Buchtipp
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Die Akte Trump
Man kann von der Politik von Donald Trump halten, was man will – seine Geschäfte sind höchst zweifelhaft. Der amerikanische Journalist und Pulitzer-Preis-Träger David Cay Johnston arbeitet seit vielen Jahren als investigativer Journalist, unter anderem für die New York Times. 1988 begegnete er in Atlantic City im Rahmen einer Recherche über amerikanische Casinos Donald Trump. Seither beschäftigt er sich mit Trump. Er hat ein riesiges Dossier über Trump angelegt – deshalb heisst das Buch auf Deutsch auch Die Akte Trump.
Im Buch beschreibt Johnston faktenreich den Aufstieg der Familie Trump von den ersten Geschäften in Queens bis zum Baukönig von Manhattan. Ein wichtiges Thema sind dabei die Geschäfte mit der Beton-Mafia von New York, mit Mobster und anderen zwielichtigen Gestalten. Noch mehr zu denken als die halbseidenen Geschäfte gibt aber die Art des Umgangs von The Donald mit Journalisten und Richtern. Wenn man Trump widerspricht oder ihn angreift, schlägt er mit doppelter Härte zurück. Wer nicht seiner Meinung ist, ist ein Loser. Das mag im Big Business gehen – in der Weltpolitik (oder nur schon in politischen Auseinandersetzungen mit dem Kongress) wird das sehr schwierig. Kurz: Ein Buch, das Sie zum Schaudern bringen wird. Leider nicht nur des Inhalts wegen, sondern auch wegen der schludrigen Übersetzung. Die Lektüre lohnt sich trotzdem.
David Cay Johnston: Die Akte Trump. Ecowin Verlag, 352 Seiten, 32.50 Franken; ISBN 978-3-7110-0115-3
Buchtipp zum Wochenkommentar vom 13. Januar 2017: Donald Trump, Fake News – und Fake Politik. Was nun?