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Der Aufstieg Roms. Von Romulus bis Pyrrhus

Publiziert am 18. November 2019 von Matthias Zehnder

Wenn wir ans antike Rom denken, dann haben wir Prachtbauten aus Marmor vor Augen, die zentrale eines Weltreichs, Kaiser, Krieger und eine Kultur, wie sie sich derzeit zum Beispiel in der Ausstellung über Gladiatoren im Basler Antikenmuseum zeigt. Doch Rom war nicht immer Rom. Zu Beginn, etwa 900 vor Christus, war Rom eines von vielen Dörfern in Mittelitalien. Dieses Buch beschreibt die Entwicklung Roms von der kleinen Siedlung am Ufer des Tiber zur wichtigsten Stadt in Italien, ja des Westens. Warum hat ausgerechnet Rom diesen Aufstieg geschafft? Diese Frage gibt bis heute Rätsel auf. Denn zu Beginn wurde Rom sowohl von den etruskischen Städten nördlich des Tiber, die kulturell und politisch zu einem früheren Zeitpunkt weiter als Rom waren, als auch von den kampanischen und griechischen Gemeinwesen in Süditalien in den Schatten gestellt. Im siebten Jahrhundert hätte kaum jemand voraussagen können, dass Rom dereinst die Welt beherrschen würde. Dieses Buch geht genau diesem Rätsel nach: Es beschreibt den Aufstieg Roms von Dorf zur Weltmacht und setzt die ewige Stadt in den grösseren Zusammenhang anderer Kulturen in Italien. Das Buch umspannt die Geschichte Roms von seinen Ursprüngen bis in die Mitte des dritten Jahrhunderts und beschreibt, wie Roms Herrschaft über Italien beschaffen war und warum die Stadt zu einer solchen Machtentfaltung fähig war.

Die Geschichte der Stadt Rom und des Gebiets, das heute Italien heisst, ist lange her. Dennoch ist die Geschichte hochaktuell, denn sie beinhaltet Aspekte, die auch unsere heutige Zeit angehen. Die damaligen Gesellschaften waren mit den Belastungen und Spannungen in multi-ethnischen Gemeinwesen konfrontiert; sie hatten mit grossen sozialen, politischen und rechtlichen Ungleichheiten zu kämpfen, und neben breiten Bürgerschaften stand eine internationale Elite. Im dritten Jahrhundert hatte Rom zudem mit den ethischen und praktischen Fragen zu tun, die sich aus der schnellen imperialen Expansion ergaben.

Besonders spannend an dem Buch ist, dass es sich nicht auf Rom allein konzentriert, sondern die Geschichte der Stadt in einen grösseren italischen Zusammenhang stellt. Es erzählt deshalb auch die weiter gespannte Geschichte Italiens, seiner Völker und Kulturen sowie deren Beziehungen zu Rom. Ein spannendes Buch, das so manches Vorurteil zertrümmert – und uns anhand der Antike zu neuen Einsichten über unsere eigene Zeit verhilft.

Kathryn Lomas: Der Aufstieg Roms. Von Romulus bis Pyrrhus. Klett-Cotta, 541 Seiten, 45.50 Franken; ISBN 978-3-608-96433-2

Erhältlich ist das Buch hier: https://www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783608964332

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Buchtipp zum Wochenkommentar vom 15. November 2019: Die Schweiz ist stabil – und deshalb verkrustet

Eine Übersicht über sämtliche Buchtipps samt Link auf den zugehörigen Wochenkommentar finden Sie hier:

https://www.matthiaszehnder.ch/buchtipp/