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Gebrauchsanweisung für Populisten

Publiziert am 18. Juli 2017 von Matthias Zehnder

Die Verfassung der Vereinigten Staaten hätte rot werden müssen vor Scham, als Donald Trump den Eid auf sie leistete: Er hat die Rechte von Minderheiten verhöhnt, die Religionsfreiheit verachtet, Frauen verächtlich gemacht – kurz: die Verfassung mit Füssen getreten. Wer Donald Trump als Rechtspopulist bezeichnet, verharmlost ihn, schreibt Heribert Prantl.

Rechtspopulismus, das sei eine niedliche, verharmlosende und deshalb falsche Bezeichnung für eine gefährliche Sache: eine Entbürgerungsbewegung – letztlich eine Entrechtung der Bürger. Populismus sei deshalb der falsche Name dafür, weil in einer Demokratie Politiker ihre Politik immer dem Volk schmackhaft machen müssen – jede Demokratie ist deshalb etwas populistisch. Prantl spricht deshalb von populistischem Extremismus, einer modernisierten Version des alten Rechtsextremismus. Das aber sei kein Naturereignis. Man könne diesen populistischen Extremismus bekämpfen. Sein Buch ist deshalb keine kontemplative Betrachtung, sondern eine Streitschrift: ein Aufruf zu einer demokratischen, einer rechtsstaatlichen und sozialen Offensive. Prantl zeigt, wie der populistische Extremismus funktioniert, was ihn nährt – und wie man ihm die Nahrung entziehen kann. Er ruft dazu auf, die demokratische Politik populistisch zu machen – im Sinne von: verständlich für Politik zu werben. Das jedenfalls ist Prantl gelungen: ein gutes, ein wichtiges Buch. Lesen!

Heribert Prantl: Gebrauchsanweisung für Populisten. Ecowin Verlag, 80 Seiten, 19.50 Franken; ISBN 978-3-7110-0130-6

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