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Schutz und Freiheit?

Publiziert am 24. Januar 2017 von Matthias Zehnder

Wir tun heute so, als hätte es das heutige Verständnis von Staaten, von Landesgrenzen und von Staatsbürgerschaft schon immer gegeben. Doch das ist nicht so. Die Staatsbürgerschaft, wie wir sie heute kennen, wird erst im 20. Jahrhundert zum Zeichen für politische Zugehörigkeit – und ihr Entzug zum Mittel für den politischen Ausschluss.

BuchtippIn den grossen Kriegen des 20. Jahrhunderts entschied die Staatsbürgerschaft über Schutz und Freiheit eines Menschen und damit über seine Lebens- wie Überlebenschancen. Dieter Gosewinkel erzählt in diesem Buch zum ersten Mal die Geschichte der Staatsbürgerschaft in West- und Osteuropa von der Hochphase des Nationalstaats bis in unsere Gegenwart. Die Staatsbürgerschaft wird auf diese Weise zur Sonde, mit der Gosewinkel die Geschichte untersucht. Das Buch ermöglicht es aber auch, Lehren für die Gegenwart und Zukunft zu ziehen, denn Gosewinkel untersucht auch die Zukunftschancen einer europäischen Staatsbürgerschaft. Kurz: Eine wertvolle Materialsammlung für alle, die sich vertieft mit diesem zentralen Rechtsgut auseinandersetzen möchten.

Dieter Gosewinkel: Schutz und Freiheit? Staatsbürgerschaft in Europa im 20. und 21. Jahrhundert. Suhrkamp Taschenbücher Wissenschaft 29767, 772 Seiten, 38.50 Franken; ISBN 978-3-518-29767-4

Buchtipp zum Wochenkommentar vom 20. Januar 2017: Warum für die Einbürgerung der Wille genügen sollte