Meine fünf Lieblingstricks für Google Maps
Ich muss ehrlich zugeben: Ohne Google Maps wäre ich in vielen Situationen verloren. Die Navigation per Handy ist ungemein hilfreich, auch wenn man zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs ist. Aber das Kartenprogramm von Google kann mehr als nur Orte finden. Ich gebe Ihnen deshalb diese Woche fünf Tipps zu Google Maps, die ich selbst gerne früher herausgefunden hätte. Die meisten Tricks funktionieren am Computer über die Webadresse http://maps.google.de/ und auf dem Handy. Manche sind am Mobiltelefon umständlicher, andere machen am Computer weniger Sinn. Aber lesen Sie selbst.
Rechtzeitig abfahren
Google Maps bietet grossartige Unterstützung bei der Routenplanung: Wenn Sie wissen möchten, wie Sie am schnellsten von A nach B kommen, berücksichtigt Google Maps bei der Berechnung auch die aktuellen Verkehrsverhältnisse. Das nützt allerdings nur etwas, wenn Sie sofort losfahren. Wenn Sie eine Route für einen späteren Termin fahren, können sich die Verhältnisse inzwischen natürlich ändern. Damit Sie auch dann rechtzeitig ankommen, wenn der Verkehr zu stocken beginnt, bietet Google Maps eine Erinnerungsfunktion an. Legen Sie dafür beim Planen der Route eine Ankunftszeit fest. Das geht über die Routenoptionen und die finden Sie oben rechts auf dem Bildschirm bei den drei Punkten. Wenn Sie jetzt auf der Route ganz nach unten scrollen, finden Sie einen Regler «Erinnerungen für pünktliche Abreise». Klicken Sie auf den Regler und Google alarmiert Sie, basierend auf den aktuellen Verkehrsverhältnissen, wenn Sie losfahren müssen. Wenn Sie die Google-Agenda benutzen, den Google Calendar, können Sie dieses Feature sogar über einen Termin aufrufen. Geben Sie dazu einfach im Termin in der Agenda einen Ort ein und klicken Sie daneben auf das kleine Kartensymbol. Jetzt öffnet Google Calendar in einem Fenster neben der Agenda Google Maps. Hier können Sie Ihre Route so planen, dass der Routenplan an den Kalendereintrag gebunden ist. Das spart viel Last-Minute-Ärger…
Entfernungen und Flächen messen
Vor allem auf dem Computer nützlich ist die Funktion «Entfernung messen». Klicken Sie an einem beliebigen Punkt der Karte mit der rechten Maustaste und wählen Sie im Maus-Menü den untersten Punkt «Entfernung messen». Es erscheint beim Mauszeiger ein weisser Punkt auf der Karte. Wenn Sie jetzt mit der Maus einen anderen Punkt anwählen, zeigt Ihnen Google Maps in einem Fenster die Distanz zwischen den beiden Punkten. Sie können weitere Punkte anklicken und so eine Zick-Zack-Linie auf die Karte zeichnen – Google misst kontinuierlich die gesamte Strecke. Der Clou: Wenn Sie mit der Maus auf diese Weise eine Fläche umschliessen, rechnet Google den Inhalt der Fläche aus. Auf diese Weise können Sie zum Beispiel die Fläche Ihres Hausdachs, ihres Vorplatzes oder ihres Rasens berechnen, ohne einmal zu einem Messband greifen zu müssen.
ÖV
Als Routenplaner für Fussgänger, Auto- und Velofahrer hat sich Google Maps durchgesetzt. Weniger bekannt ist, dass Google auch Fahrplandaten bereithält. Im Routenplaner ist das offensichtlich. Hier genügt ein Klick auf das ÖV-Symbol und Google zeigt, wie man die entsprechende Strecke über öffentliche Verkehrsmittel zurücklegt. Die Daten sind aber auch in der Karte selbst verfügbar. Die Haltestellen nicht nur der Züge, sondern auch aller Trams und Busse sind in Google Maps eingetragen. Ein Klick auf eine Haltestelle zeigt, welche Busse oder Trams da halten. Darüber hinaus lässt sich eine Abfahrttafel anschauen: Also welche Trams oder Busse in nächster Zeit von dieser Haltestelle abfahren. Möglich macht das eine Zusammenarbeit zwischen Google und «öV Schweiz». Das ist eine Open-Data-Plattform, die von den SBB im Auftrag des Bundesamtes für Verkehr (BAV) für sämtliche konzessionierte Transportunternehmen der Schweiz betrieben wird. Wenn Sie das nächste Mal also an der Haltestelle stehen und die Anzeige wieder nicht funktioniert, können Sie einfach auf Google Maps nachschauen, wann Ihr Tram fährt.
Parkplatz merken
Bis jetzt habe ich noch nie vergessen, wo ich mein Auto geparkt habe. Ich kann mir aber vorstellen, dass mir das unterwegs in einer fremden Stadt durchaus passieren könnte. Dasselbe gilt natürlich für das Velo. Google kann sich einen Parkplatz jederzeit einprägen. Sie müssen dazu auf dem Handy nur auf den blauen Punkt tippen, der Ihren Standort markiert. Unten am Bildschirm öffnen sich verschiedene Optionen. Sie klicken auf «als Parkplatzstandort festlegen» und Google merkt sich den Ort temporär. Dabei muss es sich natürlich nicht um den Parkplatz im wörtlichen Sinn handeln. Sie können sich auf diese Weise auch merken, an welchem Ort Sie sich mit Ihrem Partner in einer Stunde wieder treffen wollen.
Standort teilen
A propos Partner treffen: Wenn Sie einen Freund oder ein Familienmitglied in einer fremden Stadt treffen wollen, können Sie über dasselbe Menü (also: blauen Punkt antippen, unten Option auswählen) Ihren eigenen Standort übermitteln. Der Clou dabei: Google verschickt nicht einfach eine Karte, sondern teilt mit der Person, die Sie anwählen, Ihren Standort dynamisch. Wenn Sie also zum Beispiel mit ihrem Partner oder Ihrer Partnerin einen Markt besuchen, können Sie beide diese Funktion anwählen und sich dann trennen. Jetzt wissen Sie beide gegenseitig immer voneinander, wo Sie gerade sind, und finden sich auch im grössten Marktgewühl wieder. Die Funktion ist zeitlich beschränkt, deshalb können Sie auch Freunden auf diese Weise für kurze Zeit dynamisch Ihren Standort mitteilen. Ist die Zeit abgelaufen, verschwinden Sie wieder von der Karte Ihrer Freunde.
Basel, 4. August 2022, mz@matthiaszehnder.ch
Matthias Zehnders «Leben digital» hilft Powerusern, Selbstständigen und KMUs, mit konkreten Tipps und Tricks das digitale Leben besser zu bewältigen, damit sie mehr Zeit und Energie für jene Dinge (und Menschen) aufwenden können, die ihnen lieb und wichtig sind.
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