RSS Reader: Holen Sie sich die Nachrichtenmacht zurück

Publiziert am 3. Dezember 2021 von Matthias Zehnder

Klar: Wenn Sie wissen möchten, welche Coronaregeln der Bundesrat gerade beschlossen hat oder wie der neue Bundeskanzler von Österreich heisst, sind Sie gut bedient bei SRF und den entsprechenden Adressen im Internet. Wenn Sie dagegen einzelnen Autoren, interessanten kleineren Publikationen und Blogs im Internet folgen möchten, kann das ganz schön anstrengend sein. Es sei denn, sie nutzen einen so genannten RSS Reader: Das sind kleine Programme, die Nachrichten und Beiträge aus allen Ecken des Internets zusammentragen und Ihnen unter einer einfachen Oberfläche zur Verfügung stellen. Sie können die einzelnen Websites und Blogs quasi abonnieren und sich dabei sogar von Google mit Nachrichten-Suchresultaten bedienen lassen. Auf diese Weise können Sie das Heft selbst in die Hand nehmen und selber bestimmen, welche Inhalte sie sehen.

Möglich macht das eine (alte) Technik namens RSS. RSS ist 1999 von Netscape entwickelt worden. 

Sie funktioniert sehr einfach: Der Betreiber einer Website generiert eine RSS-Textdatei, in der die Nachrichtentitel und andere Informationen stehen. Spezielle Server im Internet sammeln diese Informationen und geben sie an die Newsreader weiter. Im RSS-Newsreader sieht der Benutzer auf einen Blick die Schlagzeilen aller Kategorien, die er betrachten will. Will er die zugehörige Nachricht lesen, klickt er die Schlagzeile an und landet auf der Website des Nachrichtenanbieters. Um die Nachrichten anzuzeigen, braucht es einen Newsfeed-Reader. Ich gebe Ihnen hier drei Tipps, wie Sie kostenlos zu solchen Feeds kommen.

Feedly

Ich arbeite seit vielen Jahren mit Feedly. Der Dienst lässt sich per Web abrufen, aber auch mit einer App auf dem Handy oder dem iPad steuern. Bis zu 100 Feeds sind kostenlos – ich nutze ein Pro-Abo, das $8 im Monat kostet. In Feedly lassen sich Tausende von Quellen einzelner Themen auf Knopfdruck abonnieren. Ich kann aber jede Webadresse eingeben – wenn sich auf dem Server ein RSS-Feed findet, spürt Feedly ihn auf und stellt ihn zur Verfügung. Ich bündle mit Feedly Hunderte von Quellen in einzelnen Ordnern zu verschiedenen Themen und behalte so den Überblick über Technologienachrichten, Kulturnachrichten, lokale News und Informationen zu spezifischen Themen, Firmen und Künstlern. Für mich besonders interessant: Ich kann eine Nachricht auf Knopfdruck auf Evernote speichern und so meine Recherchen an einem Ort sammeln.

Preis: 100 Quellen sind kostenlos, darüber hinaus $8 im Monat

Betriebssystem: Web, Android, iOS

https://feedly.com/

Feeder

Dieses Programm bietet ebenfalls eine gute Oberfläche für RSS Feeds in einem schlanken, modernen Design. Was Reeder speziell macht, ist die Browser-Extension: Das ist ein kleiner Zusatz für den Browser Chrome oder Firefox, der die Schlagzeilen, die Feeder zusammenträgt, direkt über die Menüleiste des Browsers verfügbar macht. Damit schafft Feeder schnellen Zugriff auf die Inhalte – was sich aber nur dann lohnt, wenn man nicht zu viele Quellen abonniert. Feeder ist kostenlos bis 10 Feeds, abonniert man mehr Quellen, muss man zu einem kostenpflichtigen Abo wechseln. Das ist ab $2.50 pro Monat verfügbar.

10 Quellen sind kostenlos, danach $2.50/Monat für 500 Quellen.

Betriebssystem: Web, Android, iOS

https://feeder.co/

Inoreader

Bedeutend grösser ist das kostenlose Angebot bei Inoreader. Im Gratismodus können Sie bis zu 150 Feeds verfolgen. Interessante Inhalte lassen sich zudem in einem Archiv speichern, das keine zeitliche Begrenzung hat. Gespeicherte Artikel lassen sich weiter automatisch verarbeiten und zum Beispiel in einer Google-Tabelle zusammenstellen. 

150 Quellen sind kostenlos, danach $1.67/Monat für 500 Quellen.

Betriebssystem: Web, Android, iOS

https://www.inoreader.com/

Basel, 3. Dezember 2021, mz@matthiaszehnder.ch

Matthias Zehnders «Leben digital» hilft Powerusern, Selbstständigen und KMUs, mit konkreten Tipps und Tricks das digitale Leben besser zu bewältigen, damit sie mehr Zeit und Energie für jene Dinge (und Menschen) aufwenden können, die ihnen lieb und wichtig sind.

Bild: © metamorworks – stock.adobe.com

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