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Auf der Suche nach Resonanz

Publiziert am 31. Januar 2017 von Matthias Zehnder

Was macht die ständige digitale Erreichbarkeit und vor allem die ständige Möglichkeit, sich auszutauschen und sich darzustellen mit uns? Oder anders gefragt: Was bewirkt Twitter bei Donald Trump? Und vor allem: Warum tun wir uns das alles an? Warum twittern, chatten, mailen, bloggen, facebooken, posten und posen wir so viel – und immer mehr?

BuchtippDer Psychologe Martin Altmeyer ist dieser Frage nachgegangen und kommt zu einem überraschenden Befund: Schuld sind nicht amerikanische Grosskonzerne, die uns zu Dauerpräsenz verführen oder eine narzisstische Störung. Altmeyer ist überzeugt, dass wir aus einem elementaren Motiv uns selbst in den digitalen Welten darstellen: weil wir auf der Suche nach Umweltresonanz sind und weil die Befriedigung von Resonanzbedürfnissen identitätsstiftend wirkt. Er verurteilt denn auch die digitalen Medien nicht in Bausch und Bogen, sondern untersucht ihre psychologische Wirkung sorgfältig und sieht die digitale Welt nicht einfach schwarz. Ein interessantes Buch, das manches Vorurteil ins Wanken bringt.

Martin Altmeyer: Auf der Suche nach Resonanz. Wie sich das Seelenleben in der digitalen Moderne verändert. Vandenhoeck & Ruprecht, 280 Seiten, 33.90 Franken; ISBN 978-3-525-46272-0

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