft ist die Wissenschaft. Daneben gab es bei Corona immer noch anderes. Nebenwirkungen (die erst jetzt ans Licht kommen) sind existierend. Merkwürdige Krankheitsausbrüche nach Impfung, die sich niemand erklären kann (Kollektive Verantwortungslosigkeit)…. All das gab es. Diese Fakten wurden lächerlich gemacht, echte Zweifler verballhornt und Andersdenkende (Trychler) an den Harmlos-Familiendemos als Chaoten hingestellt (Echte Chaoten gibts wieder am 12.3. in Basel – Antifa-Demo-Hammer-und-Sichel-Sprays künden es in ganz Basel-West an, z.B. Luzernerring, Wasgenring, Flughafenstrasse, St. Johann-Bhf….)
        Doch darüber wird kaum berichtet…
        Klar, ich möchte nicht alle Medien über einen Leisten schlagen, aber „Blick“ (Ringier) war ein BAG-Propagandablatt (mit aufgeblasener Ringier-Hass-Schürung auf Andersdenkende/Abweichler). So beginnt Krieg im Kleinen.
        Erst nachdem CEO Marc Walders Inside-Order an die Journalisten (immer schön staatstreu berichten subito, auch in Ringier-Ostblock-Blätter bittesehr) publik wurde, äderte sich die Windfahne ein bisschen mehr Richtung Ausgeglichenheit. Dies ein Trauerspiel einer „Zeitung“. Und Gasprom-Ringier-Berater-Gerhard-Schröder (überall im Aufsichtsrat) mischte da wohl auch noch kräftig mit (wurde gestern suspendiert….)
        Kommt – geben wir uns einen Schubs – Neutral Berichten ist immer noch das beste….. Langweilig wie Echo der Zeit vor 25 Jahren? ……Gar nicht so verkehrt….

    1. Im Zusammenhang mit der sogenannten Coronakrise musste ich immer sehr lange suchen, bis ich in Medien das gefunden habe, was sich jetzt immer mehr als die eigentliche Wahrheit bestätigt. – Ähnlich nehme ich es jetzt auch beim Krieg in der Ukraine wahr, wo es nicht um Land und Leute vor Ort, sondern geopolitisch um die Interessen von gross Mächtigen und schwer Reichen ausser Landes geht. Mit Medien und einem Journalismus, der dies nicht vermittelt, ist es für die Menschheit nicht einfach, dies zu checken und friedvoll zu handeln.

  3. Danke für diesen Hinweis. Bekannt war mir bisher weder der offensichtlich im Mainstream als rechtsextrem eingestufte Stefan Magnet und der AUF1TV, noch der Publizist Christoph Hörstel, der ähnlich auch mit einer solchen Etikette gehandelt wird. – Meine Aussage, was Kriege – insbesondere aktuell auch derjenige in der Ukraine – begründet und bewirken, und dass eine Mehrheit dies nicht wahrhaben will sowie dass die Welt mit einer solchen Verdrängung weiterhin geopolitisch grundsätzlich und umfassend in einer Sackgasse der Gewalt stecken bleibt, ändert sich damit grundsätzlich nichts.

    1. Ich glaube, was die Bewertung von Kriegen angeht, sind wir uns einig. Es ist bloss sehr gefährlich, das Narrativ von Russland aufzunehmen, das den Einmarsch in die Ukraine mit einer Bedrohung durch den Westen erklärt. Die bedrohung besteht in einer Bedrohung des Putin-Regimes durch Freiheit und Demokratie… Als Hintergrundlektüre empfehle ich diesen Text: https://www.dekoder.org/de/article/krieg-ukraine-nutzen-putin-analyse (die Plattform Dekoder verschafft kritischen, russischen Intellektuellen Öffentlichkeit imn Deutschland und ist 2021 mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet worden).

      1. Aus meiner Sicht tun die Dekoder-Leute und Christoph Hörstel in gewissem Sinne das Gleiche: sie rechtfertigen ein gewaltbereites Verhalten und wirken nicht friedensbildend. Das sind übrigens beispielsweise auch Schulen nicht, wenn unter Zwang und mit Rennbahnpädagogik gelernt wird, um (gegen andere) zu gewinnen und nicht für die (Friedens)Bildung … und dann noch dies: Wenn ein Fussballer der angreifenden Mannschaft im gegnerischen Strafraum einen Verteidiger zu einem Foul provoziert, um einen Penalty herauszuschinden, wer ist dann das Opfer und wer der Täter? Und was, wenn aus dem Tore schiessen Atombomben werden?

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