Fünf Spiele für den kleinen Zeitvertreib
Dieser Tage hat die «New York Times» eine kleine Firma aufgekauft. Dabei handelt es sich aber nicht um ein sensationell erfolgreiches Medium, eine Film-Crew oder ein journalistisches Produkt, es handelt sich um ein Rätsel. «Wordle» heisst das Programm und es ist ein Phänomen im Internet. Dass ausgerechnet die «New York Times», die Hochburg des seriösen Journalismus, das kleine Rätselprogramm gekauft hat, ist weniger abwegig, als man meint: Die «New York Times» ist berühmt für ihre Kreuzworträtsel. Das kleine Wortspiel «Wordle», eine Art Kombination von Kreuzworträtsel und Mastermind, passt gut zur Times. Das Spiel ist ein wunderbarer, kleiner Zeitvertreib für zwischendurch. Anlass genug, Ihnen diese Woche fünf spannende und interessante kleine Spiele vorzustellen, die Sie im Internet jederzeit zur Auflockerung kostenlos spielen können.
Ich bin, das muss ich vorausschicken, kein Spieler und schon gar kein Gamer. Manchmal, wenn der Kopf heiss gelaufen ist, die nächste Idee aber noch nicht kommen will und ich nicht schon wieder einen Spaziergang machen kann, greife aber auch ich zu einem kleinen Spiel. Kaum je länger als für fünf Minuten. Wordle ist so eine kleine Auflockerung für zwischendurch. Der Clou dabei: Es gibt jeden Tag nur ein Rätsel zu lösen. Ist es gelöst, muss man 24 Stunden auf das nächste Rätsel warten.
Wordle auf deutsch
Das Prinzip von Wordle lässt sich am besten mit dem Spiel Mastermind vergleichen. Statt eine Farbkombination gilt es, in möglichst wenigen Schritten ein Wort zu erraten. Als Rückmeldung erfährt, welche Buchstaben richtig und am richtigen Ort waren, welche Buchstaben zwar richtig, aber am falschen Ort waren und welche Buchstaben nicht vorkommen. Das Original-Wordle ist natürlich auf Englisch gehalten und ganz schön anspruchsvoll. Ich habe Ihnen hier deshalb die deutsche Variante aufgeführt. Es besteht dabei durchaus Suchtgefahr, aber keine Gefahr, sich im Spiel zu verlieren, weil nur alle 24 Stunden ein Spiel angeboten wird und kein Archiv abrufbar ist.
https://wordle.at/
Tetris
Für Textmenschen wie mich ist Worträtsel wie Wordle eine kleine Auflockerung, die die Wörter im Kopf zum Ratteln bringt. Wenn Sie kein Wortmensch sind, sondern eher auf Farben und Formen reagieren, kann Sie vielleicht Tetris fesseln. Auch hier ist das Spielprinzip simpel: In einem engen Raum fallen von oben Klötzchen in verschiedenen Farben und Formen. Ziel ist es, die Elemente so anzuordnen, dass jeweils eine Zeile lückenlos gefüllt werden kann. Ist eine Zeile voll, verschwindet sie. Die Klötzchen gibt sie in sechs verschiedenen Formen, die jeweils aus vier Quadraten bestehen. Die Quadrate stehen in einer Linie, im Quadrat, als L, als L gespiegelt, als Z und als Z gespiegelt. Diese sechs Formen fallen in einem rechteckigen Feld von oben nach unten. Erfunden hat das Spiel übrigens 1984 der Russe Alexey Pajitnov. Spannend ist das Spiel, wenn man sich dabei selber beobachtet, wie man dazu neigt, Aufgaben im Spiel aufzuschieben – bis es zu spät und das Rechteck voll ungefüllter Zeilen ist.
https://tetris.com/play-tetris
Solitaire
Der Klassiker aller Zeitvertreiber ist Solitaire. Das ist die elektronische Version des Kartenspiels, das bei uns als Patience bekannt ist. Computerbenutzern ist das Spiel deshalb bekannt, weil es von Anfang an Teil des Betriebssystems Windows 95 war. Microsoft wollte damit zeigen, dass Windows Grafik beherrscht… Heute kann man das Spiel ganz einfach über Google spielen: Wenn man mit Google nach «Solitaire» sucht, bietet Google nicht nur Textsuchresultate zum Thema Solitaire an, sondern auch die Möglichkeit, direkt im Webbrowser das Kartenspiel zu spielen. Das Prinzip ist dasselbe, wie bei Patience: Ziel ist es, die Spielkarten der Reihe nach vom As beginnend abzulegen. Gespielt wird mit einem verdeckten Stapel und mehreren Reihen, auf denen die Karten jeweils in absteigender Reihenfolge und wechselnden Farben abgelegt werden.
https://www.google.com/search?q=Solitaire
Pacman
Solitaire ist nicht das einzige Spiel, das Google innerhalb seiner Suchresultate anbietet. Es gibt eine Reihe anderer Spiele, die sich so direkt auf der Suchseite spielen lassen, darunter Tic Tac Toe und der berühmte Pacman. Das ist das gefrässige, gelbe Käferchen, das in einem Labyrinth Punkte fressen muss, während es von Gespenstern verfolgt wird. Auf dem Spielfeld hat es Diamanten. Frisst das Käferchen die Diamanten, kann es für kurze Zeit die Gespensterchen fressen. Sind alle Punkte im Labyrinth verschwunden, wird das nächste Level freigeschaltet. Das gefrässige, gelbe Käferchen, der Pac-Man, ist zur Ikone der digitalen Welt geworden. Es steht abwechselnd für die Unersättlichkeit der Menschen im Digitalzeitalter – und die Unendlichkeit und Ausweglosigkeit der Arbeit.
https://www.google.com/search?q=Pacman
Würfeln
Das einfachste aller Spiele ist das Würfeln. Auch das geht online mit Google: Geben Sie «roll a dice» ins Suchfeld ein, dann zeigt Google Ihnen eine Fläche mit einem blauen Quadrat. Das ist der Würfel. Wenn Sie darunter auf «Roll» klicken, wird der Würfel geworfen und es erscheint eine zufällige Zahl zwischen 1 und 6. Nun muss in der digitalen Welt ein Würfel nicht unbedingt nur sechs Flächen haben. Google bietet denn auch verschiedene Würfelformen mit 4, 6, 8, 10, 12 und 20 «Würfelflächen» an. Auf Wunsch kann man sich auch seinen eigenen «Würfel» mit beliebig vielen Flächen bauen. Auf diese Weise sind Würfelspiele auch am Computer möglich. Für ernsthafte Anwendungen kann der Onlinewürfel von Google auch als Zufallsgenerator dienen.
https://www.google.com/search?q=roll+a+dice
Basel, 7. Februar 2022, mz@matthiaszehnder.ch
Matthias Zehnders «Leben digital» hilft Powerusern, Selbstständigen und KMUs, mit konkreten Tipps und Tricks das digitale Leben besser zu bewältigen, damit sie mehr Zeit und Energie für jene Dinge (und Menschen) aufwenden können, die ihnen lieb und wichtig sind.
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