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Männlicher Narzissmus

Publiziert am 7. März 2017 von Matthias Zehnder

Donald Trump ist von amerikanischen Psychiatern als Narzisst diagnostiziert worden und viele Medien stimmen dem zu. Aber was ist ein Narzisst eigentlich? In seinem Buch Männlicher Narzissmus. Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist erklärt der Neurologe und Psychotherapeut Raphael M. Bonelli das Krankheitsbild des Narzissmus auch für Laien verständlich und höchst anregend.

Buchtipp

Maennlicher Narzissmus von Raphael Bonelli

Wenn Donald Trump ein Narzisst wäre, dann wäre das verheerend. Männliche Narzissten sind Menschen, die mit ihrem Selbstbewusstsein beeindrucken. Ihre Geltungssucht ist aber ein Gefängnis, aus dem sie nicht ausbrechen können. Sie kennen Liebe nur als Eigenliebe, sind unfähig, echte Beziehungen einzugehen und auf andere Menschen oder gar Kritik zu hören. Sie verstehen sich selbst als Mass der Dinge und sind von der eigenen Überlegenheit überzeugt. Bonelli stellt den Narzissmus auch anhand vieler Fallgeschichten dar und zeigt eindrücklich die inneren Fesseln des narzisstischen Mannes: das überzogene Selbstwertgefühl, die missglückenden Beziehungen und die fehlende Selbsttranszendenz. Keine guten Nachrichten für narzisstische Politiker – und deren Umwelt.

Raphael M. Bonelli: Männlicher Narzissmus. Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist. Kösel, 272 Seiten, 26.90 Franken ISBN 978-3-466-34639-4

Wochenkommentar vom 3. März 2017: Ein Ausweg für narzisstische Politiker