Buchtipp

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Homo Deus

Publiziert am 11. April 2017 von Matthias Zehnder

Jahrtausendelang kämpfte die Menschheit mit denselben drei Problemen: Hunger, Krankheit und Krieg. Am Morgen des dritten Jahrtausends wacht die Menschheit auf und macht eine erstaunliche Feststellung: In den letzten Jahrzehnten ist es uns gelungen, Hunger, Krankheit und Krieg im Zaum zu halten. Hunger, Krankheit und Krieg sind Herausforderungen geworden, die sich bewältigen lassen.

BuchtippEs bleibt den Menschen ein grosses Problem, das sie bekämpfen müssen: der Tod. Menschen sterben immer wegen irgendeiner technischen Störung, schreibt Yuval Noah Harari. Die Wissenschaft wird auch dieses Problem lösen. Experten gehen davon aus, dass die Menschheit irgendwann zwischen 2100 und 2200 den Tod überwinden wird. Die Menschen werden dann vielleicht nicht unsterblich sein, aber immerhin amortal. Was wird dann mit dem Menschen passieren? Harari nimmt uns in diesem Buch mit in eine Reise in die Zukunft, in der der Homo Sapiens zum Homo Deus geworden ist, der sich vom heutigen Menschen deutlicher unterscheidet als wir vom Neandertaler. Was bleibt von uns und der modernen Religion des Humanismus, wenn wir Maschinen konstruieren, die alles besser können als wir? In unserer Gier nach Gesundheit, Glück und Macht könnten wir uns ganz allmählich so weit verändern, bis wir schliesslich keine Menschen mehr sind.

Yuval Noah Harari: Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen. C.H. Beck, 576 Seiten, 32.50 Franken; ISBN 978-3-406-70401-7

Buchtipp zum Wochenkommentar vom 7. April 2017: Jetzt müssen wir in die Lehrer investieren