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Ein Mann gegen die Welt. Aufstieg und Fall des Richard Nixon

Publiziert am 6. Juni 2017 von Matthias Zehnder

Wenn Sie hören, dass ein US-Präsident mit den Worten Minderwertigkeitskomplex, Selbstmitleid, Grössenwahn, Rücksichtslosigkeit, Hinterhältigkeit, Tricks und Lügen charakterisiert wird – an wen denken Sie da? Nein, die Beschreibung meint nicht Donald Trump, sondern Richard Nixon.

Donald Trump wird aber immer wieder mit Richard Nixon verglichen. Wie stichhaltig der Vergleich ist, merkt man bei der Lektüre dieses ungemein spannenden Buchs. Tim Weiner pflegt zugegebenermassen nicht gerade einen zurückhaltend-sachlichen Stil. Aber er zieht den Leser förmlich rein in die Höhle des Monsters, als das er Richard Nixon portraitiert. Weiner hat insbesondere die Unterlagen ausgewertet, die erst im letzten Jahrzehnt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden sind, darunter die berüchtigten Tonbandaufzeichnungen aus dem Weissen Haus. Sie demaskieren Nixons kriminellen Absichten und zeigen, wie grob und zynisch der Präsident in seinem innersten Zirkel sprach. Das macht das Buch auch für jene Leser spannend, welche die Biografie von Nixon schon kennen. Kurz: Gerade im Zeitalter von Donald Trump ein sehr lesenswertes Buch.

Tim Weiner: Ein Mann gegen die Welt. Aufstieg und Fall des Richard Nixon. S. Fischer, 464 Seiten, 32.50; ISBN 978-3-10-002462-6

Das Buch gibts hier

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