Buchtipps März 2016
Sprache. Macht. Denken
Buchtipp zum Wochenkommentar vom 4. März So vergiften Politiker unsere Sprache – und unsere Herzen
Wie beeinflusst Sprache das politische Denken und damit die Gesellschaft? Der Sammelband Sprache. Macht. Denken geht dieser Frage nach und untersucht in verschiedenen Aufsätzen, wie einzelne Wörter den Diskurs über politische Fragen beeinflussen. Im Buch enthalten ist ein Aufsatz von Elisabeth Wehling. Die deutsche Linguistin lehrt an der Berkeley University in Kalifornien. Von ihr erscheint demnächst das Buch Politisches Framing: Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht. Wenn Sie eines dieser beiden Bücher gelesen haben, verstehen Sie auch, warum die SVP in der Schweiz so erfolgreich ist – und was die Linke falsch macht.
Denkwerk Demokratie (Hg.): Sprache. Macht. Denken. Politische Diskurse verstehen und führen. Campus Verlag, 308 Seiten, ISBN 978-3-593-50072-0
Das Bucht gibt hier.
Zivilgesellschaft
Buchtipp zum Wochenkommentar vom 11. März 2016 Die Zivilgesellschaft – das Volk 2.0
Das Wort Zivilgesellschaft wurde in den letzten Wochen gar oft malträtiert. Dieses Buch räumt auf mit Halbwissen: Frank Adloff beschreibt darin die wichtigsten Theorien der Zivilgesellschaft von der Antike bis zur deutschen Wende und erläutert Apsekte wie Bürgersinn, Nonprofit-Phänomene, soziale Bewegungen und die Internationalisierung der Zivilgesellschaft. Und: Das Buch liest sich leichter, als die sperrigen Begriffe meinen lassen.
Frank Adloff: Zivilgesellschaft. Theorie und politische Praxis. Campus Verlag, 207 Seiten, ISBN 978-3-593-37398-0
Das Buch gibts hier.
Die Macht von Stimmungen
Buchtipp zum Wochenkommentar vom 18. Mäz 2016 Die AfD und der Fluch der Stimmung
Ich stütze mich in meinem Wochenkommentar auf das neue Buch von Heinz Bude. Es heisst Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen. Bude erklärt darin, was die Stimmung in einer Gesellschaft ist und wie sie entsteht. Er erläutert die Rolle der Medien und zeigt, welche Folgen diese Stimmung hat. Bude ist einer der einflussreichsten Soziologen Deutschlands. Seine beiden letzten Bücher waren Bildungspanik. Was unsere Gesellschaft spaltet (2011) und Gesellschaft der Angst (2014). Sein neues Buch über die Stimmung in der Gesellschaft öffnet einem richtiggehend die Augen.
Heinz Bude: Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen. Hanser, 144 Seiten, ISBN 978-3-446-25065-9
Das Buch gibts hier.
Die Macht der Geografie
Buchtipp zum Wochenkommentar vom 25. März 2016 Es geht nicht um Werte, sondern um Perspektiven
Ich stütze mich in meinem Wochenkommentar auf eines der besten Bücher, das ich in letzter Zeit gelesen habe. Es stammt vom britischen Aussenpolitik-Spezialisten Tim Marshall und heisst Die Macht der Geografie. Marshall erklärt darin anhand von zehn Karten die geopolitische Situation von Russland, China, den USA, Europa, Afrika, dem Nahen Osten, Indien und Pakistan, Japan und Korea, Lateinamerika und der Arktis. Man realisiert beim Lesen: Entscheidend ist nicht, ob ein Diktator an der Macht ist oder ein gewähltes Parlament, es kommt nicht auf die Religion oder die Hautfarbe an, es kommt auf den Zugang an zu Nahrungsmitteln, Rohstoffen und Energie. Und es geht um Macht und Sicherheit. Marshall schreibt, die Beschaffenheit des Landes habe seit jeher die Kriege, die Macht, die Politik und die gesellschaftliche Entwicklung der Völker geformt. Dieses Buch ist Pflichtlektüre für alle Menschen, die sich für Weltpolitik interessieren!
Tim Marshall: Die Macht der Geographie. Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt. dtv, 303 Seiten, ISBN 978-3-423-28068-6
Das Buch gibts hier.