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Wachstum über alles. Der VW-Skandal. Die Personen. Die Technik. Die Hintergründe.

Publiziert am 8. August 2017 von Matthias Zehnder

Wie ist es eigentlich zum Diesel-Skandal gekommen? Wie funktioniert das alles? Und vor allem: Wer hat den Skandal aufgedeckt? Davon handelt dieses Buch. Es ist kein trockener Technik-Bericht, es ist ein Wirtschaftskrimi, geschrieben von Jack Ewing, dem Wirtschaftskorrespondenten der «New York Times» in Frankfurt.

Er erzählt, wie es zum rasanten Aufstieg von VW zum weltgrössten Autobauer gekommen ist und welche Rolle Firmenpatriarch Ferdinand Piëch und Vorstandschef Martin Winterkorn dabei gespielt haben. Die beiden wollten die Weltmarktführerschaft erobern – und zwar um jeden Preis. Bezahlt haben zuerst die Konsumenten und die Umwelt, dann die beiden Herren mit ihren Jobs und jetzt der Konzern. Aufgedeckt hat den Skandal übrigens eine kleine Gruppe von Wissenschaftlern und Studenten der West Virginia University in den USA. Es ist wohl kein Zufall, dass es nicht eine deutsche Uni war, sondern eine amerikanische, die VW auf die Schliche kam. So, wie es ein Zufall ist, dass die Geschichte von einem US-Journalisten erzählt wird und nicht von einem Deutschen. In Deutschland galt Kritik an VW&Co lange als Nestbeschmutzung. Zu lange, wie sich jetzt zeigt. Das Buch ist nicht nur sehr informativ, sondern auch spannend geschrieben. Kaufen Sie es nicht, wenn Sie unter Bluthochdruck leiden – der Ärger über die Auto-Bosse während der Lektüre könnte Ihrer Gesundheit schaden.

Jack Ewing, Bernhard Jendricke: Wachstum über alles. Der VW-Skandal. Die Personen. Die Technik. Die Hintergründe. Droemer/Knaur, 408 Seiten, 29.90 Franken; ISBN 978-3-426-27704-1

Erhältlich ist das Buch bei Bider&Tanner in Basel hier: www.biderundtanner.ch/detail/ISBN-9783426277041

Oder als E-Book bei Amazon hier: http://amzn.to/2vwNAqF

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