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Terror. Wenn Bilder zu Waffen werden

Publiziert am 30. Mai 2017 von Matthias Zehnder

Der eigentliche Terror verursacht nicht der Anschlag, sondern die Bilder davon. Charlotte Klonk, Professorin für Kunstgeschichte an der Humboldt-Universität in Berlin, hat deshalb untersucht, wie die Bilder zu Waffen werden. In diesem Buch zeigt sie, welche Rolle die Bilder des Terrors seit dem 19. Jahrhundert bis in unsere unmittelbare Gegenwart spielen.

Interessant ist dabei, dass sie die Fotos mit kunsthistorisch geschultem Blick analysiert und ihre Wirkmechanismen freilegt. Die vielen Beispiele machen das Buch auch zu einer Geschichte des Terrors. Klonk führt eindrücklich vor Augen, dass bei einem Terroranschlag nicht die tatsächliche Anzahl der Toten entscheidend ist, sondern die massenwirksame Verbreitung von Angst und Schrecken. Je intensiver die Berichterstattung mit Bildern in den Medien, desto grösser ist auch der Erfolg der Täter. Klonk beschäftigt sich in ihrem Buch deshalb weniger mit der Gewalt an sich, sondern mit der Frage, ob es für Medienproduzenten eine richtige, eine angemessene Haltung gegenüber Terrorismus gibt.

Charlotte Klonk: Terror. Wenn Bilder zu Waffen werden. S. Fischer, 320 Seiten, 33.90 Franken; ISBN 978-3-10-397233-7

Das Buch gibts hier

Buchtipp zum Wochenkommentar vom 26. Mai 2017: Es sind die Medien, die für Terror sorgen