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Requiem für den amerikanischen Traum
Noam Chomsky schätze ich als Linguist vor allem für seine wissenschaftliche Arbeit: für die Entwicklung der Generativen Grammatik. Doch Chomsky war immer auch einer der wichtigsten, linken Intellektuellen der USA.
Im Dezember wird er bereits 89 Jahre alt. Er kann eine lange Zeitspanne überblicken. Er erinnert sich noch an die Wirtschaftskrise der 30er Jahre. Damals, so schreibt er in seinem neuen Buch, damals war alles anders. Wie heute haben die Menschen damals alles verloren. Aber damals hatten sie Zuversicht: den amerikanischen Traum, «es» zu schaffen. Dieser Traum ist geplatzt. Die Menschen glauben nicht mehr daran, dass sie aus eigener Kraft aus ihren Krisen kommen. Chomskys neues Buch heisst deshalb «Requiem für den amerikanischen Traum». Schuld daran ist eine immense Ungleichheit, die sich zementiert hat. Noam Chomsky erklärt anhand von zehn Prinzipien, wie es zu dieser unvergleichlichen Konzentration von Reichtum und Macht gekommen ist. Er schöpft dabei aus der amerikanischen Geschichte und zeigt anhand konkreter Beispiele, wie der amerikanische Traum unterhöhlt worden ist. Eine düstere Diagnose, aber ein spannendes Buch, das jeder lesen sollte, der sich für die Demokratie interessiert.
Noam Chomsky: Requiem für den amerikanischen Traum. Die 10 Prinzipien der Konzentration von Reichtum und Macht. Verlag Antje Kunstmann, 200 Seiten, 28.90 Franken; ISBN 978-3-95614-201-7
Erhältlich ist das Buch hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783956142017
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