Bookmarks verwalten

Publiziert am 16. Dezember 2021 von Matthias Zehnder

Sie heissen Favoriten, Bookmarks oder Lesezeichen: Gemeint sind Merklisten von interessanten Internetadressen. Jeder Browser kann Bookmarks abspeichern. Meist genügt ein Tastendruck dafür. Richtig produktiv werden Bookmarks aber dann, wenn sie effizient verwaltet und gut geordnet sind. Dafür gibt es eine Reihe von Tools. Die meisten sind aber schlicht überflüssig. Ich gebe Ihnen deshalb ein paar Tipps und zeige Ihnen, wie ich ohne zusätzliche Programme meine Bookmarks verwalte.

Seit es Browserprogramme gibt, mit denen man im Internet herumsurfen kann, gibt es auch Bookmarks: Lesezeichen für interessante Seiten. Ursprünglich waren diese Lesezeichen noch wichtiger als heute, weil man sich die Adresse einer Seite präzise merken musste. Heute sind die Adresszeilen der meisten Broser mit Google verknüpft. An Stelle einer Adresse kann man auch einfach ein paar Suchwörter eintippen und kriegt dann immerhin ein Suchresultat angezeigt. Das setzt aber voraus, dass Sie wissen, wonach Sie suchen. Wenn Sie den Namen dieser amerikanischen Zeitschrift, die Sie so begeistert hat, vergessen haben oder nicht mehr wissen, wie das Amt heisst, das diese Studien herausbringt, können Sie unter Umständen ganz schön lange suchen. Deshalb ist auch heute ein gutes Bookmarkmanagement schneller und effizienter als die blinde Suche.

Bookmarks oder Favoriten sind nichts anderes als Lesezeichen: Eine Internetadresse wird so festgehalten, dass man sie später wieder aufrufen kann. Dabei kann es sich um die Adresse einer Website handeln (etwa: https://www.nzz.ch/ ) oder um die Adresse einer ganz bestimmten Seite auf einer Website (etwa: https://www.matthiaszehnder.ch/leben-digital/schreiben-mit-dem-handy/ ). Natürlich müssen Sie sich die Adresse der NZZ nicht unbedingt speichern – die hat man schnell und einfach eingetippt. Aber wie hiess noch mal diese irische Zeitung ( https://www.independent.ie/ ) und  wie kommen Sie am schnellsten zu den Fallzahlen im Kanton Basel-Stadt ( https://data.bs.ch/explore/dataset/100073/table/?sort=timestamp )? Das sind wohl die beiden wichtigsten Leistungen von Bookmarks: Sie erinnern, wie im Fall der irischen Zeitung, an den Namen (oder die Existenz) eines Informationsangebots oder verhindern es, wie im Fall der Basler Coronazahlen, dass man sich jedesmal durch die ganze Website des Kantons klicken muss und die gesuchte Information rasch und einfach findet. Voraussetzung für beide Fälle ist aber, dass man die eigenen Bookmarks schnell und einfach findet. 

Wenn Sie im Internet nach «Bookmark Management» oder «Bookmark Verwaltung» suchen, finden Sie einige Tools und Hilfsprogramme, die es ermöglichen, solche Bookmarks besser zu verwalten. «besser» meint dabei meistens: unabhängig von Gerät und Programm. Das ist aber heute meistens kein Problem mehr. Google ist in der Lage, über alle Instanzen von Chrome hinweg die Bookmarks zu synchronisieren. Dasselbe mach Safari, also der Apple-Browser, für alle Safari-Instanzen auf dem Mac, dem iPhone und dem iPad. Das eigentliche Verwalten ist deshalb das kleinere Problem. Viel wesentlicher ist, wie Sie Ihre Bookmarks anlegen. Und das ist, sorry: Handarbeit. Eine gute Bookmarksammlung lebt davon, dass Sie Ihre Buchzeichen ablegen und dass Sie sie richtig ablegen.

Richtig meint dabei: Dass Sie Ihre Bookmarks so ablegen, dass Sie sie auf einfache Art und Weise wiederfinden. Ich empfehle dafür die Verwendung der Bookmarkleiste. In allen Webbrowser können Sie Bookmarks unterhalb der Adresszeile in eine Leiste hineinziehen. Da werden sie in Form von kleinen Symbolen abgelegt. Effizient ist das, wenn Sie da Ordner anlegen und in den Ordnern die Bookmarks nach Thema ablegen. Ich habe unter meiner Adresszeile 28 solcher Ordner. Von «Start» für die Seiten, die ich nach jedem Neustart eines Browsers immer sofort öffne, über «Zeitungen», «News», «Suche» und «Shops» und «TV», «Audio», «Tools» und «Tech» bis zu spezielleren Ordnern wie «Schreiben», «Buch», «Literatur» und, ja: «kochen». Die Bookmarks in den Ordnern zu organisieren, ist ganz einfach: Man zieht mit der Maus die Adresse einfach auf den entsprechenden Ordner. Dabei «packt» man die Adresse am kleinen Symbol links von der eigentlichen Webadresse. In Chrome ist es in der Regel ein Schloss-Symbol, in Safari ist es das «Favicon», also das kleine Symbol, das für die Website steht. In den Ordnern lassen sich auch Unterordner (und Unter-Unterordner) anlegen. Weil ich einen sehr breiten Bildschirm habe, organisiere ich meine Bookmarks eher in die Breite als verästelt in die Tiefe. 

Ordnerstruktur meiner Bookmarks: So findet man sich rasch zurecht in den Websites, die man häufig nutzt.

Auf dem iPad und vor allem auf dem iPhone werden die breiten Leisten nicht so angezeigt wie auf dem Desktop-Computer. Da kann ich die Bookmarks aber als Liste aufrufen und in den Ordnern bequem navigieren. Auf diese Weise habe ich meine Bookmark-Bibliothek auch unterwegs immer dabei. Das Ganze kostet nichts, höchstens etwas Zeit und Disziplin: Man muss wirklich dran denken, interessante Websites auf die Bookmark-Leiste abzulegen. Der einzige Nachteil: Wenn ich an einem fremden Computer sitze, weiss ich manchmal nicht weiter. Ich erinnere mich genau daran, wo die Adresse des Musikdienstes für meine YouTube-Videos in meiner Bookmark-Leiste abgelegt ist, aber ich erinnere mich nicht mehr an den Namen des Dienstes. Aber dafür hat man ja ein Handy im Hosensack.

Basel, 16. Dezember 2021, mz@matthiaszehnder.ch

Matthias Zehnders «Leben digital» hilft Powerusern, Selbstständigen und KMUs, mit konkreten Tipps und Tricks das digitale Leben besser zu bewältigen, damit sie mehr Zeit und Energie für jene Dinge (und Menschen) aufwenden können, die ihnen lieb und wichtig sind.

Bild: © sebra – stock.adobe.com

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